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ethica

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Book 2025
Volume 43 in this series
Was ist Eigenverantwortung? In der öffentlichen Debatte um Eigenverantwortung im Gesundheitswesen wird darunter häufig das Einhalten von festgelegten Handlungsregeln verstanden. Aufgrund dieser ausschließlich rhetorischen Anwendung, die jedoch keine Klärung von Eigenverantwortung liefert, bedarf es einer Definitionsüberprüfung des Eigenverantwortungsbegriffs. Dabei wird deutlich, dass Eigenverantwortung keine Einforderung von Verhaltensweisen meinen kann, da dies die Ebene der Eigenverantwortung verlässt. Vielmehr beschreibt Eigenverantwortung den personalen Zustand der autonomen Gründedeliberation, wodurch unter anderem ein gerechtfertigter Paternalismus identifiziert werden kann, indem sich Fürsorge- und Autonomieprinzip aufgrund des Zugeständnisses eigenverantwortlicher Handlungen nicht ausschließen müssen.
Book 2022
Volume 36 in this series
Kaum ein Begriff hat so viele Erweiterungen und Umdeutungen erfahren wie der Begriff der Natur. Seit seiner Einführung in der ionischen Naturphilosophie befindet er sich in einem Prozess stetiger Revision und inhaltlicher Ausdifferenzierungen.
Die damit einhergehende Inkohärenz und Unübersichtlichkeit ist aber kein semantisches Unglück. In den verschiedenen begrifflichen Konstellationen zeichnen sich vielmehr der Ort der humanen Lebensform in der Natur und die epistemischen, ethischen und ästhetischen Einstellungen zur Natur ab. Die Beiträge thematisieren arbeitsteilig semantische, systematische und normative Aspekte menschlicher Naturverhältnisse wie Ursprung und Veränderung, die menschliche Natur, Verbindungen von Naturwissenschaft, Ethik, Technik und Ästhetik sowie bioethische, tierethische, umweltethische und klimaethische Herausforderungen.
Book 2021
Volume 35 in this series
Blick ins Buch
Der Band setzt sich zum Ziel, das Verhältnis von Sein und Sollen aus ontologischer, logischer, moral- und sprachphilosophischer sowie rechtswissenschaftlicher Perspektive weiter zu analysieren. Im Zentrum steht die provokative These David Humes, wonach prinzipiell nicht vom Sein auf das Sollen bzw. nicht von deskriptiven auf normative Aussagen geschlossen werden darf. Die Konsequenzen aus Humes These sind aus ethischer und meta-ethischer Perspektive überaus problematisch. Denn da der Bereich des Deskriptiven nach Hume allein die Domäne der Vernunft ist, diese aber im Bereich des Normativen keine Geltung beanspruchen kann, stellt sich die Frage, ob und wie moralische Normen überhaupt rational begründet werden können. Diese skeptische Konsequenz der Hume’schen Unterscheidung soll im Rahmen des Bandes aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und zugleich kritisch analysiert werden.
Book 2020
Volume 34 in this series
Der Begriff der Person wird häufig im Bereich der biomedizinischen Ethik angewandt, wie vor allem in der Abtreibungsdebatte. Es wird immer noch kontrovers darüber diskutiert, ob ein Embryo als Person anzusehen ist.
Dieses Buch zeigt einerseits auf, dass der Begriff der Person keinen Beitrag zur Antwort nach dem moralischen Status eines menschlichen Wesens am Lebensbeginn leisten kann. Andererseits wird jedoch deutlich, dass dieser Begriff für den Respekt gegenüber menschlichen Wesen am Lebensende hilfreich ist. Was bedeutet Respekt vor der Autonomie von Personen bei der Sterbehilfe und was bedeutet Respekt gegenüber dementen Personen, die nicht mehr autonom sind? Bei der Beantwortung dieser Fragen spielt der Begriff der Person eine entscheidende Rolle. Dieses Buch soll einen Beitrag zur Verdeutlichung der Grenzen und Gültigkeit des Begriffs der Person in der biomedizinischen Ethik leisten.
