Abstract
In comparison to the contributions that address interlingual phraseological equivalence, the number of papers about the topic of phraseological false friends is relatively low. This is probably explained by the fact that this is a marginal phenomenon from a quantitative point of view. Nonetheless, there are relevant contributions in the field of foreign German Studies. The aim of this article is, on the one hand, to discuss theoretical questions about tertium comparationis and terminology and, on the other hand, to develop a classification of the types of potential phraseological false friends. This paper must therefore be understood as a preliminary stage for applied work in the areas of foreign language teaching, (not only) bilingual lexicography and translation theory and practice. Based on a comprehensive empirical basis, the present article studies nominal, adjectival and especially verbal idioms. For the collection of both corpora and the codification of the lemmas various methods were used: the consultation of specialized dictionaries, the use of the author’s own foreign and native language competence, the search of context examples from the databases Corpus de referencia del español actual (CREA) and Deutsches Referenzkorpus (DeReKo), and the consultation of informants. Through this methodological approach, the article tackles the levels of the language system and also of the language usage. In this respect, and due to the problem of the so-called broad or complex meaning of idioms, difficulties associated with the analysis of lexicographic definitions are of particular relevance. Depending on the lexicographic sources, differences in questions such as the complexity of the definitions or the number of sememes are noticeable.
On the level of meaning, componential analysis represents the theoretical framework. Thus, the semantic structures of the idioms to be compared are analyzed in order to discover to what extent the whole meaning (sememe) or some of the minimal semantic features (semes) of the units are qualitatively different or in unequal numbers. Differences can be found both at the level of monosemic units – where either (i.1) the sememes of the units to be compared is basically different, or (i.2) one or several semes of the units to be compared differ – and also at the level of polysemic units, if the form of the idiom of one language with several sememes finds an identical or similar form in the other language but the latter does not have the same sememes. The semantic analysis performed is thus the basis for the determination of the different types of semantic interferences, which can lead to communicative misinterpretations to various degrees.
On the level of expression, the analysis is based on a structural-cognitive hypothesis that postulates both a figurative and a logical-abstract formal identity. The formal similarity between idioms (and other types of phraseologisms) in different languages is not rooted in the phonetic and graphical (quasi-)identity of the units to be compared, but in the identity or in the somewhat similar height of the phrase image. Beyond such a concept of lexical-figurative identity, we find a broader conception of formal equality, which is understood not only as a structural lexical-figurative identity, but also as a likeness or identity of the logical-hidden scheme beyond the image; this scheme can initiate the same idiomatic inference procedures, even if the idioms diverge figurative-lexically.
A meticulous interlinguistic analysis of the phraseological false friends is only possible by means of a clear distinction between both levels of meaning and expression, which must be reflected terminologically. In this sense, we refer to the proposal of B. Wotjak, which uses the term Kongruenz to denote cases of equality of linguistic forms, as a counterpart to the term Äquivalenz on the content level, i.e. the equality on the level of meaning. The term interlingual homonymy, on the other hand, is avoided because of the special nature of formal equality between idioms.
1 Einleitung
Sieht man die schon längst fast unüberschaubare Literatur durch, die auf dem Forschungsgebiet der Phraseologie dem Thema der kontrastiven Beziehungen zwischen phraseologischen Einheiten gewidmet ist, finden sich nur wenige Arbeiten, die sich mit der Frage der Scheinäquivalenz bzw. phraseologischen falschen Freunden befassen. Diese knappe Anzahl – im Vergleich zu den Beiträgen, die die Äquivalenz im Sinne von Gleichheit der Bedeutungen der zu kontrastierenden Einheiten thematisieren – erklärt sich sehr wahrscheinlich dadurch, dass die Paare der Scheinäquivalente in allen Sprachpaaren aus quantitativer Perspektive eine Randerscheinung darstellen. Nichtsdestotrotz stößt man im Bereich der Auslandsgermanistik auf relevante Beiträge, die sich ausschließlich oder zumindest teilweise mit diesem Phänomen beschäftigt haben und die einen gesicherten Ausgangspunkt für die theoretische und angewandte Weiterentwicklung des Themas darstellen (s. Ettinger 1994, Ettinger 2012; Farø 2004; Piirainen 1999, Piirainen 2001 und Piirainen 2004; Balzer et al. 2004: 256–257; Komenda-Earle 2009; Šichová 2015).
Der vorliegende Beitrag setzt sich hauptsächlich zum Ziel, auf einer umfassenden empirischen Basis beruhend einerseits bestimmende theoretische Fragen zum Tertium comparationis und zur Terminologie zu erörtern und andererseits eine Klassifizierung der Typen von Scheinäquivalenten bzw. von potenziellen phraseologischen falschen Freunden auszuarbeiten. Psycholinguistische bzw. didaktische Fragen (wann ist eine Interferenz wahrscheinlich, warum, was für Interferenzen stören die Kommunikation besonders? usw.) werden kaum thematisiert. Gemäß neuerer begrifflich-terminologischer Vorschläge innerhalb der phraseologischen Disziplin lässt sich dieser Forschungsbeitrag also auf den Ebenen des Sprachsystems und – infolge der methodologischen Herangehensweise (s. Kap. 4) – auch der Sprachverwendung verorten, ohne Berücksichtigung der kognitiven Ebene der Sprachkompetenz (s. Hallsteinsdóttir und Farø 2010: 132–133). Diese Untersuchung will auch ihre praktische Anwendbarkeit unter Beweis stellen und aus diesem Grund beziehen sich die ausgewählten Beispiele der Scheinäquivalenz nicht auf allzu periphere Probleme, die „zwar theoretisch denkbar sind, die aber praktisch kaum Kommunikationsstörungen verursachen“ (Farø 2004: 153), sondern u. E. n. werden echte Beispiele für potenzielle falsche Freunde vorgestellt.
Dieser Beitrag verortet sich in der lexikalischen Semantik bzw. der semantischen Komponentenstrukturanalyse mit besonderer Berücksichtigung der phraseographischen Praxis auf der Bedeutungsebene. Die semantische Analyse wird durch zahlreiche Kontextbeispiele ergänzt. Auf der Ausdrucksebene wird von einer strukturell-kognitiven Hypothese ausgegangen (s. Kap. 3).
Gegenstand der Untersuchung sind nominale, adjektivische und vor allem verbale Phraseolexeme (PL) (s. dazu Fleischer 1997: 138–158; vgl. auch Korhonen und B. Wotjak 2001: 225) des Deutschen und des iberischen Spanisch (zur Korpuserstellung s. Kap. 4). Bekanntlich bereichern die PL als Benennungseinheiten auf denotativer und konnotativer Ebene den Wortschatz, sodass jede Grundlagenforschung zu diesem Thema als Vorstufe für angewandte Arbeiten in den Bereichen der Fremdsprachenvermittlung, der (nicht nur) bilingualen Lexikographie und der Übersetzungstheorie und -praxis verstanden werden muss (s. zusammenfassend Hallsteinsdóttir und Farø 2010: 144–151; s. a. Ettinger 2012: 360–369).
2 Zur Terminologie
Die Doppelbenennung für den Hauptbegriff im Titel dieses Beitrags erklärt sich einerseits dadurch, dass der schon in der Literatur zum Thema verwendete Terminus Scheinäquivalenz eindeutig und platzsparend auf die zwei Ebenen – formal und semantisch – hinweist, die die Natur dieses Phänomens ausmachen, und dass er formal mit dem kontrastiven Hauptterminus der Äquivalenz verwandt ist. Andererseits soll der ebenfalls bewährte Terminus falscher Freund auf das Potenzial dieses Forschungsbeitrags für die angewandte Linguistik hinweisen. Mit dem Adjektiv potenziell wird (i) nachdrücklich ihr theoretischer Charakter signalisiert und darauf hingedeutet, (ii) dass hier grundsätzlich auf die Erörterung didaktischer Fragen verzichtet wird.
