Colloquia Augustana
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Edited by:
Ulrich Niggemann
, Bernd Oberdorfer , Lothar Schilling , Silvia Serena Tschopp and Gregor Weber
The book series of the Institut für Europäische Kulturgeschichte (Institute of European Cultural History) in Augsburg collects contributions to the cultural history of European premodernity, its ancient and medieval prerequisites, and its consequences and continuities reaching into modernity. In addition to topics such as information, knowledge, media and communication, and historical network research, it covers questions of European cultures of remembrance and collective identities.
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Topics
Although innumerable sources have documented, reflected upon, and interpreted the failings of historical contemporaries, the specific topic of political failure is yet to be investigated in the field of history. This volume takes an understanding of politics from cultural history to develop concepts and solutions by looking at specific examples from the Middle Ages to the eighteenth century in order to close a glaring research gap.
The volume combines historical, art-historical, and music-historical research approaches to Duke Albrecht V of Bavaria (reign 1550-1579) and deals with the complex cultural contexts in which this prince acted from a knowledge-historical perspective. He focuses on Albrecht V as a European actor and asks what knowledge his government relied on, how it organized and orchestrated it.
In the economic context, "investment" is understood as the use of capital for economic projects.
Investments of early modern economic elites, however, went far beyond this – with expenditures for landed estates, foundations, buildings, and the promotion of artists and scholars. This volume systematically and comparatively investigates this aspect for selected merchant dynasties.
Building on the new critical historiography about the evolution of the European state, the book analyses how administrators, scientists, popular publicists and other actors tried to redefine the realms of state action in the "Sattelzeit" (Koselleck). By focussing on the specific strategies of these actors and on the transnational circulation and dissemination of state related knowledge itself, the contributors of the book highlight the fluidity and the interconnections of the European debate in the crucial period of the development of the modern nation-state and its administration. They study the common European features of the evolution of a new type of statehood built upon multiple circulations and transfers that forged administrative practices in the different fields of state action. Analysing important fields of expertise ranging from agricultural knowledge, mining sciences to anthropological knowledge, which laid the basis for the new "scientific" foundations of administration, the book underlines the necessity of a re-evaluation of the classical approaches to the history of state in the 18th and 19th centuries.
This volume documents a conference held on the occasion of the 550th anniversary of the Augsburg municipal clerk Konrad Peutinger. It honors the broad scope of his work as a politician, jurist, and humanist, highlights facets of his legacy, and lends new impetus to further research. The thematic range includes consideration of municipal politics and journalism, aspects of his knowledge, and a critical examination of the culture of remembrance.
In early modern Europe, starting in the mid-17th century, peace treaties and other international treaties were compiled and published. This groundbreaking analysis of the creation, use, and reception of such compilations conclusively shows their critical role in the genesis, interpretation, and design of pre-modern foreign relations as well as the formation of the disciplines that studied them.
Artemidorus Daldianus’s Interpretation of Dreams, a dream book written at the end of the second century CE, is the sole surviving dream interpretation book from Greek and Roman antiquity. The essays in this volume situate Artemidorus and his work in the context of his contemporaries as well as ancient dream interpretation, and examine his reception into the early modern age, highlighting viewpoints in international research.
In the Imperial Diets of the Protestant Reformation period, Catholic and Protestant factions stood in opposition to each other. Both sides claimed to represent Christian truth. For the Holy Roman Empire to maintain any capacity for action, people had to develop a way of speaking that allowed for communication between representatives of all faiths – a high-wire act at the intersection between political considerations and religious self-conception.
Die Autorin rekonstruiert vor dem Hintergrund einer biografischen Skizze Entwicklung und Umfang des gelehrten Briefnetzwerks von Kardinal Stefano Borgia in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und analysiert in einem zweiten Schritt unterschiedliche Typen von Briefpartnern und ihre Funktionen innerhalb des weltumspannenden Netzwerks, ohne dessen infrastrukturelle und kommunikative Voraussetzungen, wie Versandwege und sprachliche Möglichkeiten des Distanzmediums Brief, aus dem Blick zu verlieren.
