Der Name Gottes bei Emmanuel Lévinas und Jacques Derrida
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Hans-Christoph Askani
Zusammenfassung
Zwei Philosophen werden befragt, ob in ihrem Denken etwas Entscheidendes über den Namen Gottes zu Tage kommt. Mit diesem tritt weniger ein Spezialfall als vielmehr eine Verdichtung der Namensproblematik auf den Plan. Wenn der Name (des Menschen) bei Lévinas zutiefst ambivalent ist, insofern er zur Identität des Selben gehört, die durch den Eintritt des Anderen untergraben wird, so kommt in der »Aufrichtigkeit«, in der ich der Anrede des Anderen begegne, die mir seine Anrede zuspricht, halb von mir selber gesagt und halb zu mir selber gesagt, wie ein Wort, das herausrutscht, nein, als ein Wort, das herausrutscht, der Namen Gottes herein: »im Namen Gottes«: »hier bin ich«. DasWort »Gott«, das für ein Mal zu seinem Namen wird.
Bei Derrida leuchtet der Name Gottes in Isaaks Opferung auf. Er ist der Bürge jener Unhintergehbarkeit der Gabe, die Abraham als Gebot - als Gebot, alles dahinzugeben - unumdeutbar empfängt. Und zwar von dem empfängt, der sich nicht zu seinem Gebot (dann wäre es ja wieder zu hinterfragen) noch addiert, sondern in ihm - in seinem Gebot und in seinem Namen - zugleich gibt und zurückzieht.
© 2014 by Gütersloher Verlagshaus
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