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Erwin Schirmer (1908–1967) und sein Wirken in der Prähistorischen Archäologie Mitteldeutschlands

  • Daniel Scherf ORCID logo EMAIL logo
Veröffentlicht/Copyright: 25. März 2025
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Praehistorische Zeitschrift
Aus der Zeitschrift Praehistorische Zeitschrift

Zusammenfassung

Erwin Schirmer war der erste Schüler und Doktorand Gotthard Neumanns und von diesem bei allen größeren Projekten des aufstrebenden Germanischen Museums der Universität Jena, in Kapellendorf (heute Lkr. Weimarer Land) und an der Reichsburg Kyffhausen (heute Kyffhäuserkreis) eingesetzt. Ab 1936 leitete er das Städtische Museum für Urgeschichte in Weimar, zunächst als Assistent, später als Museumsleiter. Der Beitrag liefert neben biographischen Daten einen Überblick über die Tätigkeit Schirmers in der Prähistorischen Archäologie in Thüringen und Mitteldeutschland zwischen 1932 und 1945. Ferner werden die Planungen Schirmers für einen Museumsneubau, seine Vernetzung innerhalb der Vorgeschichtsforschung sowie seine Tätigkeit in der SS und sein Mitwirken in der Schulungsarbeit des nationalsozialistischen Staates beleuchtet. Den Abschluss bilden Darstellungen zur unmittelbaren Nachkriegszeit und seinem Lebensabend. Die historische Überlieferung, seine Publikationen in der Tagespresse und seine konzeptionellen Studien zeigen Schirmer als überzeugten Nationalsozialisten, der die Potenziale seiner Weltanschauung für die Vorgeschichtsforschung erkannt und sich selbst und seine Arbeit dem Staat in Dienst gestellt hat, seine innerparteiliche Vernetzung aber nicht zur Karriereförderung nutzte. Auch wenn Erwin Schirmer als Nachwuchswissenschaftler nicht zur „ersten Garde“ der thüringischen Archäologie jener Zeit zählt, ist eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Wirken notwendig und lohnenswert. Auf die Widergabe der vollständigen Bibliographie Schirmers wurde verzichtet, wenngleich sich nahezu alle greifbaren Veröffentlichungen in den Literaturnachweisen finden.

Abstract

Erwin Schirmer was the first student and PhD-candidate of Gotthard Neumann and employed by him on all major projects of the emerging Germanic Museum at the University of Jena, as in Kapellendorf (today district of Weimarer Land) and at the Kyffhausen Castle (today Kyffhäuserkreis). From 1936, he headed the Municipal Museum of Prehistory in Weimar, initially as an assistant and later as museum director. In addition to biographical data, the article provides an overview of Schirmer’s networking in prehistoric archaeology in Thuringia and Central Germany between 1932 and 1945. It also sheds light on Schirmer’s plans for a new museum building, his networking within prehistoric research as well as his activities in the SS and his involvement in the training work of the National Socialist state. The article concludes with an account of the immediate post-war period and the end of his life. The historical record, his publications in the daily press and his conceptual studies show Schirmer as a convinced National Socialist who recognised the potential of his philosphy for prehistoric research and placed himself and his work at the service of the state ideology. Even if Erwin Schirmer, as a young researcher, was not one of the “first guard” of Thuringian archaeology at that time, a critical examination of his work at that time is necessary and worthwhile. In order not to give the article the character of an obituary, the complete bibliography of Schirmer has been omitted, although almost all available publications can be found in the bibliographical references.

Online erschienen: 2025-03-25

© 2025 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Heruntergeladen am 19.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/pz-2024-2039/html
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