Book 2016
Volume 32 in this series
Nicht jede selbstbestimmt getroffene Entscheidung trägt zu einem guten Leben bei. Vielmehr treffen Menschen aus unterschiedlichen Gründen regelmäßig für ihr Leben ungünstige Entscheidungen. Fällt dem Staat deswegen die Aufgabe zu, das Gemeinwesen – zumindest in einigen Bereichen – entlang von Vorstellungen des guten Lebens, d.h. perfektionistisch, einzurichten und das Verfolgen wertvoller Lebensweisen zu erleichtern? Oder ist von einem demokratischen Staat, in dem Freiheitsrechte hohes Gewicht haben, eine neutrale Haltung in solchen Angelegenheiten einzufordern, insbesondere weil er sonst dazu neigt, seine Bürger paternalistisch zu bevormunden? Dieser Frage geht das Buch auf begrifflicher Ebene nach, indem sowohl verschiedene Formen des Paternalismus unterschieden werden, als auch der für den Perfektionismus zentrale und dennoch häufig unterbestimmte Topos einer »Konzeption des guten Lebens« einer differenzierten Klärung zugeführt wird. Diese begrifflichen Klärungen stützen die evaluativen Teile des Buches, die den moralischen Status paternalistischer Arrangements in demokratischen Staaten klären sowie antipaternalistische Einwände gegen den Perfektionismus diskutieren und bewerten.
Book 2015
Volume 31 in this series
John Martin Fischer geht in seinem umfangreichen Werk den wesentlichen Merkmalen der menschlichen Lebensform nach. Ihm geht es um unsere moralische Verantwortung und den Sinn unserer Existenz eingedenk unserer Fragilität und unserer Endlichkeit. Dass der eigene Tod ein Übel für den Menschen zumindest sein kann, wenn auch nicht unter allen Umständen sein muss, gehört zu den tiefen Intuitionen, die John Martin Fischer in seinen Aufsätzen immer wieder auslotet und philosophisch zu begründen versucht. Komplementär dazu hält er gleichzeitig unbeirrt an der These fest, dass Unsterblichkeit nicht unter allen Umständen ein Übel für denjenigen sein muss, dem sie zuteil wird.
Book 2015
Volume 30 in this series
Was ist Solidarität? Welchen Platz sollte der Begriff in unserem moralischen Vokabular haben? Gibt es eine moralische Pflicht zur Solidarität? Oder ist solidarisches Handeln supererogatorisch – also löblich und gut, ohne von Personen eingefordert werden zu können? Um diese Fragen zu beantworten, entwickelt dieses Buch ausgehend von den Theorien von Jürgen Habermas, Axel Honneth und Richard Rorty eine Solidaritätsauffassung, in der der Solidaritätsbegriff auf Hilfspflichten verweist, die Mitglieder partikularer Gruppen gegeneinander haben; das Ziel dieser Hilfspflichten besteht in der Beseitigung moralischen Missständen, die die praktischen Identitäten der Gruppenmitglieder betreffen. Dadurch grenzt sich Solidarität von anderen, verwandten Begriffen wie Mitleid, Barmherzigkeit oder Loyalität ab. Begründet wird Solidarität, indem sie als ein Prinzip moralischer Arbeitsteilung aufgefasst wird: Allgemeine Hilfspflichten werden unter bestimmten Akteuren aufgeteilt, um ungerechte Zustände möglichst effizient zu beseitigen. Solidarität verbindet in dieser Auffassung Aspekte von moralischem Universalismus und Partikularismus ebenso wie von Deontologie und Konsequentialismus.
