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Die richtige Software für die Qualitätssicherung im Labor

Veröffentlicht/Copyright: 1. Juni 2014
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bQualitätsmanagement(QM)-Sys-teme müssen hohen Anforderungen an Effizienz, Schnelligkeit und Fle-xibilität entsprechen, sodass IT-Un-terstützung heute Stand der Technik ist. Dabei muss die technische Lö-sung exakt zum Bedarf passen. Es ist daher eine strategische Entschei-dung, auf die richtige Softwarekate-gorie zu setzen – Laborinfomations- und Managementsystem, LIMS, oder computerunterstützte Qualitätssi-cherung, CAQ. Die Frage ist, wel-ches System die richtigen Funktio-nen für den eigenen Bedarf hat.LIM versus QM bEin Labor-Informations- und -management-System (LIMS) bildet Laborabläufe ab und unterstützt sie technisch. Damit bearbeiten Labo-re Proben, Aufträge und Projekte effizienter, verbessern Produktivi-tät und Datenverfügbarkeit und re-duzieren Durchlaufzeiten.Demgegenüber ist ein QM-System ein gut strukturierter und dokumen-tierter organisatorischer Rahmen, der die Qualität von Produkten und Dienstleistungen sichern und verbes-sern soll. Ein QM-System folgt Stan-dards wie ISO 9001, ISO 17025, GLP oder GMP und erfordert eine Doku-mentation, die externe Auditoren be-gutachten. Dabei liegt es nahe, IT oder LIMS einzusetzen, ein QM-Sys-tem fordert dies aber nicht explizit IT als heilsamer ZwangbWeil sowohl LIMS als auch QM klare Strukturen in Aufbau- und Ablauforganisation fordern, lassen sie sich gut kombinieren. Aller-dings gilt: Ein LIMS ist für ein QM-System zwar hilfreich, aber weder notwendig noch hinreichend – und umgekehrt. Ein akkreditiertes oder zertifiziertes Labor braucht also nicht unbedingt ein LIMS und kommt mit einem LIMS auch nicht automatisch und ohne Abweichun-gen durch Audits und Inspektio-nen. Aber die Inbetriebnahme ei-nes LIMS zwingt dazu, klare Struk-turen zu etablieren sowie Regeln und Prozesse einzuhalten. Dies kommt dem Qualiätsmanagement zugute. Denn IT-gestützte Prozesse sind weniger anfällig für Abwei-chungen und schlechte Dokumen-tation als manuelle Prozesse. Optimal ist es, wenn bei der Konzeption des LIMS bereits be-kannt ist, welche QM-relevanten Funktionen das LIMS unterstützen soll, denn dann arbeiten LIM- und QM-System nicht unkoordiniert nebeneinander her, sondern bilden eine eng verzahnte Einheit. LIMS oder CAQbLabors sind häufig keine Inseln, sondern in größere Organisationen eingebunden. Ein LIMS deckt aber nicht die QM-Anforderungen der gesamten Organisation ab. Dazu gibt es CAQ-Systeme. CAQ (computer-aided quality assurance/management), also rech-nerunterstützte Qualitätssiche-rung, ist vor allem in Unternehmen der teilefertigenden Industrie ver-breitet, etwa im Maschinenbau, in Elektrotechnik und Automotive. In der chargenfertigenden Industrie wie der Chemieindustrie ist CAQ weniger geläufig und in öffentli-chen Organisationen noch seltener anzutreffen.CAQ-Systeme analysieren, do-kumentieren und archivieren quali-tätsrelevante Daten zu Fertigungs-prozessen und umfassen computer-gestützte Maßnahmen zu Planung und Durchführung der Qualitätssi-Roman KlinknerEin Labor braucht in der Regel eine Qualitätsmanagementsoftware. Ob das Laborinformations- und -managementsystem ausreicht oder rechnergestützte Qualitätssicherung erforderlich ist, hängt von der Art und Größe des Labors, seinen Aufgaben und seiner Umgebung ab. Die richtige Software für die Qualitätssicherung im LaborBChemie und ComputerVVV Laborinformations- und -managementsysteme, LIMS und computerunterstützte Qualitätssiche-rung, CAQ, sind Softwarekategorien mit überlap-penden Funktionen: LIMS decken Laborfunktio-nen ab, CAQ laborübergreifende Qualitätsmana-gement- und -sicherungsfunktionen.VV LIMS und CAQ können ein Qualitätsmanage-mentsystem unterstützen, aber nicht ersetzen.VV Stand-alone-Labore und in größere Einheiten in-tegrierte Labore unterscheiden sich im Bedarf.VV Proben- und prüfungsbezogene QM/QS-Funktio-nen werden sehr gut durch LIMS abgedeckt, system- und QM-bezogene besser durch CAQ.bQUERGELESEN635Nachrichten aus der Chemie| 62 | Juni 2014 | www.gdch.de/nachrichten
Online erschienen: 2014-6-01
Erschienen im Druck: 2014-6-01

