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series: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe
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Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe

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Buch 2025
Band Band 070 in dieser Reihe
Seit der Erfindung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Thüringen zu einer zentralen Region der Buchproduktion und des Verlagswesens. Ausgangspunkt waren in vielen Fällen die in der Frühen Neuzeit in den zahlreichen kleinstaatlichen Residenzen gegründeten Hofbuchdruckereien. Im späten 18. und im 19. Jahrhundert verfügte Thüringen über eine große Zahl an Druckereien und Verlagen, unter denen sich bekannte Firmen wie Perthes in Gotha, Gustav Fischer in Jena oder Böhlau in Weimar befanden. Der Umfang und die Qualität der Buchproduktion in der Medienlandschaft Thüringen insgesamt konnten in dieser Zeit mit den Zentren des Buchdrucks wie Leipzig, Berlin oder Frankfurt am Main konkurrieren. Der Band wirft einen Blick auf die vielfältige Buchproduktion und das Verlagswesen in Thüringen. Ein zentraler Referenzpunkt ist hierbei der Böhlau Verlag, der aus der 1624 in Weimar gegründeten Hofbuchdruckerei hervorging. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg er zu einem führenden Wissenschaftsverlag auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg spiegelten sich in seiner Verlagshistorie die Geschichte der deutschen Teilung, aber auch die Herausforderungen der Wiedervereinigung seit 1990 wider.
Buch 2025
Band Band 068 in dieser Reihe
In der „Übergangszeit“ des späten 19. Jahrhunderts wurden zwei Mitglieder der Dynastie der Ernestiner geboren, die nach 1900 als Bundesfürsten an die Regierung kamen: Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach (1876–1923/Regierungszeit 1901–1918) und Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha (1884–1954/1905–1918). Das Wort „Übergangsmensch“ auf die beiden zu übertragen und von „Übergangsfürsten“ zu sprechen, erscheint mit Blick auf die Zeit in der sie geboren wurden, aufwuchsen und regierten, sinnig – zumal sie der „letzten Generation“ von Fürsten angehörten, die 1918 unfreiwillig den Übergang von der Monarchie zur Republik erlebte. Die beiden „Übergangsfürsten“ versuchten mit verschiedenen, den gesellschaftlichen Veränderungen angepassten, Strategien Legitimation zu gewinnen – geprägt von ihrer eigenen Sozialisation in der „Übergangszeit“ nicht nur als Bewahrer, sondern teilweise als Modernisierer. Politisch behielten beide ihre konservativen Vorstellungen bei. In ihrem gesellschaftlichen Engagement beschränkten sie sich jedoch nicht auf Mäzenatentum und Wohlfahrtspflege, sondern förderten auch neuere Entwicklungen wie Sport und Technik.
Buch 2024
Band Band 067 in dieser Reihe
Als Beitrag zu einer Besitzgeschichte des Klosters Fulda in Thüringen wird das gesamte ältere Quellenmaterial in deutscher Übersetzung vorgelegt. Nachdem das unter Abt Hrabanus Maurus angelegte „Thüringen-Cartular“, das Kopien aller Schenkungsurkunden enthielt, bis auf ein kleines Bruchstück verlorenging, ist der „Codex Eberhardi“ unsere Hauptquelle. Unabhängig von diesem um 1160 angelegten Sammelbecken der Fuldaer urkundlichen Überlieferung sind zwei Kopien eines Hofgerichtsurteils vom Mai 876 erhalten, die Fuldas Anspruch auf den Kirchzehnten in 116 Orten der Provinz Thüringen bestätigen. Unter Hinzuziehung jüngerer Quellen zur Besitzgeschichte des Hauptklosters Fulda und seiner Propsteien konnten – unter Einschluss der Kirchenpatrozinien – die meisten Erwerbsorte der beiden Hauptquellen identifiziert und ihre Verbreitung in der beigegebenen Karte erstmals sichtbar gemacht werden.
Buch 2023
Band Band 066 in dieser Reihe
Die Studie verdeutlicht den vielfältigen Stellenwert, den Geschenke in der Stadtpolitik thüringischer Städte am Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit besaßen. Obwohl die Praxis des Schenkens nicht die Aufgabe eines bestimmten städtischen Amtes war, fasst sie Sebastian von Birgelen als eigenständiges Handlungsfeld des Stadtrates auf und beschreibt sie anhand ihrer Wesensmerkmale, Funktions- und Wirkungsweise. Die daraus gewonnenen Befunde ermöglichen Einblicke in das Phänomen der Geschenkpraxis, das untrennbar mit dem Werden und Fortgang des Städtewesens verbunden war. Die Ergebnisse dieser Studie gründen fast ausschließlich auf ungedrucktem, nicht digitalisiertem und teilweise noch unerschlossenem Archivmaterial, das sich in über 20 thüringischen Staats-, Kreis- und Stadtarchiven befindet.
