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Die Wirkung von Ethephonbehandlungen im Herbst auf das generative Verhalten bei Apfelbäumen

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Band 26, Heft 2 1983
Ein Kapitel aus dem Buch Band 26, Heft 2 1983
Arch. Gartenbau, Beilin 26 (1978) 2, S. 91-97 Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR G.SANDKE Die Wirkung von Ethephonbehandlungen im Herbst auf das generative Verhalten bei Apfelbäumen Eingang: 11. Juli 1977 Einleitung Seit der Auffindung des Wachstumsregulators Ethephon (2-Chloräthylphosphonsäure) vor etwa 10 Jahren hat er im Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie bei einigen landwirtschaftlichen Kulturen ein breites Wirkungsspektrum gezeigt (DE WILDE, 1971; STEBBY, 1973, 1975; CHILDS, 1975). Für die praktische Nutzanwendung, speziell in der Obstproduktion, haben sich im wesentlichen drei Einsatzgebiete herauskristalli-siert: die Reduzierung der Fruchthaltekräfte bei Stein- und Beerenobst als Unter-stützung bei der maschinellen Ernte, die Förderung der Reife und Fruchtausfärbung bei frühreifen Apfelsorten und die Ertragsregulierung bei Apfel (Verminderung der Alternanz; SCHMIDT U. Mitarb., 1975; KATZFUSS U. Mitarb., 1975). Besonders bei den ersten beiden Anwendungsgebieten ist die Frage zu stellen, inwieweit neben den ge-wünschten Effekten an den Früchten eventuell auch Wirkungen an den Bäumen auf-treten. Bereits BUKOVAC U. Mitarb. (1969) haben bei ihren Versuchen an Kirschen und Pflaumen festgestellt, daß durch die Ethephonanwendung vor der Fruchternte das Aufblühen im kommenden Frühjahr verzögert sein kann. Nach einer Herbstbehand-lung von Apfelbäumen mit 2-Chloräthylphosphonsäure fanden KETCHIE und WIL-LIAMS (1970) und auch EDGEBTON und GBEENHALGH (1969), daß in der darauffolgenden Vegetationsperiode das vegetative Wachstum vermindert war, ein Teil der Blüten sich nicht voll öffneten und vorzeitig abfielen und der Fruchtansatz geringer war. WILLIAMS (1972) konnte zeigen, daß eine Ethephonanwendung nach der Ernte bei 'Wellspur Delicious' im kommenden Jahr zwar zu vermindertem Langtriebwachstum führte, aber beträchtlich die Kurztrieb- und Blütenbildung förderte und auch einen höheren Ertrag brachte. LUCKWILL und CHILD (1972) sowie DONCHEV (1973) haben bei Anwendung von Ethephon vor der Ernte sowohl bei der Apfelsorte 'Worcester Pearmain' als auch bei mehreren Kirschsorten keinen Einfluß auf den Ertrag und das Blühen und Fruchten im Folgejahr nachweisen können. Die dargestellten Ergebnisse sind fast ausschließlich von einjährigen Untersuchungen und lassen keine Einheitlich-keit erkennen. Wir haben einen mehrjährigen Versuch über den Einfluß von Ethephon auf die Fruchthaltekräfte und Fruchtqualität verschiedener Apfelsorten dazu genutzt (SANDKE, 1974), mögliche Auswirkungen der Wirkstoffbehandlungen vor der Ernte auf das generative Verhalten der Bäume in den Folgejahren zu untersuchen. Die dabei erhaltenen Resultate werden in der Arbeit mitgeteilt.
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

Arch. Gartenbau, Beilin 26 (1978) 2, S. 91-97 Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR G.SANDKE Die Wirkung von Ethephonbehandlungen im Herbst auf das generative Verhalten bei Apfelbäumen Eingang: 11. Juli 1977 Einleitung Seit der Auffindung des Wachstumsregulators Ethephon (2-Chloräthylphosphonsäure) vor etwa 10 Jahren hat er im Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie bei einigen landwirtschaftlichen Kulturen ein breites Wirkungsspektrum gezeigt (DE WILDE, 1971; STEBBY, 1973, 1975; CHILDS, 1975). Für die praktische Nutzanwendung, speziell in der Obstproduktion, haben sich im wesentlichen drei Einsatzgebiete herauskristalli-siert: die Reduzierung der Fruchthaltekräfte bei Stein- und Beerenobst als Unter-stützung bei der maschinellen Ernte, die Förderung der Reife und Fruchtausfärbung bei frühreifen Apfelsorten und die Ertragsregulierung bei Apfel (Verminderung der Alternanz; SCHMIDT U. Mitarb., 1975; KATZFUSS U. Mitarb., 1975). Besonders bei den ersten beiden Anwendungsgebieten ist die Frage zu stellen, inwieweit neben den ge-wünschten Effekten an den Früchten eventuell auch Wirkungen an den Bäumen auf-treten. Bereits BUKOVAC U. Mitarb. (1969) haben bei ihren Versuchen an Kirschen und Pflaumen festgestellt, daß durch die Ethephonanwendung vor der Fruchternte das Aufblühen im kommenden Frühjahr verzögert sein kann. Nach einer Herbstbehand-lung von Apfelbäumen mit 2-Chloräthylphosphonsäure fanden KETCHIE und WIL-LIAMS (1970) und auch EDGEBTON und GBEENHALGH (1969), daß in der darauffolgenden Vegetationsperiode das vegetative Wachstum vermindert war, ein Teil der Blüten sich nicht voll öffneten und vorzeitig abfielen und der Fruchtansatz geringer war. WILLIAMS (1972) konnte zeigen, daß eine Ethephonanwendung nach der Ernte bei 'Wellspur Delicious' im kommenden Jahr zwar zu vermindertem Langtriebwachstum führte, aber beträchtlich die Kurztrieb- und Blütenbildung förderte und auch einen höheren Ertrag brachte. LUCKWILL und CHILD (1972) sowie DONCHEV (1973) haben bei Anwendung von Ethephon vor der Ernte sowohl bei der Apfelsorte 'Worcester Pearmain' als auch bei mehreren Kirschsorten keinen Einfluß auf den Ertrag und das Blühen und Fruchten im Folgejahr nachweisen können. Die dargestellten Ergebnisse sind fast ausschließlich von einjährigen Untersuchungen und lassen keine Einheitlich-keit erkennen. Wir haben einen mehrjährigen Versuch über den Einfluß von Ethephon auf die Fruchthaltekräfte und Fruchtqualität verschiedener Apfelsorten dazu genutzt (SANDKE, 1974), mögliche Auswirkungen der Wirkstoffbehandlungen vor der Ernte auf das generative Verhalten der Bäume in den Folgejahren zu untersuchen. Die dabei erhaltenen Resultate werden in der Arbeit mitgeteilt.
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