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Heresiology as Universal History in Epiphanius's Panarion

  • Jeremy Schott
Published/Copyright: December 9, 2006

Zusammenfassung

Epiphanius' breites Verständnis von „Häresie“ in seinem Panarion beschäftigt seit langem die Forschung. Während Häresiologen des 2. Jahrhunderts wie Irenäus oder Hippolyt Häresie als eine Perversion, d.h. etwas chronologisch nach der Orthodoxie Entstandenes beschrieben, identifi ziert Epiphanius auch alle vorchristlichen Religionen, griechische Philosophenschulen und jüdische Sekten als einzelne Häresien. Der Aufsatz argumentiert dafür, daß das Konzept von „Häresie“ bei Epiphanius gleichwohl in sich schlüssig ist. Das Panarion verbindet biblische Traditionen mit klassischen Theorien über Ursprung und Entwicklung der menschlichen Zivilisation und Kultur, um eine Universalgeschichte zu entwerfen. Der Ansatz des Panarion, eine komplette häresiologische Übersicht zu schaffen, hängt also von dem Ansatz des Epiphanius ab, aus der Häresiologie eine umfassende Geschichtsphilosophie zu machen. Für Epiphanius sind Häresien das Ergebnis des Verfalls einer Kultur und stehen in scharfem Gegensatz zu einer ahistorischen und nicht kulturgebundenen Orthodoxie, die von den historischen Entwicklungen der Ethnogenese und kulturellen Entwicklung völlig losgelöst ist.

Published Online: 2006-12-09
Published in Print: 2006-12-15

© Walter de Gruyter

Downloaded on 19.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/ZAC.2006.037/html
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