Buch 2023
Band Band 065 in dieser Reihe
Welche Motive standen hinter der spätmittelalterlichen Memorialpraxis? Und in wie weit stabilisierte das memoriale Verhalten die Identität einzelner Personen oder Gruppen? Tanja König geht in ihrer Untersuchung diesen und anderen Fragen am Beispiel der Herren von Lobdeburg, einem spätmittelalterlichen thüringischen Adelsgeschlecht, nach. Sie arbeitet dabei zentrale Motivatoren, Stiftungen zu tätigen, heraus: die Erlangung des Seelenheils, der Gedanke der Versorgung von Familienmitgliedern und die Herrschaftssicherung bzw. Präsenz. Die Stiftungstätigkeit der Herren von Lobdeburg ist demnach mehrdimensional zu verstehen. Ihr lagen sowohl soziale und religiöse als auch politische Ambitionen zugrunde.
Buch 2023
Band Band 064 in dieser Reihe
In den letzten drei Jahrzehnten hat die Erforschung der jüdischen Geschichte Thüringens einen großen Aufschwung genommen. Der Band gibt einen Einblick in die Entwicklung jüdischen Lebens in der Region vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Die Beiträge befassen sich u.a. mit der Blütezeit jüdischen Lebens in Thüringen im Mittelalter, mit der Entwicklung des Landjudentums in der Frühen Neuzeit und der Rolle der Hofjuden in den zahlreichen thüringischen Residenzen, dem Kampf um die rechtliche Emanzipation im 19. Jahrhundert, der Verfolgung und Vernichtung während der Zeit des Dritten Reiches und dem Neubeginn jüdischen Lebens in Thüringen nach 1945. Anhand ausgewählter Themenfelder bietet der Band sowohl eine Bilanz der bisherigen Forschung als auch einen Einblick in aktuelle Projekte und einen Ausblick auf künftige Forschungsperspektiven.
Buch 2023
Band Band 063 in dieser Reihe
Die Idee, in Erfurt eine Universität (wieder) zu gründen, entstand aus einer Initiative ostdeutscher Bürger vor und nach der Wende 1989/90. Diese Versuche waren jedoch zum Scheitern verurteilt. Erst die Entschlossenheit der Landesregierung, in der Stadt eine neue, sorgfältig geplante, geisteswissenschaftlich orientierte Reformuniversität einzurichten, hatte Erfolg. Die in Erfurt bestehenden Einrichtungen wurden entweder geschlossen (Medizinische Akademie) oder wie die Pädagogische Hochschule in die Universität integriert; aus dem Philosophisch-Theologischen Studium wurde die (Katholische) Theologische Fakultät. Mit dem angeschlossenen Max-Weber-Kolleg wurde eine damals neuartige Kombination von Forschungs- und Graduiertenkolleg etabliert. Zur Profilbildung trug ein engagiertes Führungstrio unter dem bekannten Wissenschaftspolitiker Peter Glotz als Gründungsrektor bei. Mit dessen Rückzug mussten ambitionierte Reformpläne relativiert und den Thüringer Gegebenheiten angepasst werden. Die Universität Erfurt heute ähnelt nur noch in einigen Bereichen den Konzepten der Gründer.
Buch 2022
Band Band 062 in dieser Reihe
Seit der Friedlichen Revolution von 1989/90 sind die wissenschaftlichen Studien zur Geschichte der mittelalterlichen Grafschaft Henneberg, ihrer Herren und Bewohner wieder zahlreicher geworden. Dieser jüngeren Forschung ist es zu verdanken, dass das Interesse an den Grafen von Henneberg aus einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf erwacht ist. Die erfolgreichen Bemühungen zur Beseitigung von Forschungsdesideraten lassen bestehende Lücken indes nur umso deutlicher hervortreten. Detailbetrachtungen zu einzelnen Mitgliedern des Henneberger Grafenhauses waren bislang rar. Zumindest für die Person Poppos VII. von Henneberg liegt mit Janis Witowskis Studie nun eine umfassende Untersuchung vor, die nicht nur wertvolle Erkenntnisse zur hennebergischen, thüringischen und fränkischen Landesgeschichte liefert, sondern auch manche überholte (Forschungs-)Meinungen relativiert und langgehegte Irrtümer beseitigt.
Buch 2022
Band Band 061 in dieser Reihe
Der 10. November 1911 war ein besonderer Tag für die deutsche Geschichte. In Schwarzburg-Rudolstadt wurde zum ersten Mal eine sozialdemokratische Mehrheit in einen deutschen Landtag hinein- und das politische System des Kaiserreiches abgewählt. Gleichwohl ist dieser Tag in der Forschung vergessen. Die Studie füllt diese Lücke, indem sie die Entwicklung der Reichs- und Landtagswahlen in Schwarzburg-Rudolstadt hinsichtlich der Wahlfreiheit, der Wahlkämpfe und der Wahlergebnisse rekonstruiert. Die Einbeziehung des mit dem Fürstentum geographisch eng verzahnten Schwarzburg-Sondershausen erweitert die Untersuchungsgrundlage. Darüber hinaus ermöglicht es der Vergleich mit der Entwicklung in anderen Bundesstaaten, die vielfach beklagte, einseitige Fokussierung der Historischen Wahlforschung auf die Rheinprovinz und Süddeutschland zu überwinden und zu einer Sichtweise zu gelangen, die der gesamtdeutschen Entwicklung angemessener ist.