Allerdings liegt in der Natur des Phänomens der Scheinäquivalenz eine sozusagen paradoxale Beziehung zwischen der Bedeutungs- und der Ausdrucksebene, insofern die Identität bzw. Ähnlichkeit (s. Kap. 3) der verglichenen Formative auf eine scheinbare, aber nicht existierende Identität von deren Bedeutungen/Sememen/Sememvarianten zu deuten scheint. Zwecks einer akribisch vorzunehmenden zwischensprachlichen Analyse der Scheinäquivalente empfiehlt es sich also, eine saubere Trennung zwischen Bedeutungs- und Ausdrucksebene vorzunehmen, die sich folgerichtig terminologisch widerspiegelt: In diesem Sinne greifen wir auf den Vorschlag von B. Wotjak zurück, die im Bereich der kontrastiven Phraseologie schon vor über dreißig Jahren eine solche terminologische Trennung zwischen den Ebenen vorschlug und als Pendant zur Äquivalenz der inhaltlichen Ebene den Terminus Kongruenz verwendete, um „Fälle, in denen Gleichheit sprachlicher Formen vorliegt“ (B. Wotjak und Ginsburg 1987: 70; s. a. Földes 1996: 118–130; Korhonen und B. Wotjak 2001: 227–222) zu benennen. Dieser konkrete Gebrauch in der phraseologischen Disziplin kann sich u. E. n. eindeutig von ihrem herkömmlichen grammatikalischen Gebrauch als morphosyntaktischer Übereinstimmung zusammengehörender Teile auf Satzebene abgrenzen. Der Terminus interlinguale Homonymie hingegen wird wegen des besonderen Charakters der formalen Gleichheit zwischen Phraseolexemen (s. Kap. 3) im Vergleich zur formalen Gleichheit zwischen Lexemen vermieden.[1]
Obwohl feinere Differenzierungen auf der Ausdrucksebene keine Auswirkung auf die Erstellung der Typologie haben (s. Kap. 5), wird für deren Benennung von bildlicher oder logisch-abstrakter Kongruenz gesprochen (s. Kap. 3).
Für die Benennung der Gleichheit bzw. Nicht-Gleichheit auf der Bedeutungsebene wird der gängige Fachterminus Äquivalenz (bzw. Nicht-Äquivalenz) verwendet, der bei den zitierten AutorInnen auch auf „Übereinstimmungen von Bedeutungen, für die sememische Äquivalenz von Einheiten unterschiedlicher Sprachen“ (B. Wotjak und Ginsburg 1987: 69) hinweist. Vermieden wird in jedem Fall der in der einschlägigen Literatur etablierte Gebrauch des Terminus Teiläquivalenz bzw. partielle Äquivalenz, um eine interlinguale Beziehung der semantischen Identität bei partieller Identität der Formative zu bezeichnen.[2] Es wäre u. E. n. ratsam, eher von einer Äquivalenz mit partieller Kongruenz zu sprechen. Mit Teiläquivalenz bzw. partielle Äquivalenz sollte man sich konsequenterweise auf eine nicht ganz übereinstimmende Identität der semantischen Mikrostrukturen der PL-Paare beziehen.
Jeder Typ von Scheinäquivalenz wird gemäß den vorangegangenen Ausführungen also durch Paraphrasen wie Kongruenz mit voller/(nur) partieller/... (Nicht-)Äquivalenz u. Ä. bezeichnet. Diese Paraphrasen werden auf der Bedeutungsebene auch durch die strukturalistischen Begriffe der semantischen Mikro- und Mediostruktur ergänzt (s. Kap. 5), die sich schon lange in der lexikalischen Semantik bewährt haben. Es geht also vielmehr darum, die interlingualen Beziehungen ausführlich zu beschreiben, als sie durch einen konzisen Terminus zu benennen.
3 Zu den Vergleichsmaßstäben
3.1 Bei der Bestimmung dessen, was unter Gleichheit/Ähnlichkeit der Formen beim Kontrastieren von phraseologischen Einheiten zu verstehen ist und dementsprechend welches Material mit welchen Kriterien vergleichbar ist, wird in erster Linie auf die Arbeiten von Piirainen (1999, 2001 und 2004) Bezug genommen. Diese Autorin bietet eine Definition phraseologischer falscher Freunde an, die auf die Problematik der formalen Ebene hinweist:
Unter phraseologischen FF werden zwei (oder mehrere) Phraseologismen verstanden, die aufgrund ihrer gleichen oder ähnlichen lexikalischen Struktur gleiche oder sehr ähnliche bildliche Vorstellungen evozieren, jedoch unterschiedliche aktuelle Bedeutungen aufweisen. Im Unterschied zu den lexikalischen FF liegen die Übereinstimmungen also nicht auf der phonetischen und/oder graphischen Ebene, sondern auf der Ebene der „inneren Form“ [...]. (Piirainen 2004: 152)[3]
Die formale Ähnlichkeit zwischen Phraseolexemen – und anderen Phraseologismensorten – verschiedener Sprachen wurzelt also nicht in der lautlichen und graphischen (Quasi-)Identität der zu vergleichenden Einheiten, sondern in der Identität bzw. in der gewissermaßen hohen Ähnlichkeit (die also graduierbar ist, s. a. Farø 2004: 154) des zugrunde liegenden Bildes der Redewendung, d. h. in der Gleichheit/Ähnlichkeit der wendungsinternen lexikalischen Komponenten „im Sinne einer (wörtlichen) Übersetzung der einzelnen Komponenten“ (B. Wotjak und Ginsburg 1987: 71; vgl. zu dieser Frage mit Bezug auf die kognitive Semantik Piirainen [2001: 152–154]). Wie oben bereits erwähnt (s. Kap. 1), verzichten wir hier aufgrund dieser nicht lautlichen und graphischen (Quasi-)Identität auf den Terminus Homonymie.
Außer Betracht bleibt auf der Ausdrucksebene der Vergleich der syntaktischen Strukturen als mögliche Quelle für semantische Fehlinterpretationen, da rein morphosyntaktische Strukturen keinerlei inhaltliche Inferenzen aufrufen. Wie Piirainen betont, macht es „abgesehen von didaktischen Zielsetzungen [...] wenig Sinn, derartige Fälle als falsche Freunde zu bezeichnen“ (Piirainen 2001: 156).
Über diesen Begriff einer – wenn auch graduierbaren – lexikalisch-bildlichen Kongruenz hinaus wird hier eine breitere Auffassung der Kongruenz vertreten. Infolge dieser Auffassung wird die Kongruenz nicht nur als eine strukturelle bildlich- lexikalische Identität, sondern auch als ein kognitiver Mechanismus verstanden, der für die Entstehung zwischensprachlicher semantischer Interferenzen verantwortlich sein kann. In diesem Sinne werden die folgenden Beziehungen als kongruente zwischensprachliche Beziehungen betrachtet:
sowohl diejenigen Beziehungen, die durch gleiche oder sehr ähnliche lexikalische Mittel bzw. Bilder sich wörtlich bzw. extensional auf eine gleiche außersprachliche Realität beziehen
als auch diejenigen Beziehungen, bei denen eine Gleichheit bzw. Identität des hinter dem Bild verborgenen logisch-semantischen Schemas vorliegt, welches gleiche idiomatische Inferenzprozeduren in Gang setzen kann, obwohl die PL bildlich-lexikalisch voneinander abweichen.
