Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht die Auffassung des Wirkens Christi in der Theologie Martin Luthers und dokumentiert die existenzielle und praktische Dimension seiner theologia crucis. – Für Luther ist Christus Deus vivificans. Der rechtfertigende Glaube aber, in dem der Mensch das Wort der Verheißung ergreift und Christus seinen Herrn und Gott sein lässt, ist in der Theologie Luthers nichts anderes als die Aufhebung der Abkehr von Gott und somit das Ende des „alten“ Selbstverhältnisses, das „Sterben“ des „alten Adams,“ der über sich selbst und alle Dinge der Welt eigenmächtig verfügen will. Das Eins-werden mit Christus impliziert für Luther die freie Zustimmung zum „Gesetz“ der Schöpfung bzw. zu dem in den Zehn Geboten formulierten göttlichen Willen für das Lebensverhalten des Menschen. Das Sich-halten an Christus wirkt je neu die Distanzierung vom eigenen naturalen Streben und die Überwindung des quaerere quae sua sunt. Das Leben des Christen ist damit für Luther eine ständige Buße, in welcher der alte Adam von Christus „vertrieben“ und der Geist gegeben wird. Der dreieinige Gott wirkt also das Heil durch Christus im Heiligen Geist, indem er „tötet und lebendig macht.“ Wenn der Prediger Luther Jesus Christus ausschließlich als den Deus vivificans verkündet, spricht er gewissermaßen per synecdochen vom Ziel des göttlichen Wirkens.
Abstract
This article examines the notion of Christ’s work in Martin Luther’s theology and documents the existential and practical aspect of his theologia crucis. For Luther, Christ is Deus vivificans. However, in Luther’s theology, the justifying faith in which man accepts the word of His promise and allows Christ to be his Lord and God, is nothing other than the annulment of his rejection of God and thus the end of the ‘old’ self-relation, the “death” of the “old Adam” who wants to dispose arbitrary over himself and all things in the world. For Luther, unio with Christ implies free consent to the ‘law’ of creation, respectively to the divine will for human behaviour as formulated in the Ten Commandments. Adhering to Christ has the effect of distancing oneself from one's own natural striving and overcoming the quaerere quae sua sunt. The Christian’s life is one of constant repentance, in the course of which the old Adam is “driven out” by Christ and the Spirit is given. The Triune God thus works salvation through Christ in the Holy Spirit by ‘putting to death and giving life.’ When the preacher Luther proclaims Jesus Christ exclusively as the Deus vivificans, he speaks, as it were, per synecdoche of the purpose of divine action.
Dass Martin Luther das Singen sehr geschätzt und geistliche Lieder für geeignet hielt, das Evangelium „zu treyben und ynn schwanck zu bringen,“[1] ist allgemein bekannt.[2] Sowohl das erste Wittenberger Gesangbuch von 1524 als auch die folgenden Liederbücher, die Luther selbst durchgesehen und zu denen er Vorreden verfasst hat,[3] enthalten außer seinen eigenen Liedern unter anderem „Herr Christ der einig Gott’s Sohn“ von Elisabeth Cruciger, der Ehefrau von Luthers Schüler und Freund Caspar Cruciger,[4] das – wie die Lieder Luthers – in der Folgezeit breit rezipiert wurde. Es gliedert sich in zwei Teile: Die ersten beiden Strophen sind „Lobgesanck“ von Christus, die Strophen 3–5 Du-Anrede, sie bitten Christus um sein Wirken als „väterliche Kraft“: um Wachstum in seiner Liebe und Erkenntnis, um das „Bleiben am Glauben,“ um die völlige Ausrichtung auf ihn. Strophe 5 lautet:
Ertöt‘ uns durch dein‘ Güte, / erweck‘ uns durch dein Gnad‘.
Den alten Menschen kränke, / dass der neu’ leben mag
und hier auf dieser Erden den Sinn und all‘ Begehren und G’danken hab‘ zu dir.
