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The Old Man and the Bee – Zur Entwicklung eines literarischen Motivs

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Published/Copyright: June 6, 2020
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Abstract

Although bees are a frequent motif in ancient literature, the people who work with bees are often left in the background. An exception is the motif of the older man on his – usually small – farm who lives from and with his bees. The article shows that this motif is a topos that appears in various texts of Greek and Latin literature of the imperial period. Depending on the intention behind these representations, different elements of the motif may be emphasised or omitted. These variations, and how the motif develops, are here shown through the example of different passages.

Einführung

In der antiken Literatur allgemein, keineswegs nur in den naturkundlichen und agronomischen Schriften, spielen Bienen eine wichtige Rolle. Weniger häufig werden dagegen die Menschen thematisiert, die sich direkt mit ihnen befassen. Oftmals bleiben die μελιττουργοί, μελισσεῖς, mellarii oder apiarii unbekannt und weitgehend unspezifisch.[1] Dies ist vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass in den meisten – und speziell vor allem den agronomischen Texten – darunter bestimmte Sklaven zu verstehen sind, die sich um die Bienenstöcke auf den Latifundien zu kümmern hatten.[2] In den wenigen Texten, in denen ein Imker als etwas deutlicher umrissene Figur auftritt, lassen sich allerdings interessante Parallelen und topische Eigenschaften erkennen, die dem Imker als literarischer Figur zugeschrieben werden. Vor allem in der griechischen und lateinischen Literatur der Kaiserzeit begegnet uns der Imker als meist älterer Mann, der von und mit seinen Bienen auf einem kleinen Landgut lebt. Je nach Intention und Gattung des jeweiligen Textes können dabei ganz unterschiedliche Aspekte und zusätzliche Eigenschaften hervorgehoben werden. Im Folgenden soll gezeigt werden, dass es sich bei der Figur des alten Imkers um ein topisches Motiv handelt. Darüber hinaus sollen die Einzelzüge des Motivs sowie ihre Entwicklung durch die Interpretation verschiedener Belegstellen in grob chronologischer Reihenfolge herausgearbeitet werden.

Vorläufer des Motivs

Das erste Mal in der erhaltenen antiken Literatur taucht das Motiv eines Bienenzüchters in Ansätzen in den Wolken des Aristophanes auf.[3] Gleich zu Beginn wird uns der Protagonist Strepsiades gezeigt, den seine finanziellen Sorgen, die durch das verschwenderische Leben seines Sohnes und seiner Frau entstanden sind, nicht schlafen lassen. Wehmütig sehnt er sich in diesem Zusammenhang in sein altes Leben auf dem Lande zurück, wo ihm verschiedene agronomische Aktivitäten, darunter die erstgenannte Bienenzucht, ein weitgehend sorgenfreies Auskommen ermöglichten (Nub. 41–52):

εἴθ’ ὤφελ’ ἡ προμνήστρι’ ἀπολέσθαι κακῶς,

ἥτις με γῆμ’ ἐπῆρε τὴν σὴν μητέρα

ἐμοὶ γὰρ ἦν ἄγροικος ἥδιστος βίος

εὐρωτιῶν, ἀκόρητος, εἰκῇ κείμενος,

βρύων μελίτταις καὶ προβάτοις καὶ στεμφύλοις. 45

ἔπειτ’ ἔγημα Μεγακλέους τοῦ Μεγακλέους

ἀδελφιδῆν ἄγροικος ὢν ἐξ ἄστεως,

σεμνήν, τρυφῶσαν, ἐγκεκοισυρωμένην.

ταύτην ὅτ’ ἐγάμουν, συγκατεκλινόμην ἐγὼ

ὄζων τρυγός, τρασιᾶς, ἐρίων, περιουσίας, 50

ἡ δ’ αὖ μύρου, κρόκου, καταγλωττισμάττων,

δαπάνης, λαφυγμοῦ, Κωλιάδος, Γενετυλλίδος.

Wenn doch nur die Ehestifterin übel zugrunde ginge, die mich dazu überredet hat, deine[4] Mutter zu heiraten. Denn ich hatte das allersüßeste Bauernleben, ungewaschen, unrasiert, ohne Ziel auf der faulen Haut liegend, überreich an Bienen, Schafen und ausgepressten Oliven. Dann habe ich die Nichte des Megakles, des Sohnes von Megakles geheiratet, obwohl ich vom Land kam, eine Frau aus der Stadt, vornehm, verschwenderisch und luxuriös wie Koisyra. Als ich sie heiratete, schlief ich mit ihr und roch nach Weinhefe, getrockneten Feigen, Wolle und Überfluss, sie dagegen nach Salbe, Safran, Zungenküssen, Verschwendung, Schlemmerei, Kolias und Genetyllis.

In dieser kurzen Passage entwirft Strepsiades einen Gegensatz zwischen dem idealisierten Landleben und dem als schlecht wahrgenommenen Leben in der Stadt. Besonders betont wird die Sparsamkeit und die Einfachheit des Landlebens, das gerade deshalb als ἥδιστος βίος bezeichnet wird.[5] Sicherlich geht es Aristophanes an dieser Stelle nicht darum, eine korrekte Darstellung eines Bauern und Imkers zu geben, sondern hier einen möglichst krassen Gegensatz zwischen dem von Strepsiades als positiv dargestellten Landleben und dem Leben seiner Frau zu zeigen. Das Motiv des alten Mannes, der mit seinen Bienen in Einklang lebt, ist hier auch eher nur in Ansätzen zu erkennen. Schließlich muss man davon ausgehen, dass Strepsiades, obgleich in der Gegenwart der Komödie schon älter, damals ja noch jünger war. Es stehen nicht die Bienen im Vordergrund der Schilderung, sondern sie sind ein gleichberechtigtes Element neben Schafen und Oliven sowie den später genannten Feigen (50), Wein (50) und Ziegen (71).[6]

Einen ähnlichen Katalog an landwirtschaftlichen Tätigkeiten, wie wir ihn bei Aristophanes finden, lässt Cicero den älteren Cato in seiner nach ihm benannten Schrift über das Alter aufzählen (Cato 54):

Nec vero segetibus solum et pratis et vineis et arbustis res rusticae laetae sunt, sed hortis etiam et pomariis tum pecudum pastu apium examinibus florum omnium varietate. Nec consitiones modo delectant sed etiam insitiones, quibus nihil invenit agri cultura sollertius.

Nicht nur wegen der Saatfelder, Wiesen, Weinberge und Baumpflanzungen ist die Landwirtschaft fruchtbar, sondern auch wegen der Gärten, Obstgärten und ganz besonders auch wegen der Viehweiden, der Bienenschwärme und der Vielfalt aller Blüten. Nicht nur Aussaaten bringen Freude, sondern auch Pfropfungen, die das Geschickteste sind, was die Landwirtschaft erfunden hat.

Die Bienenzucht wird hier wiederum nur als eine unter vielen Tätigkeiten genannt, auf die sich die Freude des älteren Landwirtes erstreckt, wenngleich sie immerhin zu der Gruppe gehört, die besondere Freude bringen können. Festzuhalten ist noch, dass die Bienenzucht in Catos eigener agronomischer Schrift De agricultura nicht behandelt wird.

Eine etwas spezifischere Darstellung von Bienenzüchtern enthält Varros Dialog Res rusticae. Das darin enthaltene Kapitel zur Bienenzucht ist gewissermaßen zweigeteilt. Zunächst erläutert Appius eher naturkundliche Aspekte der Bienenzucht, anschließend spricht Merula in einem umfangreicheren zweiten Teil praktischere Dinge an. Im Dialog selbst werden diese Teile als physica und de fructu bezeichnet (3,16,9). Gleich zu Beginn des zweiten Teils berichtet Merula nun von erfolgreichen Bienenzüchtern. Dies sind zum einen Seius, der seine Bienenstöcke verpachtet und jedes Jahr je 5000 Pfund Honig gewonnen haben soll,[7] sowie vor allem die Gebrüder Veianii (rust. 3,16,10–11):

... quem[8]audivi dicentem duo milites se habuisse in Hispania fratres Veianios ex agro Falisco locupletis, quibus cum a patre relicta esset parva villa et agellus non sane maior iugero uno, hos circum villam totam alvaria fecisse et hortum habuisse ac relicum thymo et cytiso opsevisse et apiastro ... Hos numquam minus, ut peraeque ducerent, dena milia sestertia ex melle recipere esse solitos ...