Macht ist nicht nur stets auf Kommunikation angewiesen, um sich durchzusetzen und erhalten zu können, sondern bereits selbst Ergebnis eines kommunikativen Prozesses. Um diesen Zusammenhängen genauer auf die Spur zu kommen, bedarf es einer neuen kulturhistorischen Perspektive. Das Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg ist seit Langem damit befasst, diese Perspektive zu entwickeln und zu erproben. Der vorliegende Sammelband zeigt anhand einer Vielfalt von Fallstudien zur europäischen Geschichte von der Antike bis in die neueste Zeit, welche faszinierenden Aspekte auf diese Weise hervortreten können: Legitimationsstrategien, Ansprüche auf höchste Throne, Zugang zum Ohr des Königs, Theorien kommunikativen Umgangs mit Untertanen, wissenschaftsdisziplinäre Exklusionen, Machtzuschreibungen in der Erziehung, Macht und Ohnmacht in der religiösen Kommunikation, literarische Verarbeitungen im Hinblick auf das Todesurteil und den Krieg.
Im 18. Jahrhundert kam es in zahlreichen Reichsstädten zu einer Welle von teils spektakulären und mitunter gewalttätigen Verfassungskonflikten, die oftmals vor dem Wiener Reichshofrat verhandelt und friedlich geschlichtet wurden. Den zeitlichen Schwerpunkt der Untersuchung bildet die Regierungszeit Karls VI. (1711-1740), den räumlichen die süddeutschen Reichsstädte, vor allem Augsburg und Nürnberg. Der Autor kann aufzeigen, wie die reichsstädtischen Reichshofratsprozesse zu frühneuzeitlichen Medienereignissen wurden. Er untersucht dazu die Kommunikationskanäle, die eingesetzten Medien und die personellen Verflechtungen zwischen Reich und Region. Die Medienstrategien der Prozessparteien werden ebenso analysiert wie die mediale Selbstinszenierung der kaiserlichen Gerichtsbarkeit. Seine Untersuchung der zeitgenössischen Publizistik macht deutlich, dass das frühe 18. Jahrhundert eine Phase des Medienwandels hin zu einem verstärkten Gebrauch der Druckmedien war.
Politik und Diplomatie werden daher in diesem Buch innovativ aus dem Blickwinkel von Kommunikation und Information betrachtet, es ist also bewusst kein Beitrag zur Ereignisgeschichte des Immerwährenden Reichstags. Grundlage der Untersuchung bildet die reiche Überlieferung an Reichstagsberichten des Kurfürstentums Bayern, des Fürstentums Ansbach und der Reichsstadt Augsburg. Ergänzend wird ein breites Spektrum an Medien wie Reichstagskorrespondenzen, geschriebenen Zeitungen, Flugschriften, Amtsdruckschriften, Zeitungen, Zeitschriften, Messrelationen, Akteneditionen und Chroniken herangezogen und untersucht. Zeitlich ist die Untersuchung um 1700 angesiedelt: zwischen dem „Regensburger Stillstand“ 1683/84 und der vorübergehenden Verlegung des Reichstags nach Augsburg 1713 – ein Zeitraum, der aus kommunikations- und medienhistorischer Perspektive besonders interessant ist.
Pressestimmen:
"Friedrich [ist] ein überzeugendes Buch auf der Basis sehr umfassender Quellen- und Literaturkenntnisse gelungen. Ihre Untersuchung zeigt in erschöpfender Weise auf, in welcher Weise der Reichstag und seine Glieder kommunizierten und sich informierten, wie sie Informationen weitergaben und wie über den Reichstag berichtet wurde."
Matthias Pohlig in: sehepunkte, 8 (2008) 9
Susanne Friedrich liefert "zur Geschichte des Reichstags an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert und zur politischen Kommunikation in einem sich ausdifferenzierenden 'Markt' einen fundierten Beitrag [...]."
Bernhard Sicken in: Das Historisch-Politische Buch, 56 (2008) 3
Friedrich legt mit dem Band eine "grundlegende[n] Studie" und "eine vorzügliche Arbeit mit ihrem auf Quellenarbeit beruhenden großen Informationsreichtum" vor.
Holger Böning in: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Bd. 10, 2008
"Die mit Bienenfleiß verfasste Arbeit hat zweifellos sowohl hinsichtlich ihrer Fragestellung als auch ihrer Methodik und Ergebnisse neue Standards in der Reichstagsforschung gesetzt. Der gewählte Zugang ist sowohl zeitgemäß als auch ergiebig, [...]."
Ernst Schütz in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, 72 (2009)
"So hatte der Ort des Reichstages als Platz für Kommunikation und Information seine besondere Bedeutung neben den Höfen als politischen Machtzentralen. Es ist das Verdienst der Verfasserin, dies nachdrücklich und anschaulich herausgestellt zu haben. Daraus gewinnt auch die Rechtsgeschichte einen wichtigen Blick auf die Arbeitsweise des obersten Reichsorgans in seiner letzten Phase."