In diesem Lied, das hier nicht noch einmal untersucht werden soll,[5] erbittet die Gemeinde also mortificatio und vivificatio als Wirken Christi. – Dass Gott zum Heil nicht anders handelt, als indem er (den alten Menschen) „tötet“, ist eine zentrale Aussage auch der Theologie Martin Luthers; regelmäßig zitiert er 1Sam 2,6.[6] Meist schreibt Luther jedoch die mortificatio als opus alienum Gottes dem „Gesetz“ und die vivificatio als opus proprium Gottes dem „Evangelium“ bzw. Christus zu – und lehrt die Notwendigkeit von deren strikter Unterscheidung.[7] Es ergibt sich nun die Frage, ob das von Luther quasi autorisierte Lied seinem eigenen Verständnis widerspricht, oder ob und wie auch Martin Luther das Wirken Christi als mortificatio des alten und vivificatio des neuen Menschen auffasst. Um dieser Frage nachzugehen, sollen zunächst Luthers Bekräftigung des trinitätstheologischen Axioms „Opera trinitatis ad extra indivisa sunt“ sowie seine Beschreibung des Wirkens Gottes durch die „zweierlei Worte“ Gesetz und Evangelium rekapituliert werden. Der Hauptteil dokumentiert, inwiefern für Martin Luther Gott als mortificans et vivificans auch in Jesus Christus begegnet, und demonstriert somit eine existenzielle Dimension seiner theologia crucis.[8] Anschließend soll das neue Verhältnis der Christen zum Gesetz kurz dargestellt und zusammenfassend Differenz und Verknüpfung von Gesetz und Evangelium in der Theologie Martin Luthers einer Relektüre unterzogen werden.
1 Grundlegende assertiones[9]
1.1 Opera trinitatis ad extra indivisa sunt
Trinitätstheologische Motive finden sich nicht nur in Luthers berühmtem Lied „Nun freut euch, lieben Christen gmein“ (1523), sondern auch in vielen seiner Predigten; sein eigenes „Bekenntnis“ von 1528 ist trinitarisch strukturiert, dasselbe gilt für seine Auslegungen des Glaubensbekenntnisses in den Katechismen (1529); und in den 40er Jahren organisiert Luther in Wittenberg mehrere Disputationen zu Fragen der Trinitätslehre.[10] In seiner Schrift Von den letzten Worten Davids (1543) beschäftigt er sich ausführlich mit dem altkirchlichen Axiom „Opera trinitatis ad extra indivisa sunt,“ das im Blick auf das Handeln Gottes in der Welt die Einheit des göttlichen Willens und Wirkens bezeichnet.[11] Luther bekräftigt dessen Geltung und erläutert die Regel an etlichen Beispielen: „Der Vater ist allmächtiger Schöpfer, ebenso der Sohn, ebenso der Geist. Der Sohn ist unser Heiland und Erlöser, ebenso der Vater, ebenso der Geist [...] so heiligt der Heilige Geist die Christenheit, der Vater auch, der Sohn auch, und sind dennoch nicht drei, sondern es ist ein Heiligmacher etc.“[12] Es gilt also: „Wenn ich einer der göttlichen Personen – nach außen, in den Kreaturen – ein besonderes Werk zuschreibe, womit die anderen zwei nichts zu tun haben sollen, dann habe ich die einige Gottheit zertrennt und drei Götter oder Schöpfer daraus gemacht. Das ist falsch. [...] Hierher gehört die Regel des Augustinus: Opera Trinitatis ad Extra sunt indivisa.“[13] Der hebräisch HERR genannte Gott, der mit Mose spricht, sei kein anderer als Jesus Christus: „Was der Vater tut, das tut auch der Sohn;“ Vater und Sohn sind zwei Personen, das Werk jedoch eines und „nicht zweierlei oder anderlei Werk.“[14]
Die Auslegungen der Weihnachtsperikope Tit 3, 3–8[15] über die Taufe als das göttliche Werk der Wiedergeburt und Erneuerung durch Christus im Heiligen Geist bieten Luther einerseits eine Gelegenheit, den einzelnen Personen der Trinität unterschiedliche Aspekte des göttlichen Heilshandelns zu appropriieren,[16] andererseits die Einheit des Werkes und die Einheit Gottes in seinem Wirken herauszustellen:[17] „Ibi drey werckmeister, qui das einige werck in uns wircken [...] et idem opus quaelibet persona operatur;“[18] Gottes Wirken zum Heil kann und muss von jeder göttlichen Person ausgesagt werden.[19]
1.2 Die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium[20]