... den ich sagen hörte, dass er zwei Soldaten, Brüder mit dem Namen Veianius, (in seiner Truppe) in Hispanien gehabt habe, die aus dem Faliskerland (stammten) und wohlhabend waren. Da diesen vom Vater nur ein kleines Landhaus und ein winziger Acker, wirklich nicht größer als ein einziger Morgen, zurückgelassen worden sei, hätten sie um das ganze Landhaus herum Bienenstöcke errichtet und einen Garten gehabt und den Rest mit Thymian, Schneckenklee und Melisse bepflanzt ... Diese sollen gewöhnlich niemals weniger als im Durchschnitt 10.000 Sesterzen aus dem Honig eingenommen haben ...

Die beiden Brüder Veianii scheinen zwar aus einfacheren Verhältnissen zu kommen, doch können sie durch ihr ökonomisches Geschick das Bestmögliche aus ihrem nur kleinen Landbesitz (agellus) herausholen. Dies gelingt ihnen, indem sie ein Produkt herstellen, das bei möglichst geringem Einsatz einen möglichst hohen Ertrag verspricht, nämlich Honig.[9] Dieses Ziel erreichen sie auch; immerhin werden sie als locupletes bezeichnet und ihnen wird ein durchschnittlicher Ertrag von 10.000 Sesterzen attestiert.[10] Planvoll optimieren sie die Landnutzung, indem sie einen Garten anlegen und dann gezielt Pflanzen ansiedeln, die in der Antike als gute Produzenten für Honig galten.[11] Die Brüder scheinen ansonsten keiner weiteren landwirtschaftlichen Betätigung nachgegangen zu sein und ihren Verkauf dahingegen optimiert zu haben, dass sie erst dann ihren Honig auf den Markt brachten, wenn die Preise ausreichend gut waren (3,16,11),[12] eine Möglichkeit die Honig im Gegensatz zu vielen anderen schnell verderblichen landwirtschaftlichen Produkten bietet. Die Bienen werden in dieser Passage also in erster Linie als rentables Geschäftsmodell präsentiert und treten somit auch nicht als besonders detailliert beschriebene, eigenständige Akteure hervor. Es ist zudem festzuhalten, dass die Beschreibung eines Stück Landes, als zu nichts anderem mehr geeignet als zur Bienenzucht, nicht erst hier eingeführt wird. Im platonischen Dialog Kritias hält der namensgebende Sprecher einen längeren Monolog, in dem unter anderem der Naturraum Ur-Attikas mit dem Zustand in der Gegenwart des Dialogs verglichen wird. Dort heißt es, dass durch zahlreiche Überschwemmungen in den vergangenen 9000 Jahren der ursprünglich fruchtbare Boden weitgehend abgetragen worden sei. Eine Folge daraus sei eine weitgehende Entwaldung und schlechtere Böden für die Landwirtschaft. Die Bienenzucht wird dabei explizit als derjenige Bereich der Landwirtschaft genannt, der als einziger an manchen Orten noch möglich sei (Kritias 111c4–5): τῶν γὰρ ὀρῶν ἔστιν ἃ νῦν μὲν ἔχει μελίτταις μόναις τροφήν ... („Von den Bergen gibt es nämlich welche, die jetzt nur noch Bienen Nahrung bieten ...“). Sicherlich ist hier vor allem an das Hymettos-Gebirge südöstlich von Athen gedacht,[13] das in der gesamten Antike als Herkunft des besten Honigs galt.[14] Ähnlich wie im Falle des ungünstigen Landgutes der Gebrüder Veianii wird hier also die Bienenzucht als letzte Möglichkeit genannt, überhaupt noch einen Gewinn aus dem Land zu ziehen, was sich jedoch als durchaus lukrativ und prestigeträchtig erweisen konnte.

Vergil

In den Werken Vergils finden sich verschiedene Darstellungen von Männern, die Bienen halten. Eine bekannte Figur ist die des Aristaeus, dessen Mythos im zweiten Teil (315–558) des vierten Buches der Georgica erzählt wird. Da es sich hierbei jedoch um eine mythische Figur handelt, die zumindest bei Vergil als junger Mann gezeigt wird und auch sonst wenig Ähnlichkeiten mit den übrigen hier behandelten Figuren hat, soll Aristaeus hier außen vor gelassen werden.

Eine für unser Motiv interessante Figur findet sich jedoch in der ersten Ekloge, in der Meliboeus auf den Freigelassenen Tityrus trifft. Während ersterer sein Land in Folge der Umverteilung nach dem Bürgerkrieg verlassen muss, darf Tityrus auf seinem Land bleiben.[15] Als Meliboeus vom positiven Ausgang für Tityrus bei seiner Bitte um Freilassung vor Octavian erfahren hat (45), spricht er folgende Worte, in denen er Tityrus glücklich preist und sein Land als locus amoenus schildert (1,46–58):[16]

Fortunate senex, ergo tua rura manebunt

et tibi magna satis, quamvis lapis omnia nudus

limosoque palus obducat pascua iunco:

non insueta gravis temptabunt pabula fetas,

nec mala vicini pecoris contagia laedent. 50

Fortunate senex, hic inter flumina nota

et fontis sacros frigus captabis opacum;

hinc tibi, quae semper, vicino ab limite saepes

Hyblaeis apibus florem depasta salicti

saepe levi somnum suadebit inire susurro; 55

hinc alta sub rupe canet frondator ad auras,

nec tamen interea raucae, tua cura, palumbes

nec gemere aeria cessabit turtur ab ulmo.

Glücklicher Greis, also wird dir dein Landgut bleiben und es dir groß genug sein, obwohl alles nackter Stein ist und ein Sumpf mit schlammigen Binsen deine Weiden bedeckt: Ungewohntes Futter wird deine trächtigen Tiere nicht locken und schlimme Ansteckungen des benachbarten Viehs werden ihnen nicht schaden. Glücklicher Greis, hier zwischen den bekannten Flüssen und den heiligen Quellen wirst du schattige Kühle finden; auf dieser Seite wird dir, wie immer schon, das Weidengebüsch an der Grenze zum Nachbarn, welches seine Blüten hybläischen Bienen als Weide bietet,[17] oft durch leises Summen zum Schlaf einladen; auf dieser Seite wird unter einem hohen Fels der Baumscherer zu den Lüften singen und dennoch wird in der Zwischenzeit weder die schrill singende Ringeltaube, deine ganze Sorge, noch die Turteltaube aufhören, von der luftigen Ulme zu seufzen.

Tityrus wird hier also als Greis beschrieben, der zwar ein eher ärmliches Stück Land besitzt (1,47–48), welches ihm jedoch genug ist (et tibi magna satis; 1,47). Trotz der Ärmlichkeit wird sein Landgut, wie bereits gesagt, als locus amoenus beschrieben. Er hält in erster Linie Schafe und Rinder (1,8–9), aber offenbar auch Tauben (tua cura; 1,57–58). Ob er auch Bienen züchtet, wird nicht ganz klar. Es könnte sich bei den erwähnten Bienen sowohl um die des Tityrus als auch um die seines Nachbarn als auch um wilde Schwärme handeln. Die Bienen selbst tragen darüber hinaus eher als Element des locus amoenus zur Ausgestaltung dieses Gesamtbildes bei und sind nicht als aktiv handelnde Subjekte angesprochen.[18] Dies zeigt sich bereits in der komplizierten Syntax: Auf grammatikalischer Ebene sind es gar nicht die Bienen selbst, die Tityrus zum Schlaf verleiten, sondern die saepes. Schon öfter ist in der Forschung beobachtet worden, dass Vergil an dieser Stelle vermutlich auf eine Passage in Theokrits 7. Eidyllion (135–147) verweist, wo das Land des Phrasidamos als locus amoenus geschildert wird, in dem Bienen (πωτῶντο ξουθαὶ περὶ πίδακας ἀμφὶ μέλισσαι; 7,142) zusammen mit anderen Tieren, Pflanzen und Landschaftselementen Teil der viele Sinne ansprechenden Inszenierung sind.[19] Auch hier wird jedoch die Bienenzucht nicht eigens thematisiert und Phrasidamos zudem nicht weiter charakterisiert.

