Fiktive Inlandszustellung und Europäisches Zivilverfahrensrecht
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Uwe Grohmann
Zustellungen, d. h. die förmliche Bekanntgabe gerichtlicher Verfügungen und Entscheidungen oder von Schriftsätzen der Beteiligten eines gerichtlichen Verfahrens, bereiten gerade in Sachverhalten mit Auslandsbezug Schwierigkeiten. Die zur Entscheidung berufenen Instanzen haben ein enges Netz europa- und konventionsrechtlicher Regelungen sowie deren Verhältnis zueinander zu berücksichtigen, was das Verfahren besonders fehleranfällig macht. Für Zustellungen gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke innerhalb Europas gilt die Verordnung über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke in Zivil- und Handelssachen in den Mitgliedstaaten (EuZVO). Auch die ZPO enthält Regelungen über eine Zustellung an ausländische Beteiligte, darunter auch die besondere Form einer fiktiven Inlandszustellung gemäß § 184 ZPO. Ob diese Art der Zustellung im Anwendungsbereich der EuZVO weiterhin durchgeführt werden darf, war nicht hinreichend geklärt. Diese Unsicherheit hat der BGH nun mit der hier besprochenen Entscheidung vom 2.2.2011 – VIII ZR 190/10 beseitigt.
© 2011 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston
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