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Formen des Vergessens bei Tacitus

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Published/Copyright: November 2, 2022
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Abstract

Tacitus understands himself as a historiographer who writes against forgetting. This essay examines how Tacitus conceives of forgetting and how he depicts processes of forgetting. (1) First I will introduce forgetting as an important research theme in modern memory studies. Research on forgetting can help us to understand transformations in the collective memory of modern and ancient social groups. (2) In Tacitus’ works about Roman imperial history forgetting stands out as a crucial topic. (3) When analysing processes of forgetting in the Annals, the Histories and the Agricola, we can distinguish different forms of forgetting (such as ‘automatic forgetting’ and ‘directed forgetting’) as well as certain methods that Tacitus depicts as supporting or impeding forgetting. I will focus on ‘removing’ as an ambivalent method of forgetting, and on ‘writing’, which is central to Tacitus’ concept of the historiographer. This analysis of Tacitus’ works reveals that his ideas on forgetting are highly relevant to the twenty-first century. Tacitus’ age, like our own, was one of dramatic societal change, in which social frames are transformed, while the objects of collective memory are questioned and reevaluated.

1 Das Vergessen als Forschungsthema

Die jüngste Vergangenheit ist für alle, die sich für die Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses durch Erinnern und Vergessen interessieren, besonders spannend und ergiebig. Denn nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd entwickelte sich die ursprünglich amerikanische Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 zu einem weltweiten sozialen Phänomen gegen Rassismus. Dies führte zur Neubewertung von Personen, auch in Europa, an die man sich bis 2020 vor allem als verdiente Politiker oder gar Helden erinnerte. Selbst Winston Churchill, die vielleicht wichtigste Person für das britische kollektive Gedächtnis der letzten drei Generationen, wurde nicht mehr hauptsächlich als Befreier Europas von den Nazis betrachtet. Vielmehr bewertete man ihn nun als Rassisten, der offen Eugenik unterstützte. Davon ausgehend entstand sogar eine Debatte, ob seine Statuen aus dem öffentlichen Raum in Museen gebracht werden sollen, also ob eine sanfte, moderne Form der damnatio memoriae angewandt werden solle. Kehinde Andrews, Professor für Black Studies an der Universität Birmingham und Experte der Black-Lives-Matter-Bewegung, macht deutlich, welche Rolle das Vergessen – in der Form der Ausblendung – bislang bei der Konstruktion von Churchills Heldenstatus gespielt hatte:

Churchill ist sehr wichtig für den Mythos, den die Briten über sich selbst haben. Einige sagen: Vielleicht war er ein Rassist, aber er hat den Krieg gewonnen. […] Dabei halten wir die Nazis für antimoderne Bösewichte, die aus dem Nichts aufgetaucht sind, und vergessen, wie verbreitet zur gleichen Zeit in Großbritannien Eugenik war, Churchill hat sie auch unterstützt.[1]

Wie in Gesellschaften solche Formen von Ausblendung und Vergessen funktionieren, erklärt Maurice Halbwachs, eine Art Gründerfigur der memory studies, durch die Veränderung der sozialen Bezugsrahmen (cadres sociaux):

Das Vergessen (z. B. Churchills als eines Eugenikers, m. E.) erklärt sich aus dem Verschwinden dieser Rahmen oder eines Teiles derselben, entweder weil unsere Aufmerksamkeit nicht in der Lage war, sich auf sie zu fixieren, oder weil sie anderswohin gerichtet war. (Im vorliegenden Beispiel war sie auf den Sieg über die Nazis gerichtet, m. E.) […] Das Vergessen oder die Deformierung bestimmter Erinnerungen erklärt sich aber auch aus der Tatsache, daß diese Rahmen von einem Zeitabschnitt zum anderen wechseln. (So ist im Jahr 2020 zeitgenössischer Rassismus ein vorherrschenderes Thema als der Zweite Weltkrieg, m. E.) Die Gesellschaft stellt sich die Vergangenheit je nach den Umständen und je nach der Zeit in verschiedener Weise vor: sie modifiziert ihre Konventionen.[2]