Der locus classicus für das Motiv eines älteren Bienenhalters ist sicherlich Vergils senex Corycius im vierten Buch der Georgica. Meist hat man sich in der bisherigen Forschung mit der Stellung und Bedeutung dieser Passage werkimmanent befasst und ist wenig auf mögliche Vorläufer und Nachfolger eingegangen.[20] Allgemein wird aber angenommen, dass Vergil hier auf Varros Darstellung der Gebrüder Veianii reagiert,[21] doch sind sicherlich auch andere Einflüsse zu erkennen, wie etwa Darstellungen der prinzipiell ähnlichen Figur des alten Mannes im Garten[22] oder, wie es Burck vermutet, auch von der bereits besprochenen Stelle in Ciceros Cato maior.[23]

Der korykische Greis wird folgendermaßen von Vergil innerhalb des noch etwas umfangreicheren Exkurses (4,116–148) vorgestellt (4,125–133; 139–141):

Namque sub Oebaliae memini me turribus arcis, 125

qua niger umectat flaventia culta Galaesus,

Corycium vidisse senem, cui pauca relicti

iugera ruris erant, nec fertilis illa iuvencis

nec pecori opportuna seges nec commoda Baccho.

Hic rarum tamen in dumis olus albaque circum 130

lilia verbenasque premens vescumque papaver

regum aequabat opes animis seraque revertens

nocte domum dapibus mensas onerabat inemptis.

...

Ergo apibus fetis idem atque examine multo

primus abundare et spumantia cogere pressis 140

mella favis. ...

Und ich erinnere mich nämlich, dass ich unter den Türmen der oebalischen Burg (= Tarent), wo der dunkle Galaesus die gelblichen Fluren benetzt, einen korykischen Greis gesehen habe, der wenige Morgen unbebauten Landes besaß, und jenes nicht fruchtbar war durch (Pflug-)Stiere,[24] noch ein geeignetes Feld für Vieh noch günstig für den Bacchus (= Weinbau). Indem er hier jedoch verstreut im Gebüsch Kohl pflanzte und umher weiße Lilien, Eisenkraut und mageren Mohn, setzte er die Reichtümer von Königen in seinem Geist gleich und überhäufte, wenn er spät in der Nacht nach Hause zurückkehrte, den Tisch mit ungekauften Speisen.

...

Also hatte er als erster einen Überfluss an fruchtbaren Bienen und einem großen Schwarm und gewann schäumenden Honig aus den gepressten Waben. ...

Einige Verbindungen lassen sich zur Figur des Tityrus in der ersten Ekloge ausmachen.[25] Es handelt sich um ältere Männer, die über ein an und für sich nicht reiches Landgut verfügen, aber dennoch zufrieden damit sind. Das Land liegt jeweils an einem Fluss und Bäume spenden Schatten (siehe georg. 4,146). Ein offensichtlicher Unterschied, der aber nicht zuletzt dem literarischen Genre geschuldet ist, besteht in der Tätigkeit des Tityrus als Viehhirte.

In einigen Punkten entsprechen sich auch die Beschreibungen des korykischen Greises und der Gebrüder Veianii: Ihnen steht nur ein kleines Stück Land zur Verfügung, das sich kaum zur Landwirtschaft eignet. Die Lösung besteht in beiden Fällen im Anlegen eines Gartens, der unter anderem die Bienenzucht ermöglicht. Während es die Gebrüder Veianii jedoch damit zu einem gewissen materiellen Wohlstand gebracht haben, ist der Tisch des korykischen Greises zwar reichlich gedeckt, doch sind all diese Speisen nicht gekauft, d. h. selbst geerntet. Sein Reichtum ist explizit nicht finanzieller Art, dennoch setzt er seine Habe im Geist denen von Königen gleich (regum aequabat opes animis).[26] Dies bedeutet wohl, dass die Darstellung Vergils als ein idealisiertes Bild eines durch das Wirken des Greises überreichen Gartens, der zu jeder Jahreszeit alles Notwendige bereitstellt, anzusehen ist.[27]

Die Charakterisierung des Greises und speziell sogar die letztgenannte Aussage zum Reichtum hat in der Forschung eine rege Diskussion hervorgerufen, ob man in dem Greis etwa das Idealbild eines epikureischen (oder auch stoischen) Weisen erkennen soll, der zurückgezogen lebt und mit dem zufrieden ist, was er hat. Dies muss jedoch offen bleiben.[28] Dabei ist außerdem zu beachten, dass der Greis nicht völlig isoliert lebt, da das Wort potantibus (4,146) auf mögliche Freunde hinweist, die mit ihm trinken.[29] Eine Familie scheint er jedoch nicht zu haben, zumindest ist darüber keine Aussage getroffen.[30] Letzteres ist auch immer wieder ein Ansatzpunkt für die von Servius (georg. 4,127) eingebrachte These, dass der Greis ein aus Korykos[31] in Kilikien stammender ehemaliger Pirat sei, den Pompeius in der Nähe von Tarent angesiedelt habe. Das erscheint freilich spekulativ, hat aber in der Folge nicht nur zu einer umfangreichen Forschungsdebatte zu Servius’ Behauptung geführt,[32] sondern auch zu literarischen Auseinandersetzungen mit dem Thema etwa in dem neulateinischen Gedicht Senex Corycius (1902) von Giovanni Pascoli (1855–1912).[33]

Auch wird thematisiert, ob der Greis in seinem Verhalten den Bienen entspricht oder nicht.[34] Insbesondere die englischsprachige Forschung sieht in dieser Passage einen Kontrast zur Gesellschaft der Bienen, der sich nicht nur an dem Alleinsein des Greises,[35] sondern vor allem an der Frage nach dem labor des senex festmacht.[36] Während in den Beschreibungen der Tätigkeiten des agricola und auch der Bienen das Wort labor öfter von Vergil gebraucht wird, taucht es in dieser Passage gerade nicht auf. Der Gartenbau wird mit cura bezeichnet. Zweifellos ist aber auch der korykische Greis das ganze Jahr über tätig, sodass man dem Fehlen des speziellen Begriffes dafür vielleicht nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte.[37] Zudem betont zumindest die Fachschriftstellerei, dass man sich stets um den Bienenstock zu kümmern habe.[38]

Wie auch in der Schilderung des Landguts in der 1. Ekloge steht auch in der des korykischen Greises die Bienenzucht nicht im Vordergrund, obgleich der Exkurs in dem der Bienenzucht gewidmeten vierten Buch der Georgica enthalten ist. Sie ist nur eine der zahlreichen Tätigkeiten des Greises, die sich ansonsten hauptsächlich auf den Gartenbau beziehen. Insofern ähnelt diese Passage mit einem alten Bienenzüchter eher den Stellen bei Aristophanes und Cicero und unterscheidet sich von Varros Bericht über die Gebrüder Veianii, bei denen die Bienenzucht im Fokus ihrer Tätigkeiten steht.

Anthologia Graeca

Eine dem korykischen Greis ganz ähnliche Figur findet sich auch in einem Epigramm des Apollonides (1. Jhd. n. Chr.) in der Anthologia Graeca (6,239 = III G./P.):[39]

Ζμήνεος[40] ἔκ με ταμὼν γλυκερὸν θέρος †ἀμφινομέων†[41]

γηραιὸς Κλείτων σπεῖσε μελισσοπόνος

ἀμβροσίων ἔαρος κηρῶν μέλι πολλὸν ἀμέλξας,

δῶρον ἀποιμάντου τηλοπέτευς ἀγέλης.

Θείης ἑσμοτόκον χορὸν ἄπλετον, εὖ δὲ μελιχροῦ 5

νέκταρος ἐμπλήσαις κηροπαγεῖς θαλάμας.