Buch 2021
Band Band 060 in dieser Reihe
Städte waren im Mittelalter von überragender Bedeutung. Sie standen in mannigfachen Beziehungen zueinander wie auch zu ihrem Umland. Dabei entwickelten sie sich stets in einem Spannungsfeld territorialer, wirtschaftlicher und sozialer Interessen und in Wechselwirkung unterschiedlicher Akteure. Seit jeher gehört die Stadtgeschichte zu den intensiv untersuchten Feldern der Geschichte des Mittelalters und der Landesgeschichte. Gerade die thüringischen Städte fanden dabei aber bisher weit weniger Beachtung als die Städte anderer Regionen. Das vorliegende Buch will diesbezügliche Lücken schließen. Die Untersuchung verfolgt dabei bewusst einen neuen Ansatz. So werden nicht die Städte eines Herrn, sondern Städte in einem eng begrenzten Raum umfassend untersucht. Diese werden nach ihrer territorialpolitischen Bedeutung für ihre jeweiligen Herren aber auch hinsichtlich grundsätzlicher stadtgeschichtlicher Fragestellungen betrachtet. Schwerpunktmäßig setzt sich die Untersuchung dabei mit kleineren Städten auseinander. Zunächst werden fünf Städte einzeln betrachtet, anschließend miteinander verglichen und in Beziehung zu anderen Städten der Region und darüber hinaus gesetzt.
Buch 2022
Band Band 059 in dieser Reihe
Das spätmittelalterliche Lehnswesen bietet in seiner Quellenfülle großes Forschungspotential. Die Untersuchung zeigt, dass die wettinischen Landgrafen von Thüringen es vor allem für den Ausbau und die Festigung der eigenen Landesherrschaft nutzten. Die Studie untersucht die Bedeutung des Lehnswesens hinsichtlich des Herrschaftsausbaus und der Konsolidierung der Landesherrschaft durch die wettinischen Landgrafen von Thüringen in den Jahren zwischen 1382 und 1440. Die Wettiner sahen sich in der Ausübung ihrer Herrschaft einem starken Adel gegenübergestellt, der wie die Fürsten selbst über ein ausgeprägtes adliges Selbstverständnis verfügte. Um ihre Landesherrschaft dennoch durchzusetzen und den Adel in den eigenen Herrschaftsverband zu integrieren, bot das Lehnswesen ein geeignetes Mittel. Die Untersuchung zeichnet ein dezidiertes Bild des spätmittelalterlichen Lehnswesens, das darüber hinaus einen einzigartigen Einblick in die Adelslandschaft der Landgrafschaft Thüringen sowie deren erweiterte Regionen bietet
Buch 2019
Band Band 058 in dieser Reihe
Werner Greiling gehört zu den bekanntesten und produktivsten Historikern Thüringens der Gegenwart. Als langjähriger Vorsitzender der „Historischen Kommission für Thüringen“ hat er sich mit sehr hohem und vorbildlichem Engagement für die Erforschung der thüringischen Landesgeschichte eingesetzt und dabei selbst eine Vielzahl von wegweisenden Publikationen vorgelegt. Neben der thüringischen Landesgeschichte richtete sich sein Blick in besonderem Maße auf die Medien- und Kommunikationsgeschichte der Neuzeit. Indem er souverän und äußerst innovativ die aus den unterschiedlichen Teildisziplinen kommenden Forschungsfragen und Arbeitsmethoden miteinander verbindet, leistet er einen herausragenden Beitrag zum besseren Verständnis jener historischen Prozesse und Vorgänge, die seit der Frühzeit der Aufklärung zu einer steten und intensiven Verbreitung, Vermittlung und Rezeption neuer Ideen und neuen Wissens führten. Der Band, der als Festschrift zu seinem 65. Geburtstag erscheint, fühlt sich diesem Forschungsansatz verpflichtet und zeigt mit der breiten thematischen Vielseitigkeit seiner Beiträge auf, welche unterschiedliche Formen und Spielarten von Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit sich vom Mittelalter bis zur Gegenwart herausgebildet haben.
Buch 2019
Band Band 057 in dieser Reihe
Die wilde Ehe Goethes mit Christiane Vulpius ist ein prominenter, aber kein außergewöhnlicher Einzelfall. Neben vielen unehelichen Geburten und etlichen Ehescheidungen fällt die große Anzahl alternativer Lebensgemeinschaften auf, die um 1800 in Weimar gelebt, wahrgenommen und mehr oder weniger offen diskutiert wurden. Die Studie untersucht die Wechselwirkungen von innergesellschaftlichen Prozessen, einem eher traditionellen herrschaftlichen Agieren und den zeitgenössischen Debatten am Beispiel der Familienpolitik Sachsen-Weimar-Eisenachs. Sie verbindet einzelne Phänomene unkonventioneller Familien- und Lebensformen mit den soziokulturellen Debatten der Zeit sowie den politischen Entscheidungen. Herausgearbeitet werden neue, teils höchst überraschende Perspektiven auf das soziale Umfeld Goethes abseits idyllischer Familienvorstellungen.
