Catena aurea deutsch
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Thomas von Aquin
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Herausgegeben von:
Petra Hörner
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Der vorliegende Band macht mit der Edition der Catena aurea super Lucam den ersten großen Schritt zur Gesamtedition der ostmitteldeutschen Übersetzung der Catena aurea des Thomas von Aquin. Ihre Bedeutung kann kaum überschätzt werden, handelt es sich doch bei dem Lukaskommentar, soweit bisher bekannt ist, um das einzige aus dem Spätmittelalter überlieferte Exemplar. Die Überlieferung in einer Prachthandschrift zeugt bereits von ihrem herausragenden Stellenwert im 14. Jahrhundert. Das Bemühen des Übersetzers um die korrekte Wiedergabe der lateinischen Vorlage, sein Streben, den Leser/Hörer unmittelbar einzubeziehen und zu belehren sowie seine formale Systematik treten in der Ausgabe so deutlich zutage, wie Übereinstimmungen und gravierende Abweichungen vom lateinischen Werk in der Edition vermerkt sind. Damit die Eigenheiten der Catena sichtbar sind, wird der Text möglichst authentisch wiedergegeben, Normalisierungen und Modernisierungen werden weitgehend vermieden, auch die Willkür und Inkonsequenz der Handschrift wird nicht angetastet. Die durch Blattverlust bedingten Lücken in der Handschrift sind im edierten Text durch das lateinische Werk, durch Rekonstruktion und durch die Melker Evangelien geschlossen.
Die Reihe Catena aurea deutsch präsentiert in ihrem zweiten Band die ostmitteldeutsche Übersetzung der Catena aurea super Marcum des Thomas von Aquin. Das Markusevangelium wird durch aneinandergereihte Zitate aus Werken griechischer und lateinischer Kirchenväter sowie späterer Kirchenschriftsteller ausführlich kommentiert. Behauptungen von Ketzern werden reflektiert und widerlegt. Informationen der anderen Evangelien werden auf ihre Übereinstimmung mit Äußerungen von Markus geprüft. Das in einer Prachthandschrift in Toru? überlieferte Oeuvre ist das umfangreichste Werk aller bislang bekannten Übersetzungen der Catena aurea. Dieser Kommentar des Markusevangeliums ist fast vollständig. Ein nachvollziehbares Gesamtbild wird in der vorliegenden Edition durch die Rekonstruktion fehlender Textstücke gewährt. Verweise im Apparat der Textausgabe kennzeichnen gravierdende Abweichungen von der lateinischen Catena. Das inzwischen entdeckte Fragment einer bairischen Übersetzung des Markuskommentars aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert ist ebenfalls in der vorliegenden Edition abgedruckt.