Aus der Wabe hat mich als süße Ernte geschnitten < > und als Spende dargebracht der alte Imker Kleiton, nachdem er aus dem göttlichen Wachs des Frühlings viel Honig gemolken hat, als Gabe seiner hirtenlosen fernfliegenden Herde. Mach du seinen schwarmgebärenden Chor zahlreich, reichlich fülle die mit Wachs verschlossenen Zellen mit honigsüßem Nektar.

Die Figur des Imkers Kleiton ist als γηραιός charakterisiert, der einer hier ungenannten Gottheit den Frühjahrshonig darbringt.[42] Besonders interessant ist in diesem Gedicht die Verwendung von Begriffen aus der Fachsprache der Landwirtschaft. Es ist auffällig, dass Begriffe aus der Imkersprache in einigen Fällen durch solche aus anderen Bereichen der Landwirtschaft ersetzt wurden. So wird für die Ernte des Honigs der Begriff θέρος (1) verwendet, der eigentlich die Ernte von Getreide im Sommer bezeichnet. Ein Terminus technicus für das Ernten des Honigs wäre beispielsweise βλίττειν. Für das Auspressen der Waben findet sich das Verb ἀμέλγειν (3),[43] das zwar durchaus auch allgemein für das Auspressen einer Flüssigkeit verwendet werden kann,[44] wörtlich aber „melken“ bedeutet. Der Schwarm (meist σμῆνος) wird hier mit dem gewählten Ausdruck ἀποίμαντος ἀγέλη (4) bezeichnet, der sich nur an dieser Stelle in der erhaltenen griechischen Literatur findet.[45] Eine naheliegende Erklärung für dieses Phänomen könnte nun sein, dass durch diese Wortwahl auf knappem Raum ein ähnliches Bild gezeichnet werden soll, wie es uns bei Varro und besonders auch beim korykischen Greis in den Georgica begegnet: Kleiton stehen diese traditionellen Bereiche der Landwirtschaft, also Ackerbau, Milchvieh- und Weidewirtschaft, nicht zur Verfügung, sodass die Bienenzucht als Ersatz für diese dient.

Darüber hinaus gilt es noch festzuhalten, dass die Bienen in diesem Gedicht nun als eigenständige Akteure auftreten. Nicht nur stammt das Geschenk (δῶρον; 4) von ihnen, sondern durch die Charakterisierung als ἀποίμαντος ἀγέλη wird auch ihre – im Vergleich zu anderen Tieren – selbstständige Lebensweise hervorgehoben. Die Bienen sind somit nicht bloßes Beiwerk, sondern wichtige Akteure in diesem Epigramm.

Das Epigramm des Apollonides wurde von Philipp von Thessalonike in seine Sammlung aufgenommen. Letzterer hat auch ein eigenes Gedicht verfasst, das am Rande ebenfalls einen älteren Bienenzüchter erwähnt (Anthologia Graeca 9,438):

βωλοτόμοι μύρμηκες, ὁ γῆς στρατός, ἡνίκα τένδον

γειομόρου μελιχρὴν σμηνοδόκου χάριτα,

μηνίσας ὁ πρέσβυς ἐς ὕδατα κρωσσὸν ἔβαψεν

ἐνθάδε τοὺς ἀπὸ γῆς οὐ δοκέων πελάσειν·

οἱ δὲ νέας κούφας[46] ἀχυρίτιδας ἀντιφέροντες 5

αὐτοκυβερνῆται πρὸς κύτος ἐτρόχασαν.

ἦ ῥα φίλη γαστὴρ καὶ βαιοτάτους ἀνέπεισεν

ἐκ χθονὸς εἰς Νύμφας καινοτάτους ἐρέτας.

Als die erdschollenspaltenden Ameisen, die Armee der Erde, an den honigsüßen Gaben des bienenhaltenden Landbesitzers nagten, tauchte der erzürnte Alte den Krug ins Wasser, in der Meinung, dass diese nicht von der Erde dorthin gelangen werden; diese aber nahmen dagegen Strohhalme als unbeladene Schiffe und segelten selbst eilig auf das Gefäß zu. Wahrlich, der geliebte Magen hat so auch die Kleinsten dazu verleitet, sich als ganz neue Ruderer vom Land zu den (Meeres-)Nymphen (zu begeben).

Das Epigramm dient nun weniger dazu, den Imker als solchen zu charakterisieren, vielmehr liegt der Fokus ganz auf der besonders geschickten militärischen Leistung der Ameisen. Gerade dies zeigt jedoch, dass die Charakterisierung des Bienenhalters (σμηνοδόκος) als älteren Landbesitzers (γειομόρος; πρέσβυς) hier wohl topisch verwendet wird, weil sie für die Geschichte nicht zentral ist.

Plinius, Naturalis historia

Nicht nur in literarischen Texten im engeren Sinne, sondern auch in der Naturalis historia des Plinius lassen sich ähnliche Figuren finden. So verweist Plinius im Rahmen der Diskussion über die Fortpflanzung und Entwicklung der Bienen auf einen Konsular, der wohl aus wissenschaftlichem Interesse eine Art gläsernen Stock errichtet habe, um das Verhalten der Tiere beobachten zu können (nat. 11,49):[47]Spectatum hoc Romae consularis cuiusdam suburbano alvis cornu lanternae tralucido factis („Man hat dies in Rom auf dem Landgut eines gewissen Konsulars mithilfe von Bienenstöcken beobachtet, die aus dem durchsichtigen Horn für Laternen hergestellt waren.“). Im 21. Buch über Heilpflanzen aus dem Garten ist ebenfalls von durchsichtigen Stöcken die Rede, die sich viele Leute in ihrem Garten aufstellen ließen (nat. 21,80): multi et e speculari lapide fecere, ut operantes intus spectarent („Viele haben ihn [den Bienenstock] auch aus Marienglas hergestellt, um sie darin beim Arbeiten zu beobachten.“). In diesen Berichten lassen sich Parallelen zu den eher literarischen Texten ausmachen. Der sicherlich schon ältere Konsular und die übrigen Besitzer eines gläsernen Bienenstockes scheinen ihren Tieren eine gewisse Zuneigung und vor allem ein nicht nur ökonomisches Interesse entgegenzubringen, sodass sie sogar in einen solchen Stock investieren, um das Treiben ihrer Tiere beobachten zu können.

Darüber hinaus berichtet Plinius (nat. 11,19) von Aristomachos von Soloi und Philiskos von Thasos, zwei seiner – vermutlich hellenistischen – Quellen, die ihren Bienen besonders angetan gewesen sein sollen (ne quis miretur amore earum [sc. apium] captos ...). Aristomachos soll sich 58 Jahre lang mit nichts anderem als der Bienenzucht beschäftigt haben und Philiskos soll sich gar mit seinen Bienen in die Einsamkeit (in desertis) zurückgezogen und daher den Beinamen Agrius („der Wilde“) erhalten haben. In diesen Berichten von historischen Personen lassen sich ebenfalls Parallelen zum Motiv des alten Mannes erkennen, der in der Abgeschiedenheit von und mit seinen Bienen lebt.

