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Deutsche Banken auf dem Weg in die zweite Globalisierung

  • Friederike Sattler

    Friederike Sattler wurde an der Freien Universität Berlin promoviert und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main habilitiert, wo sie seit 2012 Wirtschaftsgeschichte lehrt. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Finanzgeschichte vorgelegt, u. a. über die europäischen Wirtschaftseliten und die langfristige Entwicklung von Wertpapiermärkten. Im November 2019 erschien Herrhausen: Banker, Querdenker, Global Player. Ein deutsches Leben (München: Siedler), im Februar 2020 die gemeinsam mit Stephan Paul und Dieter Ziegler verfasste Studie Hundertfünfzig Jahre Commerzbank 1870-2020 (München: C. H. Beck).

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    und Dieter Ziegler

    Dieter Ziegler geboren 1956, seit 2003 Professor für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Promotion am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (1988), Habilitation an der Universität Bielefeld (1995). Zahlreiche Publikationen zur Unternehmens- und Bankengeschichte sowie zur Wirtschaftsgeschichte des „Dritten Reichs“.

Veröffentlicht/Copyright: 4. November 2023
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Abstract

This article introduces the problematic situation of the great German banks and some non-German banks during the so-called second globalization since the 1970s. It formulates the questions that should be answered in the following contributions, each for a particular bank or group of banks. The most important overarching questions are firstly, to what extent banks were the driving force in the interconnectedness of cross-border money and capital flows and, secondly, to what extent they acted as triggers of the severe financial and/or sovereign debt crises during the last half century.

JEL Classification: N 20; N 22; N 24; N 84

Die Globalisierung der Wirtschaft ist seit den 1990er Jahren ein vieldiskutiertes Phänomen, nicht nur in den Medien, sondern auch in den Geschichtswissenschaften. In dieser vielstimmigen Debatte unterstrich der Wirtschaftshistoriker Knut Borchardt (1929-2023), gestützt u.a. auf die Studien von Kevin H. O’Rourke und Jeffrey G. Williamson zur Entfaltung der transatlantischen Ökonomie des langen 19. Jahrhunderts, frühzeitig, dass es sich bei der von vielen Zeitgenossen als so besonders erlebten Globalisierung des ausgehenden 20. Jahrhunderts keineswegs um eine historisch neuartige Entwicklung handelte.[1] Vielmehr sei davon auszugehen, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten weit entfernt voneinander liegender Regionen womöglich bereits mehrfach, auf jeden Fall aber schon einmal rund einhundert Jahre zuvor – an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert – einen ebenso starken, wenn nicht sogar noch stärkeren Verflechtungsgrad erreicht hatten. Das aber hieß, so hob Borchardt hervor, dass es nicht nur richtig war, von einer offenkundig in den 1970er Jahren einsetzenden neuen, mindestens zweiten Globalisierung zu sprechen, sondern dass neben den vieldiskutierten Globalisierungsprozessen, wie sie von technischen Neuerungen und international tätigen Unternehmen vorangetrieben wurden, auch solche der Umkehr, der Ausdünnung und Entflechtung zuvor geknüpfter Verbindungen, also der De-Globalisierung, mehr Beachtung verdienten. Damit gab er wichtige Denkanstöße, die unter dem Eindruck der weltumspannenden Krisen unserer Gegenwart – man denke nur an die 2007 in den USA aufbrechende globale Finanz- und Wirtschaftskrise, die in eine europäische Staatsschuldenkrise mündete, die wiederum von der Corona-Pandemie und der Energie(preis)krise in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine und der daraufhin beschlossenen westlichen Sanktionen abgelöst wurde – zusätzliche Dynamik gewonnen haben und zur Entstehung eines neuen Forschungsparadigmas führten: In den historisch orientierten Wissenschaften wird Globalisierung heute nicht länger als ein nahezu teleologischer Modernisierungs- und Vereinheitlichungsprozess verstanden, der nur vorübergehend durch politische Großereignisse wie die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts unterbrochen wurde. Der Blick hat sich vielmehr grundsätzlich geweitet auf die zeitlich parallel und widersprüchlich verlaufenden Verflechtungs- und Entflechtungsprozesse, die einerseits zu Integration und Vereinheitlichung beitragen, andererseits aber auch mit Ausgrenzungsprozessen verbunden sind, laufend neue kulturelle Phänomene hervorbringen und steigende Spannungen bis hin zu handfesten Krisen und gewaltsam ausgetragenen Konflikten bewirken können.[2]

Welche Rolle spielen international tätige Banken in diesen zeitlich parallel und widersprüchlich verlaufenden Verflechtungs- und Entflechtungsprozessen? Treiben in erster Linie sie die Verflechtung der grenzüberschreitenden Geld- und Kapitalströme voran, indem sie Finanzierungsaufgaben für Handel und Industrie übernehmen, ihren Kunden die Aktien und Anleihen ausländischer Unternehmen und Staaten verkaufen, außerdem Spekulanten an die Waren- und Terminbörsen locken und auch ihr eigenes Geschäft – gerade im Bereich des Devisen- und Wertpapierhandels – ausbauen? Sind gerade sie deshalb immer wieder Auslöser schwerer Finanz- und Wirtschaftskrisen?

