321Die zunehmende Verbreitung von Mehrstimmrechten weltweit geht zurück auf einen Wettbewerb der Börsenstandorte und eine erleichterte private Eigenkapitalfinanzierung durch sog. private ini322tial public offerings. Im Vordergrund der rechtspolitischen Diskussion zu multiple voting shares stehen heute besondere Privilegien für Unternehmensgründer. Zu diesem Zweck sind Mehrstimmrechtsaktien nun auch in Deutschland für eine „Eingewöhnungsphase“ nach einem Börsengang (wieder) zulässig. Eine neue, rahmenartige Richtlinie fordert mit gleicher Zielrichtung eine Mindestregel zu Mehrstimmrechten unionsweit ein. Die §§ 12, 135a AktG n.F. lassen die Ausgabe von Mehrstimmrechtsaktien allerdings lediglich in einer im Rechtsvergleich betrachtet stark abgeschwächten Variante zu. In vier Jahren wird das neue Recht evaluiert. Der Beitrag stellt das neue Recht vor und erarbeitet eine Reihe von Fortbildungsangeboten.
The increasing proliferation of multiple voting rights globally is caused by a competition among stock exchange locations and facilitated private equity financing through so-called private initial public offerings. At the forefront of the legal-political discourse on multiple voting shares today are particular privileges for company founders. To this end, multiple voting rights shares are now (once again) allowed in Germany for an „acclimatization phase“ following an initial public offering. A new, framework-like directive, with the same objective, calls for a minimum rule on multiple voting rights across the European Union. However, Sections 12 and 135a of the German Stock Corporation Act (AktG) in their new version only allow the issuance of multiple voting rights shares in a more limited variant when viewed in comparative legal terms. In four years, the new law will be evaluated. This article introduces the new law and develops a series of proposals for the application and development of the law.
© 2024 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
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