Ps.-Quintilian, Declamatio 13

Der Verlust des geliebten Bienenschwarmes ist das Thema einer pseudo-quintilianischen Deklamation, die auch Apes pauperis („Die Bienen des armen Mannes“) genannt wird. Wie bei allen größeren Deklamationen ist die Autorschaft und die Abfassungszeit nur schwer zu ermitteln, allgemein geht man aber davon aus, dass das Corpus, welches sicherlich auf mehrere Autoren zurückgeht, im 2. Jhd. n. Chr. entstanden ist, unsere Declamatio eventuell auch etwas früher.[48] Der in der Forschung bisher wenig beachtete Text ist die Anklagerede eines armen Mannes, der in der Nachbarschaft eines Reichen lebt.[49] Der Arme hat auf seinem kleinen Stück Land Bienen gehalten, die aber auf den Blumen im Garten des Reichen weideten. Da der Reiche dies nicht dulden wollte, hat er die Blumen mit Gift benetzt, sodass die Bienen alle starben und der Arme somit seine Lebensgrundlage verlor. Daher verklagt der Arme nun den Reichen. Bei der Rede handelt es sich also um eine Spielart des häufig in den Deklamationen der Kaiserzeit zu findenden Themas „Arm gegen Reich“.[50]

Die Deklamation selbst enthält viele eher juristische Passagen,[51] doch bietet sie gerade in der narratio am Anfang sowie in der peroratio am Ende der Rede auch für unsere Fragestellungen interessante Charakterisierungen der Bienen und des Imkers sowie ihrer Beziehung zueinander.[52] Vor allem diese Teile sind stark von den Georgica geprägt, was sich etwa in einer ähnlichen Wortwahl zeigt.[53] Parallelen finden sich nicht nur zum Exkurs des korykischen Greises, sondern aufgrund der Thematik auch zum sogenannten Aristaeus-Epyllion am Ende des 4. Buches von Vergils Georgica.[54] Aristaios, der Sohn des Apollon und der Nymphe Kyrene, galt in der Antike als der Gründungsheros der Bienenzucht. Vergil berichtet von Aristaios’ Verlust seines Bienenschwarmes als Folge seiner illegitimen Nachstellung der Eurydike. Aristaios hat also gewissermaßen Schuld am Verlust seiner Bienen, der Arme in dieser Deklamation dagegen nicht. Darüber hinaus verliert Aristaios bei Vergil seine Bienen aufgrund von Krankheit und Hunger, nicht durch Gift (amissis, ut fama, apibus morboque fameque; Verg. georg. 4,318).

Sich selbst und ihre Lage beschreibt die Erzählinstanz folgendermaßen ([Quint.] decl. 13,2):

Est mihi paternus, iudices, agellus, sane angustus et pauper, non vitibus consitus, non frumentis ferax, non pascuis laetus; ieiunae modo glebae atque humilis thymi, et non late pauperi casae circumiecta possessio. Verum mihi vel hoc fuit gratissima, quod non fuit digna, quam dives concupisceret. In hoc ego vitae meae secreto remotus a tumultu civitatis ignobile aevum agere procul ab ambitu et omni maioris fortunae cupiditate constitui et, dum molesta lege naturae transiret aetas, vitam fallere. Hoc mihi parvulum terrae et humilis tugurii rusticum culmen aequitas animi regna fecerat, satisque divitiarum erat nihil amplius velle.

Mir gehört ein Äckerchen, vom Vater geerbt, ihr Richter, ziemlich schmal und ärmlich, nicht mit Weinreben bepflanzt, nicht fruchtbar für Getreide, nicht üppig für Weiden; nur von magerem Boden und niedrigem Thymian und kein Grundstück, das die arme Hütte weithin umgibt. Aber mir war es besonders deshalb allerliebst, weil es nicht wert war, dass es ein Reicher begehrte. Ich habe beschlossen in dieser Abgeschiedenheit meines Daseins abseits vom Treiben der Bürgerschaft ein ruhmloses Leben zu führen, fern vom Streben nach Ämtern und jeder Gier nach einem größeren Vermögen und unbemerkt zu leben, bis die Lebenszeit durch das unliebsame Naturgesetz vorübergeht. Dieses kleine bisschen Erde und die bäuerliche Behausung einer bescheidenen Hütte hatte mir die Ausgeglichenheit meines Gemütes zu Königreichen gemacht und es war mir genug Reichtum, nichts darüber hinaus zu wollen.

Die Sprecherinstanz verfügt also über ein nur kleines ererbtes Stück Land, das für kaum eine Form von Landwirtschaft geeignet ist. Trotzdem habe sie mit harter Arbeit ein zurückgezogenes und zufriedenes Leben geführt. Diese Motive sind aus Varros Res rusticae und Vergils Georgica bereits gut bekannt.[55] Besonders die Formulierung humilis tugurii rusticum culmen aequitas animi regna fecerat verweist auf den bekannten Ausdruck regum aequabat opes animis in Verg. georg. 4,132.[56] In ihrem Alter sei der Sprecherinstanz die körperliche Arbeit zunehmend schwer gefallen,[57] weshalb sie sich auf die Bienenzucht verlegt habe,[58] zumal die Bienen als flugfähige Tiere in der Lage seien, auch außerhalb des nur kleinen Landstückes, das zudem inzwischen noch ganz vom Garten des Reichen umgeben war, nach Nahrung zu suchen (13,2–3):

Namque ego, iudices, dum fortius opus permisit aetas, terram manibus subegi, et difficultatem labore perdomui, et invito solo nonnihil tamen fecunditatis expressi. Cito labitur dies, et proclivis in pronum fertur aetas; abiere vires, census meus, defectaque labore senectus, magna pars mortis, nihil mihi reliquit nisi diligentiam. [3] Circumspicienti, quod conveniret opus invalidae senectutis curae, succurrebat sequi pecora, fetuque placidi gregis paupertatem tueri, sed ex omni parte circumiectus divitis ager vix tenuem ad gressus meos semitam dabat. Quid agimus? inquam, undique vallo divitiarum clusi sumus. Hinc hortuli locupletis, hinc arva, inde vineta, hinc saltus; nullus terra datur exitus. Quaeramus animal, quod volet.

Denn ich selbst habe, ihr Richter, so lange das Alter mir härtere Arbeit gestattete, die Erde mit meinen Händen bearbeitet, mit Mühe die Beschwerlichkeit bezwungen und holte aus dem unwilligen Boden doch manchen Ertrag. Schnell verrannen die Tage und das ansteigende Alter eilte dahin; es schwanden die Kräfte, mein Kapital, und geschwächt von der vielen Mühe war das hohe Alter, mehr tot als lebendig, und ließ mir nichts mehr als meine Sorgfalt. [3] Als ich mich umsah, welche Arbeit meiner Sorge um das kraftlose Alter passend wäre, kam mir der Gedanke, Vieh zu hüten und durch das Wachstum einer zahmen Herde mein ärmliches Leben zu bewahren. Aber der Acker des Reichen, der mich von allen Seiten umgab, bot mir kaum einen schmalen Fußpfad. „Was soll ich tun?“, sprach ich, „von allen Seiten sind wir vom Wall des Reichtums eingeschlossen. Hier die Gärtchen des Reichen, hier die Felder, dort die Weinberge, dort die Viehweiden; zu Lande gibt es keinen Ausgang. Wir wollen also ein Tier suchen, das fliegt.“

Wenn man denn wollte, könnte man in der Aussage, dass die Bienen die Arbeit für den Imker erledigen, der dazu selbst nicht mehr in der Lage ist, eine frühe Vorwegnahme der oben angesprochenen Forschungsdiskussion zum labor des korykischen Greises sehen. Gewisse Ähnlichkeiten weist diese Aussage auch zu dem bereits besprochenen Epigramm des Apollonides auf. Dort (Anth. Gr. 6,239,4) wurden die Bienen als ἀποίμαντος τηλοπέτης ἀγέλη, als „hirtenlose, fernfliegende Herde“ bezeichnet. Dies impliziert eine analoge Vorstellung, wie sie hier in der Declamatio begegnet: Die Bienen sind selbstständige Tiere, die keiner großen Aufsicht bedürfen, und sind durch ihre Fähigkeit zu fliegen nicht an die engen Grenzen eines kleinen Landgutes gebunden.

Ein wesentlicher Unterschied zu den Darstellungen bei Varro und Vergil liegt in der Begründung der Entscheidung zu Gartenbau und Bienenzucht. Während es in Varros und Vergils Darstellungen primär eine Entscheidung aufgrund der mangelnden Eignung des Landgutes für andere Formen der Landwirtschaft war, die den Ausschlag gab, ist der Fall hier ein wenig anders gelagert. Das Land des Armen ist zwar auch kaum ertragreich, doch konnte er mit viel Mühe, Ertrag aus dem Boden gewinnen. Erst als die schwindende Kraft im Alter keine andere Tätigkeit mehr erlaubte, habe er sich auf die Bienenzucht verlegt, nicht aber von Anfang an.[59] Das fortgeschrittene Lebensalter ist hier also kein zufälliges Attribut des Protagonisten, sondern wird als entscheidend für die Wahl der Bienenzucht angeführt. Ähnlich wie die Gebrüder Veianii bei Varro, aber im Gegensatz zum korykischen Greis bei Vergil, widmet sich der Arme nun ganz ausschließlich der Bienenzucht.[60] Wie die Gebrüder Veianii lebt er vom Verkauf seiner Produkte in der Stadt (13,3) und nicht autark von dem, was sein Garten hervorbringt. Der Bienenzüchter dieser Declamatio bleibt aber arm,[61] was in einem gewissen Widerspruch zur Darstellung in antiken Fachtexten steht, die die Bienenzucht meist als lukrativ beschreiben (s. Anm. 9), wenngleich letztere freilich aus der Sicht von Großgrundbesitzern geschrieben sind.

