Abstract
Am 28. April 1928 begann die Gastspielreise des Moskauer jiddischen Theaters GOSET in Berlin mit »200.000«, einer jiddischen Bühnenadaption von Shalom Aleichems Dos Groyse Gevin, die von Berliner Kritikern hochgelobt wurde. 1929 kam Habima zum dritten Mal nach Berlin und war beim lokalen Publikum bereits renommiert. Habimas Repertoire bestand unter anderem aus »Der Schatz«, einer hebräischen Adaption von Shalom Aleichems Di Gold Greber. In Gegensatz zu den Reaktionen auf Habimas vorherige Aufführungen wurde dieses Stück mit Empörung aufgenommen. Dieser Artikel bespricht die polarisierte Rezeption dieser beiden Shalom Aleichem Theateraufführungen in Berlin und untersucht, wie die Spannung zwischen der jiddischen und der hebräischen Shalom Aleichems Aufführung den die deutsch-jüdische Identität betreffenden Diskurs animierte.
© De Gruyter 2014
Articles in the same Issue
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- Sholem Aleichem in Weimar Berlin: The Cultural Semiotics of Eastern European Jewish Performances
- Von Niederschönenfeld nach Berlin
- »Das schönste Theater bleibt doch das Gericht.« – Todesstrafe und Talion im Drama Sammy Gronemanns
- »Heimat im Koffer.« – »Oder über das Emigrantendasein. (Falls nicht zu traurig).«
- Die »nichtarischen und halbarischen Lämmer ungefährdet über eine Wiese […] treiben, deren Gras uns nicht schmecken wollte«: Gustaf Gründgens und die Juden
- Theater als (Ersatz-) Heimat: Die Remigration des Schauspielers Herbert Grünbaum (1903–1981)
- Namen- und Ortsregister
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