Was (ii) betrifft, sind in der Fachliteratur bereits einige Anhaltspunkte zu finden. So wies bereits vor drei Jahrzehnten Kühnert auf die mögliche semantische partielle Interferenz zwischen dem deutschen PL den Bock zum Gärtner machen und dem polnischen PL wpuścić wilka do owczarni (den Wolf in den Schafstall lassen) hin. Diese beiden PL weisen zwar eine unterschiedliche lexikalische Füllung auf, aber sie basieren auf dem gleichen logisch-abstrakten Schema (Kühnert 1985: 225).[4] In jüngerer Zeit hat Farø die Fälle der entferntesten formalen Identität Fälle der „bloßen Motivgemeinschaft“ genannt und behauptet, „dass gerade diese Kategorie viele kontrastive Probleme verursacht, nicht zuletzt in der Lexikographie“ (Farø 2004: 154). Auch Komenda-Earle bezieht sich mit dem Begriff der Bildaffinität auf Fälle mit einer gewissen bzw. geringen bildlichen Ähnlichkeit (Komenda-Earle 2009: 62, 66, 74–75).[5]
Obwohl empirische Arbeiten erst noch beweisen müssen, inwiefern neue so aufgefasste formale Kategorien in Frage kommen, spricht dafür bereits die Hypothese über den universellen Charakter der kognitiven Mechanismen, die die idiomatische Bedeutung schaffen und die aber auch über die konkreten Bilder hinaus operieren (s. Nordén 1994: 148–157). Man könnte also von einer bildlichen Kongruenz und einer logisch-abstrakten Kongruenz sprechen, deren prototypische Erscheinungen an den zwei Polen einer Skala von kongruenten Einheiten liegen würden. Mögliche Fälle der zwischensprachlichen Kongruenz in diesem theoretischen Rahmen wären die folgenden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Gleiches Bild bzw. gleiche lexikalische Mittel, wie bei mit offenen Augen schlafen und dormir con los ojos abiertos.
Sehr ähnliches Bild bzw. ähnliche lexikalische Mittel, wobei unter ‚ähnlich‘ eine lange Reihe von zwischensprachlichen Beziehungen verstanden werden kann, etwa (i) genaueres, vollkommeneres Bild in einer Sprache: zwei linke Hände haben vs. tener (mucha) mano izquierda; (ii) metonymische Relation zwischen lexikalischen Komponenten der beiden Sprachen: sich etwas zu Herzen nehmen vs. tomar(se) algo a pecho; (iii) Zugehörigkeit von Komponenten beider PL zu einem gleichen semantischen Feld: Blut geleckt haben vs. oler/olfatear sangre; (iv) konversive Beziehung zwischen den Bildern bei partieller lexikalischer Kongruenz: aus der Haut fahren / no caber alguien en su pellejo.
Verschiedene Bilder, die sich jedoch wörtlich auf eine gleiche außersprachliche Realität beziehen bzw. die semantisch extensional gleich sind, so jn. auf die Seite schaffen vs. quitar a alguien de en medio.
Gleichheit des logisch-semantischen Schemas bei verschiedenen Bildern und auch unterschiedlicher extensionaler Semantik, so z. B. einer Sache die Krone aufsetzen vs. poner la guinda a algo.
Es gibt auch Fälle, die sich nicht eindeutig einer Kategorie zuordnen lassen, so etwa das PL-Paar ins Gras beißen vs. morder el polvo, in dem die sehr bildhafte verbale Komponente auf Gruppe a) hinweist, die nominale Komponente jedoch – aus einer bildhaften Perspektive vielleicht noch wichtiger wegen der gegenständlichen Realität, auf die sie sich bezieht – auf Gruppe d).
3.2 Bei der Bestimmung dessen, welche Typen von zwischensprachlichen abweichenden semantischen Beziehungen beim Kontrast von Scheinäquivalenten festzulegen sind – die in unterschiedlichem Grad zu Interferenzen in der Praxis der Fremdsprachenvermittlung und der Übersetzung führen können – und so auch auf der Bedeutungsebene zu adäquaten Vergleichskriterien zu gelangen, orientieren wir uns hauptsächlich an der lexikalischen Semantik. Es werden also die semantischen Strukturen der zu vergleichenden Phraseolexeme analysiert, um aufzudecken, inwieweit die Sememe bzw. die Seme der Einheiten qualitativ differieren bzw. unterschiedlich viele Bestandteile haben. So lassen sich Unterschiede feststellen:
entweder auf der Ebene der Mikrostruktur monosemer Einheiten, wobei entweder (i) die Sememe der zu vergleichenden Einheiten im Grunde unterschiedlich sind, in manchen Fällen sogar antonymisch (d. h. die Sememe unterscheiden sich total) oder (ii) eines oder manche Seme der zu vergleichenden Einheiten voneinander abweichen (d. h. die Sememe unterscheiden sich partiell) (s. hierzu ausführlich Kap. 5; vgl. auch B. Wotjak 1987: 97; B. Wotjak und Ginsburg 1987: 73; G. Wotjak 1996: 128; Korhonen 2007: 576, 580–581; Komenda-Earle 2009: 69).[6]
oder auf der Ebene der Mediostruktur polysemer Einheiten bzw. monosemer vs. polysemer Einheiten, wenn keine totale quantitative und qualitative Übereinstimmung zwischen allen Sememen existiert, die die Mediostrukturen der zu vergleichenden PL integrieren (s. hierzu ausführlich Kap. 5; vgl. auch Földes 1986: 372–373; B. Wotjak und Ginsburg 1987: 73–74; B. Wotjak 1987: 96; G. Wotjak 1996: 128–129; Korhonen 2007: 576, 581). Anders formuliert findet das PL-Formativ der einen Sprache, das über mehrere Sememe – je nach Auffassung Sememvarianten – verfügt, in der anderen Sprache ein kongruentes PL-Formativ, das aber nicht über die gleichen Sememe bzw. Sememvarianten verfügt.[7]
4 Korpuserstellung
4.1 Für die Korpussammlung und die Lemmatisierung der Einheiten wurden Fachwörterbücher, die eigene fremdsprachliche und muttersprachliche Kompetenz, Kontextbeispiele aus den Datenbanken Corpus de referencia del español actual (von nun an CREA) und Deutsches Referenzkorpus (von nun an DeReKo) und Angaben von Informanten benutzt. Das Verfahren bestand aus drei Schritten:
In einem ersten Schritt wurden mit Hilfe der eigenen fremdsprachlichen und spanisch-muttersprachlichen Kompetenz die Einträge von relativ produktiven Komponenten – meist Substantiven, aber auch Adjektiven und Verben, die an der Bildung von zehn oder mehr Phraseolexemen beteiligt sind – im deutschen phraseologischen Wörterbuch Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik (von nun an Duden 11) analysiert. Zu den produktivsten Komponenten zählen verständlicherweise die Körperteile,[8] aber auch andere Wörter wie Brot, Dreck, Grab, grün, Himmel, Kind, kurz, Licht, Luft, Mann, Rechnung, reden, Seite, Sinn, Tag, Teufel, Tisch, Wasser, Weg, Wort oder Zeit. Außer Acht gelassen wurden produktive Komponenten, die a priori keine oder wenige idiomatische Phraseologismen bilden, wie Arbeit, Blick, Dienst, Ehre, Ende, Fall, Ordnung, Recht oder Ruhe.[9] Analysiert wurden ca. 2500 Phraseolexeme des Deutschen. Durch die muttersprachliche Kompetenz im Spanischen erfolgte eine erste schnelle Aufdeckung potenzieller falscher Freunde.
Zur Gegenprüfung der dem Duden 11 entnommenen lexikographischen Information und der eigenen Kompetenz wurden zwei monolinguale phraseographische Werke des Spanischen (Diccionario fraseológico documentado del español actual. Locuciones y modismos españoles von Seco et al. [2004] und Diccionario fraseológico del español moderno von Varela und Kubarth [1994])[10] sowie zwei bilinguale phraseographische Werke (Idiomatik Deutsch–Spanisch von Schemann et al. [2013] und kein Blatt vor den Mund nehmen / no tener pelos en la lengua. Diccionario fraseológico alemán-español / Phraseologisches Wörterbuch Deutsch–Spanisch von Balzer et al. [2010]) hinzugezogen.