„Was zum ewigen Heil führt, das sind die Worte und Werke Gottes, [...]‚Worte Gottes‘ aber nenne ich das Gesetz so gut wie das Evangelium.“[21] Diese „zweierlei“ Worte Gottes haben unterschiedlichen Inhalt und gegensätzliche Wirkungen: Das Evangelium bzw. Christus verheißt dem Sünder die Gnade Gottes und die Gabe der Gerechtigkeit und schenkt dem, der glaubt, Leben und Heil. Das Gesetz gebietet, was der Mensch tun soll, es fordert Werke, gibt aber nicht die Fähigkeit, sie zu tun; es verbietet das selbstsüchtige Begehren und deckt somit das Sünder-Sein des Menschen auf, seine verdorbene Natur, zu der das quaerere quae sua sunt unentrinnbar gehört, und offenbart den Zorn Gottes über den Menschen, der so seinem Willen nicht entspricht. Das Gesetz wirkt damit nichts als Schrecken und Tod.[22]
Das Werk des Gesetzes, das die Selbstsicherheit des Sünders vernichtet und ihn so nach Hilfe suchen lässt, ist jedoch ein notwendiger Bestandteil des rechtfertigenden Handelns Gottes, denn die Verheißung gilt nicht den Vermessenen, denen ihre Sünden gleichgültig sind, sondern denen, die frei von der Sünde sein wollen.[23] In den Auseinandersetzungen mit den „Antinomern“ hat Luther seine Position wiederholt erläutert: Das Leben der Glaubenden, die „Buße“,[24] bedarf der Gesetzespredigt. Denn zur Buße gehört der Schmerz über die eigene Sünde, und dieser ist nichts anderes und kann nichts anderes sein als das „Berührt-Werden durch das Gesetz oder die Wahrnehmung (sensus) des Gesetzes im Herzen“ und kann nur aus dem Gesetz kommen.[25] Dass aber ein Mensch das Gesetz versteht und dadurch im Herzen berührt wird, das ist Werk des Heiligen Geistes.[26] Es gilt also: „Zuerst hört man das Wort Gottes [das Gesetz], worin der Geist die Welt wegen der Sünde straft; wenn die Sünde erkannt ist, hört man von der Gnade Christi [das Evangelium], und in diesem Wort kommt der Geist und gibt den Glauben, wo und wem er will – und dann beginnen der Kampf gegen die verbliebene Selbstsucht, das Kreuz und die Werke der Liebe.“[27] Der Heilige Geist gibt also durch das göttliche Wort des Gesetzes das NEIN Gottes zur Sünde zu verstehen und bringt es damit zur Wirkung; und er spricht durch das göttliche Wort des Evangeliums das JA zum Geschöpf und erschafft den Menschen neu, sodass er „Lust zum Gesetz gewinnt von Herzen und nunmehr alles nicht aus Furcht noch Zwang, sondern aus freiem Herzen tut.“[28]
Zum Heil handelt Gott also, indem er sein „fremdes Werk“ (opus alienum) wirkt, um sein eigentliches (opus proprium) zu wirken:[29] „Ego sum Deus mortificans et vivificans, deducens ad inferos et reducens, pauperem faciens et ditans. Non separatim aut disiunctivo: Ego occido. Nein das wer der Teufel. Sed sum occisor et vivificator, deduco ad inferos, sed ita ut reducam.”[30] Von dem zum Heil führenden Handeln Gottes ist also das Wirken „des Teufels“ zu unterscheiden, das zum Tod führt, zu einem Tod, der nicht der heilvolle „Tod“ zum Leben ist: Im Blick auf solches Geschehen ist Gott sua maiestate absconditus bzw. absolutus, völlig unbegreiflich und nicht zu erforschen.[31] Für Luther erscheint jedoch „hinter dem Gesetz“ immer auch „der Abgrund des in seiner Natur und Majestät uns entzogenen Gottes“;[32] in gewisser Weise überträgt Luther „das Gefahrenpotential des verborgenen Gottes [...] auf das göttliche Wort des Gesetzes.“[33] Trotz der resultierenden begrifflichen Unschärfen bei Luther ist im Sinne eines angemessenen Verständnisses seiner Theologie „die Verborgenheit Gottes in maiestate strikt von jener sub contrario zu unterscheiden.“[34] – Gottes Handeln zum Heil wird ergriffen im „Glauben, der Christus ergreift“:[35] Dieser Glaube an Christus „affert remissionem et mortificationem peccatorum per Spiritum sanctum, Qui veterem hominem cum suis concupiscentiis et crucifigit et renovat ad imaginem Dei.“[36] Zu dokumentieren ist nun also, in welcher Weise für Luther Christus als mortificans et vivificans begegnet.