Gerold Neusser in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 126 (2009) 9
"Friedrich is the first to explore systematically the importance of the Regensburg diet for this process, and in this respect her study is a valuable contribution."
James van Horn Melton in: German Historical Institute London Bulletin, 31 (2009) 2
Es ist das Anliegen dieses Bandes, nach mehr als einem Jahrhundert der Welser-Forschung eine Zwischenbilanz der bisherigen wissenschaftlichen Bemühungen zu ziehen und zugleich zu weiterer Beschäftigung mit einem überaus facettenreichen Forschungsthema anzuregen. Aus dem Inhalt: I. Die Welser und Vöhlin vom 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert, mit Beiträgen von Peter Geffcken, Rolf Kießling. II. Handels- und Finanzbeziehungen, mit Beiträgen von Wolfgang von Stromer, Mark Häberlein, Ekkehard Westermann, Reinhard Hildebrandt. III. Das Venezuela-Unternehmen, mit Beiträgen von Jörg Denzer, Michaela Schmölz-Häberlein. IV. Familiäre Beziehungen und sozialer Status im 16. und 17. Jahrhundert, mit Beiträgen von Carl A. Hoffmann, Mark Häberlein. V. Kulturgeschichtliche Aspekte, mit Beiträgen von Annette Kranz, Helmut Zäh, Elvira Glaser, Hans-Jörg Künast, Wolfgang Kuhoff, Inge Keil, Wolfgang E. J. Weber.
Der Autorin dieser als Fallstudie angelegten Untersuchung geht es darum, die Arbeitsfelder von Frauen, die Arbeitsbeziehungen und die Geschlechterverhältnisse im Augsburger Zunfthandwerk des 18. Jahrhunderts aufzuzeigen, zu analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse in den noch äußerst marginalen Forschungskontext zur Frauenarbeit dieses Jahrhunderts zu stellen.
Optische Instrumente des 17. Jahrhunderts aus Augsburg sind kaum erhalten. Auch die frühen Optiker sind nahezu völligem Vergessen anheimgefallen. Mit ihrer Arbeit über Johann Wiesel und seine Nachfolger schließt die Verfasserin daher nicht nur eine Lücke in der Handwerksgeschichte Augsburgs, sondern erbringt auch einen Beitrag zur Frühgeschichte der optischen Instrumente. Die Autorin, die als Expertin ihres Forschungsgebietes internationale Anerkennung genießt, hat eine außergewöhnliche Rekonstruktionsleistung vollbracht. Was Inge Keil in ihrer Monographie erstmals und akribisch untersucht, ist eine bislang kaum bekannte Verknüpfung von Augsburger Leistungen mit der europäischen Entwicklung. Obwohl die Hauptperson, um die es in der Darstellung geht, mit der Signatur "Augustanus Opticus" ihre Stadtzugehörigkeit betonte, handelte es sich um einen zeitgenössisch europaweit bekannten und vernetzten Erfinder und Hersteller fortgeschrittener optischer Technologie. Für eine bestimmte Phase stellten Geräte aus Augsburger Fertigung weltweit führende Spitzenprodukte dar, stand also die oberdeutsche Reichsstadt und Zentrale südmitteleuropäischen Austausches auch in dieser Hinsicht im Mittelpunkt der einschlägigen Welt.
Jacob Brucker (1696-1770) gilt kategorial und institutionell als der wichtigste Historiker der Philosophie im 18. Jahrhundert, wenn nicht der Philosophiegeschichte überhaupt. Die Essays des Bandes beleuchten facettenreich das Wirken des großen Wissenschaftlers und engagierten Pfarrherrn mit besonderem Akzent auf dessen Leistungen in der Tradition und Transformation des abendländischen philosophischen Erbes. Brucker erhält hier den Stellenwert, den er im westlichen Ausland längst innehat.
Mehr als vier Jahrzehnte – von 1722 bis 1765 – stand Samuel Urlsperger an der Spitze der evangelischen Gemeinde der Reichsstadt Augsburg. Dieser Mann ist bislang kaum zur Kenntnis genommen worden, obwohl er einen aus provinzieller Enge herausstrebenden Protestantismus der Neuzeit präsentiert.
Die Fugger und andere Augsburger Handelshäuser haben zentrale Bedeutung in der frühmodernen Wirtschaftsgeschichte und darüber hinaus für die Politik und Kultur Europas und die europäische Expansion. Die Beiträge des Buches informieren über die Ansatzpunkte neuer Forschung und bieten am sensiblen Fall ein Stück europäischer Kulturgeschichte, das den Weg unserer Zivilisation in der Neuzeit spiegelt.