Haus der Zahlen
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Jürgen Kilian
Über dieses Buch
Jürgen Kilian untersucht das Bayerische Statistische Landesamt in der Zeit zwischen 1933 und dem Ende der 1960er Jahre. Im Fokus steht die Frage nach dem Fortleben nationalsozialistischer oder älterer Prägungen im demokratischen Staat. Neben der institutionellen Entwicklung und der damit verbundenen Professionalisierung staatlicher Datengenerierung wird die Personalpolitik des Landesamts analysiert. Dabei werden zäsurübergreifende Karriereverläufe, der Umgang mit NS-Belastung sowie die Folgen des Generationenwandels betrachtet. Nicht weniger interessieren die Publikationen dieser Behörde. Am Ende von Datenerhebung, Kategorisierung und Aufbereitung standen keineswegs ausschließlich Statistiken. Vielmehr wurden diese Informationen zu sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Themen seitens des Landesamts stets mit Deutungsangeboten versehen. Mit Hilfe dieser Texte lässt sich die Standortgebundenheit von Statistik erstaunlich präzise vermessen. Fungierten die Darstellungen der amtlichen Statistik in der NS-Diktatur als Mittel der Propaganda oder als Instrumente einer völkischen Bevölkerungspolitik, so spiegeln sie auch in der Demokratie die jeweils dominierenden Denkmuster und Normvorstellungen sowie deren Wandelbarkeit wider.
Information zu Autoren / Herausgebern
Jürgen Kilian, Universität Bayreuth.
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