Buch 2021
Band Band 056 in dieser Reihe
Er war musisch begabt, gebildet, machte eine glänzende militärische Karriere und war der Schwager Kaiser Wilhelms II. Dennoch blieb Herzog Bernhard III. von Sachsen-Meiningen (1851-1928) keine Zeit, seine Talente in der Regierung zu entfalten: Sein Vater, Meiningens „Theaterherzog“ Georg II. regierte 48 Jahre lang. Am selben 28. Juni 1914, als man Georg in Meiningen zu Grabe trug und Bernhard die Regentschaft des Herzogtums antrat, fielen die Schüsse von Sarajewo. Im Ersten Weltkrieg konnte er nur als Militär agieren bis er 1918 nach nur reichlich vier Jahren auf dem Thron durch die Revolution zur Abdankung gezwungen wurde. Der vorliegende Band wendet sich verschiedenen Facetten von Person und Herrschaft Bernhard III. zu. Das Bild des letzten Herzogs von Sachsen-Meiningen gewinnt so „zwischen Erwartung und Realität“ schärfere Konturen.
Buch 2019
Band Band 055 in dieser Reihe
Die Industrialisierung Thüringens fand in der Forschung bisher nur wenig Beachtung. Der Band nimmt sich dieser Thematik in einer grundsätzlichen Weise an und beleuchtet die sozioökonomische Entwicklung dieses Raumes vom 18. bis zum 20. Jahrhundert auch anhand zahlreicher Fallbeispiele. Zugleich fragt er nach der Geschichte der Arbeiterbewegung, der Gewerkschaften sowie der Industriekultur. Auf diese Weise wird erstmals die ausgeprägte Binnendifferenzierung Thüringens im Industrialisierungsprozess nachgezeichnet und der Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen angeregt. Darüber hinaus korrigiert der Band gängige Klischees über die ökonomische Entwicklung Thüringens und ordnet die Region als wichtigen Bestandteil des deutschen Industrialisierungsprozesses ein.
Buch 2018
Band Band 054 in dieser Reihe
Ähnlich wie auf der Reichsebene und in den großen Bundesstaaten des Kaiserreichs waren das Ende der Monarchie und der Übergang zur Republik zu Beginn der deutschen Revolution von 1918/19 auch für die deutschen Kleinstaaten ein tiefer Einschnitt. Die Beiträge dieses Bandes thematisieren diesen fundamentalen Umbruch in drei Perspektiven: Sie nehmen den Legitimitätsverlust der alten Ordnung in den Kleinstaaten während des Ersten Weltkrieges in den Blick, untersuchen Akteure, spezifische Motive und Verlaufsformen der Staatsumwälzung im Spätherbst 1918 und wenden sich schließlich den divergent verlaufenden Vermögensauseinandersetzungen zu, die sich in den beiden Jahrzehnten bis zum Zweiten Weltkrieg zwischen den Regierungen und Landtagen der neuen Freistaaten auf der einen und den ehemaligen kleinstaatlichen Herrscherhäusern auf der anderen Seite entwickelten.
Buch 2017
Band Band 053 in dieser Reihe
Die Revolutionserfahrungen der Jahre 1848/49 führten vielen Fürsten des deutschen Bundes die Gefahr eines Machtverlustes deutlich vor Augen. Am Beispiel der Herrscher von vier Bundesfürstentümern (Bayern, Sachsen, Hessen sowie Sachsen-Coburg und Gotha) untersucht die Studie, wie sich nach dieser Krisenerfahrung die Bemühungen der Monarchen um eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit und eine Steigerung ihrer Popularität entwickelten. Dabei werden die Ausgestaltung monarchischer Ereignisse, die Sichtbarkeit der Landesherren vor Ort, ihre Inszenierung in Wort und Bild sowie die Darstellung in illustrierten Zeitschriften in den Blick genommen. Schließlich wird auch auf die Rolle der Bundesfürsten als Identifikationsfiguren der Region in der Zeit des Kaiserreiches eingegangen.
Buch 2017
Band Band 052 in dieser Reihe
Die Firma Gebrüder Thiel legte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Grundstein für die industrielle Fertigung preiswerter Taschen- und Armbanduhren. Die Erzeugnisse eroberten schnell die internationalen Märkte, so dass sich das in Ruhla beheimatete Familienunternehmen zu einem der größten Thüringer Industriekonzerne entwickelte. Zur Uhren- und Werkzeugmaschinenproduktion trat die Herstellung mechanischer Zeitzünder hinzu. Damit vollzog sich bereits in der Zeit der Weimarer Republik ein auch in den Unternehmensstrukturen sichtbarer Wandel zum Rüstungsgüterproduzenten. Dieses Werk analysiert die wirtschaftliche Entwicklung der Firma unter besonderer Berücksichtigung der familiären Gesellschafterstrukturen – von der Gründung 1862 in Thüringen bis zum Verkauf des Familienunternehmens 1972 in Hessen.