2 Christus mortificans et vivificans
2.1 Christus als Prediger und Interpret des Gesetzes
Mit Blick auf den biblischen Befund hält Luther fest, dass nicht nur Johannes, sondern auch Christus selbst das Gesetz bzw. den Zorn Gottes lehrt und interpretiert.[37] Dabei bedeutet, das Gesetz zu interpretieren hier, seinen geistlichen Sinn herauszustellen: „Lex requirit mundum cor sine ulla concupiscentia aut pravis cupiditatibus.“[38] Christus selbst also und der Heilige Geist „erschrecken durch das Gesetz, damit die Menschen an sich selbst verzweifeln und zu der in Christus verheißenen Barmherzigkeit Gottes fliehen, um diese zu ergreifen und so gerettet zu werden.“[39] Christus lehrt beides: Buße zu tun und dem Evangelium zu glauben. Zwar besteht sein Amt eigentlich bzw. in der Hauptsache darin, „den Armen die gute Botschaft zu bringen, das heißt, die Vergebung der Sünden zu verkünden und die zerschlagenen Herzen zu heilen,“ aber sein Wirken umfasst auch die Predigt des Gesetzes, und insofern gilt: „imo ipse facit contritos et pauperes.“[40] Luther verwendet also das Wort „Evangelium“ und auch den Namen „Christus“ einerseits zur Bezeichnung der ‚ganzen Lehre‘ bzw. des auch den Ruf zur Umkehr umfassenden Wirkens Christi,[41] andererseits zur Bezeichnung nur der verheißenen göttlichen Barmherzigkeit. Die Konkordienformel klärt diesen äquivoken Gebrauch des Terminus „Evangelium“ und legt fest, dass Evangelium im eigentlichen Sinne „nicht eine Buß- und Strafpredigt,“ sondern „eine Trostpredigt und fröhliche Botschaft“ sei.[42]
2.2 Christi Leiden und Tod als Offenbarung des Zornes Gottes über die Sünde
In seinem Sermon von der Betrachtung des heiligen Leidens Christi von 1519 entfaltet Luther, wie Leiden und Tod Christi den strengen Zorn Gottes über Sünde und Sünder offenbaren und somit wirken, dass „der Mensch zur Erkenntnis seiner selbst komme und vor sich selbst erschrecke und zerschlagen werde.“[43] Diese Betrachtung wurde seit 1529 in das vielfach aufgelegte Betbüchlein[44] aufgenommen und gehört zum Kernbestand der von Luther geprägten Frömmigkeit.[45] Auch in der Auseinandersetzung mit den Antinomern bleibt Luther dabei: „Non reprehendo, quod ex cruce seu morte Christi homo ducatur ad poenitentiam.“[46] Gott führt auf verschiedenen Wegen zur Buße, sagt Luther; den Angefochtenen jedoch soll das Kreuz Christi nicht eine Ursache noch größerer Verzweiflung, sondern Trost sein.[47] Denn Luthers eigene befreiende Erfahrung bestand ja eben in der Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes gegenüber dem durch das Gesetz und jede Art von Unheil niedergedrückten Sünder – dem Gott nicht „auch noch durch das Evangelium Schmerz zum Schmerz hinzufügt.“[48] Prinzipiell gilt jedoch: „Quicquid ostendit peccatum, iram seu mortem, id exercet officium legis, sive fiat in veteri sive in novo testamento.“[49] Ein Berührt-werden durch das Gesetz ist für Luther dann zum Beispiel auch die Frage Christi, die Paulus vor Damaskus trifft;[50] im Grunde „jedes Geschehen, in dem der Mensch über sich selbst aufgeklärt [...] wird.“[51]
2.3 Die Taufe: Zueignung von Tod und Auferstehung Christi
