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5.7 Pneumatische Förderung

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5.7 Pneumatische Förderung1455.7Pneumatische Förderung5.7.1Einsatzbedingungen und FörderzuständeWürde man die Gasgeschwindigkeit in einer Wirbelschicht so stark steigern, dass die Parti-keln nicht mehr aufwirbeln, sondern mit der Strömung mitgerissen werden, befindet man sichim Bereich der pneumatischen Förderung. Dieser Zustand ist in Abb. 5.21 mit „leeres Rohr“bezeichnet. Hier steigt p mit steigender Gasgeschwindigkeit wieder an, und zwar nach einerquadratischen Funktion, da eine solche Gasströmung immer turbulent ist. Die pneumatischeFörderung stellt eine sehr gebräuchliche Möglichkeit dar, Schüttgüter von einer Stelle A zueiner anderen Stelle B kontinuierlich zu transportieren. Heutzutage werden viele Rohstoffeund Fertigprodukte der chemischen Industrie, Lebensmittel, Futter- und Düngemittel, Baus-toffe, Metallspäne und sogar heterogene Abfallgemische pneumatisch transportiert.Pneumatische Förderanlagen sind in vielen Fällen kostengünstiger und auch wartungsfreund-licher als mechanisch arbeitende Förderorgane wie Band-, Trogketten-, Schneckenfördereroder Becherwerke. Das Verhalten des Schüttgutes sollte allerdings wenig kohäsiv, d.h. gut rie-selfähig sein. Mit der Kohäsivität des Stoffes steigt der apparative Aufwand für eine pneuma-tische Förderanlage stark an. Gleiches gilt für adhäsive Stoffe, d.h. solche, die zum Anhaftenan der Rohrwand neigen.Durch den innigen Kontakt zwischen Feststoffpartikeln und Transportgas können oftmalswährend des pneumatischen Transports Wärme- und Stoffaustauschprozesse durchgeführtwerden, z.B. Heizen, Kühlen, Trocknen, chemische Reaktionen etc.Generell unterscheidet man zwischen Druck- und Saugförderanlagen (Abb. 5.23). Bei derDruckförderanlage wird das Fördergut nach einem Druckerhöhungsgebläse oder -kompressorin die Förderleitung eingespeist. Hierzu ist eine Druckschleuse (z.B. Zellradschleuse) notwen-dig. Am Ende der Förderleitung wird der Feststoff durch ein geeignetes Abscheideorgan (z.B.Filter oder Zyklon) vom Gasstrom getrennt. Der apparative Schwerpunkt bei einer Druckför-deranlage liegt auf der Gutaufgabeseite; daher werden Druckförderungen oft für Verteileran-lagen eingesetzt, die nur einen Aufgabepunkt, aber viele Zielpunkte haben. Bei einer Saugförderanlage ist das Gebläse hinter dem Feststoffabscheider angeordnet. DieGutaufgabe besteht im einfachsten Fall aus einem Schlauchmundstück. Da hierbei der appara-tive Schwerpunkt auf der Abscheideseite liegt, werden Saugförderungen meist für Sammelan-lagen benutzt, die viele Aufgabepunkte, aber nur einen Zielpunkt aufweisen. Darüber hinaussind Saugförderanlagen in ihrer Länge begrenzt, da das maximal mögliche Druckgefälle weitunterhalb von 1 bar liegt. In der Praxis benutzt man für kurze Förderdistanzen und unproble-matische Schüttgüter die preisgünstigeren Saugförderanlagen, während bei langen Förderstre-cken insbesondere im Dichtstrombetrieb Druckförderanlagen zum Einsatz kommen.

5.7 Pneumatische Förderung1455.7Pneumatische Förderung5.7.1Einsatzbedingungen und FörderzuständeWürde man die Gasgeschwindigkeit in einer Wirbelschicht so stark steigern, dass die Parti-keln nicht mehr aufwirbeln, sondern mit der Strömung mitgerissen werden, befindet man sichim Bereich der pneumatischen Förderung. Dieser Zustand ist in Abb. 5.21 mit „leeres Rohr“bezeichnet. Hier steigt p mit steigender Gasgeschwindigkeit wieder an, und zwar nach einerquadratischen Funktion, da eine solche Gasströmung immer turbulent ist. Die pneumatischeFörderung stellt eine sehr gebräuchliche Möglichkeit dar, Schüttgüter von einer Stelle A zueiner anderen Stelle B kontinuierlich zu transportieren. Heutzutage werden viele Rohstoffeund Fertigprodukte der chemischen Industrie, Lebensmittel, Futter- und Düngemittel, Baus-toffe, Metallspäne und sogar heterogene Abfallgemische pneumatisch transportiert.Pneumatische Förderanlagen sind in vielen Fällen kostengünstiger und auch wartungsfreund-licher als mechanisch arbeitende Förderorgane wie Band-, Trogketten-, Schneckenfördereroder Becherwerke. Das Verhalten des Schüttgutes sollte allerdings wenig kohäsiv, d.h. gut rie-selfähig sein. Mit der Kohäsivität des Stoffes steigt der apparative Aufwand für eine pneuma-tische Förderanlage stark an. Gleiches gilt für adhäsive Stoffe, d.h. solche, die zum Anhaftenan der Rohrwand neigen.Durch den innigen Kontakt zwischen Feststoffpartikeln und Transportgas können oftmalswährend des pneumatischen Transports Wärme- und Stoffaustauschprozesse durchgeführtwerden, z.B. Heizen, Kühlen, Trocknen, chemische Reaktionen etc.Generell unterscheidet man zwischen Druck- und Saugförderanlagen (Abb. 5.23). Bei derDruckförderanlage wird das Fördergut nach einem Druckerhöhungsgebläse oder -kompressorin die Förderleitung eingespeist. Hierzu ist eine Druckschleuse (z.B. Zellradschleuse) notwen-dig. Am Ende der Förderleitung wird der Feststoff durch ein geeignetes Abscheideorgan (z.B.Filter oder Zyklon) vom Gasstrom getrennt. Der apparative Schwerpunkt bei einer Druckför-deranlage liegt auf der Gutaufgabeseite; daher werden Druckförderungen oft für Verteileran-lagen eingesetzt, die nur einen Aufgabepunkt, aber viele Zielpunkte haben. Bei einer Saugförderanlage ist das Gebläse hinter dem Feststoffabscheider angeordnet. DieGutaufgabe besteht im einfachsten Fall aus einem Schlauchmundstück. Da hierbei der appara-tive Schwerpunkt auf der Abscheideseite liegt, werden Saugförderungen meist für Sammelan-lagen benutzt, die viele Aufgabepunkte, aber nur einen Zielpunkt aufweisen. Darüber hinaussind Saugförderanlagen in ihrer Länge begrenzt, da das maximal mögliche Druckgefälle weitunterhalb von 1 bar liegt. In der Praxis benutzt man für kurze Förderdistanzen und unproble-matische Schüttgüter die preisgünstigeren Saugförderanlagen, während bei langen Förderstre-cken insbesondere im Dichtstrombetrieb Druckförderanlagen zum Einsatz kommen.