Buch 2016
Band Band 051 in dieser Reihe
Das Erfurter Benediktinerkloster St. Peter und Paul gehörte zu den bedeutendsten Klöstern Mitteldeutschlands. Seit 1451 entwickelte es sich zu einem der wichtigsten Zentren der Bursfelder Reformkongregation. Untersucht wird der Einfluss der Reform auf das geistige Leben des Konvents und die Pflege der Buchkultur, die sich im Ausbau der Bibliothek zeigt. Diese umfasste um 1525 etwa 1.000 Bände. Ermittelt wurden davon ca. 600 Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke aus Klosterbesitz, die heute in ca. 90 Bibliotheken weltweit aufbewahrt werden. Analysiert wird, wie die Bibliothek durch die Anlage von Handschriften, die Erwerbung von Inkunabeln sowie Buchstiftungen erweitert und wie der Bestand systematisiert wurde. Aus der bibliotheksgeschichtlichen Untersuchung werden Rückschlüsse über die Rezeption bestimmter Autoren und Texte im Kontext der Reform gezogen.
Buch 2016
Band Band 050 in dieser Reihe
Die Fürstendynastie der Ernestiner war im Jahr 1485 aus der Leipziger Teilung des Gesamthauses Wettin hervorgegangen. Seit dieser Zeit besaßen die Ernestiner als Kurfürsten (bis 1547) sowie als Herzöge eine überregionale politische Wirkmacht und kulturelle Anziehungskraft von europäischer Dimension. Zwischen dem Schmalkaldischen Krieg und dem Ende der Fürstenherrschaft im Jahre 1918 regierten die Ernestiner vorrangig im Raum des heutigen Freistaates Thüringen, wobei die Residenzen in Altenburg, Eisenach, Gotha, Hildburghausen, Meiningen und Weimar zu international bedeutenden Zentren höfischer Kunst und Kultur sowie von Pietismus, Aufklärung und Klassik aufstiegen. In dem Band werden diese Themen sowie vielerlei Facetten von Politik, Kultur und gesellschaftlichem Wandel betrachtet, erörtert und diskutiert. Autoren des Buchs sind ausgewiesene Landeshistoriker und Fachwissenschaftler benachbarter Disziplinen, die sowohl in die ernestinischen Territorien als auch hinter die Fassaden der Dynastie schauen.
Buch 2016
Band Band 049 in dieser Reihe
Ausgehend von der zeitgenössischen These, Studenten würden unnötig Kredit nehmen und ihre Schulden nicht tilgen, thematisiert die Arbeit erstmals die kreditbasierten Interaktionen und die dadurch entstehenden Wechselwirkungen zwischen den unter akademischer Gerichtsbarkeit stehenden Universitätsbesuchern und der lokalen Bevölkerung in Jena um 1800. Untersucht werden das den Studenten zum Studium zur Verfügung stehende Geld, das Prozedere der Kreditvergabe sowie die gültige Rechtsnorm. Anschließend werden anhand der Regulierung der studentischen Schulden durch die Jenaer Hochschule die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Interaktionen der Schuldner, der Gläubiger und der Universität selbst eingehend beleuchtet.
Buch 2016
Band Band 048 in dieser Reihe
Als Romancier, Dramatiker und Publizist gehörte Gustav Freytag (1816–1895) nicht nur zu den bedeutendsten Autoren des bürgerlichen Realismus, sondern spielte auch in den Diskursen des zeitgenössischen Liberalismus und der deutschen Nationalstaatsbildung eine wichtige Rolle. Dieses breite Spektrum seines literarischen und politischen Engagements zieht seit einer Reihe von Jahren wieder wachsende Aufmerksamkeit auf sich. Anlässlich seines 200. Geburtstags unterziehen nun Germanisten, Historiker und Kulturhistoriker in diesem Band das in Teilen nicht unproblematische Werk Gustav Freytags einer kritischen Revision.
Buch 2015
Band Band 047 in dieser Reihe
Während sich militärgeschichtliche Studien zur Frühen Neuzeit meist größeren Territorien des Alten Reiches widmen, rückt diese Untersuchung einen Kleinstaat in den Fokus der Betrachtung. Zum Militärwesen des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen hat sich ein weitgehend vollständiger Quellenbestand in Form von Korrespondenzen, Kriegsgerichtsakten, Musterungslisten u.v.m. erhalten. Er ermöglicht dem Autor anschauliche und lebendige Einblicke in den militärischen Alltag und die Existenzsorgen einfacher Soldaten sowie in Themenbereiche wie Desertion, Alkoholkonsum, Gewalt und Militärjustiz. Darüber hinaus befasst sich die Untersuchung mit der Rolle des Militärs im Rahmen fürstlicher Konkurrenz um Rang, Anerkennung und regionalen Einfluss.
Buch 2015
Band Band 046 in dieser Reihe
Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen gehört zu den herausragenden Herrscherpersönlichkeiten Thüringens im »langen 19. Jahrhundert«. Als Regent bestimmte er nicht nur die politischen Geschicke seines Herzogtums, sondern widmete sich ebenso intensiv der Kunst und Kultur. Durch sein Engagement für das Theater und die Musik erlangte Georg II. europaweites Renommee, erreichte aber auch in anderen Sphären seines Wirkens Mustergültiges. So genoss er sowohl in der Fürstenwelt als auch beim eigenen Volk eine beachtliche Reputation. Der Band ergründet die mannigfaltigen Facetten dieses ambitionierten Fürsten und geht dabei auch der Frage nach, inwieweit Georg II. als Landesherr eines »mindermächtigen« Staates die von ihm betriebene Kulturpolitik als politische Behauptungsstrategie einsetzte. Dabei wird er aber nicht auf seine zweifellos wichtige Rolle als »Theaterherzog« reduziert. Die mehr als 20 Beiträge thematisieren vielmehr die Bereiche »Fürst und Dynastie«, »Herrschaft und Verwaltung«, »Wirtschaft und Gesellschaft«, »Bildung und Wissenschaft« sowie das weite Feld von »Kunst und Kultur«.