Schließlich wurden zur endgültigen Festlegung der Lemmata und zur Aufdeckung inhaltlicher Nuancen oder zur Klärung bei abweichenden oder sogar widersprüchlichen lexikographischen Informationen Angaben von deutschsprachigen Informanten und Kontextbeispiele aus den Datenbanken CREA und DeReKo herangezogen.
Als Ergebnis wurden 40 bis 45 (je nach theoretischer Auffassung) Paare von Scheinäquivalenten festgestellt, etwa 1,5 % der analysierten Einheiten.[11] Es soll allerdings nicht Ziel dieses Beitrages sein, das Phänomen der Scheinäquivalenz im Sprachenpaar Spanisch–Deutsch zu quantifizieren, sodass der angegebene Prozentsatz bis zur Durchführung weiterer methodologisch geeigneter Forschungsarbeiten nur unter Vorbehalt angenommen werden kann.
Bei der formalen Gestaltung der Lemmata werden die fakultativen Varianten in runde Klammern gesetzt und die alternativen Varianten durch einen Schrägstrich gekennzeichnet. Soziolinguistische Angaben werden nach lexikographischer Information gegeben.
Zusätzlich werden wörtliche Übersetzungen ins Englische (durch die Abkürzung eng. wörtl. markiert) der Lemmata und der Definitionen der PL angeboten, die beispielsweise die verschiedenen Sorten von Scheinäquivalenten der Taxonomie veranschaulichen. Dies soll auch Linguisten, die kein Spanisch bzw. kein Deutsch verstehen, eine kritische Lektüre der Daten ermöglichen.
4.2 Bei einem solchen analytischen Verfahren tauchen Schwierigkeiten auf, die insbesondere mit der Analyse der lexikographischen Definitionen verbunden sind und die auf die Problematik der sogenannten weiten Bedeutung der PL zurückzuführen sind, die hier mit G. Wotjak eher als komplexe denn als vage Bedeutung verstanden wird (G. Wotjak 1986: 189). Je nach lexikographischen Quellen sind Unterschiede in Bezug auf Fragen wie die Komplexität der Definitionen oder die Anzahl der Sememe bemerkbar. Oft wird die Feststellung des (Kern-)Semems eines PLs zu einer echten Herausforderung. In der hier vorgenommenen Analyse stellte jedenfalls die Feststellung der Anzahl der Sememe, die einem Formativ zuzurechnen sind, das größte Problem dar.[12]
Nach Duden 11 (2002: 72) bedeutet beispielsweise das PL ein Auge für etwas haben „Das richtige Verständnis, das nötige Urteilsvermögen für etwas haben“. Nach Schemann et al. jedoch beschränkt sich durch das Argumentsem diese Fähigkeit der richtigen Wahrnehmung bzw. Einschätzung auf den sinnlichen Bereich, den Geschmack, das ästhetische Urteil (Schemann et al. 2013: 47).[13] Zwar bestätigen viele aus dem DeReKo entnommene Beispiele beide Möglichkeiten, sodass tatsächlich zwei verschiedene Sememe (etwa 1. „das richtige Verständnis für etwas haben“ und 2. „den richtigen Geschmack für etwas haben“) festgestellt werden müssen. Das Gleiche gilt für das spanische PL quitar de en medio (o del medio) (a alguien o a algo), das für Varela und Kubarth monosem ist, „Retirar a alguien de algún puesto, función o actividad para que deje de estorbar. (Frec con un ci refl.)“ (Varela und Kubarth 1994: 166), für Seco et al. jedoch polysem, also 1. „Hacer que deje de estorbar“, 2. „Matar“, 3. „Retirar o hacer desaparecer, frec. para que deje de estar expuesto a peligros o dificultades“ (Seco 2004: 637–638), was nach den Kontextbeispielen aus dem CREA der Sprachwirklichkeit näher steht (zur Darlegung des PL-Paares als Scheinäquivalente s. Kap. 5.4).
Andererseits zeigt die semantische Struktur der PL eine höhere Kontextbindung als die der Lexeme, sodass je nach dem jeweiligen Bildpotenzial neue Sememe relativ schnell usualisiert werden können. PL-Sememe sind also in hohem Grad Bedeutungsverschiebungen und -erweiterungen ausgesetzt.[14] In dieser Hinsicht stimmen wir der methodologischen Bemerkung Ettingers zu, wenn er darauf hinweist, „[…] nicht einfach die gängigen Definitionen eines Phraseologismus zu übernehmen, sondern gewissenhaft die Bedeutung jeder Redewendung erneut zu überprüfen und gegebenenfalls Ergänzungen vorzunehmen“ (Ettinger 2004: 315).
Nicht zuletzt ist zu bemerken, „[...] dass bei Darstellungen zur Semantik der PEi nur allzu oft die Ebenenunterschiede verwischt [...] werden“ (G. Wotjak 1986: 186) – eine Problematik, die z. T. auf Remotivierungs- und Koaktualisierungsprozesse der PL in der parole zurückzuführen ist –, sodass Seme der wörtlichen Ebene in den phraseographischen Definitionen auftauchen, insbesondere bei Somatismen (vgl. dazu Kühn [2004: 149] am Beispiel der PL jm. nicht in die Augen sehen können u. große Augen machen).
5 Zu einer Typologie der Scheinäquivalenz
Bei der Erstellung der Typologie von Scheinäquivalenten wird von einer resultativen Perspektive ausgegangen, d. h. die potenziellen Wirkungen des Gebrauchs von Scheinäquivalenten auf die interlinguale Kommunikation sind maßgebend. Dementsprechend
werden alle oben erwähnten Typen der Kongruenz als mögliche Quellen für zwischensprachliche semantische Interferenzen bzw. Fehlinterpretation berücksichtigt, sodass die formale Ebene zwar zur Bestimmung der Ausdehnung des Phänomens, nicht aber zur Untergliederung einer Grundklassifikation der potenziellen falschen Freunde dient.[15]
Grundlage für diese Untergliederung sind die unterschiedlichen Arten der semantischen Interferenzen, insofern sie in unterschiedlichem Grad zu Fehlinterpretationen in der Kommunikation führen können.
Es wird also von den oben bereits dargelegten Vergleichsgrundlagen auf semantischer Ebene (s. Kap. 3.2) ausgegangen, sprich den verschiedenen Interferenzen, die je nach den sememischen oder semischen interlingualen Unterschieden auf den Ebenen der Mikro- und der Mediostruktur festgelegt werden können. Die resultierende Klassifikation ist:
Kongruenz mit voller Nicht-Äquivalenz in der Mikrostruktur (unterschiedliche Sememe) (s. Kap. 5.1)
Kongruenz mit voller Nicht-Äquivalenz in der Mikrostruktur (gegensätzliche/antonymische Sememe) (s. Kap. 5.2)[16]
Kongruenz mit partieller Nicht-Äquivalenz – bzw. nur partieller Äquivalenz – in der Mikrostruktur (partiell voneinander abweichende Sememe bzw. semische Unterschiede) (s. Kap. 5.3)
Kongruenz mit quantitativer bzw. qualitativer Nicht-Äquivalenz in der Mediostruktur (s. Kap. 5.4)
Nicht zuletzt wird auch eine Randkategorie berücksichtigt (s. Kap. 6), die ebenfalls Störungen in der zwischensprachlichen Kommunikation verursachen kann, und zwar die
lexikalisch-phraseologische Scheinäquivalenz (s. Kap. 6).
In Anlehnung an das klassische Zentrum-Peripherie-Modell der Prager Schule, die
die Auffassung der natürlichen Sprachen als perfekte Systeme ablehnt,
auf die Unmöglichkeit der exakten Untergliederungen hinweist
und die Aufnahme von Zwischenkategorien postuliert (s. Daneš 1966; Neustupný 1966; Heller und Scharnhorst 1983),
kann diese lexikalisch-phraseologische Scheinäquivalenz als eine Randerscheinung in die oben erwähnte Klassifikation eingegliedert werden.
