Die vernünftige Person
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Maria-Sibylla Lotter
Zusammenfassung
Die im Einleitungsteil aufgestellte These, dass die cartesischen Voraussetzungen der modernen Bewusstseinsphilosophie keine geeignete Grundlage darstellen, unser Verständnis von verantwortlichen Personen zu erhellen, wurde im zweiten Teil am Beispiel von John Locke belegt: Wenn man seinen Personbegriff von seinen theologischen Voraussetzungen ablöst, kann er keine moralische und rechtliche Verantwortung begründen. Im dritten Teil wurde der bewusstseinsphilosophischen Konzeption ethnologisches Material über die Rechtspraxis der Barotse im nördlichen Zimbabwe gegenübergestellt und mit den Mitteln der wittgensteinschen Spätphilosophie interpretiert, um die Grundlagen einer praxisbezogenen Auffassung von Person und Verantwortung zu skizzieren. Es wurde u. a. gezeigt, dass eine Haltung wie die der Barotse, die Gefühle nicht als private Geheimnisse, sondern als öffentlich rekonstruierbar ansehen, nicht nur der Praxis eines deutschen Gerichts näher kommt als die Dogmen der modernen Bewusstseinsphilosophie, sondern auch erkenntnistheoretisch begründet ist.
© 2014 by Gütersloher Verlagshaus
Artikel in diesem Heft
- Die Autorin und die Autoren dieses Heftes
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- »Umrisse der Persönlichkeit«
- Verlust und Wiederaneignung der Mitte – zur juristischen Konstruktion der Rechtsperson
- Die vernünftige Person
- Person und Kultur
- KRITISCHES FORUM
- Segnen und segnen lassen
- ZUR SITUATION
- Wer braucht Theologie?
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