©2013 by Walter de Gruyter GmbH & Co.

Artikel in diesem Heft

  1. Leitartikel
  2. Wozu soll das gut sein?
  3. Inhalt
  4. 632 Proteine aus der Urzeit des Lebens
  5. Notizen
  6. Chemie
  7. Chemie
  8. Wirtschaft
  9. Wirtschaft
  10. Forschung
  11. Forschung und Bildung
  12. Magazin
  13. Chemikalien für Fracking
  14. Licht für Medizin und Diagnostik
  15. Mehr Wafer, weniger Wert
  16. „Ich wollte Kunden sehen“
  17. Schmieren und schalten mit flüssigen Salzen
  18. Für Krieg und Frieden – Nernst im Ersten Weltkrieg
  19. Viel akquiriert und abgesetzt
  20. Zwischen Europa und Asien
  21. Blickpunkt
  22. Bio
  23. Proteine aus der Urzeit des Lebens
  24. C&C
  25. Die richtige Software für die Qualitätssicherung im Labor
  26. Wirtschaft
  27. „Das Wahlvolk fühlt sich ‧geschröpft“
  28. Biotechnologie in Deutschland: Gesetze statt Sonntagsreden
  29. Mehr Export, weniger Import
  30. Zufrieden mit der Forschung
  31. Analytik
  32. Erweiterte Unsicherheit der Probennahme bestimmen
  33. Fürs Laboratorium
  34. Journal
  35. Redaktorial
  36. Interskriptum
  37. Personal
  38. Personalnachrichten
  39. Korrespondenz
  40. Korrespondenz
  41. Rezensionen
  42. Rezensionen
  43. Tagungen
  44. Tagungskalender
  45. GDCh
  46. Vorstandssitzung
  47. JB
  48. Inhalt
  49. Präsidium und Vorstand 2013
  50. Vorwort
  51. Stimmen„Die GDCh ist ein starker und verlässlicher Partner“
  52. JahresrückblickDie Höhepunkte 2013
  53. Aktivitäten und KooperationenChemie verbindet weltweit
  54. Preise und AuszeichnungenAnerkannte Spitzenleistung
  55. Historische Stätten der ChemieErinnerungsorte für alle
  56. StiftungenFördern und forschen
  57. FortbildungVorsprung durch Wissen
  58. Karriereservice und StellenmarktRückenwind im Job
  59. SchuleFit in Chemie
  60. Fachgruppen und SektionenWissenschaft und Lebenswelt gestalten
  61. OrtsverbändeGelebtes Netzwerk
  62. JungChemikerForenFaszination Chemie
  63. Wissenschaftliche PublikationenZeitschriften der GDCh am Puls der Zeit
  64. Rechnungslegung 2013Erfreuliches Vereinsergebnis
  65. MitgliederentwicklungStetiges Wachstum setzt sich fort
  66. Karriere
  67. Von der Lötrohrpobierkunde zur Inertgastechnik
Heruntergeladen am 22.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/nachrchem.2014.62.6.635/html?lang=de&srsltid=AfmBOoqtVX0PDcJovTFzBmLlR2W_H-U-UxxAOSCznh6pGTx2fVyMlJDL
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