In der folgenden Beschreibung werden diese Kategorien durch das induktiv erworbene Material veranschaulicht.[17] Besonders auf der mediostrukturellen Ebene wäre es möglich, Untergruppen festzulegen, die aber im Grunde keine neuen interlingualen Phänomene repräsentieren, sodass es u. E. n. keinen Mehrwert ergäbe, sie in diese Grundtypologie aufzunehmen.
5.1 Kongruenz mit voller Nicht-Äquivalenz in der Mikrostruktur (unterschiedliche Sememe)
Das Paar Blut geleckt haben (ugs.) und oler/olfatear sangre (col.), deren Kongruenz in der substantivischen Komponente und in der Zugehörigkeit der verbalen Komponenten zu den Wahrnehmungsverben (bei naher außersprachlicher Affinität der bezeichneten Sinne) besteht, ist ein Fall der einfachen divergierenden Mikrostrukturen:
Blut geleckt haben (ugs.), „Nachdem man sich näher mit etwas befasst hat, Gefallen daran finden und nicht mehr darauf verzichten wollen“ (Duden 11 2002: 129) (eng. wörtl. to have licked blood, „After getting closer to something, to take a liking to it and not wanting to go without it anymore“).
oler/olfatear sangre (col.), „Percibir la posibilidad de fuerte lucha o enfrentamiento“ (Seco et al. 2004: 910) (eng. wörtl. to smell blood, „To anticipate strong confrontation“).
Der Unterschied zwischen den grammatikalischen Formen der Verben vermindert die Möglichkeiten einer genaueren Kongruenz in der parole. Allerdings weisen Suchergebnisse in Suchmaschinen und Datenbanken darauf hin, dass die im spanischen Lemma nicht widergespiegelte zusammengesetzte Verbform einen sehr üblichen Gebrauch darstellt, wie im Beispiel (1):
(1) | Ocurre, además, que el pregonero estaba ya al tanto no de los tres cuartos, sino de la pieza entera. La prensa, siempre tan respetuosa con la Banca, había olfateado sangre y seguía la pista de Banesto. Con el conflicto planteado, Letona parlamenta con Mariano Rubio. El Banco de España rechaza un plan de ajuste de cinco años. „Ahí hay un problema y hay que resolverlo cuanto antes.“ (CREA, 05/11/2018) |
Bekanntlich veranlasst nicht selten das Inferenzpotenzial des zugrunde liegenden Bildes der PL, dass durch sekundäre oder parallele Inferenzprozeduren verschiedene idiomatische Bedeutungen entstehen.[18] Sehr oft gehören die Sememe zu nahestehenden begrifflich-semantischen Bereichen/Feldern, wie etwa Tod, Krankheit, Misserfolg, Bankrott usw., z. B. am Ende sein, „Sehr müde, erschöpft sein“ (Duden 11 2002: 192) und auch 1. „Nicht mehr leisten können/dürfen“ 2. „Ruiniert sein“ (Kontextbeispiele in Schemann et al. 2013: 189).[19] Die konkreten Realisierungen dieses Potenzials sind nicht prognostizierbar (Dobrovol’skij 2004: 123; Dobrovol’skij und Piirainen 2009: 150–151) und können auch interlingual abweichen. Auffällig in diesem Sinne ist der Fall der z. T. kongruenten Phraseolexeme ins Gras beiβen (ugs.) und morder el polvo (de la derrota) (lit.), die monosem bleiben, wobei die entwickelten Sememe verschieden sind. So:
ins Gras beiβen (ugs.), „(eines gewaltsamen Todes) sterben“ (Duden 11 2002: 294) (eng. wörtl. to bite into the grass, „To die [of a violent death]“).
morder el polvo (de la derrota) (lit.), „Resultar vencido o derrotado“ (Seco et al. 2004: 817; s. a. Varela und Kubarth 1994: 224) (eng. wörtl. to bite the dust (of defeat), „To be defeated“).
In diesem Fall scheint die Gefahr einer semantischen Interferenz in der zwischensprachlichen Kommunikation besonders hoch zu sein, weil der Empfänger irrtümlicherweise seine muttersprachlichen Kenntnisse über die sekundären Idiomatisierungsprozesse aktivieren könnte.
5.2 Kongruenz mit voller Nicht-Äquivalenz in der Mikrostruktur (gegensätzliche/antonymische Sememe)
Bei der zweiten Klasse von PL-Paaren handelt es sich nicht mehr um einfach interlingual abweichende Sememe, sondern um Typen der kontradiktorischen Beziehungen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen (i) Fällen der Antonymie, bei denen die Negation eines Ausdrucks nicht bedeutet, dass unbedingt der gegenteilige Ausdruck gilt, und (ii) Fällen der komplementären Beziehung, bei denen die Negation einer lexikalischen Einheit die Behauptung der anderen impliziert (vgl. Lyons 1968: 460–469).
(i) | So steht nach den lexikographischen Angaben der konsultierten Wörterbücher das PL-Paar sich (gegenseitig) die Bälle zuwerfen/zuspielen und echarse/pasarse la pelota in antonymer Beziehung. Das aus dem Sportjargon stammende Bild veranlasst zwei Sememe, die sich jeweils aus einer positiven und einer negativen Sicht der Teamarbeit entwickelt haben. So bedeutet nach Seco et al. |
echar/pasar la pelota a alguien, „Eludir la responsabilidad pasándosela (a otro)“ (Seco et al. 2004: 768) (eng. wörtl. to throw/pass the ball to someone, „To avoid responsibility by passing it on [to another]“),
d. h. jemand möchte etwas nicht selber machen und lieber einem Anderen die Verantwortung dafür überlassen. Der übliche reflexive Gebrauch dieses PLs, echarse/pasarse la pelota – der genau dem deutschen PL entspricht – bedeutet also, dass zwei an derselben Handlung, an demselben Gespräch usw. teilnehmende Menschen versuchen, dem Anderen die eigene Verantwortung zuzuschieben. Nach Duden 11 hingegen bedeutet das deutsche PL:
sich (gegenseitig) die Bälle zuwerfen/zuspielen, „sich durch Fragen, Bemerkungen geschickt im Gespräch verständigen, unterstützen“ (Duden 11 2002: 89; s. a. Schemann et al. 2013: 67) (eng. wörtl. to throw/to pass [each other] the balls, „To communicate, support [each other] skilfully through questions and remarks in conversation“).
Mit dem deutschen PL wird also nicht nur gemeint, dass zwei an demselben Gespräch usw. beteiligte Menschen nicht intendieren, sich ihrer Verantwortung zu entziehen, sondern auch, dass sie sich gegenseitig helfen wollen. Es wäre also bei der formalen Ähnlichkeit beider PL nicht erstaunlich, wenn der spanische Muttersprachler aus dem folgenden Kontext falsch interpretieren würde, dass die Geschwister Pfister auf der Bühne eine Szene spielen, in der sie sich alle drei vor diesen oder jenen Aufgaben drücken wollen, um das Publikum zu amüsieren:
(2) | Proben sind wohl immer die beste Diät. Da vergisst man schon mal die Nahrungsaufnahme. Und verliert ein paar Pfund. Die sind dann aber bald wieder drauf. Bis zur Berlin-Premiere am 5. September in der Bar jeder Vernunft, sozusagen die künstlerische Heimat der Drei, müssen sie jetzt halt noch etwas proben. Auch um wieder in die Kostüme zu passen. So wie sie das erzählen, ist das selbst eine kleine Kabarettnummer, in der sie sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Nach fast 20 Jahren Geschwister Pfister funktioniert das reibungslos. (DeReKo, 20/11/2018) |
(ii) | Eine komplementäre Beziehung weist das interlinguale Paar der teilidiomatisierten Phraseolexeme mit offenen Augen schlafen und dormir con los ojos abiertos auf (s. a. Földes 1986: 372–373). So: |
mit offenen Augen schlafen, „Nicht aufpassen“ (Duden 11 2002: 75; s. a. Schemann et al. 2013: 53) (eng. wörtl. to sleep with open eyes, „To not pay attention“).