Gerade in Bezug auf sein ärmliches Leben vergleicht sich die Sprecherinstanz explizit mit seinen Bienen (13,3): nam quid apibus invenit natura praestantius? parcae, fideles, laboriosae. o animal simile pauperibus! („Denn was hat die Natur Hervorragenderes ersonnen als die Bienen? Sie sind sparsam, treu und arbeitsam. Oh du den Armen so ähnliches Tier!“).[62] In den Eigenschaften der Sparsamkeit, der Treue und des Fleißes sind die Tiere also den armen Menschen vergleichbar.[63] Zudem werden sie hier emphatisch direkt angesprochen, der Unterschied zwischen Mensch und Tier wird also nivelliert. Mehrmals wird in dieser Declamatio das treue Verhalten der Bienen betont (13,3; 16; 17). Mensch und Tier stehen also in einem engen Verhältnis der fides. An mehreren Stellen berichtet die Erzählinstanz zudem, dass sie großen Schmerz über den Verlust der Tiere empfinde (13,5; 7; 15) und geht sogar so weit zu behaupten, sie hätte selbst gerne das Gift genommen, wenn sie welches gefunden hätte (libenter bibissem, si invenissem, venenum; 13,5). Ausführlich und sehr emotional wird auch das Auffinden der toten Tiere geschildert (13,5–6). Die Vergiftung der Tiere wird darüber hinaus mit Kapitalverbrechen an Menschen gleichgesetzt (13,7; 14).

Bei aller Zuneigung zu den Bienen wird der Unterschied zwischen Mensch und Tier hier jedoch nicht völlig eingeebnet. Sie sind für die Sprecherinstanz auch Geschöpfe, die sie sich in ihrem Alter zu Nutzen machen kann (13,3–4; s. o.), und ganz deutlich sagt sie noch einmal gegen Ende der Rede, dass die Natur Tiere zum Nutzen für den Menschen geschaffen habe (13,15),[64] die Bienen aber zusätzlich noch Freude bereiteten (nam ut cetera animalia videtur mihi natura usibus nostris genuisse, haec etiam deliciis; 13,15). Die Tiere sind also nicht nur die finanzielle Grundlage des Alten, sondern darüber hinaus eine wichtige soziale oder moralische Stütze, zumal der Sprecher nicht über eine Familie zu verfügen scheint und die Bienen ihm diese ersetzen.[65] Dazu passt auch, dass er gleich zu Beginn der Declamatio betont, er sei weniger an der Ernte des Honigs und dem Verkauf in der Stadt interessiert, als an der Arbeit mit den Bienen (13,3). Nicht nur die finanzielle Grundlage, sondern gewissermaßen die Familie und den Grund zur Freude, hat der Reiche dem Armen durch die Tötung der Bienen genommen, was die Größe seines Verbrechens noch erhöht.[66]

Aelian, Epistula rustica 5

In einer der Epistulae rusticae Aelians ist ein weiteres interessantes Beispiel unseres Motivs, wiederum in Verbindung mit dem Verlust des Bienenschwarmes, erhalten. Das fiktive Milieu dieser Briefe ist die Welt attischer Bauern.[67] Da Attika in der Antike berühmt für seinen exzellenten Honig war (s. o.), ist es nicht verwunderlich, dass auch ein Imker zu Wort kommt.[68] In Brief 5 beklagt sich hier Baiton gegenüber Anthemion, dass ihn seine Bienen verlassen hätten.

Βαίτων Ἀνθεμίωνι

Τὰ σμήνη μοι τῶν μελιττῶν κενά, καὶ ἀπεφοίτησαν τῆς ἑστίας οὐκ οὖσαι τέως δραπέτιδες, ἀλλὰ γὰρ καὶ πισταὶ διέμενον καὶ ᾤκουν ὡς οἴκους τοὺς αὑτῶν σίμβλους, καὶ εἶχον λειμῶνα εὔδροσον καὶ δὴ καὶ ἀνθῶν εὔφορον, καὶ εἱστιῶμεν αὐτὰς πανδαισίᾳ· αἳ δὲ ὑπὸ τῆς φιλεργίας τῆς ἄγαν ἀνθειστίων ἡμᾶς πολλῷ καὶ καλῷ τῷ μέλιτι, κοὐδέποτε τῆσδε τῆς ὠδῖνος τῆς γλυκείας ἦσαν ἄγονοι. νῦν δὲ ᾤχοντο ἀπιοῦσαι λυπηθεῖσαι πρὸς ἡμῶν οὐδέν, οὐ μὰ τὸν Ἀρισταῖον καὶ τὸν Ἀπόλλω αὐτόν. καὶ αἱ μέν εἰσι φυγάδες, ὁ δὲ οἶκος αὐτῶν χῆρός ἐστι, καὶ τὰ ἄνθη τὰ ἐν τῷ λειμῶνι περίλυτα[69] γηρᾷ. ἐγὼ δὲ αὐτῶν ὅταν ὑπομνησθῶ τῆς πτήσεως καὶ τῆς εὐχαρίτου χορείας, οὐδὲν ἄλλο ἢ νομίζω θυγατέρας ἀφῃρῆσθαι. ὀργίζομαι μὲν οὖν αὐταῖς· τί γὰρ ἀπέλιπον τροφέα αὐτῶν καὶ ἀτεχνῶς πατέρα καὶ φρουρὸν καὶ μελεδωνὸν οὐκ ἀχάριστον; δεῖ δέ με ἀνιχνεῦσαι τὴν πλάνην αὐτῶν καὶ ὅποι ποτὲ ἀποδρᾶσαι κάθηνται, καὶ τίς αὐτὰς ὑπεδέξατο καὶ τοῦτο· ἔχει γάρ τοι τὰς μηδὲν προσηκούσας. εἶτα εὑρὼν ὀνειδιῶ πολλὰ τὰς ἀγνώμονας καὶ ἀπίστους.

Baiton grüßt den Anthemion

In meinem Stock sind keine Bienen mehr. Sie haben ihr Heim verlassen, obwohl sie zuvor keine Ausreißer waren, sondern im Gegenteil treu dortblieben und ihre eigenen Stöcke bewohnten wie Häuser. Und ihre Wiese war stets taubedeckt und, ja, auch voll von Blumen und ich habe sie immer mit einem Mahl bewirtet, bei dem nichts fehlte. Diese aber haben mich aufgrund ihres das Normalmaß überschreitenden Fleißes im Gegenzug mit viel schönem Honig bewirtet und niemals mussten wir auf ihre süße Leibesfrucht verzichten. Nun aber sind sie weggegangen und verschwunden, obwohl sie niemals etwas von mir erleiden mussten, niemals, bei Aristaios und Apollon selbst. So sind sie nun entflohen, ihr Haus aber ist verwaist und die Blüten auf der Wiese verwelken ringsum. Jedes Mal, wenn ich aber an ihren Flug und ihren anmutigen Tanz denke, glaube ich nichts anderes, als dass mir meine Töchter geraubt worden seien. Ich bin ihnen aber nun böse. Denn warum haben sie ihren Ernährer und schlichtweg ihren Vater, Wächter und nicht undankbaren Kümmerer verlassen? Ich muss aber ihrem Umherirren nachspüren und sehen, wohin auch immer sie sich nach ihrem Fortgehen niedergelassen haben. Und, wer sie aufgenommen hat, auch dies: Denn er hat sie ja sicherlich, obwohl sie ihm nicht gehören. Wenn ich sie dann gefunden habe, werde ich sie heftig schimpfen, die Undankbaren und Treulosen.

