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Konstruktion und Fügung

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Basics Glasbau
Ein Kapitel aus dem Buch Basics Glasbau
42Konstruktion und FügungGlasfalzVertikal­ und Überkopf verglasungallgEMEinEsBei der Planung von Glaskonstruktionen und deren Umsetzung sind aufgrund der Sprödigkeit des Materials größte Sorgfalt und Material­kenntnis erforderlich. Im Gegensatz zu vielen anderen zähen Baustoffen, wie z. B. Holz oder Stahl, kann schlagartiges Materialversagen von Glas schon durch einen Stoß mit einem harten Gegenstand ausgelöst werden. Glasbauteile und Glaskonstruktionen werden daher häufig durch aufwen­dige Belastungsversuche im Labor geprüft. Dabei wird nicht nur das Trag­verhalten als solches, sondern auch die Resttragfähigkeit, d. h. die rest­liche Standsicherheit und Belastbarkeit nach erfolgtem Glasbruch, nachgewiesen. Zum Baustoff Glas sowie zu Glaskonstruktionen gibt es eine ganze Fülle an Normen, technischen Richtlinien und Verordnungen. Die Ausführung nicht geregelter Konstruktionen oder Bauteile ist in man­chen Ländern, wie z. B. in Deutschland, oftmals nur mit einer behörd­lichen Zustimmung im Einzelfall möglich. liniEnfÖrMig gElagErtE VErglasungEnGlasscheiben, die an ihrem Rand durchgehend gehalten werden, sind linienförmig gelagert. In den meisten Fällen, wie z. B. bei Fenstern, Fas­saden und Glasdächern, werden die Glasscheiben allseitig, d. h. an allen Kanten linienförmig gelagert. Darüber hinaus können auch dreiseitig, zweiseitig und sogar einseitig linienförmig gelagerte Scheiben ausgeführt werden. >Abb. 32 Ganzglas­Geländer, deren untere Glaskanten am Decken­rand eingespannt werden, sind ein Beispiel für eine einseitige Lagerung. >Kap. Anwendungen, Absturzsichernde VerglasungGrundsätzlich wird zwischen Vertikalverglasung (Neigungswinkel < 10° zur Senkrechten) und Überkopfverglasung (Neigungswinkel > 10° zur Senkrechten) unterschieden. Als Überkopfverglasung wird in der Re­gel Verbundsicherheitsglas (VSG) eingesetzt. Zum einen verhindert die PVB­Folie, dass bei Glasbruch Glasscherben auf Personen herabfallen können, zum anderen hat VSG aus Float oder TVG eine wesentlich hö­here Resttragfähigkeit im Vergleich zu monolithischem Glas. Monolithi­sche Gläser (z. B. Floatglas, ESG, Gussglas) können dann eingesetzt werden, wenn durch geeignete Maßnahmen das Herabfallen größerer Glasteile auf Verkehrsflächen zu verhindern ist. Dies kann z. B. durch ge­eignete Netze mit einer Maschenweite ≤ 40 mm erreicht werden.glas unD rahMEnZur gleichmäßigen Lastabtragung der Glasscheiben sowie zum Aus­gleich von Unebenheiten erfolgt die Auflagerung grundsätzlich über elas­tische Zwischenschichten. Der direkte Kontakt mit harten Materialien
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

42Konstruktion und FügungGlasfalzVertikal­ und Überkopf verglasungallgEMEinEsBei der Planung von Glaskonstruktionen und deren Umsetzung sind aufgrund der Sprödigkeit des Materials größte Sorgfalt und Material­kenntnis erforderlich. Im Gegensatz zu vielen anderen zähen Baustoffen, wie z. B. Holz oder Stahl, kann schlagartiges Materialversagen von Glas schon durch einen Stoß mit einem harten Gegenstand ausgelöst werden. Glasbauteile und Glaskonstruktionen werden daher häufig durch aufwen­dige Belastungsversuche im Labor geprüft. Dabei wird nicht nur das Trag­verhalten als solches, sondern auch die Resttragfähigkeit, d. h. die rest­liche Standsicherheit und Belastbarkeit nach erfolgtem Glasbruch, nachgewiesen. Zum Baustoff Glas sowie zu Glaskonstruktionen gibt es eine ganze Fülle an Normen, technischen Richtlinien und Verordnungen. Die Ausführung nicht geregelter Konstruktionen oder Bauteile ist in man­chen Ländern, wie z. B. in Deutschland, oftmals nur mit einer behörd­lichen Zustimmung im Einzelfall möglich. liniEnfÖrMig gElagErtE VErglasungEnGlasscheiben, die an ihrem Rand durchgehend gehalten werden, sind linienförmig gelagert. In den meisten Fällen, wie z. B. bei Fenstern, Fas­saden und Glasdächern, werden die Glasscheiben allseitig, d. h. an allen Kanten linienförmig gelagert. Darüber hinaus können auch dreiseitig, zweiseitig und sogar einseitig linienförmig gelagerte Scheiben ausgeführt werden. >Abb. 32 Ganzglas­Geländer, deren untere Glaskanten am Decken­rand eingespannt werden, sind ein Beispiel für eine einseitige Lagerung. >Kap. Anwendungen, Absturzsichernde VerglasungGrundsätzlich wird zwischen Vertikalverglasung (Neigungswinkel < 10° zur Senkrechten) und Überkopfverglasung (Neigungswinkel > 10° zur Senkrechten) unterschieden. Als Überkopfverglasung wird in der Re­gel Verbundsicherheitsglas (VSG) eingesetzt. Zum einen verhindert die PVB­Folie, dass bei Glasbruch Glasscherben auf Personen herabfallen können, zum anderen hat VSG aus Float oder TVG eine wesentlich hö­here Resttragfähigkeit im Vergleich zu monolithischem Glas. Monolithi­sche Gläser (z. B. Floatglas, ESG, Gussglas) können dann eingesetzt werden, wenn durch geeignete Maßnahmen das Herabfallen größerer Glasteile auf Verkehrsflächen zu verhindern ist. Dies kann z. B. durch ge­eignete Netze mit einer Maschenweite ≤ 40 mm erreicht werden.glas unD rahMEnZur gleichmäßigen Lastabtragung der Glasscheiben sowie zum Aus­gleich von Unebenheiten erfolgt die Auflagerung grundsätzlich über elas­tische Zwischenschichten. Der direkte Kontakt mit harten Materialien
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