Startseite Die vernünftige Person
Artikel
Lizenziert
Nicht lizenziert Erfordert eine Authentifizierung

Die vernünftige Person

Zu den erkenntnistheoretischen Voraussetzungen von Verantwortung bei Locke und den afrikanischen Barotse
  • Maria-Sibylla Lotter
Veröffentlicht/Copyright: 6. September 2014
Veröffentlichen auch Sie bei De Gruyter Brill

Zusammenfassung

Die im Einleitungsteil aufgestellte These, dass die cartesischen Voraussetzungen der modernen Bewusstseinsphilosophie keine geeignete Grundlage darstellen, unser Verständnis von verantwortlichen Personen zu erhellen, wurde im zweiten Teil am Beispiel von John Locke belegt: Wenn man seinen Personbegriff von seinen theologischen Voraussetzungen ablöst, kann er keine moralische und rechtliche Verantwortung begründen. Im dritten Teil wurde der bewusstseinsphilosophischen Konzeption ethnologisches Material über die Rechtspraxis der Barotse im nördlichen Zimbabwe gegenübergestellt und mit den Mitteln der wittgensteinschen Spätphilosophie interpretiert, um die Grundlagen einer praxisbezogenen Auffassung von Person und Verantwortung zu skizzieren. Es wurde u. a. gezeigt, dass eine Haltung wie die der Barotse, die Gefühle nicht als private Geheimnisse, sondern als öffentlich rekonstruierbar ansehen, nicht nur der Praxis eines deutschen Gerichts näher kommt als die Dogmen der modernen Bewusstseinsphilosophie, sondern auch erkenntnistheoretisch begründet ist.

Online erschienen: 2014-9-6
Erschienen im Druck: 2000-1-1

© 2014 by Gütersloher Verlagshaus

Heruntergeladen am 23.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.14315/evth-2000-0105/html
Button zum nach oben scrollen