(dormir) con los ojos abiertos, „En actitud vigilante“ (Seco et al. 2004: 702), „(Dormir) con mucha precaución“ (Varela und Kubarth 1994: 187) (eng. wörtl. to sleep with open eyes, „In a watchful attitude“, „[To sleep] with much caution“).
Das Oxymoron der deutschen Einheit legt den Akzent auf die hyperbolische, hier idiomatisierte Komponente ‚schlafen‘, um darauf hinzudeuten, dass man nicht aufpasst, obwohl man eigentlich nicht schläft und aufmerksam sein müsste – man schläft für gewöhnlich nicht mit offenen Augen, es sei denn, man leidet an Lagophthalmus. Das spanische Oxymoron operiert seinerseits genau umgekehrt, um die idiomatische Bedeutung herzustellen – es wird nämlich die Komponente ‚con los ojos abiertos‘ unterstrichen, um darauf hinzudeuten, dass man mit besonderem Eifer aufpasst, obwohl man eigentlich beim Schlafen nicht aufmerksam sein könnte.
5.3 Kongruenz mit partieller Nicht-Äquivalenz in der Mikrostruktur (partiell voneinander abweichende Sememe bzw. semische Unterschiede)
Eigentlich geht es hier um eine neben der formalen Ähnlichkeit partielle sememische Äquivalenz, bei der das Kernsem der beiden Sememe identisch ist, ein anderer Teil – also eins bis mehrere Seme – jedoch abweichen kann. Bei inhaltlichen Überschneidungen in beiden Sprachen existiert also auch eine unterschiedliche Bedeutungsweite, die interlinguale Inklusions- und Intersektionsbeziehungen verursacht (vgl. Földes 1996: 120–123). Eigentlich könnten diese Einheiten in bestimmten Kontexten sogar als Kontextäquivalente fungieren und ihr Gebrauch kann als eine mögliche Übersetzungsstrategie angesehen werden. Mutatis mutandis hingegen stellen diese zwischensprachlichen Beziehungen die wahrscheinlichsten Quellen der interlingualen semantischen Interferenz dar, insofern der zwischensprachlich gemeinsame semantische Teil die Anwesenheit von unterschiedlichen Semen verbergen kann. In dieser Hinsicht stellt Ettinger fest:
Linguistisch und phraseologisch wohl am reizvollsten dürfte die Beschäftigung mit den inhaltlich partiellen phraseologischen Faux Amis sein, da bei diesen Untersuchungen ein gutes, geschultes Sprachgefühl sowie ausgebildete metalexikographische Kenntnisse erforderlich sind (Ettinger 2012: 361).[20]
Das ist z. B. der Fall für das Paar ein neuralgischer Punkt und punto neurálgico.[21] Um die Beziehung dieser Scheinäquivalente darzulegen, ist erneut die Ergänzung der lexikographischen Informationen durch Kontextbeispiele ratsam. Folgende Definitionen des PL-Paars sind zu finden:
ein neuralgischer Punkt, „Eine Stelle, an der es immer wieder zu Schwierigkeiten kommt“ (Duden 11 2002: 593) (eng. wörtl. a neuralgic point, „A place where difficulties always arise“).
punto neurálgico, „Parte de un asunto especialmente delicada, importante y difícil de tratar“ (RAE online) (eng. wörtl. a neuralgic point, „Part of an issue that is particularly delicate, important and difficult to deal with“).
Die auf den ersten Blick abweichenden Kernseme wären also: [eine Stelle] ≠ [parte de un asunto]. Viele Kontextbeispiele zeigen jedoch, dass beide Seme in beiden Sprachen fungieren, sodass sich dadurch kein interlingualer Unterschied ergibt. Zudem geben Schemann et al. punto neurálgico als Äquivalent für ein neuralgischer Punkt an (Schemann et al. 2013: 735).
Trotzdem konnte bei vielen analysierten Kontextbeispielen beobachtet werden, dass das Sem [schwierig, problematisch] im Deutschen in Anlehnung an die Herkunft des Ausdrucks immer oder fast immer vorkommt, im Spanischen dagegen entweder verschwindet oder durch das in der lexikographischen Definition anwesende Sem [relevant, wesentlich] in den Hintergrund gedrängt wird, sodass das Sem [schwierig, problematisch] im spanischen PL nicht als ein obligatorisches Sem/Kernsem angesehen werden muss. Im deutschen PL hingegen scheint das Sem [relevant, wesentlich] maximal ein latentes Sem zu sein. Auf diese Art und Weise wird ein semantischer Unterschied auf der Kontextebene festgestellt, der systemischen Charakter annimmt.
So zeigen die Beispiele (3) und (4) eine zwischensprachliche Äquivalenz, mit [Verkehrsknotenpunkten] als beliebtem syntagmatischem Korrelat bzw. Argumentsem dieser PL:
(3) | Ein höchst neuralgischer Punkt ist die Einmündung der Schiller- auf die Goethestraße in Teterow. Nein, gemeint sind nicht Vorfahrt oder andere Schwierigkeiten im Straßenverkehr. Was die Fahrzeugströme anbelangt, geht es hier die meiste Zeit des Tages sehr ruhig zu. Die Gefahr lauert unter dem Beton des Straßenpflasters. Genau gesagt im unterirdischen Kanal, der das Abwasser transportiert. Der ist nämlich einem wirklich starken Regenschauer nicht gewachsen. (DeReKo, 06/11/2018) |
(4) | Un punto clave de la oclusión circulatoria todos los veranos, desde hace casi un cuarto de siglo, es Mota del Cuervo, en la carretera nacional 301 de Madrid a Alicante y Murcia. Este punto neurálgico y trágico de la red viaria española registró, a las once de la mañana del primero de septiembre, una de las mayores acumulaciones de vehículos, al lograr sumar treinta y cinco kilómetros de retención que la enlazaron a Quintanar de la Orden y Corral de Almaquer en una variada y multicolor serpiente automovilística de motores en marcha. (CREA, 06/11/2018) |
Diese ist aber in dem für das Spanische sehr repräsentativen Beispiel (5) nicht möglich:
(5) | En los últimos tiempos se ha desarrollado, especialmente hacia la parte norte, una zona moderna surcada por amplias avenidas, bien provistas de comercios y de todo tipo de servicios. También se han reurbanizado viejas zonas del sur con edificaciones que incluyen novedades arquitectónicas como el Palacio de Congresos, de Juan Navarro Baldeweg. Pero el punto neurálgico de la vida salmantina sigue siendo la Plaza Mayor, singular foro en el que a lo largo del día conviven los más variados círculos sociales. (CREA, 06/11/2018) |
5.4 Kongruenz mit quantitativer bzw. qualitativer Nicht-Äquivalenz in der Mediostruktur
In dieser interlingualen Beziehung hat sich das bildliche Potential der PL beider Sprachen so unterschiedlich entwickelt, dass keine totale quantitative bzw. qualitative Übereinstimmung zwischen all jenen Sememen existiert, die die Mediostrukturen der zu vergleichenden PL ausmachen.
Ein prototypischer Fall dieser Beziehung scheint das Paar jn. auf die Seite schaffen und quitar de en medio (o del medio) (a alguien o a algo) zu sein. Es handelt sich um die interlinguale semantische Relation einer monosemen (deutschen)[22] und einer polysemen (spanischen) Einheit, in der – bei gleicher extensionaler Bedeutung eines verblassten Bildes – nur ein Semem übereinstimmt. Auffallend ist, dass die Sememe der spanischen polysemen Einheit begrifflich-semantisch verwandt sind (vgl. Kap. 5.1).[23] Die lexikographischen Quellen geben folgende Definitionen an:
jn. auf die Seite schaffen, „jn. töten“ (Duden 11 2002: 697; s. a. Schemann et al. 2013: 873) (eng. wörtl. to put someone aside, „To kill someone“).
quitar de en medio/del medio a alguien, 1. „Matar a alguien“ 2. „Retirar a alguien de algún puesto, función o actividad para que deje de estorbar“ 3. „Retirar(lo) o hacer(lo) desaparecer, frec. para que deje de estar expuesto a peligros o dificultades“ (s. Seco et al. 2004: 637–638; Varela und Kubarth 1994: 166) (eng. wörtl. to remove someone from the middle, 1. „To kill someone“ 2. „Remove someone from a position, function or activity so that he or she stops bothering“ 3. „Remove someone or make him or her disappear, frequently to prevent him or her from being exposed to dangers or difficulties“).