Zur ersten Weltwirtschaftskrise des Industriezeitalters kam es bekanntlich bereits 1857, weil die Preise für Rohstoffe und Eisenbahnaktien nach dem Ende des Krimkriegs (1853-1856) drastisch sanken und in den USA zahlreiche Banken, die keine ausreichende Risikovorsorge betrieben hatten, zusammenbrachen, was Merchant Banks und Handelshäuser in Europa, in Südamerika und in Asien in schwere Bedrängnis brachte.[3] In Großbritannien ermöglichte eine Notstandsmaßnahme der Regierung eine Geldmengenausweitung, wodurch der vollständige Zusammenbruch des von den Londoner Merchant Banks getragenen internationalen Wechselverkehrs verhindert werden konnte. Doch es kam auch hier zu zahlreichen Zahlungseinstellungen, von denen nicht zuletzt auch Hamburger Kaufleute mit ihren vielfältigen Geschäftsverbindungen nach Übersee betroffen waren; rund 130 Hamburger Firmen überstanden diese Krise nicht, die erst 1859 überwunden war.[4] Nachfolgende Finanz- und Wirtschaftskrisen wiesen ähnliche Muster auf und immer waren Banken mit internationalen Verbindungen in sie involviert. Ein besonders prominentes Beispiel bildet die Baring-Krise im Jahr 1890, als die Londoner City unter der Führung der Bank of England in einer konzertierten Aktion und in Kooperation mit anderen Zentralnotenbanken die angeschlagene Merchant Bank Baring Bros. & Co. vor dem Zusammenbruch rettete. Denn der Zusammenbruch dieses Bankhauses mit seinem gewaltigen weltumspannenden Wechselgeschäft hätte nicht nur Londons Stellung als Weltfinanzzentrum gefährdet, sondern die Schockwellen eines solchen Crashs hätten auch den letzten Winkel der Welt erreicht.[5]

Schaut man genauer auf das Bankgeschäft und die internationalen Geld- und Kapitalströme, so sind allerdings schon auf den ersten Blick – bei einem insgesamt noch eher dürftigen Forschungsstand, was die historisch-empirische Tiefenschärfe für die jüngere Entwicklung und die systematische Komparatistik angeht – deutliche Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Globalisierungswelle des Industriezeitalters zu konstatieren.

Aus den Erfahrungen mit der Weltwirtschaftskrise von 1929/31 zog man in den USA die Lehre, das kommerzielle Einlagen- und Kreditgeschäft vom risikoreichen Investmentbanking zu trennen. Mit dem Glass-Steagall-Act von 1933 wurde diese Trennung durchgesetzt und zugleich festgelegt, dass Investmentbanken künftig keinen Zugang zum Zentralbanksystem mehr hatten, also im Krisenfall nicht auf staatliche Rettung setzen konnten. Einer der Gründe für diese Entscheidung dürfte gewesen sein, dass das englische Finanzsystem, in dem Geschäftsbanken und Investmentbanken schon immer getrennt agiert hatten, wesentlich besser durch die Krisenjahre gekommen war als die kontinentaleuropäischen Universalbanksysteme. Auf dem Kontinent war man allerdings trotzdem nicht dem US-Beispiel gefolgt, dokterte vielmehr ein wenig am Universalbanksystem herum (wie in Italien)[6] oder beließ fast alles beim Alten und hoffte auf die heilsame Wirkung einer neu geschaffenen Bankenaufsicht (wie in Deutschland)[7]. Lediglich in Belgien wurde 1934 ein Gesetz erlassen, das ähnliche Konsequenzen hatte wie der Glass-Steagall-Act.[8]

Die Zentralbanken wiederum, die im Zeitalter des klassischen Goldstandards in erster Linie für die Sicherung der Finanzstabilität verantwortlich gewesen waren, übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg im internationalen Währungssystem von Bretton Woods, das auf festen Wechselkursen und Kapitalverkehrskontrollen beruhte, die vorrangige Aufgabe der Sicherung der Preisniveaustabilität. In den meisten kontinentaleuropäischen Ländern blieb es den Geschäftsbanken zwar erlaubt, sich als Universalbanken zu betätigen, doch auch sie unterlagen nun einer strengeren Regulierung bis hin zu Vorschriften über die Verzinsung von Einlagen und Krediten.