Dass die Vergangenheit in dieser Weise immer wieder an die Gegenwart angepasst wird, gilt nicht nur für unsere Gegenwart, sondern auch für antike Gesellschaften. Memory studies in der Folge von Maurice Halbwachs dienen daher nicht nur dem Verständnis moderner Konstruktionen des kollektiven Gedächtnisses durch Formen des Erinnerns und Vergessens, sondern auch vergleichbarer Prozesse in der Antike. Ein Beispiel aus der römischen Geschichte dafür, wie sich die Rahmen der Gesellschaft gleich zwei Mal verändern, liefert uns der Umgang mit Poppaea Sabina, Neros zweiter Frau. Wie bei Churchill spielen auch bei dieser Form des Erinnerns und Vergessens Statuen im öffentlichen Raum eine Rolle.[3] Poppaea war zunächst mit Otho verheiratet, der sie mit Kaiser Nero bekannt machte. Nero trennte sich daraufhin von seiner ersten Frau Octavia und heiratete Poppaea, die sich von Otho trennte. Bei einer Kundgebung für die beliebte Octavia im Jahr 62 n. Chr. attackierte das Volk die Statuen der unliebsamen Poppaea. Kaiser Nero ließ sie wieder aufstellen. Nach seinem Ende 68 n. Chr. wurden aber auch die Statuen Poppaeas aus dem öffentlichen Raum entfernt. Die politischen Rahmen hatten sich verändert, Nero galt nun als malus princeps. Im folgenden Bürgerkrieg 68/69 n. Chr. inszenierte sich aber Otho, Poppaeas vorheriger Mann, als Nachahmer und Nachfolger Neros und suchte Anschluss an dessen Erinnerung. Die Rahmenbedingungen der Bewertung Neros änderten sich in dieser Zeit, die memoria Neros wurde noch ausgehandelt.[4] Im Zusammenhang seiner Annäherung an Nero stellte Otho dann auch die noch vorhandenen Statuen Poppaeas wieder auf, wie Tacitus in den Historien ausführt (Tac. hist. 1, 78, 2):

[…] ne tum quidem immemor amorum statuas Poppaeae per senatus consultum reposuit; creditus est etiam de celebranda Neronis memoria agitavisse spe vulgum adliciendi.

[…] nicht einmal dann vergaß Otho seine Liebe: Er ließ die Statuen Poppaeas durch Senatsbeschluss wieder aufstellen. Man glaubte, er habe auch die Absicht gehabt, das Andenken Neros zu feiern in der Hoffnung, das Volk für sich zu gewinnen.

Die Erinnerung an Poppaea wird wieder relevant, als Otho sich aus politischen Gründen dem verstorbenen Nero annähert. Dabei ist Othos Memorialmaßnahme, ihre Statuen wieder aufstellen zu lassen, als Nicht-Vergessen (ne […] immemor) umschrieben.[5] Sie oszilliert bei Tacitus zwischen bewusstem politischem Akt und persönlichem Erinnern.[6]

Solche und ähnliche Formen des Vergessens werden in Tacitus’ Werken häufig beschrieben, bewertet und reflektiert. Der Aufsatz geht den Fragen nach, wie Tacitus sich dabei das Vergessen vorstellt (welche Arten des Vergessens es neben der Umdeutung und Neu-Bewertung einer Person wie Poppaea, Nero oder Churchill gibt) und wie es seiner Ansicht nach funktioniert (welche Mittel des Vergessens es neben beispielsweise dem Entfernen einer Statue gibt).

2 Tacitus’ Werke und das Vergessen

Tacitus’ biographisch-historiographische Werke lassen sich je unterschiedlich als Werke über das Vergessen begreifen.[7] Sein Erstlingswerk, der Agricola, ist eine Schrift gegen das Vergessenwerden seines verstorbenen Schwiegervaters Agricola. Der Zusammenhang von Vergessen und Tod ist hier zentral. Nach dem Ende der Herrschaft des Kaisers Domitian geht es – wiederum angesichts neuer politischer Rahmenbedingungen – um das Verhältnis von Schweigen unter einer Diktatur, Vergessen, Schreiben und Erinnern.[8] Schon im Agricola wird deutlich, dass Tacitus sich als Autor versteht, der gegen das Vergessen schreibt und der viel deutlicher als etwa Livius diesen Aspekt seines Werkes betont.[9]

Die Historien stellen in der überlieferten Form die Zeit nach Neros Ende, das Vierkaiserjahr und den Anfang der flavischen Herrschaft dar. Hier spielt das Vergessen im Kontext der schon erwähnten Verhandlungen von Neros memoria eine entscheidende Rolle.[10] Die Annalen schließlich befassen sich auch mit dem Vergessen unter den julisch-claudischen Herrschern. Tacitus erinnert hier an Vergessenes oder zu Vergessendes und schreibt gegen die Manipulation der memoria durch die Kaiser.

