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GABAA-Rezeptorsubtypen: Strukturelle Vielfalt gibt Hoffnung auf neue Therapiekonzepte

  • M. Ernst

    Erwarb ihren PhD am Georgia Institute of Technology (U.S.A.) in Computational Chemistry. Nach einem PostDoc im Bereich der theoretischen Chemie und einem Gebietswechsel in die Lebenswissenschaften begann sie im Jahre 2001, zeitgleich mit der Veröffentlichung der ersten Kristallstruktur eines cys-loop -Rezeptors, in der Arbeitsgruppe von Werner Sieghart am GABA A -Rezeptor zu arbeiten. Nach intensiver Beschäftigung mit den rasch mehr werdenden Kristallstrukturen von diversen cys-loop -Rezeptoren und deren Verwendung für Homologiemodelle und in silico docking entstand der Wunsch, die daraus abgeleiteten Hypothesen experimentell zu überprüfen. 2011 gelang es nach mehrjährigen Bemühungen, die Existenz einer allosterischen Bindestelle am alpha+beta-interface schlüssig zu beweisen. Ihre derzeitigen Forschungsinteressen beinhalten die Struktur der cys-loop -Rezeptoren, die Identifikation von allosterischen Bindestellen und gemeinsam mit Medizinalchemikern, die Entwicklung subtypselektiver Wirkstoffe. 2014 habilitiert, ist sie derzeit in einer Laufbahnposition an der Medizinischen Universität Wien.

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    and W. Sieghart

    Studierte Chemie an der Universität Wien und promovierte am Institut für Biochemie bei Hans Tuppy nach einer Dissertation über Hefemitochondrien. Er war danach drei Jahre Assistent bei Manfred Karobath an der Abteilung für Biochemische Psychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie in Wien, wo er über Taurintransport in synaptosomalen Fraktionen arbeitete. In seinen zweieinhalb Jahren als Postdoc im Labor von Paul Greengard im Department of Pharmacology, Yale Universität, konnte er zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen Proteinphosphorylierung und Sekretion in Mastzellen herstellen und auch zeigen , dass ein und dasselbe Protein (Synapsin) sowohl von einer cAMP- als auch von einer Kalzium-abhängigen Proteinkinase phosphoryliert werden kann. Nach seiner Rückkehr an die Universitätsklinik für Psychiatrie in Wien übernahm er Ende 1980 die Leitung der Abteilung für Biochemische Psychiatrie, da Manfred Karobath zum Leiter der präklinischen Forschung der Firma Sandoz bestellt wurde. 1980 beschrieb er zum ersten Mal eine molekulare Heterogenität der GABA A -Rezeptoren und seit dieser Zeit beschäftigte er sich mit biochemischen, pharmakologischen und immunhistochemischen Untersuchungen zur Zusammensetzung, Struktur, Pharmakologie und Funktion von GABA A -Rezeptoren. Ab 1980 baute er auch ein klinisches Speziallabor auf, dass die für die Klinik wichtigen Suchtgift-, Lithium-, Antikonvulsivaund Hormonbestimmungen und später auch molekulargenetischen Untersuchungen im Blut von Patienten durchführte. 1982 habilitierte er sich in dem Fach Neurobiochemie, wurde 1988 zum Professor für Neurobiochemie ernannt und wechselte dann 1999 in das neu gegründete Zentrum für Hirnforschung in Wien, wo er vorerst als Gruppenleiter tätig war. Im Jahr 2002 wurde er als Professor für Biochemische und Molekulare Pharmakologie des Nervensystems und als Vorstand der Abteilung für Biochemie und Molekularbiologie am Zentrum für Hirnforschung in Wien bestellt. Er leitete diese Abteilung bis zu seinem Ruhestand im Oktober 2011 und ist jetzt als Gastprofessor am Zentrum für Hirnforschung tätig.

Published/Copyright: February 25, 2017
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Published Online: 2017-2-25
Published in Print: 2015-12-1

© 2017 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

Downloaded on 5.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/s12269-015-0025-1/html
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