In der Taufe, dem Werk des menschenfreundlichen Deus Christus,[52] „werde ich durch den Tod gerettet,“ predigt Luther zu Tit 3,3–8.[53] „Significat itaque baptismus duo, mortem et resurrectionem.“[54] Der Große Katechismus erläutert ausführlich, inwiefern die beiden Bewegungen, das Untertauchen und das Wiederauftauchen, „Kraft und Werk“ der Taufe verdeutlichen, „welchs nichts anders ist denn die tödtung des alten Adams, darnach die aufferstehung des newen menschens, welche beyde unser leben lang ynn uns gehen sollen, also das ein Christlich leben nichts anders ist denn eine tegliche Tauffe.“[55] Denn Christus ist den Glaubenden sacramentum und exemplum,[56] und zwar in Hinsicht auf beides, in Hinsicht auf Tod und Auferstehung:[57] Die Passion Christi bezeichnet und schenkt als Sakrament den „Tod“ (d. h. die Entmachtung)[58] der Sünde in den Glaubenden und ist als Beispiel in der „Kreuzigung“ der Begierden, d. h. der Distanzierung von den verbliebenen Bestrebungen der Selbstsucht nachzuahmen;[59] der Auferstehung Christi entspricht die Zueignung des Lebens bzw. der Gerechtigkeit Christi, welche wiederum exemplum des christlichen Lebens ist.[60]
2.4 Die unio mit Christus als Sterben der von Gott getrennten Person
In Auslegung von Gal 2,20 hält Luther fest, dass der Glaube selbst im Kern nichts anderes ist als das „Sterben“ des alten Ichs, nämlich der von Christus getrennten Person: der Person, die „tätig sein muss,“ die „der Hölle und dem Gesetz gehört.“[61] Denn „mit Christus gekreuzigt“ zu werden bedeutet, „dem Gesetz“ zu sterben; nur wer „dem Gesetz stirbt,“ lebt für Gott.[62] Gemeint ist nicht, dass der Mensch nun etwa nicht mehr (in der Welt) tätig sein und Gutes tun muss,[63] gemeint ist vielmehr, dass nun der ‚Zwang‘ wegfällt, sich durch eigenes Tätigsein „zu rechtfertigen,“ d. h. sich durch eigenes Tätigsein gleichsam selbst zu einer Person zu erschaffen, die Gott gnädig ansieht: „Wer könnte die Lästerrede ertragen, dass unsere Werke uns erschaffen oder wir Geschöpfe unserer Werke sind?“[64] Im Glauben empfängt der Mensch sich selbst von Gott und „stirbt“ so dem „Gesetz der Werke“ als dem Konstitutionsprinzip des Personseins. Denn zu glauben heißt, Christus so zu „ergreifen,“ so an ihm zu „haften,“ dass aus dem glaubenden Menschen und Christus quasi „eine Person“ wird:[65] Im Glauben wird Christus zum „Herrn“, der den Menschen „als sein Eigentum“ unter seinen Schutz nimmt, um ihn zu regieren „durch seine Gerechtigkeit, Weisheit, Gewalt, Leben und Seligkeit.“[66] In dieser Gemeinschaft mit Christus wird der Mensch „beschenkt mit der Gerechtigkeit, dem Leben und Heil“ Christi:[67] Im Glauben wird dem Menschen Christus zur forma, die ihm als ganze angerechnet wird und der gestaltgebende Kraft eignet,[68] – weshalb den Glaubenden das vernichtende Urteil des Gesetzes nicht mehr trifft.[69] Dass der Glaubende sich nun in Gott – „exzentrisch“ – gründet bzw. sein Herz an Christus hängt,[70] bedeutet die Neukonstitution der Person:[71] „sic Christus dulcissimis vocabulis vocatur mea mors.”[72] Die Relation des Glaubens, der Christus ergreift, bedeutet das Aufbrechen des Bezogen-seins auf sich selbst (incurvatio in se), bedeutet das Sterben des „alten“ Menschen, der das Gute nicht wollen kann, sondern in allem und auch bei Gott das Seine sucht, und das „Geboren-werden“ des „neuen“ Menschen, dessen Wollen grundlegend vom Eins-sein mit Gott bestimmt ist.