Book 2014
Volume 28 in this series
Lange Zeit war der Verweis auf intuitiv erfassbare Prinzipien das vorherrschende Begründungsverfahren in der Moralphilosophie. Während der sogenannte „ethische Intuitionismus“ noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zumindest in der britischen Moralphilosophie die dominante Strömung darstellte, galt er seit der Mitte des Jahrhunderts aufgrund vielfältiger Probleme als nicht mehr theoriefähig und geriet nahezu in Vergessenheit. In den vergangenen zehn Jahren ist ein gewisses Revival des ethischen Intuitionismus zu beobachten, nicht zuletzt im Kontext der angewandten Ethik. Vor diesem Hintergrund bietet das vorliegende Buch eine umfassende Analyse des ethischen Intuitionismus. Dazu werden frühe Ansätze aus dem 17. und 18. Jahrhundert wie auch die klassischen Positionen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ausführlich rekonstruiert. Auf dieser historisch informierten Grundlage werden zeitgenössische Ansätze zur Fortentwicklung des ethischen Intuitionismus kritisch diskutiert. Schließlich wird mit einer an Kant anknüpfenden Ethik der Person ein systematischer Vorschlag unterbreitet, der sich als Variante des ethischen Intuitionismus verstehen lässt und der unmittelbar auf aktuelle Diskussionen in der Metaethik bezogen ist.
Book 2013
Volume 27 in this series
Sind konsequentialistische Ethiktheorien prinzipiell in der Lage, die Konzepte von Autonomie und individueller Freiheit angemessen zu integrieren? Verfügt der Konsequentialismus über das theoretische Rüstzeug, paternalistische Eingriffe in die Freiheit oder Autonomie der Individuen angemessen zu begrenzen? Dies sind die zentralen Fragen des als Thesis-Meets-Critics angelegten vorliegenden Bandes; und Thomas Gutmann beantwortet sie in seinem Hauptbeitrag negativ. Seine These lautet, dass der Konsequentialismus aus sich heraus weder eine angemessene normative Theorie noch eine Kritik des Paternalismus hervorzubringen vermag, wenn innerhalb eines moralischen oder rechtlichen Rahmens der Einzelne als Einzelner respektiert und ein geschützter individueller Entscheidungsspielraum etabliert werden soll. Die weiteren Beiträge sind der kritischen Reflexion dieser These gewidmet und prüfen die Argumente, die Thomas Gutmann für sie vorbringt. Eine Replik Gutmanns auf die kritische Diskussion seines Hauptbeitrags beschließt den Band. Die agonale Form dieser Debatte, Ergebnis der gemeinsamen Diskussion zwischen den Mitgliedern, Fellows und MitarbeiterInnen der Münsteraner Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“, ermöglicht in detaillierter und pointierter Weise, Rechenschaft über die Argumentationsressourcen zu geben, die zur Klärung der zentralen Fragen herangezogen werden müssen.
Book 2014
Volume 26 in this series
Dieser Band behandelt den Begriff der Person in anthropologischer, phänomenologischer und analytischer Perspektive. Ausgewiesene Forscher der Philosophie der Person führen darin drei Denkrichtungen zusammen, die in der bisherigen Forschung zum Personbegriff weitestgehend unverbunden nebeneinander stehen. Diese Zusammenführung geschieht in Bezug auf die Themenbereiche „Selbst, Leben und Person“, „Die Person in Relation zu Leib und Organismus“ und „Die Person in praktischen Zusammenhängen“. Das Ziel des Bandes ist, Grundlagen für eine multiperspektivische, integrative Philosophie der Person zu gewinnen und so der zeitgenössischen Debatte zur Personalität einen neuen Impuls zu geben. Mit Beiträgen von Heike Baranzke, Christian Bermes, Dieter Birnbacher, Thiemo Breyer, Thomas Fuchs, Logi Gunnarsson, Gerald Hartung, Martina Herrmann, Christian Kanzian, Hans-Peter Krüger, Dieter Lohmar, Stefano Micali, Inga Römer, Volker Schürmann, Dieter Sturma, László Tengelyi, Matthias Wunsch und Dan Zahavi.
