Müssen, dürfen, können, mögen: Der Umlaut in den Präteritopräsentia als transkategorialer Marker
-
Damaris Nübling
Die deutschen Präteritopräsentia sind, indem alte Perfektformen das heutige Präsens stellen, aus mehreren Gründen als hochgradig irregulär zu betrachten. Hinzu kommt ein bisher nicht geklärter Umlaut bei vier (von heute sieben) dieser Verben: müssen, dürfen, können und mögen. Bisherige Erklärungsversuche werden diesem Problem nicht gerecht: Zwar versuchen sie durchaus, den Umlaut im Präsens zu motivieren, doch vermögen sie es nicht, sein ausschließliches Vorkommen im Plural des Präsens zu erklären. Hier wird für die These argumentiert, dass es sich um einen (verbalen) Pluralumlaut handelt, der insbesondere auch im Nominalbereich gang und gäbe ist und dort zur gleichen Zeit einen massiven Ausbau (Morphologisierung) erfährt. Damit handelt es sich um einen sog. transkategorialen Marker. In deutschen Dialekten haben auch andere Verben zu solchen Pluralumlauten gegriffen.
Articles in the same Issue
- Müssen, dürfen, können, mögen: Der Umlaut in den Präteritopräsentia als transkategorialer Marker
- Neue Überlegungen zum Aufkommen des Jüngeren Fuþarks. Ein Beitrag zur Schriftgeschichte ›von unten‹
- Strophenreihe und Liebesroman. Überlegungen zu zyklischen Tendenzen bei Meinloh von Sevelingen
- Körper, Selbst, Schöpfung. Körper und Identität in den Rückkehrabenteuern der ›Tristan‹-Tradition
- Deutschland und die deutschen Lande im Spiegel einer lateinischen Spruchsammlung
- Zum Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters
- Isolde Hausner, Peter Wiesinger (Hgg.), Deutsche Wortforschung als Kulturgeschichte
- Carmen Scherer, Wortbildungswandel und Produktivität
- Ermenegildo Bidese [u.a.] (Hgg.), Das Zimbrische zwischen Germanisch und Romanisch
- Michael Stolz (Hg.), Edition und Sprachgeschichte
- Elisabeth Vavra (Hg.), Virtuelle Räume. Raumwahrnehmung und Raumvorstellung im Mittelalter
- Horst Wenzel u. C. Stephen Jaeger (Hgg.), Visualisierungsstrategien in mittelalterlichen Bildern und Texten
- Stefan Zimmer, Die keltischen Wurzeln der Artussage
- Ricarda Bauschke (Hg.), Die Burg im Minnesang und als Allegorie im deutschen Mittelalter
- Ulrich von Zatzikhoven, Lanzelet, hg. v. Florian Kragl
- Alexander Kolerus, Aula Memoriae. Zu Gestalt und Funktion des Gedächtnisraums im ›Tristan‹ Gottfrieds von Straßburg und im mittelhochdeutschen ›Prosa-Lancelot‹
- Klaus Ridder u. Christoph Huber (Hgg.), Lancelot. Der mittelhochdeutsche Roman im europäischen Kontext
- Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen. Ausgewählt, übersetzt u. kommentiert v. Jürgen Schulz-Grobert
- Ralf Plate, Die Überlieferung der ›Christherre-Chronik‹
- Pseudo-Engelhart von Ebrach, Das Buch der Vollkommenheit, hg. v. Karin Schneider
- Das Lübecker Niederstadtbuch 1363–1399, bearbeitet v. Ulrich Simon
- Sabine Obermaier, Das Fabelbuch als Rahmenerzählung
- Gunhild Roth u. Volker Honemann, Jammerrufe der Toten. Untersuchung und Edition einer lateinisch-mittelhochdeutschen Textgruppe
- Helwig Schmidt-Glintzer (Hg.), Liturgie, Ritual, Frömmigkeit und die Dynamik symbolischer Ordnungen
- Eingesandte Schriften
Articles in the same Issue
- Müssen, dürfen, können, mögen: Der Umlaut in den Präteritopräsentia als transkategorialer Marker
- Neue Überlegungen zum Aufkommen des Jüngeren Fuþarks. Ein Beitrag zur Schriftgeschichte ›von unten‹
- Strophenreihe und Liebesroman. Überlegungen zu zyklischen Tendenzen bei Meinloh von Sevelingen
- Körper, Selbst, Schöpfung. Körper und Identität in den Rückkehrabenteuern der ›Tristan‹-Tradition
- Deutschland und die deutschen Lande im Spiegel einer lateinischen Spruchsammlung
- Zum Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters
- Isolde Hausner, Peter Wiesinger (Hgg.), Deutsche Wortforschung als Kulturgeschichte
- Carmen Scherer, Wortbildungswandel und Produktivität
- Ermenegildo Bidese [u.a.] (Hgg.), Das Zimbrische zwischen Germanisch und Romanisch
- Michael Stolz (Hg.), Edition und Sprachgeschichte
- Elisabeth Vavra (Hg.), Virtuelle Räume. Raumwahrnehmung und Raumvorstellung im Mittelalter
- Horst Wenzel u. C. Stephen Jaeger (Hgg.), Visualisierungsstrategien in mittelalterlichen Bildern und Texten
- Stefan Zimmer, Die keltischen Wurzeln der Artussage
- Ricarda Bauschke (Hg.), Die Burg im Minnesang und als Allegorie im deutschen Mittelalter
- Ulrich von Zatzikhoven, Lanzelet, hg. v. Florian Kragl
- Alexander Kolerus, Aula Memoriae. Zu Gestalt und Funktion des Gedächtnisraums im ›Tristan‹ Gottfrieds von Straßburg und im mittelhochdeutschen ›Prosa-Lancelot‹
- Klaus Ridder u. Christoph Huber (Hgg.), Lancelot. Der mittelhochdeutsche Roman im europäischen Kontext
- Kleinere mittelhochdeutsche Verserzählungen. Ausgewählt, übersetzt u. kommentiert v. Jürgen Schulz-Grobert
- Ralf Plate, Die Überlieferung der ›Christherre-Chronik‹
- Pseudo-Engelhart von Ebrach, Das Buch der Vollkommenheit, hg. v. Karin Schneider
- Das Lübecker Niederstadtbuch 1363–1399, bearbeitet v. Ulrich Simon
- Sabine Obermaier, Das Fabelbuch als Rahmenerzählung
- Gunhild Roth u. Volker Honemann, Jammerrufe der Toten. Untersuchung und Edition einer lateinisch-mittelhochdeutschen Textgruppe
- Helwig Schmidt-Glintzer (Hg.), Liturgie, Ritual, Frömmigkeit und die Dynamik symbolischer Ordnungen
- Eingesandte Schriften