Kapitel in diesem Buch

  1. Frontmatter I
  2. Vorwort V
  3. Vorwort zur 2. Auflage VI
  4. Inhalt VII
  5. 1 Einleitung 1
  6. 2 Beschreibung von Partikeln und Partikelkollektiven
  7. 2.1 Disperse Systeme 5
  8. 2.2 Der Äquivalentdurchmesser als Feinheitsmerkmal 6
  9. 2.3 Die spezifische Oberfläche als Feinheitsmerkmal 8
  10. 2.4 Verteilungskurven 10
  11. 2.5 Standard-Verteilungen 12
  12. 2.6 Kenngrößen aus Verteilungen 14
  13. 2.7 Verfahren zur Partikelgrößenanalyse 14
  14. 2.8 Verfahren zur Oberflächenbestimmung 25
  15. 2.9 Übungsaufgaben 27
  16. 2.10 Formelzeichen für Kapitel 2 29
  17. 3 Bilanzierung und Beschreibung von Trenn- und Mischvorgängen
  18. 3.1 Konzentrationsmaße 31
  19. 3.2 Bilanzierung 33
  20. 3.3 Abscheidegrad 34
  21. 3.4 Verteilungsdiagramm 35
  22. 3.5 Trenngrad 38
  23. 3.6 Kenngrößen der Abscheidung: Trennkorngröße und Trennschärfe 39
  24. 3.7 Kennzeichnung des Mischungszustands 40
  25. 3.8 Mischungszusammensetzung und Probengröße 42
  26. 3.9 Mischgüte und Mischzeit 44
  27. 3.10 Übungsaufgaben 45
  28. 3.11 Formelzeichen für Kapitel 3 47
  29. 4 Trennung von Partikeln in Kraftfeldern
  30. 4.1 Trennung im Schwerefeld 51
  31. 4.2 Trennung im Fliehkraftfeld 72
  32. 4.3 Trennung im elektrischen Feld 91
  33. 4.4 Übungsaufgaben 100
  34. 4.5 Formelzeichen für Kapitel 4 104
  35. 5 Durchströmung von Partikelschichten
  36. 5.1 Ruhende Schüttungen konstanter Dicke (Festbetten) 107
  37. 5.2 Kuchenfiltration 118
  38. 5.3 Filterapparate für Suspensionen 123
  39. 5.4 Filterzentrifugen 133
  40. 5.5 Staubfiltration 138
  41. 5.6 Wirbelschichten (Fließbetten) 141
  42. 5.7 Pneumatische Förderung 145
  43. 5.8 Übungsaufgaben 157
  44. 5.9 Formelzeichen für Kapitel 5 161
  45. 6 Oberflächenprozesse
  46. 6.1 Feststoffzerkleinerung 165
  47. 6.2 Flüssigkeitszerstäubung 198
  48. 6.3 Dispergierung in flüssiger Phase 209
  49. 6.4 Agglomeration 215
  50. 6.5 Übungsaufgaben 228
  51. 6.6 Formelzeichen für Kapitel 6 231
  52. 7 Mischprozesse
  53. 7.1 Einteilung der Mischprozesse 235
  54. 7.2 Homogenisiermechanismen 237
  55. 7.3 Statisches Mischen 240
  56. 7.4 Dynamisches Mischen von Flüssigkeiten (Rührtechnik) 242
  57. 7.5 Dynamisches Mischen körniger Stoffe 269
  58. 7.6 Teilen und Verteilen 273
  59. 7.7 Übungsaufgaben 276
  60. 7.8 Formelzeichen für Kapitel 7 278
  61. 8 Lösungen der Übungsaufgaben 283
  62. Literaturverzeichnis 303
  63. Sachregister 305
  64. Personenverzeichnis 315
  65. Backmatter 316
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