Ähnlich wie der Arme in der Deklamation betont Baiton in dem Brief ganz explizit die enge Beziehung zu seinen Bienen, indem er ihren Verlust mit Töchtern vergleicht, die ihm geraubt worden seien (οὐδὲν ἄλλο ἢ νομίζω θυγατέρας ἀφῃρῇσθαι), sowie sich selbst also ihren Ernährer, Vater, Wächter und Kümmerer (πατέρα καὶ φρουρὸν καὶ μελεδωνόν) bezeichnet, den sie verlassen hätten. Sein vorheriges Verhältnis zu den Tieren beschreibt er als von Treue (πισταὶ διέμενον; später dann: εἶτα εὑρὼν ὀνειδιῶ πολλὰ τὰς ἀγνώμονας καὶ ἀπίστους) und gegenseitigem Nutzen geprägt. Man könnte hier fast von einer ξενία sprechen, die durch die Formen εἱστιῶμεν und ἀνθειστίων ausgedrückt wird.[70] Doch tritt ebenfalls an einigen Stellen ein etwas anderes Bild hervor, wenn Baiton die abgegangenen Bienen mit den Begriffen für entlaufene Sklaven beschreibt (δραπέτιδες; φυγάδες). Baiton ist jedoch davon überzeugt, dass er seinen Tieren niemals Unrecht getan habe, wie er bei Aristaios und Apollon schwört. In diesem Zusammenhang ist vor allem der erstgenannte Aristaios interessant. Die Anrufung des Gründungsheros der Bienenzucht ist generell passend in diesem Kontext, Leone, Drago und Smith weisen aber wohl zu Recht darauf hin, dass hier noch ein weiterer Aspekt bedeutsam ist:[71] Aristaios selbst hat, wie bereits gesagt, ebenfalls seinen Bienenschwarm verloren. Baiton hält sich allerdings im Gegensatz zu Aristaios ausdrücklich für unschuldig und ist deshalb entsprechend erzürnt über seine Bienen, die ihn so treulos verlassen haben, und möchte sie heftig tadeln, wenn er sie wiedergefunden habe. Diese Aussage ist im letzten Satz des gesamten Briefes enthalten, was den zuletzt stehenden Worten ἀγνώμονας καὶ ἀπίστους ein besonderes Gewicht verleiht.

Kurzum, in Aelians Brief begegnet uns der Bienenzüchter in einer eher ungewohnten Rolle: In der des verschmähten Vaters oder Freundes, man könnte vielleicht auch Liebhabers sagen,[72] dessen zuvor große Zuneigung in nun ebenso großen Zorn umgeschlagen ist. Eine starke Emotionalisierung der Tier-Mensch-Beziehung tritt hier zutage. Mensch und Tier stehen moralisch auf einer Ebene.[73] Dies wird nicht zuletzt durch die Wahl der entsprechenden Termini ersichtlich, mit denen Baiton seine Beziehung zu den Bienen charakterisiert, als Vater-Töchter-Verhältnis, ξενία oder – an Stellen, an denen er die Bienen stärker kritisiert – als das von Herr und Sklaven. Besonders die beiden ersten Arten von Beziehungen basieren in hohem Maße auf Vertrauen und ein Bruch zählt zu den schlimmsten Freveln. Dadurch wird ersichtlich, auf welcher Ebene die Mensch-Tier-Beziehung hier angesiedelt ist, nämlich als inniges Vertrauensverhältnis unter Gleichen.

Dazu sollte man noch einen weiteren Punkt beachten. Nur sehr kurz, fast ganz am Ende des Briefes thematisiert Baiton, dass seine Bienen sich möglicherweise bei jemand anderem niedergelassen haben. Smith äußert die Theorie, dass der hier nicht namentlich Genannte der Adressat des Briefes, Anthemion, sei.[74] Dies leitet er unter anderem aus der emphatischen Partikel τοι ab, die er hier eher in ihrer etymologisch ursprünglichen Bedeutung als ethischer Dativ von σύ verstehen möchte. Diese Interpretation entbehrt nicht eines gewissen Charmes. Dies gilt insbesondere für das von Smith ebenfalls hervorgehobene Verständnis des Namens „Anthemion“, der auf ἄνθος zurückzuführen ist.[75] Nur ein blumenreicher Mann sei also in der Lage, die Bienen des Baiton zu verführen. Diesem wird jedoch kaum Schuld gegeben, der moralische Fehler wird allein den Tieren angelastet, die das Vertrauensverhältnis beschädigt haben. Der Schmerz entsteht vor allem deshalb, weil das Verhalten nach Baitons Darstellung eigentlich nicht normal ist. Viele naturkundliche agronomische Schriften betonen allerdings, dass es üblich sei, dass zumindest ein Teil des Volkes im Frühsommer auszieht, wie es ja auch tatsächlich der Fall ist.[76] Ein natürliches Verhalten der Bienen wird durch die emotionale Beziehung, die Baiton zu ihnen aufbaut, zu einer eher für einen Menschen verwerflichen Tat stilisiert. Das Lebensalter Baitons wird im Brief nicht explizit angesprochen, doch legt die Betonung eines Vater-Töchter-Verhältnisses nahe, dass er sich zumindest nicht als jungen Mann sieht. Möchte man Dragos Interpretation der Inszenierung Baitons als verschmähtem Liebhaber folgen,[77] könnte man noch auf einen weiteren Aspekt hinweisen. Sollte die Figur des Imkers, wie es die übrigen Beispiele aus dieser Zeit nahelegen, tatsächlich primär als älterer Mann konzeptualisiert worden sein, so könnte man darin auch einen Grund für die Verschmähung durch seine Bienen erkennen: Sie könnten zu einem Mann gegangen sein, der – wie es sein Name nahelegt – noch in der Blüte seiner Jahre steht.

In diesem Zusammenhang gilt es auch den Charakter dieses Briefes und des gesamten Corpus zu beachten. Viele Briefe weisen eine Beeinflussung nicht nur durch die Bukolik, sondern auch durch die Komödie auf.[78] Diese pathetisch überhöhte Klage über den Verlust der Tiere könnte somit ein Mittel der Ironie und der Komik sein.[79]

Corpus Aesopicum, Fabula 72 (Perry = 74 Hausrath)

Für die unter dem Namen Aesops überlieferten Fabeln gilt allgemein, dass ihre genaue Herkunft und Abfassungszeit schwierig zu bestimmen ist. Erstmals in der sogenannten Collectio Augustana, die vermutlich im 2. Jhd. n. Chr. entstanden ist,[80] nicht aber in den Sammlungen des Phaedrus und des Babrios, ist eine Fabel vom Imker und seinen Bienen enthalten:[81]

Μελισσουργός[82]

Εἰς μελισσουργοῦ τις εἰσελθών, ἐκείνου ἀπόντος, τό τε μέλι καὶ τὰ κηρία ἀφείλετο. ὁ δὲ ἐπανελθών, ἐπειδὴ ἐθεάσατο ἐρήμους τὰς κυψέλας, εἱστήκει ταύτας διερευνῶν. Αἱ δὲ μέλισσαι ἐπανελθοῦσαι ἀπὸ τῆς νομῆς, ὡς κατέλαβον αὐτὸν, παίουσαι τοῖς κέντροις τὰ πάνδεινα διετίθεσαν. Κἀκεῖνος ἔφη πρὸς αὐτάς „ὦ κάκιστα ζῷα, ὑμεῖς τὸν μὲν κλέψαντα ὑμῶν τὰ κηρία ἀθῷον ἀφήκατε, ἐμὲ δὲ τὸν ἐπιμελούμενον ὑμῶν τύπτετε;“

Οὕτως ἔνιοι τῶν ἀνθρώπων δι’ ἄγνοιαν τοὺς ἐχθροὺς μὴ φυλαττόμενοι τοὺς φίλους ὡς ἐπιβούλους ἀπωθοῦνται.

