Abstract
Matthew uses ὀλιγόπιστος to critique inadequate faith from the disciples, adapting already linked Markan pericopes to create a set with a distinct rhetorical function. For the Gospel audience, these function together to call people to the sort of wholehearted trust exemplified in the first use of the term (6,25–34), while developing this ideal in a christological direction. Linguistic studies on the role of the vocative highlight how ὀλιγόπιστος is used to effect this goal, as it serves to recharacterize the disciples, drawing attention to the narrative frame, and emphasising the imperative force of Jesus’ rhetorical questions.
Zusammenfassung
Matthäus verwendet ὀλιγόπιστος, um den unzureichenden Glauben der Jünger zu kritisieren, indem er bereits im Mk miteinander verknüpfte Perikopen umarbeitet, um eine Textgruppe mit einer bestimmten rhetorischen Funktion zu kreieren. Für die Adressaten des Evangeliums dienen diese Perikopen zusammen dazu, die Menschen zu der Art des vollen Vertrauens aufzurufen, das in der ersten Verwendung des Begriffs (6,25–34) veranschaulicht wird, wobei dieses Ideal in eine christologische Richtung entwickelt wird. Sprachwissenschaftliche Studien zur Rolle des Vokativs zeigen, wie ὀλιγόπιστος verwendet wird, um dieses Ziel zu erreichen, da es dazu dient, die Jünger neu zu charakterisieren, die Aufmerksamkeit auf den narrativen Rahmen zu lenken und die zwingende Kraft der rhetorischen Fragen Jesu hervorzuheben.
Article note
My thanks to Anna Nürnberger and Ben Cooper for feedback on earlier versions of this article.
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Beiträge
- Lk 16,19–31 als Prätext johanneischer Soteriologie. Die Rezeption lukanischer Erzählfiguren (Lk 16,19–31; 10,38–42; 7,36–50) und ihrer Konstellationen
- Dualismus und Diversität im Johannesevangelium. Die kontrastreichen Begegnungen Jesu mit Nikodemos und der Samaritanerin in Joh 3–4
- The Rhetoric of Matthean “Small Faith”
- Juden oder Nichtjuden, das ist hier die Frage. Zur Identifizierung der Gegner im Galaterbrief
- Vier Pferde, Farben und factiones. Die apokalyptischen Reiter und ihr zeitgeschichtlicher Hintergrund (Offb 6,2–8)
- Adam’s Animal Farm: A Fresh Reading of the Anthropological-Hamartiological Framework of the Apocalypse of Moses
- Zeitschriftenschau
- Eingegangene Bücher und Druckschriften
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Beiträge
- Lk 16,19–31 als Prätext johanneischer Soteriologie. Die Rezeption lukanischer Erzählfiguren (Lk 16,19–31; 10,38–42; 7,36–50) und ihrer Konstellationen
- Dualismus und Diversität im Johannesevangelium. Die kontrastreichen Begegnungen Jesu mit Nikodemos und der Samaritanerin in Joh 3–4
- The Rhetoric of Matthean “Small Faith”
- Juden oder Nichtjuden, das ist hier die Frage. Zur Identifizierung der Gegner im Galaterbrief
- Vier Pferde, Farben und factiones. Die apokalyptischen Reiter und ihr zeitgeschichtlicher Hintergrund (Offb 6,2–8)
- Adam’s Animal Farm: A Fresh Reading of the Anthropological-Hamartiological Framework of the Apocalypse of Moses
- Zeitschriftenschau
- Eingegangene Bücher und Druckschriften