In seiner zweiten Psalmenvorlesung, die Luther 1519 begonnen hat, „ausgerüstet“ mit der Erkenntnis der Gerechtigkeit, mit der Gott „gerecht macht durch den Glauben,“[73] definiert Luther als „Summe des christlichen Lebens,“ „einen König und Gott zu haben“: dieser „führt uns von uns selbst weg und zu sich hin“ und „nimmt uns auf und erfüllt uns mit göttlichen Gütern.“[74] Eben „darin besteht die Wohltat des Kreuzes, uns und alles Unsere abzutöten, damit wir Teilhaber der göttlichen Natur werden.“[75] Dieses „Sterben“ des alten Ichs, das Christus wirkt, indem er dem Sünder zum Herrn wird und ihm sich selbst, seinen Tod und sein Leben, gibt,[76] ist aber kein Sterben, das zu fürchten ist, sondern ist der Gewinn des Lebens, wie Luther immer wieder predigt: „Undt solst wissen, ehr [Christus] wil dich auch gerne haben, undt du solst dan dich nicht furchten oder gedencken, das ehr ein zorniger Richter sei, der mit der keulen hindter der thuer stehe [...] Sondern ehr wil dich erhalten und spricht: Furchte dich nicht.“[77] Die Erhaltung des Menschen besteht eben in der Aufhebung seiner Gottlosigkeit, in seiner Rechtfertigung, die nichts anderes ist als das von der Barmherzigkeit Gottes getragene formari des neuen Menschen.[78] Da Christus forma extrinseca bleibt, verdankt sich das neue Sein allein der Relation und ist nach Luthers Auffassung ein je aktuell vom göttlichen Wort bzw. durch den lebendig gegenwärtigen Christus gewirktes Werden, in dem „wir nicht im Empfangenen zur Ruhe kommen, sondern von Tag zu Tag mehr in Christus hineingerissen und verwandelt werden (transformari).“[79] Und insoweit Christus im Herzen herrscht, stirbt der alte Adam, der nicht wollen kann, dass Gott Gott ist, und der das göttliche Gesetz hasst.[80]
3 „dato spiritu lex cognoscatur et ametur“[81]
3.1 Zur Vieldeutigkeit des Terminus „Gesetz“
„Erroris mater est aequivocatio,”[82] deshalb sind an dieser Stelle zunächst verschiedene Bedeutungen des Terminus „Gesetz“ im Sprachgebrauch Luthers zu unterscheiden. Wie oben bereits gesagt: Der Christ ist dem „Gesetz der Werke“ gestorben, d. h. der Notwendigkeit, durch die eigene Tätigkeit die göttliche „Anerkennung“ seiner Person erwirken zu müssen.[83] Das „Gesetz der Liebe“ (lex charitatis / lex Christi) dagegen ist der gerechte, unwandelbare Wille Gottes und das Grundprinzip der ganzen Schöpfung, indem alle Geschöpfe „nicht sich selbst“ leben, sondern den Mitgeschöpfen dienen: „Die Sonne leuchtet nicht für sich selbst, Wasser fließt nicht für sich selbst, Bäume tragen ihre Früchte nicht für sich selbst etc.“ – dem einzig der Sünder nicht entspricht.[84] Dieses „Gesetz“ ist also nicht eines, das durch bestimmte Imperative ein Verhalten vorschreibt, es ist aber für den Menschen formuliert im Doppelgebot der Liebe. Auch die Zehn Gebote offenbaren – insbesondere in ihrer Auslegung durch Jesus Christus – den Willen Gottes, sind „ausbund Göttlicher lere, was wir thuen sollen, das unser gantzes Leben Gott gefalle.