Abstract
Der Beitrag untersucht die Interaktionen zwischen jiddischen Schauspielern und den Angehörigen der deutschen Armee während des Ersten Weltkriegs. Es wird gezeigt, dass diese Beziehungen als Katalysator für die Gründung der »Vilner Trupe« verstanden werden können. Diese zweifellos erfolgreichste jiddische Theatertruppe aller Zeiten gilt bis heute als die maßgebliche Inspiration für die globale jiddische »Kunsttheater«-Bewegung. Der Aufsatz zeigt, wie die zufälligen Begegnungen zwischen jüdischen Flüchtlingen und Deutschen, die in Wilna stationiert waren, zur aktiven Unterstützung der ersten Inszenierungen des Ensembles beigetragen haben. Zudem wird auf den Einfluss eingegangen, der die deutschen Unterstützer und Theaterbesucher auf das Repertoire und die Ästhetik dieser Schauspieltruppe ausgeübt haben.
© De Gruyter 2014
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Der Theatermann Otto Brahm ein widerwilliger Jude
- Reinkultur in Yiddish: World War I, German-Jewish Encounters, and the Founding of the Vilna Troupe
- Sholem Aleichem in Weimar Berlin: The Cultural Semiotics of Eastern European Jewish Performances
- Von Niederschönenfeld nach Berlin
- »Das schönste Theater bleibt doch das Gericht.« – Todesstrafe und Talion im Drama Sammy Gronemanns
- »Heimat im Koffer.« – »Oder über das Emigrantendasein. (Falls nicht zu traurig).«
- Die »nichtarischen und halbarischen Lämmer ungefährdet über eine Wiese […] treiben, deren Gras uns nicht schmecken wollte«: Gustaf Gründgens und die Juden
- Theater als (Ersatz-) Heimat: Die Remigration des Schauspielers Herbert Grünbaum (1903–1981)
- Namen- und Ortsregister
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