Mit dem wachsenden Wohlstand der Bevölkerung und dem Wiederaufleben des internationalen Geschäfts in Handel und Industrie stieg allerdings auch die Bedeutung der grenzüberschreitenden Transaktionen im Privat- und Firmenkundengeschäft der Banken. Die Finanzmärkte wurden von einer neuen Dynamik erfasst, massiv verstärkt durch den Übergang zu flexiblen Wechselkursen nach dem Zusammenbuch des Währungssystems von Bretton Woods 1971/73 und die beiden Ölpreiskrisen der 1970er Jahre, die große Volumina an anlagesuchenden „Petrodollars“ aus den ölexportierenden Ländern auf die Märkte strömen ließen. Das traf sich mit dem wachsenden Finanzbedarf der Staaten, die zum einen unter nachlassendem Wirtschaftswachstum litten, was vor allem für die westlichen Industrieländer mit ihren inzwischen weit ausgebauten öffentlichen Wohlfahrtssystemen zutraf, und zum anderen auf eine neue Chance zur Einbindung in die globale Wirtschaft hofften, was für viele aufstrebende Entwicklungsländer in Lateinamerika, Afrika und Asien galt.[9] Die Bereitschaft zur Staatsverschuldung stieg hier wie da merklich an, was den Geschäftsbanken in Europa und Japan ein wachsendes Geschäftsfeld an den expandierenden Euromärkten eröffnete, an denen sich aber nicht nur Geschäftsbanken und Staaten samt ihren Zentralbanken, sondern immer häufiger auch große private und staatliche Industrieunternehmen sowie internationale Organisationen betätigten, um syndizierte Großkredite zu organisieren. Die unregulierten Euromärkte in London, Luxemburg, Hongkong, Singapur und andernorts entwickelten sich in den 1970er und 1980er Jahren zu einem wahren Laboratorium für die Anwendung finanztechnischer Neuerungen, die zur erheblichen Beschleunigung und Erhöhung der Umsätze im Interbankengeschäft führten. Zudem wurden beginnend in den 1980er Jahren zahlreiche neue, nun oft verbriefte Finanzprodukte entwickelt, die sich nicht mehr als Kredite in den Bankbilanzen niederschlugen, sondern als Wertpapiere an den Märkten zirkulierten – eine Entwicklung, die treffend als „Securitization“ beschrieben wurde. Mit dem „Big Bang“ vom 27. Oktober 1986, der die in London ansässigen Banken von der Pflicht befreite, ihre Börsengeschäfte gegen Gebühren von selbstständigen Wertpapierhändlern ausführen zu lassen, setzte die britische Regierung schließlich ein weithin beachtetes Signal für die grundlegende Liberalisierung des Börsen- und Finanzgeschäfts.

Den deutschen Geschäftsbanken, die sich schon seit den 1950er Jahren im Interesse ihrer Firmenkunden um eine Internationalisierung ihrer Präsenz bemüht hatten – man denke an die zahlreichen wieder angeknüpften Korrespondenzbankbeziehungen und die Etablierung von Repräsentanzen und ersten Tochtergesellschaften im Ausland – verhalf erst diese Entwicklung in den 1970er und 1980er Jahren zum Durchbruch im internationalen Finanzierungsgeschäft. Ähnliches gilt für die Geschäftsbanken anderer europäischer Länder.[10]

Und dieses Geschäft gewann nun tatsächlich neue Dimensionen. Auch wenn die von den Geschäftsbanken beförderte internationale Kapitalmobilität zwischen 1870 und 1914 bereits einmal über dem in den 1980er und 1990er Jahren wieder erreichten Niveau gelegen hat, so bleibt festzuhalten, dass diese Aussage nur für die Nettokapitalströme, gemessen als Verhältnis der Leistungsbilanzsalden zu den Sozialprodukten der Staaten, nicht aber für die Bruttokapitalströme zutrifft: Deren Umfang erreichte im Zuge der zweiten Globalisierung gegen Ende der 1990er Jahren ein nie zuvor gekanntes Ausmaß.[11] Nicht nur der Grad der Integration des Welthandels und der Finanzmärkte, auch die Stabilität des internationalen Finanzsystems schien – zum einen infolge gesunkener Transaktionskosten und erfolgreich abgebauter Barrieren, zum anderen dank der institutionalisierten internationalen Kooperation und des professionalisierten Umgangs der Banken mit ihren Risiken – höher zu sein als jemals zuvor.[12]

