Abstract
Unter Arbeitsmarktforschern gilt als unbestritten, dass die Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre zu einem Wandel von sozialer Ungleichheit beigetragen hat. Wie sich dieser Wandel vollzogen hat, wird in Form eines Review-Beitrags dargelegt. Im Zentrum stehen vier Typen numerisch-flexibler Arbeitsverhältnisse: Vertragsbefristung, Leiharbeit, Teilzeitarbeit und Mini- bzw. Midijob. Dargestellt werden Verbreitungsgrade, betroffene Erwerbspersonen und Effekte auf die Verteilung von Lebenschancen. Der Vergleich der vier Beschäftigungstypen zeigt, dass Flexibilisierung heterogene Wirkungen hervorruft. Für die meisten betroffenen Beschäftigten bringen flexible Jobs erhöhte Risiken im Erwerbsverlauf mit sich. Sie wirken sich besonders negativ auf die Lebenschancen von gering gebildeten bzw. beruflich gering qualifizierten Beschäftigten, älteren Arbeitnehmern und Berufseinsteigern aus. Zugleich ermöglicht Beschäftigungsflexibilisierung für manche Erwerbspersonengruppen unter bestimmten Bedingungen auch Vorteile. Dabei haben jene Beschäftigungsformen im Zeitverlauf den größten Zuwachs erfahren, die den Erwerbspersonen begrenzte Flexibilisierungsgewinne ermöglichen.
© 2009 by Lucius & Lucius, Stuttgart
Artikel in diesem Heft
- Inhaltsverzeichnis
 - Editorial
 - Abhandlungen
 - Unterstützungsfaktoren für den Wissenstransfer im Kontext von sozialer Arbeit
 - Demografiewandel benötigt keine Privatisierung – sondern Verteilungssolidarität
 - Business Systems and the Open Method of Co-ordination: The EU and Employee Share Ownership in Germany and in the UK
 - Flexible Beschäftigung und soziale Ungleichheit – Eine Synthese des Stands der Forschung
 - Veränderungen in den Beziehungsaspekten der Pflegearbeit – eine qualitative Studie zur kirchlichen Pflegearbeit
 - Abstracts (English)
 - Diskurs
 - Die Zerrüttung der Gemeinschaft durch die individualistische Nutzenmaximierung – Zur Fundamentalkritik Stephen A. Marglins an der neuzeitlichen Ökonomik
 - Rezensionen
 
Artikel in diesem Heft
- Inhaltsverzeichnis
 - Editorial
 - Abhandlungen
 - Unterstützungsfaktoren für den Wissenstransfer im Kontext von sozialer Arbeit
 - Demografiewandel benötigt keine Privatisierung – sondern Verteilungssolidarität
 - Business Systems and the Open Method of Co-ordination: The EU and Employee Share Ownership in Germany and in the UK
 - Flexible Beschäftigung und soziale Ungleichheit – Eine Synthese des Stands der Forschung
 - Veränderungen in den Beziehungsaspekten der Pflegearbeit – eine qualitative Studie zur kirchlichen Pflegearbeit
 - Abstracts (English)
 - Diskurs
 - Die Zerrüttung der Gemeinschaft durch die individualistische Nutzenmaximierung – Zur Fundamentalkritik Stephen A. Marglins an der neuzeitlichen Ökonomik
 - Rezensionen