Book 2013
Volume 25 in this series
Gegenstand des Buches sind die Bedingungen, denen theistische Überzeugungen genügen sollten, um unter den Vorgaben der Moderne als mit mündigem Denken vereinbar gelten zu können. Bedingungen ontologischer Art betreffen das Verhältnis von Gott zu Raum und Zeit. Gott sollte nicht als eine transzendente und unveränderliche Macht gedacht werden, sondern als freie Person, die tätig ist und darum auf Zukunft hin ausgerichtet. Andere Bedingungen ergeben sich aus dem Postulat der absoluten Heiligkeit Gottes. Sie schränken nicht nur ein, welche Antworten auf den Einwand der Theodizee denkbar sind, sondern legen auch nahe, dass das Zentrum eines theistischen Glaubens in der Hoffnung auf eine postmortale Fortexistenz moralischer Wesen und eine ideale Verwirklichung von Gerechtigkeit gesehen werden sollte.
Book 2013
Volume 24 in this series
Die Aufsätze dieses Bandes zeichnen den Weg der neuzeitlichen Philosophie zu einer autonomen Ethik nach, die von religiösen Lehren und naturalistischen Annahmen der Wissenschaft gleichermaßen unabhängig ist. Diese Ethik bedarf aber der Erneuerung von Wertbegriffen der Natur, wenn sie Kriterien für die technische Naturbeherrschung und den richtigen Umgang mit dem menschlichen Körper entwickeln will. Die Aufsätze prüfen, wie weit die philosophische Ethik von den Begriffen der antiken Philosophie (kosmos, physis) und der christlichen Tradition (Schöpfung, Versöhnung) noch lernen kann. Aus einer Erneuerung dieser Begriffe, die mit den modernen Biowissenschaften zusammenpasst, werden Stellungnahmen zu biotechnischen und medizintechnischen Problemen entwickelt. Dabei geht es vor allem um die Technisierung der lebendigen Natur, die Verbesserung des Menschen und die technischen Optionen am Beginn und Ende des menschlichen Lebens.
Book 2013
Volume 23 in this series
Dieses Buch untersucht die Art und Weise, wie wir zu gerechtfertigten moralischen Überzeugungen kommen. Moralische Überzeugungen werden in ähnlicher Weise gebildet und gerechtfertigt wie nicht-moralische. Daher können Erkenntnisse über epistemische Rechtfertigung auch helfen, ethische Rechtfertigung zu erklären. Ethische Rechtfertigung wird als der Versuch verstanden, in moralischen Fragen richtige Antworten zu finden, also moralische Erkenntnis zu gewinnen. Auf der Suche nach richtigen Antworten ist es in der Ethik wie in jeder anderen Disziplin am besten, sich zuverlässiger Verfahren zu bedienen. Mit dem Begriff eines zuverlässigen Verfahrens werden sowohl die axiomatisch-deduktiven Rechtfertigungsverfahren der rationalistischen Tradition als auch die induktiven, abduktiven und probabilistischen Gegenmodelle des Empirismus als gleichberechtigte Bestandteile ethischer Rechtfertigung behandelt. Welche Verfahren zuverlässig sind, lässt sich durch den Abgleich der Methodenapparate unterschiedlicher Disziplinen entscheiden. Exemplarisch werden einige Verfahren der rationalistischen wie auch der empiristischen Ethik auf Ihre Eignung als zuverlässige Verfahren evaluiert.
Book 2013
Volume 22 in this series
Solidarität ist kein genuiner Begriff der Moralphilosophie. Vielmehr findet sich der Verweis auf Solidarität meist in juristischen Normen, in soziologischen Theorien und in gemeinschaftlichen Appellen. Das Buch versucht, den systematischen Ort von Solidarität innerhalb der Moralphilosophie zu bestimmen. Diese Bestimmung zeigt auf, dass die Parteinahme, die in Gründen der Solidarität enthalten ist, nicht zwingend grundlegenden Anforderungen moralischer Allgemeinheit entgegensteht. Solidarität verbindet und verbündet Personen in Demonstrationen, Korporationen und Verbänden. Bestimmte Einstellungen und Beziehungen, die von den Angehörigen von Solidargemeinschaften als bindend begriffen werden, lassen sich auch aus moralphilosophischer Perspektive als bedeutsam begründen. Den Begriff ›Solidarität‹ der beliebigen Verwendung zu überlassen, bedeutet daher, ein für moralisches Überlegen und Begründen bedeutsames Prinzip aus den Augen zu verlieren; es bedeutet, sich der Ressourcen zu berauben, die notwendig sind, um mit Argumenten für eine besondere Form gemeinschaftlicher Bindung eintreten zu können.