Möglich geworden war diese Entwicklung, zu der auch deutsche Banken beitrugen und von der sie profitierten, durch die Ausweitung der grenzüberschreitenden Handels- und Investitionstätigkeit realwirtschaftlicher Unternehmen sowie durch die sukzessive Anpassung und tendenzielle Lockerung der ursprünglich strengen, im nationalen Maßstab vorgenommenen Bankenregulierung. Angesichts der Ausdehnung und immer engeren Verflechtung der Geld- und Kapitalmärkte in den 1980er und 1990er Jahren stieg die Intensität des Wettbewerbs zwischen den großen Geschäftsbanken beträchtlich an – ein immer häufiger angeführtes Argument für die Anpassung und immer weitere Lockerung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen für das Bankgeschäft. Besonders markant trat das bei der Aufhebung des amerikanischen Glass-Steagall-Act im Jahr 1999 hervor, durch die das 1933 eingeführte Trennbanksystem zur Disposition gestellt wurde. Damit sollte die internationale Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Banken gestärkt werden. Denn auf ihrem Heimatmarkt sahen sich diese zunehmend mit europäischen Universalbanken konfrontiert, die über Tochtergesellschaften und andere Konstruktionen inzwischen ebenfalls in das zwar risikoreiche, aber als besonders lukrativ geltende internationale Investmentbanking eingestiegen waren. Bei entsprechenden Vorgaben für die Eigenkapitalausstattung, wie sie schon seit 1988 vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht empfohlen wurden, schienen die Geschäftsbanken durchaus in der Lage zu sein, ihre jeweiligen Risiken angemessen zu analysieren und zu beurteilen, um in eigener Verantwortung ausreichende Vorsorge zu treffen. Doch das war ein Trugschluss, wie sich spätestens mit der weltweiten Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 herausstellte, die durch allzu leichtfertig vergebene, auch politisch gewollte und geförderte Immobilienkredite in den USA und die hierauf aufgebauten, hochkomplexen Finanzderivate ausgelöst wurde, die sich im Portfolio fast jeder international tätigen Geschäftsbank und zudem auch in denen ihrer Kunden befanden.

Für den (Wieder-)Einstieg der deutschen Banken in die finanzielle Globalisierung in den 1960er und 1970er Jahren spielten nicht etwa die großen Finanzzentren des langen 19. Jahrhunderts die Hauptrolle, sondern mit Luxemburg ein Finanzplatz, der vor dem Zweiten Weltkrieg und in den Nachkriegsjahren international kaum eine Rolle gespielt hatte. Aber auch umgekehrt wäre Luxemburg als ein Finanzplatz, dessen Bedeutung im letzten Viertel des 20. Jahrhundert mit Paris oder Frankfurt vergleichbar war, ohne die Tochtergesellschaften deutscher Banken nicht denkbar. Warum diese Symbiose so gut und für beide Seiten gewinnbringend funktionieren konnte, untersucht Christopher Kopper in seinem Beitrag. Dabei kann er zeigen, dass die Rahmenbedingungen in Luxemburg außerordentlich geschickt gesetzt wurden. Der Standort war für die deutschen Banken steuerlich günstig, ohne ein „Steuerparadies“ zu sein; die Regulierung und Überwachung waren hier weniger strikt als im Mutterland, ohne dass Luxemburg ein Eldorado für Briefkastenfirmen wurde. So konnte das schlechte Image eines Offshore-Finanzplatzes und somit auch ein Reputationsverlust der Konzernmütter in Deutschland vermieden werden. Wurde der Druck auf die Luxemburger Regierung zu groß, musste das Großherzogtum als EG- (bzw. EU-)Mitgliedsstaat zwar reagieren, sodass am Ende die standortbezogenen Alleinstellungsmerkmale nicht aufrechterhalten werden konnten. Aber die Konkurrenzfähigkeit des Finanzplatzes blieb trotzdem erhalten. Denn dank der Spezialisierung auf bestimmte Geschäfte blieb der Finanzplatz Luxemburg für die Tochtergesellschaften deutscher Banken ein attraktiver Standort.