Es kam jemand zu einem Imker, als dieser nicht zuhause war, und stahl den Honig und die Waben. Als jener (sc. Imker) wieder zurückkehrte und sah, dass die Bienenstöcke leer waren, blieb er stehen und untersuchte sie. Wie nun aber die Bienen von der Weide zurückkamen und ihn dort antrafen, stachen sie ihn mit ihren Stacheln und richteten ihn übel zu. Und jener sagte zu ihnen: „Ihr schlechtesten Tiere. Ihr habt den, der euch bestohlen habt, unbestraft davonkommen lassen, mich aber, der ich mich um euch sorge, stecht ihr?“

So schützen sich manche Menschen aus Ignoranz nicht vor ihren Feinden und verstoßen ihre Freunde in der Annahme, sie wollten ihnen Übles tun.

Über den Imker selbst wird nicht viel berichtet, außer dass er sich nach eigener Aussage um seine Tiere sorgt. Wie es für eine Fabel nicht ungewöhnlich ist, kommt den Tieren eine prominente Rolle zu. Sie sind die direkten Ansprechpartner des Imkers, auch wenn Sie selbst keine Antwort geben, und ihr Verhalten wird an menschlichen Maßstäben gemessen. Ihr ignorantes und treuloses Vorgehen gegenüber ihrem Pfleger veranlasst diesen, sie als κάκιστα ζῷα zu bezeichnen.

In seiner Enttäuschung und Entrüstung über das ignorante Verhalten der Bienen kann der Imker in dieser Fabel an Baiton in Aelians 5. Epistel erinnern. Gleichwohl unterscheiden sich die Geschichten in einigen Punkten, sodass man vermutlich nicht von einer gegenseitigen Beeinflussung ausgehen sollte. Dennoch ist die thematische und motivische Nähe der Epistel zur Fabel interessant.

Zusammenfassung und Ausblick

Es zeigt sich, dass die Figur des Bienenhalters in verschiedenen Gattungen der griechischen und lateinischen Literatur auftreten kann und vor allem in der Kaiserzeit an Kontur gewinnt. Während die Bienenzucht etwa in den Darstellungen bei Aristophanes, Cicero und auch bei Vergil nur eine unter vielen landwirtschaftlichen Tätigkeiten ist, lässt sich in den späteren Texten (und auch bereits bei Varro) eine stärkere Fokussierung auf das Leben mit speziell diesen Tieren erkennen. Dies geht auch mit einer deutlicheren Betonung der Handlungs- und Wirkungsmacht der Bienen einher. Während die Tiere etwa bei Aristophanes und in Vergils Eklogen eher als Staffage dienen, die das Landleben illustrieren, und sie bei Varro als geschickte Möglichkeit genannt werden, ein gutes Einkommen zu erzielen, so steht in Texten der Kaiserzeit dagegen die emotionale Beziehung des Bienenhalters zu seinen Bienen oftmals im Vordergrund, wenngleich die anderen Aspekte nicht völlig ausgeblendet werden. Bei allen Unterschieden im Detail kann man also vor allem in den kaiserzeitlichen Texten, den griechischen wie den lateinischen, eine Emotionalisierung der Tier-Mensch-Beziehung erkennen. Zudem werden die Tiere in stärkerem Maße als fast schon ebenbürtige Mitlebewesen wahrgenommen, denen wie dem Menschen bestimmte Rechte und Pflichten zuteilwerden. Dies wird gerade in den letztgenannten Beispielen, in der pseudo-quintilianischen Deklamation, in Aelians Brief sowie – hier allerdings auch gattungsbedingt – der Fabel deutlich.

Diese Beobachtung stimmt mit der allgemeinen Entwicklung der zoologischen und (natur-)philosophischen Literatur überein. Seit dem Hellenismus, besonders aber in der Kaiserzeit lässt sich eine Abkehr von der aristotelischen und theophrastischen Naturforschung hin zu einer stärker anthropomorphisierenden und vor allem an wundersamen Verhaltensweisen interessierten Tierkunde erkennen.[83] Insofern ist es verständlich, dass gerade in dieser Zeit auch den Bienen und ihrem Verhalten eine stärkere Rolle in der Literatur zukommt und sie als eigenständige Akteure und adäquate Gegenüber zu ihren Haltern auftreten. Dazu passt auch, dass nach Berichten des Plinius tatsächlich ein genuines Interesse an diesen Tieren bei einigen Gutsbesitzern entstand.

Während erste Ansätze des Motivs eines älteren Imkers auf seinem kleinen Landgut schon bei Aristophanes, Cicero und auch bei Varro zu erkennen sind, tritt es erstmals deutlich bei Vergil auf und findet sich dann als Topos in verschiedenen griechischen und lateinischen Texten der Kaiserzeit. Je nach Darstellungsabsicht und Gattung kann das Motiv jedoch angepasst und Elemente ausgelassen oder ergänzt werden. So findet sich die Erwähnung des Alters bei Cicero, Vergil, in den beiden Gedichten der Anthologia Graeca sowie in der pseudo-quintilianischen Deklamation (man könnte noch den Konsular und Aristomachos bei Plinius hinzunehmen), in der Epistel Aelians sowie in der Fabel wird es aber zumindest nicht explizit erwähnt. Nur in der Deklamation wird eine Begründung für die Verbindung von Alter und Bienenzucht angebracht: Diese Tätigkeit wird hier als für einen körperlich eingeschränkten Menschen gut geeignet angeführt, weil sie weniger anstrengend und mühevoll ist. In den übrigen Texten fehlt eine solche Begründung, sodass das Alter zu einem bloßen Attribut des Bienenhalters wird, jedoch möglicherweise mit der lebensweltlichen Erfahrung übereinstimmt.

Darüber hinaus sind die literarischen Beispiele, insbesondere die kaiserzeitlichen, größtenteils im kleinbäuerlichen Milieu zu verorten; das dürfte wohl auch für Aelians Epistel und die Fabel gelten, wenngleich die Bescheidenheit des Landgutes dort nicht so stark betont wird. Die Bienenzucht wird teilweise in Verbindung mit dem Anlegen eines dafür geeigneten Gartens als Möglichkeit für ein Stück Land eingeführt, das für keine andere Form von Landwirtschaft geeignet ist. Die Welt des Bienenzüchters ist dabei oftmals dezidiert von einer städtischen Gesellschaft abgetrennt.

Teilweise sind die Unterschiede in der Ausgestaltung der Figur auch durch die jeweils gewählte literarische Form bedingt. Der Fokus auf Tiere ist ein konstitutives Element der Fabel und auch typisch für Aelians Epistulae sowie für einige Epigramme. In anderen Gattungen ist dieser Aspekt jedoch weniger zentral. Ebenso kann man das Fehlen einer ausführlichen Beschreibung des Gartens, der im Zentrum von Vergils Exkurs steht, etwa in der Fabel, der Epistel oder den Epigrammen damit erklären, dass dies kleine Formen sind, die sich daher auf einen Aspekt konzentrieren und keine ausführliche Schilderung anderer Elemente geben können. Auch wenn der Imker oftmals arm ist, müssen die Gebrüder Veianii reich sein, weil es der Intention der Res rusticae entspricht, die Landwirtschaft als lukrativ darzustellen.

Es ist schwierig zu sagen, inwieweit Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den einzelnen Texten bestehen. Sicherlich rekurriert Vergil auf Varro und die pseudo-quintilianische Deklamation wiederum auf beide, vor allem aber auf Vergil. Auch wenn sich ein Bezug auf Vergil weniger deutlich ausmachen lässt, gilt sowohl für Apollonides und Philipp als auch für Aelian, dass sie mit lateinischer Literatur in Berührung gekommen sind und Vergils Texte daher vermutlich kannten.[84]

Die Verwendung des Bildes vom alten Mann mit seinen Bienen endet nicht in der Spätantike, sondern wird auch in der mittel- und neulateinischen Literatur immer wieder aufgenommen, hier meist dezidiert an Vergils korykischen Greis angelehnt.[85] Beispielhaft sei nur auf die gewissermaßen konträre Gestalt des Mannes aus Viterbo in Marco Girolamo Vidas De Bombyce (2,142–163)[86] sowie auf Pascolis bereits erwähnten Senex Corycius hingewiesen.[87]

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Online erschienen: 2020-06-06
Erschienen im Druck: 2020-06-03

© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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Downloaded on 22.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/phil-2020-0104/html?lang=en
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