“[85] Das „Gesetz der Sünde“ (lex peccati), das der Sünder „in seinen Gliedern“ vorfindet,[86] das quaerere quae sua sunt, widerspricht dem Willen Gottes diametral; die Erkenntnis, dass dies so ist, vermittelt der Heilige Geist durch das göttliche Wort des Gesetzes.[87] Für Luther ist es das eigentliche Amt dieses göttlichen Wortes, die Sünde und den Zorn Gottes über den Sünder zu offenbaren.[88] Das bedeutet jedoch nicht, dass das Gesetz, d. h. vor allem die Zehn Gebote in ihrer Auslegung durch Christus und die Apostel,[89] nun nicht weiterhin bona, sancta, servanda seien:
Die Erneuerung des Gottesverhältnisses im Glauben impliziert, dass der Mensch aus einem Feind des Gesetzes zu dessen „Freund“ wird;[90] „Gotis geyst, der macht den menschen dem gesetz gleych, das er lust zum gesetz gewynnet von hertzen, und hynfurt [...] aus freyem hertzen alles thut“[91]:
Seyn [Christi] Gesetz ist der glawb, das ist, eyn lebendige geystliche flam, domit die hertzen durch den heyligen geyst entzunt, new geborn und bekart werden, das sie begern, wollen, thun unnd nicht anders sind, denn was Moses gesetz mit wortten foddert und gebeutt. [Zitat Jer 31,33 und 2Kor 3,3] Davon heyst es Paulus Ro. 4 eyn gesetz des glaubens. Und Ro. 8 eyn gesetz des lebendigen geysts. [Zitat 2Kor 4,13] Denn das lebendige wort Christi, wenn mans prediget, gibt den geyst, welcher mit dem lebendigen fewr schreybt das gesetz gotts ynn unßer hertz. [...] Darumb heyst das Euangelium eyn wortt des lebens.[92]
3.2 „Beatus qui legem dei diligat“[93]
Im Glauben begegnet das „Gesetz der Liebe“ bzw. der in den Geboten formulierte Wille Gottes also nicht mehr als ein von außen diktiertes ‚Du sollst!,‘ sondern dieses Gesetz wird – insofern die Glaubenden vom Geist bestimmt sind[94] – zu einem spontanen ‚Ich will.‘ Insofern leben sie gleichsam „sub lege et sine lege.“[95] Während menschliche Freiheit eventuell darin besteht, Gesetze zu ändern, besteht christliche Freiheit darin,[96] „dass bei unverändertem Gesetz die Menschen verändert werden, sodass dasselbe Gesetz, das dem freien Willen zuvor verhasst war, nun erfreulich wird.“[97] In der Bindung an Gott wird das Gesetz gleichsam „leer“ (vacua), wie die Forderung „Trage Frucht!,“ wenn sie einem von Natur aus Früchte tragenden Baum gilt.[98] Insofern in den Glaubenden Christus lebt und herrscht und der „alte Mensch“ „getötet“ ist, brauchen sie keine Buße; weil jedoch auch Christen bisweilen in der Gefahr sind, sich von den ja nicht einfach beseitigten eigenen Bestrebungen des quaerere quae sua sunt überwältigen zu lassen, ist nach Luthers Auffassung auch den Christen immer wieder Buße zu predigen, damit sie je neu anfangen, „die Sünde zu hassen und zutiefst zu verabscheuen.“[99] – Dabei muss jedoch der Trost des Evangeliums stets mit einbezogen werden: „Gott will nicht den Tod des sich bekehrenden Sünders, d. h. desjenigen, der anfängt, die Sünde zu hassen und zu verabscheuen, und der im Glauben Christus als den Bezwinger der Sünde und allen Übels annimmt.“ Die Buße der Glaubenden ist so „nicht hassenswert und schwer“ (odiosa et difficilis), sondern „erfreulich und leicht“ (iucunda et facilis).[100]