Book 2013
Volume 21 in this series
Wie sinnvoll ist es, von Akteuren etwas zu fordern, wenn sie der Forderung nicht nachkommen können? Angesichts des weithin anerkannten Prinzips „Sollen impliziert Können“ erscheint ein solches Sollen ohne Können zunächst kaum vorstellbar. Kühler argumentiert jedoch dafür, dass die Beziehung zwischen Sollen und Können eine deutlich komplexere ist, die nicht zuletzt davon abhängt, von welchem Sollen genau die Rede ist, wie das Nichtkönnen der Akteure zustande gekommen ist und worin es genau besteht. Auch die Interpretation des Implikationsverhältnisses ist keineswegs unumstritten. Kühlers Kernthesen lauten dann erstens, dass es sich bei dem Prinzip „Sollen impliziert Können“ nicht um eine begriffliche Implikation, sondern um ein komplexes, genuin normatives Abwägungsverhältnis zwischen verschiedenen Facetten des Sollens und des (Nicht-)Könnens handelt, und zweitens, dass es gute Gründe gibt, auch an nicht erfüllbaren konkreten Sollensansprüchen festzuhalten, ohne dass dies den Adressaten gegenüber unfair wäre. Diese Gründe werden im Rahmen sowohl pragmatischer als auch in einem engen Sinne moralischer und schließlich in einem weiten Sinne ethischer Überlegungen entfaltet.
Book 2012
Volume 20 in this series
Sind Staaten moralisch dazu berechtigt, die Zuwanderung auf ihr Territorium nach eigenem Ermessen zu beschränken? Ist das Recht auf Ausschluss ein legitimer Bestandteil der nationalen Selbstbestimmung? Oder sollten Staaten vielmehr einen moralischen Anspruch auf globale Bewegungsfreiheit anerkennen? Über diese Fragen ist in den letzten Jahren insbesondere im englischen Sprachraum eine philosophische Debatte in Gang gekommen. Der Band 'Migration und Ethik' macht deren zentrale Positionen einem deutsch sprachigen Publikum zugänglich und führt die Diskussion kontrovers fort. Thematisiert wird dabei nicht nur, ob Staaten Einwanderungs willige abweisen dürfen, sondern auch, ob niedergelassene Einwanderer einen Anspruch auf die vollen Bürgerrechte haben und wozu wir gegenüber ›Wirtschaftsflüchtlingen‹ und irregulären Migrantinnen verpflichtet sind. Das Buch thematisiert so wesentliche Stränge der migrationsethischen Debatte und liefert eine fundierte Auseinandersetzung mit Fragen, die in einer globalisierten Welt stetig an Bedeutung gewinnen. Mit Beiträgen von Joseph H. Carens, Andreas Cassee, Robin Celikates, Francis Cheneval, Anna Goppel, Carsten Köllmann, Bernd Ladwig, Urs Marti, David Miller, Martino Mona, Johan Rochel, Peter Schaber, Stephan Schlothfeldt, Michael Walzer, Simone Zurbuchen
Book 2008
Volume 15 in this series
Sind moralische Normen und Werte begründbar, und wenn ja, wie? Dies ist seit jeher eine zentrale Frage der philosophischen Ethik. Dieses Buch erörtert diese Frage mit den Mitteln der sprachanalytischen Philosophie. Im Eingangsteil wird das Verhältnis von Sprachanalyse und Ethik bestimmt und ein Überblick über die Entwicklung der modernen analytischen Ethik seit Anfang des 20. Jahrhunderts gegeben. Der umfangreiche zweite Teil fragt nach der Begründbarkeit moralischer Normen: Auf der Grundlage metaethischer Analysen, die an den Präskriptivismus Richard Hares anknüpfen, verteidigt der Autor ein faktenorientiertes Begründungsmodell, das gleichzeitig 'Humes GeSetz', also die Differenz zwischen deskriptiven und normativen Aussagen, beachtet. Im abschließenden dritten Teil wird in Bezug auf moralische Wertungen ein Emotivismus verteidigt und gezeigt, dass dieser Raum für die rationale Begründung von Wertungen lässt. - Insgesamt ist das Buch ein Plädoyer für die Möglichkeit rationaler Moralbegründung und ein Versuch, die verschiedenen Strömungen der modernen analytischen Ethik zu einer einheitlichen Grundlagentheorie der Moral zusammenzuführen.
