Volume 108, Issue 4

This research develops the Comprehensive Layered Embezzlement and Fraud (CLEF) model as a preventative tool to examine the root cause of the offender’s psychology and mitigate financial crime before its execution. Building upon an integrative theoretical analysis of the fraud triangle, fraud diamond, fraud hexagon model and crime-as-choice theory, the CLEF model outlines the foundational layers necessary for characterising the personalities and psychology of embezzlers – specifically, dark triad traits – and institutional responses to embezzlement and fraud as a proof of concept. The CLEF model explains modern embezzlement through hypothetical scenarios – functioning as case studies – that illuminate the conditions conducive to such financial malfeasance. The model addresses cross-jurisdictional variations in embezzlement patterns and establishes the foundations of preventive measures – unlike traditional reactive frameworks. By emphasising prevention rather than detection, the model contributes to reducing the social and economic costs of financial crimes, providing the foundations for effective regulatory frameworks and organisational policies. Although the model offers an innovative psychological lens to understand the embezzler’s behaviour and mindset, empirical validation is essential to assess its applicability across diverse cultural and organisational contexts.

Zusammenfassung Der Beitrag liefert eine kritische Zwischenanalyse in der fortschreitenden Implementierung und Anwendung des Tasers (Distanzelektroimpulsgeräts) in der deutschen Polizei. Im Lichte verschiedener Einsatzszenarien, gesundheitlicher Risiken und Folgeerscheinungen wird der Taser nicht nur als technisches Mittel, sondern auch als sozial und institutionell wirkmächtiges Instrument diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf folgendem Problemdreieck: der überproportionalen Anwendung des Tasers bei vulnerablen Personengruppen, dem Choice Overload -Phänomen in dynamischen Einsatzsituationen und einer schleichenden Normalisierung von polizeilichen Gewaltanwendungen. Die Analyse wird durch (internationale) Studien, Evaluationsberichte, Herstellerangaben, Pressemitteilungen, politische Positionen sowie gewerkschaftliche Bewertungen kontextualisiert und ordnet den Taser als ambivalentes Einsatzmittel zwischen Deeskalationsversprechen und Eskalationsrisiko ein. Der Beitrag plädiert für eine differenzierte, multiperspektivische Bewertung unter besonderer Berücksichtigung von polizeilichen Einsatzrealitäten sowie kriminologischen Langzeitwirkungen.

Zusammenfassung Kanada legalisierte den nicht-medizinischen Konsum, die Produktion und den Verkauf von Cannabis 2018. Vorgestellt wird eine Zusammenfassung von Literatur und Daten zu den Folgen der Cannabislegalisierung in Kanada in den Bereichen cannabisbezogene Kriminalität, Fahren unter dem Einfluss von Cannabis und Auswirkungen der Legalisierung auf Beschaffungspraktiken. Die Daten resultieren aus einer gezielten Suche in wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie „grauer Literatur“. Die Ergebnisse belegen, dass auf Cannabisbesitz bezogene Straftaten erheblich zurückgegangen sind; dagegen ist weniger bekannt zu Strafverfolgungspraktiken im Falle von Verstößen gegen die verbleibenden Cannabisstraftatbestände. Die Prävalenz von Fahren unter Cannabiseinfluss scheint auf der Grundlage von Befragungen und Selbstberichtsuntersuchungen leicht zurückgegangen zu sein. Demgegenüber werden vermehrt Strafverfahren wegen Fahrens unter Cannabiseinfluss durchgeführt, ferner hat der Anteil festgestellten Cannabiskonsums anlässlich von Verkehrsunfällen zugenommen. Dies mag mit verstärktem Risikobewusstsein zusammenhängen. Die Daten implizieren weiterhin eine signifikante Schrumpfung des Cannabisschwarzmarkts. Jedoch liegen nur wenig Daten zur Entwicklung und den Ausformungen der illegalen Cannabisproduktion und des illegalen Handels unter Bedingungen der Legalisierung vor. Allerdings bestehen Hinweise auf Verschiebungs- bzw. Anpassungseffekte. Unter Berücksichtigung verfügbarer Daten und bei Feststellung der Notwendigkeit für eine Ausweitung der Forschung in relevanten Bereichen beobachten wir erhebliche Rückgänge in ausgewählten Kriminalitätsindikatoren nach der Legalisierung von Cannabis in Kanada. Diese Beobachtungen müssen in übergreifenden und integrierten Bewertungen – der sich international weiterverbreitenden – Politikoption der Cannabislegalisierung eingebracht werden.