Die Ausweitung des Auslandsgeschäfts der deutschen Großbanken in den 1970er Jahren alarmierte die Aufsichtsbehörden. Ein besonderes Problem war dabei, dass die Aktivitäten der Auslandstöchter der deutschen Großbanken durch die deutschen Aufsichtsbehörden, Bundesbank und Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, nur unzureichend überwacht werden konnten. Wie berechtigt die Sorgen der Behörden grundsätzlich waren, sollte sich in den 1980er Jahren zeigen, als die Schuldenkrisen in Lateinamerika und Osteuropa die westlichen Finanzmärkte massiv unter Druck setzten und dem Recycling der „Petrodollars“, das die Entwicklung der Finanzglobalisierung seit der Ölpreiskrise von 1973/74 knapp zehn Jahre lang befeuert hatte, ein Ende setzte. Wie Matthias Kemmerer in seinem Beitrag herausarbeitet, traten die Behörden in den 1970er Jahren zwar recht massiv auf, um solide Informationen über das Geschäft der Auslandstöchter der Großbanken zu erhalten, wobei Luxemburg im Zentrum des Interesses stand. Im Ergebnis konnte aber ein Kompromiss erzielt werden, der für das deutsche Universalbanksystem nicht untypisch war. Statt einer durchgreifend kodifizierten Regulierung wurden „Gentlemen Agreements“ getroffen, mit denen beide Seiten leben konnten. Die Regierungen anderer G10-Staaten hatten für diese Politik allerdings wenig Verständnis und so sahen sich die Behörden vor das Problem gestellt, internationale Standards der Überwachung national implementieren zu müssen, ohne die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Institute zu gefährden. Die internationale Schuldenkrise der 1980er Jahre schien die deutsche Praxis zu bestätigen. Denn erstens hatten sich die deutschen Banken – abgesehen von Polen – nicht allzu stark in denjenigen Ländern engagiert, die sich nun als Problemfälle erweisen sollten, und zweitens hatten die deutschen Banken, insbesondere die Deutsche Bank, ausreichend Risikovorsorge getroffen, die es ihnen, auch wegen der vergleichsweise laxen Bilanzierungsvorschriften, erlaubte, weiterhin voll handlungsfähig zu bleiben. Ende der 1980er Jahre wurde der internationale Druck, insbesondere von Seiten der angelsächsischen Länder, so groß, dass die Bundesregierung 1993 mit einer Novellierung des Kreditwesengesetzes den internationalen Erwartungen zwar entgegenkam, ihnen aber immer noch nicht vollständig entsprach.

Die Gründe für das vergleichsweise vorsichtige Verhalten der deutschen Aufsichtsbehörden in den 1970er und 1980er Jahren erläutert Alexander Nützenadel am Beispiel der größten deutschen Universalbank, der Deutschen Bank. Auch ohne durch die Regulierungsbehörden dazu verpflichtet gewesen zu sein, begann die Deutsche Bank bereits Mitte der 1970er Jahre ihr internes Rechnungswesen und ihr Risikomanagement neu zu ordnen, während sie gleichzeitig eine Verschärfung der staatlichen Überwachung ablehnte. Die internen Risikobewertungen führten um 1980 tatsächlich dazu, dass die Gefahr einer möglichen Zahlungsunfähigkeit Polens frühzeitig erkannt wurde. Allerdings erwies sich die Größenordnung der internationalen Schuldenkrise nach dem „Volcker-Schock“ vom Herbst 1979 doch gravierender als erwartet. Aufgrund dieser Erfahrungen verbesserte die Deutsche Bank ihr Risikomanagement weiter und im Ergebnis konnte sie ihr Auslandsengagement im weiteren Verlauf der 1980er Jahre nicht nur konsolidieren, sondern sogar ausbauen. Gleichzeitig war die Deutsche Bank aber nicht bereit, Einzelheiten ihrer internen Risikoüberwachung mit anderen deutschen Banken zu teilen, da sie ihre mittlerweile gewonnene Expertise als einen wichtigen Vorteil gegenüber der in- und ausländischen Konkurrenz betrachtete.