Book 2017
Volume 5 in this series
Spätestens seit der Beteiligung deutscher Soldaten am Kosovo-Krieg im Jahr 1999 hat ein verstärktes Nachdenken über die Problematik der Ethik militärischer Einsätze auch in Deutschland begonnen. Angesichts der Greuel und Massaker in vielen Teilen der Welt hat sich ein strikter, jede Form der Gewaltausübung ablehnender Pazifismus als unbefriedigende Haltung gegenüber diesen Schrecken erwiesen. Es stellt sich jedoch die Frage, was eine sinnvolle Alternative sein könnte. Die Wiederbesinnung auf Theorien gerechter Krieg e stellte sich als eine der möglichen Antworten heraus. Mit Beiträgen von: Matteo Fornari, Otfried Höffe, Dieter Janssen, James Turner Johnson, Ulrike Kleemeier, Frank Köhler, Barbara Merker, Michael Quante, Ludwig Siep, Suzanne Uniacke.
Book 2025
Volume 45 in this series
What is the meaning of recognition and why is it so important? What does it have to do with the human life form and democracy? The book tries to answer these questions and will show how proper forms of recognition relationships positively affect our personal and social life, whereas the absence of it can profoundly undermine our autonomy and well-being. The importance of recognition extends beyond the constitution of human persons; it is a pivotal concept in shaping the vision of a just society and ensuring the autonomy of individuals within a democratic state. This book argues that the normative foundation of democracy is not solely political but fundamentally social, grounded in relations of recognition that structure justice, autonomy, and participation. This framework is referred to as the "recognition-theoretical model of democracy". It provides a viable foundation for reconstructing a fair democratic polity that emphasizes substantive and interpersonal practices of human sociality.
Book 2010
Ethische Fragen wie die Legitimierung des Dopingverbots haben durch das Alltagsdoping längst den Bereich des Sports verlassen und sind zu einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen geworden. Durch das Verbot von Doping als künstlicher Leistungssteigerung hat der Sport Einzug gehalten in die bioethische Diskussion um die 'Perfektionierung' des Menschen. Der Sport gerät hier zum Symbol für ein weltweites Enhancement-Stop und dient als Beispielfall für die biokonservative Kritik. Die Grenze zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen gewinnt durch die aktuelle Debatte um 'Human Enhancement' immer größere Bedeutung. Sind Sportdoping und Alltagsdoping aber vergleichbar? Verschwimmen beim Versuch einer Grenzziehung nicht die Konturen zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen? Kann der Sport zu einem Orakel der Bioethik werden? Dieses Buch möchte neben einer theoretischen Fundierung der Sportethik zur allgemeinen und sportspezifischen Klärung von Natürlichkeit als Grenzprinzip und ethischer Norm beitragen und damit zur Rehabilitierung der umstrittenen Definition von Doping als künstlicher Leistungssteigerung.