Daraus wird ersichtlich, dass die Mediostrukturen nur zum Teil übereinstimmen, ganz eindeutig im ersten Semem („töten“ = „matar“). Diese Übereinstimmung verschwindet jedoch beim zweiten und noch deutlicher beim dritten Semem des spanischen PLs: In diesem letzten Fall ist aus dem Bild sogar eine Variante mit einer im Gegensatz zum Rest der semantischen Struktur positiven Nuance, [para que deje de estar expuesto a peligros o dificultades], entstanden. Im folgenden Beispiel (6) beabsichtigt Sonia also nicht, die Senioren des Altenheims ins Jenseits zu befördern. Obwohl der Kontext hier die Wahrscheinlichkeit einer Fehlinterpretation reduziert, kann der Text für deutschsprachige Lernende verwirrend wirken:
(6) | El agua alcanzó también una residencia de ancianos cercana a los depósitos. Algunos residentes resultaron heridos. Sonia, una de las trabajadoras, vivió el momento como el más angustioso de su vida. „Toda nuestra obsesión era quitar a los ancianos de en medio. Cuando los tuvimos a todos a salvo, intentamos enterarnos de lo que había pasado.“ (CREA, 07/11/2018) |
Umgekehrt ist ein falscher Gebrauch des deutschen PLs durch spanischsprachige Lernende nicht auszuschließen.
Es ist auch möglich, Fälle zu finden, in denen keine der Sememe, die die Mediostrukturen der zu vergleichenden PL bilden, total übereinstimmen. Eine solche interlinguale Relation ist bei den bildlich sehr ähnlichen PL jn. durch die Mühle drehen und pasar(se) por la piedra a alg. – „piedra“ steht hier für „Mühlstein“ – zu beobachten. Diese Ausdrücke werden wie folgt erklärt:
jn. durch die Mühle drehen, „jm. hart zusetzen“ (Duden 11 2002: 523)[24] (eng. wörtl. to let someone roll through the mill, „To harass someone“)
pasar(se) por la piedra a alg., 1. „Poseer(le) sexualmente“ 2. „Someter(le) o humillar(le)“ (Seco et al. 2004: 796; vgl. Varela und Kubarth 1994: 218) (eng. wörtl. to let someone pass through the millstone, 1. „To possess someone sexually“ 2. „To subdue or humiliate someone“).
Das erste Semem der spanischen Einheit – übrigens viel gewöhnlicher aktualisiert in der parole als das zweite – existiert im Deutschen nicht, sodass das deutsche PL in keinem Fall als mögliches Äquivalent für das spanische PL zu betrachten ist:
(7) | Pero él las mataba callando, y os asombraría saber a cuántas damas de buen ver y comunión diaria se pasó por la piedra, aprovechando que iba a llevarles un par de zapatos recién arreglados a una hora a la que el marido estaba en el trabajo y los niños en la escuela, y algunas veces, lo sé porque él mismo me lo ha contado, las hacía pasar a la trastienda, que era todavía más diminuta que el portal donde trabajaba, y allí les levantaba las faldas y se las beneficiaba contra la pared, en un arrebato de calentura. (CREA, 07/11/2018) |
Die anderen zwei Sememe, dt. „jm. hart zusetzen“ und sp. „Someter(le) o humillar(le)“, dürfen nicht als äquivalent angesehen werden, auch wenn beide in einen ähnlichen begrifflichen Bereich des Streitens/Kämpfens/Unterdrückens gehören. So ist z. B. das spanische PL nicht in einem Kontext wie (8) zu benutzen:
(8) | Sieber: Ich lehne ganz klar aktive Sterbehilfe ab. Aber ich habe auch keine Mühe zu sagen, dass es jedem Menschen zu wünschen ist, dass er in Würde sterben darf. Ich denke, Spitzenmedizin darf nicht vor einem bestimmten Alter Halt machen, auf der anderen Seite darf aber der alte Mensch – salopp gesagt – nicht durch die Mühle gedreht werden. Oberste Prioriät hat für mich seine Lebensqualität – auch in seinen letzten Stunden. (DeReKo, 07/11/2018) |
Wie in diesem Kapitel eingangs erwähnt, sind in dieser Gruppe auch weitere, durch andere quantitative oder qualitative Züge charakterisierte Fälle denkbar, die jedoch nicht maßgeblich zur theoretischen Diskussion beitragen.
6 Randerscheinung: lexikalisch-phraseologische Scheinäquivalenz
Abschließend soll eine weitere zwischensprachliche Beziehung besprochen werden, die streng genommen nicht als phraseologische Scheinäquivalenz angesehen werden darf, die aber durch Charakteristika der zu vergleichenden Formative zu semantischen Interferenzen führen kann.
Nicht selten sind in kontrastiven Arbeiten einfache Lexeme mit einer idiomatischen Lesart als mögliche Äquivalente für PL herangezogen worden, wenn beide Einheiten, unabhängig davon, ob sie Ein- oder Mehrworteinheiten sind, ähnliche Bilder als Basis für deren idiomatische Bedeutung haben, wie für das Paar Spanisch–Deutsch jm. die Stirn bieten = enfrentarse a alguien, nicht mit den Wimpern zucken = no pestañear, jn./etwas beflügeln = dar alas a alguien/algo (Larreta 2001: 120–124). Wiederum ist genauso anzunehmen, dass ein solcher Typ von Kongruenz der lexikalischen und phraseologischen Formative bei verschiedener semantischer Struktur ebenso zu Interferenzen führen kann. Im folgenden Fall ist die Kongruenz sehr auffallend:
jm. das Fell über die Ohren ziehen (salopp), „jn. betrügen, übervorteilen“ (Duden 11 2002: 215)[25] (eng. wörtl. to pull the skin over someone’s ears, „To cheat, to overcharge someone“).
despellejar a alguien (coloq.), „Criticar con crueldad a alg.“ (RAE)[26] (eng. wörtl. to skin someone, „To criticize someone cruelly“).
Aus den lexikographischen Informationen folgt, dass dieses PL-Paar einen Fall der Scheinäquivalenz des Typs Kongruenz mit voller Nicht-Äquivalenz in der Mikrostruktur (unterschiedliche Sememe) (s. Kap. 5.1) darstellt. Natürlich ist eine Fehlinterpretation in denjenigen Kontexten am wahrscheinlichsten, die nicht eindeutig eine andere Interpretation vorgeben, wie etwa Kontextbeipiel (9):
(9) | Krejci: Noch. Es wäre eine tiefenpsychologische Studie wert, warum. Es ist erschütternd, wenn Leute einen Mann, der ihnen das Fell über die Ohren zieht, sympathisch finden, nur weil er fesch ist. Ich finde es auch ein Armutszeugnis, dass die ÖVP, die einmal einen Kamitz gehabt hat, keinen eigenen Kandidaten für das Finanzamt zu haben scheint. (DeReKo, 08/11/2018) |
In diesem Beispiel wäre es vorstellbar, dass ein spanischer Muttersprachler verstehen würde, dass Leute einen Mann sympathisch finden, weil er fesch ist, selbst wenn dieser Mann über sie lästert. Es wäre ebenso denkbar, dass ein deutschsprachiger Muttersprachler aus Beispiel (10) schließen würde, dass Luisa andere Frauen trifft, um zu planen, wie man andere Menschen übervorteilen kann:
(10) | A los diecisiete años, Luisa se cree fea y sin gracia. (…) – A los veintidós, en la oficina no es simpática y oye encantada cualquier crítica acerba contra los hombres y las que los atrapan. – A los veintiséis, entra Alicia en la oficina, más fea que ella, pero tan alegre y bondadosa que tiene éxito. Tiene „simpatía“. – Luisa dice que es una „fresca“, que las que atrapan a los hombres son las frescas. – A los treinta y cinco, frecuenta la iglesia pero no es capaz de llevar una vida piadosa. – A los cuarenta, le encanta reunirse con otras para despellejar al prójimo. – A los cincuenta, su lema es „piensa mal y acertarás“. (CREA, 08/11/2018) |
7 Schlussfolgerungen
Der anhand von deutschen und spanischen PL angestellte Vergleich zeigt, dass das Phänomen der Scheinäquivalenz in der Phraseologie zwar aus rein quantitativer Sicht eher eine Randerscheinung bildet, jedoch aus qualitativer Perspektive ein für die zwischensprachliche Kommunikation bzw. für die Felder der Fremdsprachenvermittlung, Übersetzungspraxis und Lexikographie weitreichendes Thema darstellt.