Buch 2016
Band Band 045 in dieser Reihe
Die Studie nimmt die breite und produktive Wirksamkeit des Gelehrten und Aufklärers J. G. Darjes in Jena unter bildungsreformerischen Gesichtspunkten in den Blick. Sein Schulversuch »Rosenschule« erweist sich dabei als einzelner Baustein eines umfassenden Konzeptes gesellschaftlicher Veränderung, die er durch die Erprobung zeitgemäßer Bildung und Erziehung auf allen Ebenen anzustoßen versuchte. Als progressiver und wirkmächtiger Hochschuldozent prägte er die deutsche Bildungselite mehrerer Generationen und suchte die Wissenschaften anhaltend zu erneuern, während er als Multiplikator aufklärerischen Ideenguts entscheidend am Aufstieg verschiedener Sozietäten zu »Motoren« der Aufklärung beteiligt war.
Buch 2023
Band Band 044 in dieser Reihe
Die Monografie behandelt die Amtszeit des Thüringer Landes- und Ministerpräsidenten Rudolf Paul 1945 bis 1947 als prominentes Fallbeispiel für die Möglichkeiten und Grenzen landespolitischen Handelns in der frühen sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Das Land Thüringen beschritt in der »Ära Paul« auf vielen Gebieten – von Justiz, Gesetzgebung und Entnazifizierung über Bodenreform und Sequestration bis zu den Interzonenkontakten – relativ eigenständige Wege. Es bietet deshalb ein besonders aufschlussreiches Untersuchungsfeld. Über die quellengestützte Rekonstruktion der wichtigsten Handlungsfelder der Thüringer Landespolitik, ihrer Strukturen und konzeptionellen Debatten hinaus trägt die Untersuchung so zum Abbau immer noch erheblicher Defizite bisheriger SBZ-Forschung bei. Dabei steht die Persönlichkeit des linksliberalen, in der NS-Zeit mit Berufsverbot belegten Juristen Rudolf Paul im Mittelpunkt, ohne dass sich die Publikation auf seine Biografie beschränkt. Die Flucht des Ministerpräsidenten aus der SBZ 1947 – ein ebenso spektakulärer wie singulärer Fall – markierte das Scheitern der hier untersuchten Landespolitik und setzte eine Zäsur in der SBZ-Geschichte.
Buch 2014
Band Band 043 in dieser Reihe
Der gothaische Hofbeamte Schack Hermann Ewald (1745–1822), Übersetzer, Autor und Redakteur der 'Gothaische(n) gelehrte(n) Zeitungen', zudem Freimaurer und Illuminat, hat nicht nur als Erster Schriften Spinozas ins Deutsche übersetzt und interpretiert, sondern war auch einer der frühesten und konsequentesten Anhänger der Philosophie Immanuel Kants. Auf der Basis Kantischer Intentionen entwarf er nach der Französischen Revolution Grundzüge eines republikanischen Staatswesens und konzipierte für ein national geeintes Deutschland in den 1790er Jahren einen liberal-demokratischen Ver­fassungsentwurf. Als Redakteur, Rezensent und Publizist trug er von 1782 bis 1804 dazu bei, Kants revolutionäres Denkgebäude deutschlandweit wirkungsvoll zu ver­breiten.
Buch 2015
Band Band 042 in dieser Reihe
Der überregionale und regionale Warenverkehr im und durch den thüringisch-sächsischen Raum zwischen Frankfurt am Main und Görlitz, Nürnberg und Danzig sowie Braunschweig und Prag zu Beginn der Frühen Neuzeit wird erstmalig ausschließlich aufgrund handschriftlicher Quellen analysiert und dargestellt. Dazu wurden alle erhaltenen Geleitsrechnungen ausgewertet und tabellarisch zusammengefasst sowie über 100 Geleitsordnungen ediert. So wird es möglich, erstmals das vom 13. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gültige und immer weiter entwickelte Geleitssystem mit seinen Beson­derheiten vorzustellen und dabei nachzuweisen, wie stark es die politische, juristische und kulturelle Entwicklung in den deutschen Territorien beeinflusst hat.
Buch 2014
Band Band 041 in dieser Reihe
Im Jahr 1813 gründete Johannes Daniel Falk die 'Gesellschaft der Freunde in der Not' als wohltätige Vereinigung für die­jenigen, die unter der Einquartierung von Soldaten und unter marodierenden Truppen zu leiden hatten. Bald bildeten die Vermittlung von Lehrstellen, die finanzielle Unterstützung der Lehrlinge und der Unterricht der Mädchen und jungen Frauen in Handarbeiten den Schwerpunkt der karitativen Arbeit im Falkschen Institut. Aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive untersucht die Studie die Entwicklung und den Wandel von karitativer Hilfe für junge Frauen und Männer nach 1800 im Herzogtum bzw. Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.