Book 2009
Im Zeitalter der Globalisierung stellt sich nicht nur für Philosophen die Frage, wie mit den moralischen Werten und Normen Anderer umzugehen ist. Welchen Status haben diese im Verhältnis zu den eigenen Maßstäben? Gibt es so etwas wie moralische Objektivität oder ist vielmehr von einer grundlegenden Relativität der Moral auszugehen? Und welche praktischen Folgen ergeben sich aus der Verschiedenheit der moralischen Anschauun-gen oder sollten sich ergeben? Der Band möchte hier mehr Klarheit schaffen. In den Beiträgen wird nicht nur diskutiert, was unter moralischem Relativismus überhaupt zu verstehen und wie dieser zu bewerten ist, sondern auch, welche Rolle empirische Be-funde bezüglich der Verschiedenheit von Wertvorstellungen in der philo-sophischen Argumentation spielen. Das Buch hat drei Teile: Im ersten Teil stehen Fragen des deskriptiven moralischen Relativismus im Mittelpunkt, im zweiten Teil geht es um die Ana-lyse und Bewertung des moralischen Relativismus aus metaethischer Pers-pektive. Der dritte Teil schließlich behandelt den moralischen Relativismus vom Standpunkt der normativen Ethik aus. 'Moralischer Relativismus' ist besonders als Seminargrundlage geeignet, weil er ein breites Spektrum von Argumenten zum moralischen Relativis-mus einschließlich der empirischen Befunde leicht zugänglich macht. Die ausführliche Bibliographie erleichtert zudem den Einstieg in die Forschung.
Book 2009
Die Debatte um die Verteilungsgerechtigkeit ist seit jeher durch eine große Vielzahl gegenläufiger Kriterienvorschläge und abweichender Begründungsansätze gekennzeichnet gewesen. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass diese Ansätze, trotz aller Differenzen im Detail, in einer grundsätzlichen Hinsicht übereinkommen: Sie alle Setzen eine bestimmte Auffassung von Unparteilichkeit voraus, und zwar genauer eine jeweils bildhafte, metaphorische Auffassung, aus der sie ihr wesentliches argumentatives Potential beziehen. Das Buch legt diese fundamentalen Metaphern frei, die den Kernbereich der maßgeblichen Verteilungstheorien ausmachen und ihre unterschiedlichen Perspektiven hervorbringen. Es zeichnet nach, wie Unparteilichkeit in den drei Bildern des Abstands, der Entkleidung und der Verhüllung Ausdruck findet und hierdurch die unhintergehbare Vielfalt der distributiven Begründungen und Kriterien erzeugt. Zugleich weist es auf, welche Verflechtungen zwischen jenen Bildern bestehen und durch welche tieferen Bezüge entsprechend die scheinbar divergenten Perspektiven und Konzeptionen der Verteilungsgerechtigkeit miteinander verknüpft sind.
Book 2008
Eine der zentralen Fragen der Bioethik ist die nach der universalen Gültigkeit ihrer normativen Aussagen. Diese Frage ist nicht nur theoretisch relevant. Im Bereich der angewandten Ethik führt sie auch zu konkreten praktischen und politischen Problemen zwischen den Kulturen. Kann es gerechtfertigt sein, die eigenen Organe zu verkaufen? Unter welchen Bedingungen ist es erlaubt, an Menschen zu forschen? Dürfen embryonale Stammzellen in der Forschung verwendet oder hergestellt werden? Bisher haben einige Autoren die unterschiedlichen kulturellen, religiösen oder historischen Perspektiven auf bioethische Fragen nachgezeichnet. Aber nur wenige fragen nach der normativen Bedeutung der Differenz. Spiegeln unterschiedliche Positionen verschiedene kulturelle oder verschiedene moralische Normen? Der Sammelband soll die bestehende Lücke schließen. Die Zusammenstellung interdisziplinärer Beiträge zielt zum einen darauf, die Frage nach der universalen Gültigkeit bioethischer Positionen auf einer pragmatischen, deskriptiven, normativen und prozeduralen Ebene differenzierter zu stellen als bisher. Zum anderen soll ein Spektrum an philosophischen Begründungsmöglichkeiten und praktischen Lösungsansätzen daraufhin geprüft werden, ob und inwieweit sie eine kulturübergreifend gültige Bioethik fundieren könnten. Dabei steht auch zur Diskussion, ob ein solches Unterfangen grundsätzlich möglich ist.
Downloaded on 28.11.2025 from https://www.degruyterbrill.com/serial/bmeeth-b/html
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