Wie wir zu zeigen versucht haben, lassen sich mit Hilfe des vorgeschlagenen theoretischen Schemas die zwischensprachlichen Beziehungen, die sich aus dem Vergleich ergeben, auf Ausdrucks- und Inhaltsebene in ihrer Komplexität erörtern und beschreiben. Was die begrifflich-terminologische Frage betrifft, muss besonders hervorgehoben werden, dass der Gebrauch der Termini Kongruenz und Äquivalenz wesentlich dazu beiträgt, das Phänomen exakt und eindeutig darzulegen. Auch die Vermeidung des Terminus partielle (Nicht-)Äquivalenz, um eigentlich auf Aspekte auf der Ausdrucksebene hinzuweisen, ist hervorzuheben.
Bei der Bestimmung des Tertium comparationis stellt sich die Berücksichtigung verschiedener Ebenen/Typen der formalen Übereinstimmung, sprich der bildlichen und der logisch-abstrakten Kongruenz, als sehr relevant für die phänomenologische Ausdehnung der Scheinäquivalenz dar. Obwohl kognitive Arbeiten erst noch beweisen müssten, inwiefern diese neuen formalen Kategorien zutreffend sind, spricht dafür die Hypothese über den z. T. abstrakten Charakter mancher kognitiver Mechanismen, die die idiomatische Bedeutung schaffen. Die bereits seit langem bewährten Begriffe der lexikalischen Semantik erlauben ihrerseits eine genaue Einsicht bzw. eine genaue Beschreibung der interlingualen semantischen Beziehungen der zu vergleichenden PL auf Systemebene und bringen eine Taxonomie hervor, in der alle relevanten induktiv aus dem Korpus gewonnenen Erscheinungen sinnvoll aufgenommen werden können.
Während der Durchführung der Analyse ergaben sich beträchtliche Schwierigkeiten bei der Aufbereitung der aus den lexikographischen Quellen erworbenen Daten. Diese methodologischen Probleme, die mit der komplexen Bedeutung der PL, ihrer starken Kontextbindung und nicht zuletzt mit der phraseographischen Praxis verbunden sind, konnten jedoch größtenteils durch die Berücksichtigung der Ebene der Sprachverwendung anhand der Analyse von Kontextbeispielen überwunden werden. So war es möglich, zahlreiche für die Erstellung der endgültigen Taxonomie gewichtige Nuancen aufzudecken.
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Anhang 1
Paare der Scheinäquivalenz |
Deutsche Wörterbuchdefinitionen |
Spanische Wörterbuchdefinitionen |
Blut geleckt haben (ugs.) oler/olfatear sangre (col.) |
Nachdem man sich näher mit etwas befasst hat, Gefallen daran finden und nicht mehr darauf verzichten wollen (Duden 11 2002: 129). S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 109). |
Percibir la posibilidad de fuerte lucha o enfrentamiento (Seco et al. 2004: 910). |
ins Gras beiβen (ugs.) morder el polvo (de la derrota) (lit.) |
(eines gewaltsamen Todes) sterben (Duden 11 2002: 294) S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 332). |
Resultar vencido o derrotado (Seco et al. 2004: 817) Ser vencido (Varela und Kubarth 1994: 224). |
sich (gegenseitig) die Bälle zuwerfen/zuspielen echar/pasar la pelota (col.) |
sich durch Fragen, Bemerkungen geschickt im Gespräch verständigen, unterstützen (Duden 11 2002: 89) S. a. Kontextbeispiele in Schemann et al. (2013: 67). |
Eludir la responsabilidad pasándosela (a otro) (Seco et al. 2004: 768) |
mit offenen Augen schlafen (ugs.) con los ojos abiertos (con el v dormir u otro equivalente) |
Nicht aufpassen (Duden 11 2002: 75) S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 53). |
En actitud vigilante (Seco et al. 2004: 702). (Dormir) con mucha precaución (Varela und Kubarth 1994: 187) |
ein neuralgischer Punkt punto neurálgico |
Eine Stelle, an der es immer wieder zu Schwierigkeiten kommt (Duden 11 2002: 593). S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 735). |
Parte de un asunto especialmente delicada, importante y difícil de tratar (RAE, https://dle.rae.es/?id=UgMIq14) |
jn. auf die Seite schaffen (salopp) quitar de en medio (o del medio) (a alguien o a algo) (col.) |
jn. töten (Duden 11 2002: 697) S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 873). |
1. Hacer que deje de estorbar. (Frec con un ci refl.) 2. Matar(lo). 3. Retirar(lo) o hacer(lo) desaparecer, frec. para que deje de estar expuesto a peligros o dificultades (Frec el cd es refl) (Seco et al. 2004: 637–638) 1. Retirar a alguien de algún puesto, función o actividad. 2. Matar a alguien. (Varela und Kubarth 1994: 166) |
jn. durch die Mühle drehen (salopp) pasar(se) por la piedra a alg. (col.) |
jm. hart zusetzen (Duden 11 2002: 523) S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 645–646). |
1. Poseer(le) sexualmente. 2. Someter(le) o humillar(le)
Poseer sexualmente a una mujer (Varela und Kubarth 1994: 218) |
jm. das Fell über die Ohren ziehen (salopp) despellejar a alguien (col.) |
jn. betrügen, übervorteilen (Duden 11 2002: 215) S. a. Kontextbeispiel in Schemann et al. (2013: 222). |
Criticar con crueldad a alg. (RAE, https://dle.rae.es/?id=DJYt1Wq) |
©2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Frontmatter
- Editorial
- Editorial
- Editorial
- Articles
- Furiously fast: On the speed of change in formulaic language
- Phraseme zu Haus und Hof in der deutschen Sprachgeschichte
- Phrasem-Konstruktionen kontrastiv Deutsch–Spanisch: ein korpusbasiertes Beschreibungsmodell anhand ironischer Vergleiche
- A comparative study of idioms on drunkenness in Chinese and Spanish
- Scheinäquivalente/Potenzielle falsche Freunde im phraseologischen Bereich (am Beispiel des Sprachenpaares Deutsch–Spanisch)
- Zur Äquivalenz der minimalen lexikalisch geprägten Muster „Präposition + Substantiv“ im deutsch-slowakischen Kontrast
- Word class effect in online processing of proverbs: A reaction-time study
- Obituaries
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- Book reviews
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- Phraseme zu Haus und Hof in der deutschen Sprachgeschichte
- Phrasem-Konstruktionen kontrastiv Deutsch–Spanisch: ein korpusbasiertes Beschreibungsmodell anhand ironischer Vergleiche
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- Scheinäquivalente/Potenzielle falsche Freunde im phraseologischen Bereich (am Beispiel des Sprachenpaares Deutsch–Spanisch)
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