Die strafprozessuale Adhäsion als Instrument im Insolvenzverfahren
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Steffen Buhlert
Für den Gläubiger in einem Insolvenzverfahren wird sich angesichts des erlittenen wirtschaftlichen Verlusts vor allem die Frage stellen, wie er sich anderweitig schadlos halten kann. Denn einerseits wird er in der Insolvenz einer natürlichen Person regelmäßig die Restschuldbefreiung des Schuldners erwarten müssen, andererseits bei juristischen Personen auf die Quote verwiesen sein.
Gleichzeitig aber ist mit der Insolvenz regelmäßig auch die Einleitung eines strafprozessualen Ermittlungsverfahrens verbunden, das sich bei Unternehmen meist auf die Insolvenzstraftaten im engeren Sinne (§§ 283 ff. StGB) und § 266 a StGB konzentrieren wird. Von geschädigten Gläubigern wird der Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt sein, wenn nicht entsprechende Anzeigen vorliegen. Bei Verbraucherinsolvenzverfahren dürfte sich allein aus der Mitteilung von der Eröffnung des Insolvenzverfahrens kaum ein Anfangsverdacht ergeben.
Die Gläubiger – soweit es sich nicht um die oft als Zeugen oder Auskunftspersonen in Anspruch genommenen Krankenkassen handelt – werden daher von einem gegebenenfalls eingeleiteten Strafverfahren in der Regel nicht tangiert. Sie erfahren nicht von dessen Einleitung und haben daher keine Gelegenheit, sich zu beteiligen. Eine solche Teilnahme am Strafverfahren kann jedoch Chancen bieten, außerhalb des Insolvenzverfahrens noch Forderungen zu realisieren.
© 2011 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston
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