Im Jahr 1984, als die Folgewirkungen der Schuldenkrise noch lange nicht überwunden waren und viele Banken in allen Teilen der Welt ihr internationales Engagement zurückfahren mussten, fasste die Deutsche Bank den Entschluss zum Aufbau eines integrierten, internationalen Investmentbankings. Zu diesem Zweck gründete sie eine neue Tochtergesellschaft in London und warb vor Ort erfahrene Wertpapierhändler an. Dabei zeigte sich allerdings sofort ein Problem, das keineswegs spezifisch für die Deutsche Bank war, nämlich die unterschiedliche Unternehmenskultur des deutschen universal banking und des angelsächsischen investment banking. Wie Friederike Sattler in ihrem Beitrag zeigt, erwies sich dieser Weg in den 1980er Jahren nur als mäßig erfolgreich, so dass sich die Deutsche Bank 1989 entschloss, mit Morgan Grenfell eine zwar sehr traditionsreiche Londoner Merchant Bank zu übernehmen, die aber aktuell nicht zu den führenden Investmentbanken am Standort gehörte. Um diese Situation zu verbessern und um geeignetes Personal anzuwerben und zu halten, mussten enorme Summen aufgewendet werden. Außerdem gelang es nicht, auf dem noch wichtigeren US-Markt Fuß zu fassen, so dass 1998 mit dem New Yorker Bankers Trust eine weitere Investmentbank übernommen wurde, wodurch die Deutsche Bank zwischenzeitlich zur größten Bank der Welt aufstieg. Es zeigte sich jedoch schon bald, dass sich die Steuerungsprobleme des Gesamtkonzerns dadurch noch weiter erhöht hatten. Die Hoffnungen, als klassische Universalbank mit integriertem Investmentbanking global zu agieren, erfüllten sich somit nicht. Aber ein tragfähiges neues Geschäftsmodell konnte bis zur Banken- und Finanzkrise von 2007/08 auch nicht entwickelt werden.

Auch die drittgrößte private deutsche Universalbank, die im Vergleich zur Deutschen Bank deutlich kleinere Commerzbank, versuchte in den 1980er Jahren den Einstieg in das Investmentbanking. Dabei musste sie aber kleinschrittiger vorgehen, weil ihr die Ressourcen fehlten, um durch die Übernahme etablierter Häuser in London und New York Fuß zu fassen. Den Schwerpunkt der traditionell bei der Finanzierung des deutschen Außenhandels starken Commerzbank bildete das Asset Management. Wie Stephan Paul und Fabian Schmitz in ihrem Beitrag zeigen, traten dabei allerdings die gleichen Probleme auf, mit denen auch die Deutsche Bank konfrontiert war. Der Mangel an qualifiziertem Personal für die neuen Geschäftsfelder ließ die Kosten explodieren, ohne dass die Erträge diesen Aufwand rechtfertigten. Um den Anschluss an die global agierende Konkurrenz nicht zu verlieren, wurde trotz mäßiger Ertragslage das Asset Management in den 1990er Jahren weiter ausgebaut, indem die Commerzbank Spezialinstitute in Großbritannien und den USA übernahm, wodurch sie der am schnellsten wachsende Asset Manager in Europa wurde. Aber ähnlich wie bei der Deutschen Bank liefen die (Personal-)Kosten völlig aus dem Ruder, und dem Vorstand in Frankfurt entglitt zunehmend die Kontrolle. Nach der Wende zum 21. Jahrhundert zog die Commerzbank dann allerdings die Konsequenzen und baute den Geschäftsbereich Asset Management wieder zurück, womit auch ein Rückzug auf den Heimatmarkt verbunden war. Deutlich sichtbar wurde dieser Strategiewechsel im Jahr 2008, als die Commerzbank die zweitgrößte private deutsche Universalbank, die Dresdner Bank übernahm, die sich ihrerseits bei ihren Investmentbanking-Aktivitäten die „Finger verbrannt“ hatte.

Auch wenn der Internationalisierungsgrad der britischen Finanzintermediäre zu allen Zeiten deutlich größer war als der der deutschen Konkurrenz, waren die britischen Geschäftsbanken, die traditionell stärker auf den Inlandsmarkt konzentriert waren als die seit dem frühen 19. Jahrhundert international agierenden Londoner Merchant Banks, in den 1930er Jahren in einen vierzigjährigen „Winterschlaf“ verfallen, so dass die Phase des „boring banking“ nur unwesentlich früher endete als in Deutschland. Trotz der kolonialen Vergangenheit hielt sich das Auslandsengagement der britischen Geschäftsbanken nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre hinein sehr in Grenzen. Nicht zuletzt als Reaktion auf die Aktivitäten US-amerikanischer Banken änderte sich das allerdings deutlich schneller als in Deutschland, wobei Lloyds Bank, als kleinste der „Big Four“ unter den britischen Geschäftsbanken, besonders massiv auf die Auslandsmärkte expandierte. Den Ausschlag für die radikale Kursänderung von einer Kolonialbank mit einer äußerst begrenzten Präsenz auf ausländischen Märkten zu einem Global Player bildete, wie Carlo Edoardo Altamura im seinem Beitrag betont, ein externes Gutachten aus dem Jahr 1968, das die rasche internationale Expansion der US-Banken in Form von Beteiligungen und Übernahmen von Instituten in der ganzen Welt als die größte aktuelle Herausforderung für die britischen Großbanken ansah, wobei Lloyds aber, so der Gutachter, grundsätzlich gute Chancen besaß, Versäumtes nachzuholen. Eine entsprechend gezielte Neuausrichtung der Geschäftspolitik erfolgte dann seit etwa 1970, wobei Lateinamerika im Zentrum des Interesses lag, und nach dem ersten Ölpreisschock war Lloyds zu einer im globalen Maßstab agierenden Bank mutiert. Die Gewinne waren hoch, aber die Risiken ebenfalls, was in Anbetracht der regionalen Schwerpunktsetzung der Internationalisierungsstrategie zu Beginn der 1980er Jahre in die Katastrophe führen musste. Die Belastungen durch die lateinamerikanische Schuldenkrise waren so groß, dass Lloyds nur eine Chance besaß, die Krise zu überleben, und das war ein erneuter radikaler Kurswechsel. Bis zum Ende des Jahrzehnts fuhr die Bank ihr Auslandsengagement radikal zurück und entwickelte sich wieder zu einer nationalen Bank mit einem sehr begrenzten Engagement im Ausland. In den 1990er Jahren hatte sie sich dann so weit erholt, dass sie nun auf dem Inlandsmarkt expandieren konnte. Außerdem erwies sich Lloyds als innovationsfreudig, hielt sich – ganz anders als zur gleichen Zeit die deutschen Großbanken, die keine solche tiefe Krisenerfahrung gemacht hatten – von den riskanten Verlockungen des Investmentbanking fern und war am Ende des 20. Jahrhundert wieder besser aufgestellt als in ihrer gesamten jüngeren Geschichte.

