Home „… sondern auch das der anderen“ – Beobachtungen zur Deutung und argumentationsstrategischen Funktion der paulinischen Mahnungen in Phil 2,4.12. Zugleich ein Beitrag zur Funktionsbestimmung des Philipperhymnus im Brieftext
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

„… sondern auch das der anderen“ – Beobachtungen zur Deutung und argumentationsstrategischen Funktion der paulinischen Mahnungen in Phil 2,4.12. Zugleich ein Beitrag zur Funktionsbestimmung des Philipperhymnus im Brieftext

  • Christian Blumenthal EMAIL logo
Published/Copyright: April 7, 2020

Abstract

The text-critical discussion about the originality of καί in Phil 2,4 (ἀλλὰ [καὶ] τὰ ἑτέρων) and the discussion around the understanding of the syntagma ἡ ἑαυτῶν σωτηρία in 2,12 have reached a dead end. In order to bring both discussions forward, the present contribution will link the two issues together more closely. This is in response to the observation that both questions reveal a common vanishing point. This vanishing point consists in the fact that the respective answers have a significant influence on the assessment of an overarching, ethical-parenetic question: To what extent did Paul, in his instructions for action surrounding the Christ Hymn in 1,27–2,18, which are essentially oriented towards the well-being of others, not only presuppose aspects of caring for oneself, but also specifically allude to such aspects in the text of the Epistle itself, thus granting them their own, albeit small, space? If such traces can be found, the argumentation-strategic function of this balancing is to be ascertained for the Pauline way of thinking in 1,27–2,18.

Zusammenfassung

In der Philipperbriefforschung haben die textkritische Diskussion um die Ursprünglichkeit von καί in Phil 2,4 (ἀλλὰ [καὶ] τὰ ἑτέρων) und die Erörterung rund um das Verständnis des Syntagmas ἡ ἑαυτῶν σωτηρία in 2,12 einen toten Punkt erreicht. Um beide Diskussionen einen Schritt vorwärts zu bringen, wird im vorliegenden Beitrag die Beschäftigung mit beiden Sachfragen stärker als bisher miteinander vernetzt. Damit wird der Beobachtung Rechnung getragen, dass beide Fragen einen gemeinsamen Fluchtpunkt erkennen lassen. Dieser besteht darin, dass die jeweilige Beantwortung einen gewichtigen Einfluss auf die Beurteilung einer übergreifenden, ethisch-paränetischen Fragestellung hat: Inwieweit hat Paulus in seinen wesentlich am Wohl der anderen orientierten Handlungsanweisungen rund um den Christushymnus in 1,27–2,18 Momente des Eigenen nicht nur vorausgesetzt, sondern im Brieftext selbst anklingen lassen und ihnen damit einen eigenen, wenn auch kleinen Raum zugestanden? Lassen sich solche Spuren ausfindig machen, ist die argumentationsstrategische Funktion dieses Ausbalancierens für die paulinische Gedankenführung in 1,27–2,18 zu erheben.

Published Online: 2020-04-07
Published in Print: 2020-04-01

© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 1.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/znw-2020-0004/html
Scroll to top button