Walter de Gruyter Stiftung

Die Walter de Gruyter Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts zur Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere in den Geisteswissenschaften. Sie trägt den Namen des Verlegers Walter de Gruyter (1862 – 1923), ein neugieriger und aufgeschlossener Verleger, der sich für die Verbreitung neuen Wissens einsetzte.


Dem Kuratorium der Stiftung gehören derzeit die beiden Gesellschafter und Beiratsmitglieder des Verlages De Gruyter Dr. Georg-Martin Cram und Christoph Seils sowie der Beiratsvorsitzende Rüdiger Gebauer an. Stiftungsvorstand ist Petra Schmitt. Das Stiftungskapital besteht im Wesentlichen aus einer zehnprozentigen Beteiligung am Unternehmen.

Der Stiftungszweck ist gemäß § 2 der Satzung die „Förderung von Wissenschaft und Forschung.” Insbesondere wird der Stiftungszweck verwirklicht durch die:

  • Finanzierung von Forschung in den Geisteswissenschaften;
  • Bereitstellung von Stipendien für vielversprechende junge Wissenschaftler*innen im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens;
  • Vergabe von Preisen für herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Geisteswissenschaften;
  • Buchspenden an wissenschaftliche Bibliotheken im Ausland.

Die Stiftung fördert jährlich fünf bis zehn Projekte. Die Fördersumme beträgt im Regelfall zwischen 1.000 und 10.000 Euro. Über die Vergabe der Fördergelder befindet das Kuratorium der Walter de Gruyter Stiftung in jährlich zwei stattfindenden Sitzungen. Es werden in der Regel einmalige Zuschüsse gewährt. Nicht gefördert werden Personalkosten, Druckkosten oder Jubiläen. Ein Rechtsanspruch auf Zuwendung von Stiftungsmitteln besteht nicht.

About the De Gruyter Foundation

The De Gruyter Foundation consists of its board of trustees – comprising the foundation’s principals along with De Gruyter’s advisory board members Georg-Martin Cram, Christoph Seils, and Rüdiger Gebauer – and its executive board, led by Petra Schmitt. The majority of the foundation's endowment comes from a 10% share in the Walter de Gruyter company.

According to its charter, the mission of the foundation is to promote research and scholarship. Specifically, this includes:

  • funding research in the humanities;
  • providing scholarships for promising young associates in academic publishing;
  • awarding prizes for outstanding academic achievement in the humanities; and
  • donating books to academic libraries abroad.

The foundation funds five to ten projects each year, with grants ranging from 1,000 to 10,000 euros. The board of trustees meets twice a year to make funding decisions. In most cases, grants are given on a one-off basis. The foundation does not fund personnel costs, printing costs, and jubilees. There is no legal right to funding from the foundation.

Antragstellung

Die Antragstellung erfolgt formlos an den Stiftungsvorstand und sollte folgende Angaben enthalten:

  • Name und Anschrift des Antragstellers
  • kurze zusammenfassende Beschreibung der zu fördernden Projekte (maximal zwei Seiten)
  • Angaben über die Gesamtkosten sowie weitere Geldgeber, Förderer
  • gegebenenfalls Empfehlungsschreiben

Den Antrag bitte an folgende E-Mail schicken: stiftung@degruyter.com.

Bei Fragen, wenden Sie sich bitte an:

Petra Schmitt
De Gruyter Stiftung
Genthiner Straße 13
10785 Berlin
Germany
E-Mail: stiftung@degruyter.com

Geförderte Projekte

In den Jahren 2006 bis 2018 förderte die Walter de Gruyter Stiftung insgesamt etwa 130 Projekte, darunter:

  • den Walter de Gruyter Preis der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (alle zwei Jahre)
  • den Medienpreise der Deutschen Mathematiker Vereinigung (alle zwei Jahre)
  • Stipendium der amerikanische Bibliothekarsvereinigung für einen Forschungsaufenthalt in Europa (jährlich)
  • Walter de Gruyter Seminar der Mommsengesellschaft (jährlich)
  • in den Jahren 2011 bis 2016 förderte die Stiftung die Erforschung der Geschichte des Walter de Gruyter Verlages im Nationalsozialismus durch die Historikerin Angelika Königseder. Die Forschungsergebnisse sind als Buch unter dem Titeln „Walter de Gruyter – Ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus“ im Mohr Siebeck Verlag erschienen

Weitere geförderte Projekte waren unter anderem:

  • 2007 - Frank Lichtenberk "Grammar of Toqabaqita"
  • 2008 - Prof. Borgolte Tag des Mittelalters
  • 2009 - Detlef Bluhm Fachtagung Digitalisierung
  • 2010 - Prof. Spiekermann Erstellung theologische Lemmaliste
  • 2010 - Barbara Schneider-Kempf, Staatsbibliothek, Schleiermacher Nachlass
  • 2011 - Prof. Wolfgang Zwickel, Uni Mainz, Digitale Erfassung einer umfangreichen biblischen Bildsammlung
  • 2011 - Dr. Gregor Kalivoda Vorstudie zu einer systematischen Grundlegung der Rhetorik als moderne Kommunikationswissenschaft
  • 2012 - Prof. Günter Holtus, Uni Göttingen Finanzierung Arbeitsstelle "Romanische Bibliographie"
  • 2013 - Deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) 14 Reisekostenstipendien für Jahrestagung im März
  • 2016 - Dr. hab. Monika Wolting Buchspenden für Breslauer Universität
  • 2016 - Johannes Hein Förderung der Tagung ConSOLE XXV Druck von Postern und Abstracts
  • 2018 - HU Berlin Deutschlandstipendium
  • 2018 - Dr. Hanin Hannouch Forschungsprojekt Kolonialfotografie

Geschichte der Walter de Gruyter Stiftung

Walter de Gruyter war ein leidenschaftlicher Freund des Buches, ein begeisterter Anhänger neuer wissenschaftlicher Ideen und ein gesellschaftspolitisch engagierter Mäzen. All dies führte den Sohn eines Kohlengroßhändlers, der 1862 in Duisburg-Ruhrort geboren wurde, nach Berlin und ließ ihn ab 1897 einen wissenschaftlichen Universalverlag aufbauen.

Als Walter De Gruyter 1923 starb, hatte er eines der größten und modernsten Verlagshäuser Europas geschaffen, das mehrere Verlage unter einem Dach vereinte. Er folgte dabei immer seiner Prämisse, dass nur ein starker Verlag „für die Wissenschaft fruchtbar“ sein könne.

Das Vermächtnis des Verlegers griffen drei Enkelinnen von Walter de Gruyter auf. Sie gründeten im Jahr 2006 gemeinsam mit weiteren Gesellschaftern des Verlages die Walter de Gruyter Stiftung.

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