4 Conclusio
Der Mensch, zum „Bild Gottes“ geschaffen, d. h. dazu, im Vertrauen auf Gott als den Geber alles Guten zu leben und alles von Gott zu empfangen,[101] „muss durch den Glauben gerechtfertigt werden.“[102] Für „Adam,“ den Gott entsprechenden Menschen, war das Gesetz (als der „Wille Gottes für das Lebensverhalten des Menschen“ – als „Gebot“)[103] „nicht nur möglich, sondern erfreulich; den Gehorsam, den das Gesetz (Gebot) fordert, leistete er mit größtem Willen und Freude, und gewiss vollkommen. Dass das Gesetz jetzt, nach dem Fall, unerfüllbar ist, liegt nicht am Gesetzgeber, sondern an den Sündern“[104]: „Qualis enim quisque est, talis est ei et lex et quae legis sunt.“[105] Das Gesetz (Gebot) Gottes ist für diejenigen, die es lieben, heilig, gerecht und gut und ein wunderbarer Wegweiser zum Ziel, „erscheint aber denen, die ohne den Geist sind, bitter, ungerecht und hart – was nicht am Gesetz liegt, sondern an den [widerstrebenden] Affekten.“[106] Die Liebe zum göttlichen Gesetz aber kann das Gesetz selbst nicht geben, sondern diese Liebe ist die Frucht des Evangeliums.[107] Es ist das Amt Christi, „die Menschheit in jene verlorene Unschuld und heitere Gesetzestreue zurückzuführen, wie sie im Paradies bestand.“[108] Denn aus eigenen Kräften kann ein Mensch das Vertrauensverhältnis nicht herstellen, in welchem sein Wollen eins wird mit den göttlichen Geboten;[109] dass ein Mensch „fromm und gerecht werde,“ „dazu braucht es ein anderes und höheres Wort,“ das Evangelium.[110] Das Evangelium, das „Zepter“ der Herrschaft Christi, ist nichts anderes als das „Wort des Kreuzes,“ welches das Leben schenkt, indem es den Menschen mit Gott vereint und so einen ‚neuen‘ Menschen schafft sowie den ‚Tod‘ des ‚alten,‘ d. h. gottlosen, Sünde und Tod unterworfenen Menschen wirkt:[111] „Haec non perniciosa, sed salutaris mors est.“[112]
Diese existenzielle Dimension der theologia crucis resultiert aus der Erkenntnis der Radikalität des Widerspruchs zwischen der Selbstbezogenheit des Sünders und seiner Schöpfungsbestimmung: „Peccator enim non tam ablui quam mori debet.“ Der Glaube als die Gottesbeziehung, in welcher der Mensch Gott als seinen Gott und Herrn erkennt und anerkennt, bedeutet das ‚Sterben‘ der Person, die eigenmächtig über sich selbst und ihre Mitwelt verfügen will. Dabei wird dem Glaubenden das erste Gebot zum Evangelium.[113] Rechtfertigung bedeutet damit für Luther quasi eine neue Schöpfung – die notwendig und je neu die Negation des ‚alten Adams‘ impliziert,[114] welche wiederum je aktuell im konkreten Umgang mit den eigenen Impulsen bzw. Strebungen zu vollziehen ist.[115] Rechtfertigung ist Werk des einen Gottes, der in allen drei Personen nichts ist als Liebe,[116] der in seiner Schöpfung als Kraft der Veränderung zum Guten gegenwärtig ist, indem er „mit uns redet durch sein heiliges Wort“ – während „wir wiederum mit ihm reden durch Gebet und Lobgesang.“[117]
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