Die europäischen Banken stehen zwar im Zentrum der Beiträge dieses Schwerpunktes. Aber die Finanzglobalisierung betraf natürlich auch Institute aus anderen Teilen der Welt. So weckte das Recycling der „Petrodollars“ das Interesse der Banken jenseits des Nordatlantiks, aus Ostasien, dem Nahen und dem Mittleren Osten sowie aus Lateinamerika. Der Beitrag von Sebastian Alvarez beleuchtet die Expansion lateinamerikanischer Banken an den Finanzplätzen New York und London sowie an manchen Offshore-Finanzplätzen von Kleinstaaten wie den Cayman Inseln, den Bahamas oder Panama. Denn das Geschäft mit den großen Mengen ausländischen Kapitals, die nach Mittel- und Südamerika flossen, sollte nicht den Banken aus den USA, Europa und Japan überlassen werden, und so blühten Zahl, Reichweite und Geschäftsvolumen lateinamerikanischer Finanzinstitute in den 1970er Jahren an den Weltkapitalmärkten auf. Während sich die Banken aus Lateinamerika in den USA und den Offshore-Finanzplätzen vor allem neu etablierter Zweigstellen und Agenturen bedienten, gründeten sie in London bevorzugt Konsortialbanken und arbeiteten dabei länderübergreifend mit europäischen und anderen Banken zusammen. Bis 1982 waren in London insgesamt 32 Konsortialbanken mit Beteiligung lateinamerikanischer Banken registriert. Die von Mexikos angekündigter Zahlungsunfähigkeit ausgelöste Schuldenkrise versetzte der Expansion der lateinamerikanischen Banken auf den Auslandsmärkten im Sommer 1982 aber einen herben Schlag. Im weiteren Verlauf der 1980er Jahre durchlebte die gesamte Region eine schwere Finanz- und Wirtschaftskrise, was natürlich nicht ohne Rückwirkungen auf das Auslandsgeschäft der lateinamerikanischen Banken bleiben konnte.

