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Erzählen gegen den Tod: Pandemie und Literatur

  • Günter Blamberger
Published/Copyright: January 18, 2022
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Abstract

Literatur, die von Pandemien handelt, ist kenntlich oft durch ihren parabolischen Charakter. Sie schildert Pandemien als eine Katastrophe, die die Fragilität gesellschaftlicher Institutionen entlarvt, soziale Normen außer Kraft zu setzen und Menschen auf das Animalische zu reduzieren vermag. Der gewohnte Rhythmus des Lebens, Denkens, Handelns ist während der Pandemie unterbrochen: Die Literatur spiegelt diesen Kontrollverlust und widersteht ihm zugleich in der poetologischen Ordnung ihrer Werke, durch deren freie und autonome Wahl. Sie vermag in Sinnbildern vom begrifflich kaum Fassbaren, von Sterben und Tod und zugleich tröstlich gegen den Tod zu erzählen. Von dieser Macht poetischen Denkens handeln die folgenden Analysen von Giovanni Boccaccios Decamerone, Heinrich von Kleists Der Findling und Die Verlobung in St. Domingo, Albert Camus’ La Peste und Mircea Cārtārescus aktuellem Corona-Tagebuch Nach-Leben.

Published Online: 2022-01-18
Published in Print: 2021-12-20

© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 16.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/para-2021-0029/html
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