Ob die Kategorien schon bei der Wahrnehmung eine Rolle spielen, wird von Kant-Interpreten unterschiedlich gesehen. Peter Rohs etwa argumentiert für eine Unabhängigkeit und Selbständigkeit der Wahrnehmung gegenüber dem Verstand. Die intuitive Synthesis der Einbildungskraft müsse auf eigenen Füßen stehen können und Bilder und „singuläre Sinne“ der Anwendung der Begriffe vorausgehen (Teil 1). McDowell hingegen spricht sich gegen eine solche Selbständigkeit der Wahrnehmung aus. Setzte man sie voraus, käme der Verstand immer zu spät (Teil 2). Die Argumente beider Seiten sollen am Text Kants untersucht werden (Teil 3). Es liegt hier ein echtes Sachproblem vor. Die gegenwärtige, hauptsächlich amerikanische Diskussion (im Rahmen der philosophy of mind und der cognitive science) um eine etwaige Notwendigkeit kognitiver Funktionen bei der Wahrnehmung stößt auf ganz ähnliche Probleme wie wir sie schon bei Kant finden, nur daß man sich dieser Ähnlichkeit außerhalb von Kantkreisen oft nicht bewußt zu sein scheint.
Contents
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Requires Authentication UnlicensedSpielen nach Kant die Kategorien schon bei der Wahrnehmung eine Rolle? Peter Rohs und John McDowellLicensedDecember 15, 2005
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Requires Authentication UnlicensedValidité et réalité objectivesLicensedDecember 15, 2005
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Requires Authentication UnlicensedBecoming a Virtuous Agent: Kant and the Cultivation of Feelings and EmotionsLicensedDecember 15, 2005
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Requires Authentication UnlicensedKant-Bibliographie 2003LicensedDecember 15, 2005
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Requires Authentication UnlicensedBuchbesprechungen und LiteraturhinweiseLicensedDecember 15, 2005
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Requires Authentication UnlicensedJahresinhaltLicensedDecember 15, 2005