Buch 2013
Band Band 039 in dieser Reihe
Thüringen war im 18. Jahrhundert eine Kernregion der Volksaufklärung. Männer wie Rudolph Zacharias Becker und Chris­tian Gotthilf Salzmann wandten sich mit ihren Ideen zur praktisch-gemeinnützigen Aufklärung breiten Bevölkerungsschichten zu und strebten eine vernunftorientierte Wirtschafts- und Lebensweise an. Das bestehende Gemeinwesen wurde zunehmend als reformbedürftig erachtet. Während die Forschung lange Zeit davon ausging, dass die Volksaufklärung nach ihrem Höhepunkt um 1800 rasch wieder abebbte, kann die Studie einen breiten Strom volksaufklärerischer Aktivitäten in Thüringen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeigen. Analysiert werden das soziale Milieu der Protagonisten, die Medien und Wege der Ver­mittlung volksaufklärerischer Ideen sowie die Schwerpunkte des Reformprogramms. Dabei wird deutlich, dass sich Persönlichkeiten wie Heinrich Schwerdt, Carl von Pfaffenrath oder Carl Joseph Meyer im Vormärz in weitaus stärkerem Maße als ihre Vorgänger auch der Politik und der „sozialen Frage“ öffneten.
Buch 2013
Band Band 038 in dieser Reihe
Das Verhältnis zwischen Hochschulen und Industrie im 19. und 20. Jahrhundert ist bis heute ein Randthema der deutschen Universitätsgeschichte. Am Beispiel von Jena zeigt die vor­liegende Studie die Motive, Bandbreite und Reichweite der industriellen Förderung universitärer Forschung durch die Carl-Zeiss-Stiftung auf. Dabei wird erkennbar, dass die Zusammenarbeit zwischen Universität und Großindustrie zwar für beide Seiten ertragreich war, aber dennoch stets begrenzt blieb. Die Relationen zwischen Staat, Wissenschaft und Wirtschaft unterlagen im Untersuchungszeitraum einer ausgeprägten Dynamik. Das Spannungsverhältnis zwischen den Partnern ließ dann im 20. Jahrhundert das Experiment einer universitär-industriellen 'Großforschung' scheitern, nicht zuletzt aufgrund einschneidender politisch-gesellschaftlicher Zäsuren insbesondere in der DDR.
Buch 2013
Band Band 037 in dieser Reihe
Neben Burschenschaftern und Turnern waren auch die Sänger wichtige Träger der politischen Opposition im deutschen Vormärz. In Mitteldeutschland wurde der in Vereinen organisierte Männergesang wesentlich durch den Frühliberalismus und dessen bürgerliche Emanzipationsforderungen beeinflusst. In Liedern und öffentlichen Reden, vorgetragen auf Konzerten und bei Sängerfesten, spielten Ziele wie Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit, die Überwindung von Standesschranken und die Öffentlichkeit von Gerichtsverhandlungen eine wichtige Rolle. Diese besondere Schwerpunktsetzung in einer vorwiegend national ausgerichteten Massenbewegung wird anhand von Fallbeispielen aus dem thüringisch-sächsisch-anhaltinischen Raum prägnant herausgearbeitet.
Buch 2013
Band Band 036 in dieser Reihe
Der Architekt Carl Heinrich Ferdinand Streichhan wirkte zwischen 1848 und 1884 als Oberbaudirektor im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Beauftragt mit vorwiegend staatlichen Bauaufgaben, hinterließ er als Architekt ein zwar nicht sehr umfängliches, jedoch facettenreiches und teils auch überregional bedeutendes Werk, das stilistisch der „Berliner Schule“ zuzuordnen ist. Insbesondere in der ehe­maligen Residenzstadt Weimar prägen Streichhans Bauten damals wie heute städtebaulich repräsentative Räume. Neben einer Würdigung des Œuvres widmet sich die Arbeit dem weitgefächerten Aufgabenspektrum eines leitend im Staats­dienst tätigen „Bautechnikers“, das planende und administrative, ingenieurtechnische und baukünstlerische Tätigkeiten umfasste.
Buch 2012
Band Band 034 in dieser Reihe
Die Monographie bietet einen fundierten Überblick über die Autoren und Werke deutscher Sprache von der Mitte des 12. bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts, die sich mit Thüringen verbinden lassen. Oft stammten die Verfasser nicht aus Thüringen, sondern hielten sich eine Zeit lang am Landgrafenhof auf, wie Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach, oder sie wirkten in einem städtischen Literaturzentrum wie Erfurt. Umgekehrt waren thüringische Autoren auch in anderen Regionen tätig oder mit ihren Werken präsent, z.B. in Deutschordenshäusern im Südwesten. Auch für Thüringen gilt, dass literarisches Leben ohne Austausch und Wechselbeziehungen nicht denkbar ist und letztlich von »Importen« lebte.