In die 1960er und besonders in die 1970er Jahre fiel auch der Aufstieg Hongkongs zu einem Finanzzentrum von globaler Bedeutung. Einer der Gründe, wenn auch nicht der Hauptgrund, für diesen Aufstieg war die geografische und kulturelle Nähe zur Volksrepublik China. Denn für die Volksrepublik bildete Hongkong das Tor zur Welt. Bis zum Ende der Mao-Ära Mitte der 1970er Jahre verfolgte die Volksrepublik allerdings eine strikt autarkieorientierte Außenhandelspolitik und öffnete sich dem Weltmarkt nur punktuell. Insbesondere eine Verschuldung gegenüber Handelspartnern oder westlichen Außenhandelsbanken sollte unbedingt vermieden werden. Auf der anderen Seite waren sich westliche Unternehmen, einschließlich der in der Außenhandelsfinanzierung engagierten Banken, des enormen Potenzials dieses gewaltigen Marktes mit seinen fast eine Milliarde Menschen immer bewusst. Die Geschäfte waren allerdings selbst verglichen mit den Staatshandelsländern Osteuropas ausgesprochen riskant, wie Fei He in ihrem Beitrag am deutschen Beispiel zeigt. Intransparenz, politische und wirtschaftliche Instabilität und nicht zuletzt der „Kalte Krieg“ verhinderten eine Ausweitung des bilateralen Handels. Stärker noch als im Falle der kreditnehmenden osteuropäischen Handelspartner stellte der chinesische Devisenmangel für die in der Außenhandelsfinanzierung engagierten deutschen Banken eine besondere Herausforderung dar, selbst auf dem niedrigen Niveau des deutsch-chinesischen Außenhandels in den 1950er und 1960er Jahren. Im Zuge der Verbesserung der politischen Beziehungen zeigten aber beide Seiten ein bemerkenswertes Maß an Pragmatismus, sodass sich die Möglichkeiten der Außenhandelsfinanzierung durch die deutschen Banken erweiterten. Auch die Risiken wurden von deutscher Seite nicht mehr so hoch eingeschätzt wie noch in den Jahren der strikten chinesischen Abschottung, weil größere Außenhandelsgeschäfte durch Hermes-Bürgschaften abgesichert werden konnten und weil sich die Volksrepublik, ganz im Gegensatz zu den osteuropäischen Staatshandelsländern, als ein verlässlicher Schuldner erwies, der in den 1970er Jahren seinen Zahlungsverpflichtungen zuverlässig nachkam, was wiederum das Interesse der westlichen Partner an einem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen schon vor der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik deutlich steigerte.

Mit der Reform- und Öffnungspolitik der Volksrepublik seit 1978 bemühten sich zahlreiche westliche Banken um eine Vertiefung der Finanzbeziehungen. Schon zuvor hatten alle deutschen Großbanken bereits Niederlassungen in Hongkong gegründet; so auch die Commerzbank, die im Jahr 1978, nach der Wiederaufnahme der Vergabe von Banklizenzen für die britische Kronkolonie, eine solche Lizenz erwarb. Bei dieser Entscheidung spielte auch die Tatsache eine Rolle, dass die Bank of China, die bis dahin einzige für die Außenhandelsfinanzierung der Volksrepublik zugelassene Bank, in Hongkong einen Stützpunkt besaß. Die zeitliche Überschneidung zwischen der Filialgründung in Hongkong und dem Beginn der chinesischen Öffnungspolitik war zwar ein Zufall. Aber die Commerzbank nutzte ihre Niederlassung in Hongkong seitdem, um Geschäftsmöglichkeiten in und mit der Volksrepublik auszuloten, wie Yi Liu in ihrem Beitrag zeigt. Mit der Erlaubnis, eine Repräsentanz in Beijing zu eröffnen, verbesserten sich die Chancen auf eine Ausweitung des Geschäfts weiter, wobei die Commerzbank den beiden kapitalstärkeren deutschen Konkurrentinnen insofern aus dem Weg gehen konnte, als sie sich auf ihre mittelständische Kundschaft konzentrierte, die ihrerseits im Vergleich zu den deutschen Großkonzernen einen weitaus höheren Beratungsbedarf hatten. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch, dass anders als im ausgehenden 19. Jahrhundert am Ende des 20. Jahrhunderts nicht die Banken – und das galt keineswegs nur für die Commerzbank – den Handels- und Industrieunternehmen folgten, sondern dass die Banken dazu tendierten, vor ihren Kunden in einen für diese fremden Markt einzutreten, um sich so einen Konkurrenzvorteil zu verschaffen.

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PD Dr. Friederike Sattler

Friederike Sattler wurde an der Freien Universität Berlin promoviert und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main habilitiert, wo sie seit 2012 Wirtschaftsgeschichte lehrt. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Finanzgeschichte vorgelegt, u. a. über die europäischen Wirtschaftseliten und die langfristige Entwicklung von Wertpapiermärkten. Im November 2019 erschien Herrhausen: Banker, Querdenker, Global Player. Ein deutsches Leben (München: Siedler), im Februar 2020 die gemeinsam mit Stephan Paul und Dieter Ziegler verfasste Studie Hundertfünfzig Jahre Commerzbank 1870-2020 (München: C. H. Beck).

Prof. Dr. Dieter Ziegler

Dieter Ziegler geboren 1956, seit 2003 Professor für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Promotion am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (1988), Habilitation an der Universität Bielefeld (1995). Zahlreiche Publikationen zur Unternehmens- und Bankengeschichte sowie zur Wirtschaftsgeschichte des „Dritten Reichs“.

Published Online: 2023-11-04
Published in Print: 2023-11-25

© 2023 Friederike Sattler, Dieter Ziegler, publiziert von De Gruyter

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