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Vom German News Service (GNS) zur Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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Vom German News Service zur Deutschen Presse-AgenturVon Andreas Kristionat1. Alliierte Pläne für eine deutsche Nachkriegsagentur1.1. Die "Stunde Null"Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa breitete sich Anfang Mai 1945Über weiten Teilen Deutschlands das "große Schweigen" aus. Das DNB hatteseine letzten Durchhalteparolen verbreitet, und die gleichgeschaltete Presse warzusammengebrochen. Von den Alliierten herausgegebene Mitteilungsblätter oderRundfunksendungen unterrichteten das deutsche Volk über die totale Niederlageder Wehrmacht Maueranschläge der Alliierten verkündeten die Gebote undVerbote der Besatzungsmächte. Im übrigen war Deutschland ein Land ohneInformationen.Bereits Anfang März 1944 wurden Mitarbeiter der dem gemeinsamen Ober-kommando der britischen und amerikanischen Streitkräfte in Europa (SHAEF)iangegliederten Stabsabteilung für Psychologische Kriegsführung (PWD)2 damitbeauftragt, sich mit den Planungen für eine Presseagentur im Deutschland derNachkriegszeit zu befassen. Das Ergebnis dieser Beratungen war der Vorschlag,eine gemeinsame Nachrichtenagentur einzurichten, die unter anglo-ameri-kanisch-russischer Leitung und Kontrolle stehen und ihren Sitz in Berlin habensollte.*1 Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force.2 Psychological Warfare Division. Die PWD war 1942 aus einer kombinierten anglo-amerikanischenEinheit hervorgegangen und unterstand dem Hauptquartier der Alliierten Bxpeditionsstreiduifke(SHAEF). PWD war der direkte Vorläufer der Information Control Division (ICD), die all Teil derMilitärregierung nach Kriegsende für den Aufbau und die Kontrolle der deutschen Nachrichten-raedien in der amerikanischen und britischen Zone verantwortlich war.3 Vgl. SHAEF/PWD: Proposals for the Establishment of Tripartite Anglo-American-Russian Controlover Information and Propaganda in Germany during the Occupation Period. Top secret 24. April1944, p. 1-5. In: Bundesarchiv Koblenz (BA), im folgenden nur noch und OMGUS/BD-Bestandssignatur: 5/235-1/3.267

Vom German News Service zur Deutschen Presse-AgenturVon Andreas Kristionat1. Alliierte Pläne für eine deutsche Nachkriegsagentur1.1. Die "Stunde Null"Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa breitete sich Anfang Mai 1945Über weiten Teilen Deutschlands das "große Schweigen" aus. Das DNB hatteseine letzten Durchhalteparolen verbreitet, und die gleichgeschaltete Presse warzusammengebrochen. Von den Alliierten herausgegebene Mitteilungsblätter oderRundfunksendungen unterrichteten das deutsche Volk über die totale Niederlageder Wehrmacht Maueranschläge der Alliierten verkündeten die Gebote undVerbote der Besatzungsmächte. Im übrigen war Deutschland ein Land ohneInformationen.Bereits Anfang März 1944 wurden Mitarbeiter der dem gemeinsamen Ober-kommando der britischen und amerikanischen Streitkräfte in Europa (SHAEF)iangegliederten Stabsabteilung für Psychologische Kriegsführung (PWD)2 damitbeauftragt, sich mit den Planungen für eine Presseagentur im Deutschland derNachkriegszeit zu befassen. Das Ergebnis dieser Beratungen war der Vorschlag,eine gemeinsame Nachrichtenagentur einzurichten, die unter anglo-ameri-kanisch-russischer Leitung und Kontrolle stehen und ihren Sitz in Berlin habensollte.*1 Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force.2 Psychological Warfare Division. Die PWD war 1942 aus einer kombinierten anglo-amerikanischenEinheit hervorgegangen und unterstand dem Hauptquartier der Alliierten Bxpeditionsstreiduifke(SHAEF). PWD war der direkte Vorläufer der Information Control Division (ICD), die all Teil derMilitärregierung nach Kriegsende für den Aufbau und die Kontrolle der deutschen Nachrichten-raedien in der amerikanischen und britischen Zone verantwortlich war.3 Vgl. SHAEF/PWD: Proposals for the Establishment of Tripartite Anglo-American-Russian Controlover Information and Propaganda in Germany during the Occupation Period. Top secret 24. April1944, p. 1-5. In: Bundesarchiv Koblenz (BA), im folgenden nur noch und OMGUS/BD-Bestandssignatur: 5/235-1/3.267
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