Buch 2012
Band Band 033 in dieser Reihe
Die Leuchtenburg im Mittleren Saaletal war vom 14. bis zum frühen 18. Jahrhundert Sitz einer wettinischen Amtsverwaltung. Das Amt erhob von den Untertanen der umliegenden Dörfer Steuern und übte die Hohe Gerichtsbarkeit über sie aus. Außerdem koordinierte es die regionale Land- und Forstwirtschaft. Die Untersuchung wertet erstmals die ab 1479 komplett erhaltenen Einnahmen- und Ausgabenrechnungen des Amtes aus. Dabei steht die Umsetzung der Gerichts­barkeit mit Disziplinierungsmaßnahmen bis hin zu Folterungen und Hinrichtungen im Fokus. So ermöglicht es die Studie, über einen Zeitraum von 300 Jahren hinweg und anhand der Darstellung vieler Fallbeispiele, dem Alltag von Herrschaft und dem Wechselverhältnis zwischen Obrigkeit und Unter­tanen in Thüringen näherzukommen.
Buch 2012
Band Band 032 in dieser Reihe
Beginen waren religiös lebende Frauen ohne Anbindung an einen Orden. Die Studie wirft ein neues Licht auf das Beginenwesen, das im Spätmittelalter zu den verbreitetsten Formen der vita religiosa von Frauen zählte. Im Zentrum der Untersuchung steht zunächst das bislang wenig erforschte Beginenwesen in Thüringen, vor allem in den Städten Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen und Jena, wo sich Beginen zum Teil bereits früh nachweisen lassen und rasch etablierten. Hiervon ausgehend werden gängige Deutungen des Beginenwesens, besonders seitens der Häresieforschung, auch für andere Städte und Regionen kritisch hinterfragt und auf breiter Quellengrundlage in weiten Teilen widerlegt. Das Beginen­wesen war im Spätmittelalter in die kirchliche Ordnung integriert und stand trotz fehlender Ordenszugehörigkeit keineswegs unter Häresieverdacht.
Buch 2011
Band Band 031 in dieser Reihe
Die Phase zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Gründung der beiden deutschen Staaten war in vielerlei Hinsicht eine Zeit der Suche und des Neubeginns. Dies galt auch für den Bereich des Bauens, in dem das Verhältnis von Tradition und Moderne neu bestimmt werden musste, auch und besonders im Land Thüringen. Dieses Buch beschreibt Architektur und Städtebau als Antwort auf materielle und moralische Nöte der Zeit. Neben den aktuellen Bauaufgaben zwischen Bauernhof und ganzen Stadtzentren lässt sich in Thüringen ein eigenes Diskussionsmilieu beschreiben, in dem die Erwartungen und Utopien des 20. Jahrhunderts neu verhandelt wurden.
Buch 2011
Band Band 029 in dieser Reihe
In Thüringen war die Arbeiterbewegung vor 1933 ähnlich tief verankert wie in Sachsen. Stärker als anderswo in Deutschland waren die Anhänger der SPD und der KPD durch das Bewusstsein eines gemeinsamen politischen Lagers geprägt. Gegenüber der Reichsebene wich die sozialdemokratische Politik hier nach »links«, die kommunistische nach »rechts« ab – sehr zum Ärger der jeweiligen Parteiführung. Der Autor stellt die Wirkungen dieser regionalen Prägungen dar, die sich am Ende der Kaiserzeit herausbildeten und nach Weimarer Republik und NS-Zeit auch in den Nachkriegsjahren noch präsent waren. Erst durch die Stalinisierung der SED 1948 wurden sie endgültig gebrochen.
Buch 2010
Band Band 028 in dieser Reihe
Der »Trutzgau« Thüringen mit seinem mächtigen Gauleiter Fritz Sauckel bildete im Dritten Reich eines der wichtigsten regionalen Herrschaftszentren des NS-Staates. Die vorliegende Untersuchung ist die erste umfassende und neueren Forschungsansätzen verpflichtete Studie zur Struktur- und Funktionsgeschichte eines NS-Gaues während des Zweiten Weltkrieges überhaupt. In ihrem Zentrum stehen die Zu­sammenhänge der rüstungs- und kriegswirtschaftlichen Mobilisierung einschließlich aller Fragen nach Ernährung, Arbeitseinsatz und Evakuierung – also genau jene Handlungs- und Politikfelder, in denen sich neue, quasistaatliche Mobilisierungs- und Steuerungsfunktionen der NS-Gaue ausbildeten.
Buch 2007
Band Band 024 in dieser Reihe
Seit langem ist Matthias Werner, bis 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Thüringische Landesgeschichte und Mittelalterliche Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, einer der besten Kenner der religiösen Bewegungen des Mittelalters. Die Erforschung der mittelalterlichen Frömmigkeit, des Ordenslebens und der Hagiographie hat er mit seinen Arbeiten entscheidend geprägt. Es liegt daher nahe, mit der vorliegenden Festschrift, die ihm seine Kollegen und Schüler zum 65. Geburtstag widmen, diesen Forschungsschwerpunkten Rechnung zu tragen. Die hier versammelten Beiträge gelten folgenden Themenbereichen: Christentum und Kirche im frühen Mittelalter; adlige Frömmigkeit; monastische Prägungen und klösterliche Ordnung; Armut und Nachfolge Christi; Heiligenverehrung und Wallfahrten; Christen, Ketzer und Nichtchristen.
Heruntergeladen am 26.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/bbpvhktkr-b/html
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