Bei der Untersuchung von Arten und Mitteln des Vergessens in diesen Werken stehen im Folgenden Textstellen im Zentrum, an denen explizit Begriffe des Vergessens verwendet werden. Bei Tacitus sind das insbesondere oblivio, oblivisci (oblitus), obliterare und immemor. Wie im Deutschen bezeichnet das „Vergessen“ dabei nicht immer ein totales Vergessen, ein gänzliches Nicht-zur-Verfügung-Stehen von Informationen,[11] sondern kommt auch in Formen vor wie „nicht an etwas denken“ oder „Erinnerung deformieren“. Tacitus’ Überlegungen zum Vergessen lassen sich dabei in Beziehung zu anderen antiken Reflexionen über das Vergessen und zu modernen, vor allem soziologischen und psychologischen Theorien setzen.

3 Arten und Mittel des Vergessens bei Tacitus

3.1 Arten des Vergessens: automatisches und gesteuertes Vergessen

Wenn man Arten von Vergessensprozessen bei Tacitus betrachtet, lässt sich zunächst deutlich automatisches Vergessen von gesteuertem Vergessen unterscheiden. Automatisches Vergessen – um diesen Begriff von Aleida Assmann zu verwenden – hat als natürliches, unwillkürliches Vergessen eine starke chronologische Komponente.[12] Etwas wird im Laufe der Zeit vergessen. Tacitus verwendet für diese Form des Vergessens besonders häufig Formen von obliterare (in Vergessenheit bringen) bzw. obliterari (in Vergessenheit geraten).[13] Vergessen tritt dabei an die Stelle von Erinnern, wie bei der Beschreibung des Weiterlebens von Ehrungen des Germanicus (Tac. ann. 2, 83, 4):

pleraque manent: quaedam statim omissa sunt aut vetustas obliteravit.

Das meiste (von Anordnungen zur Ehrung des Germanicus, m. E.) besteht noch. Einiges wurde sofort eingestellt oder die Länge der Zeit brachte es in Vergessenheit.

Auffällig ist hier die aktivische Formulierung, gerade im harten Wechsel der Genera verbi (omissa sunt/obliteravit). Die Länge der Zeit (vetustas) löscht als Subjekt aktiv die Ehrungen aus dem Gedächtnis. Der automatische, unwillkürliche Prozess erhält so mit der Länge der Zeit doch einen Akteur.

Meist ergibt sich in den Schilderungen des Tacitus ein solches automatisches Vergessen aber vor allem durch Nichtbeachtung. Als Objekte des Vergessens erscheinen z. B. Länder (wie Britannien, Tac. Agr. 13, 2, oder das römische Vaterland, Tac. ann. 2, 62, 3), Bräuche und Gesetze (z. B. Gesetze der Vorfahren gegen Luxus, Tac. ann. 3, 54, 2; religiöse Bräuche in schlechten Zeiten, Tac. ann. 11, 15, 2) oder auch politische Verpflichtungen wie Bündnisse (z. B. über die Bataver und die Befehlsgewalt des Valens, Tac. hist. 1, 64, 2, oder über ein Bündnis mit Gallien, Tac. hist. 4, 77, 3). Soziologische und semiotische Theorien kennen derartige „Nichtbeachtung“ und „Desemiotisierung“, also Entladung von Bedeutung, als Vergessensformen.[14] Als Sonderfall davon lässt sich das Nicht-mehr-an-etwas-gewöhnt-Sein begreifen, das bei Tacitus auf Kriegerisches beschränkt ist.[15] Paul Connerton, führender memory studies-Spezialist im englischsprachigen Raum, nennt ein solches Vergessen von sozial Nicht-mehr-Relevantem „structural amnesia“.[16]

Komplexer als die natürlichen Vergessensprozesse sind Vergessensvorgänge, die gesteuert und herbeigeführt werden. Auf individueller Ebene hält man in der Antike zwar das Vergessen für etwas, das nicht in unserer Macht liegt, zumindest nicht in der Macht des Einzelnen. So formuliert es Cicero in den Tusculanen: non est enim in nostra potestate […] oblivio (Cic. Tusc. 3, 35).[17] Es gibt keine Kunst des Vergessens, wie sie sich Themistokles gewünscht haben soll, der selbst an Hypermnesie gelitten habe (Cic. de orat. 2, 299; 351).[18] In Ciceros De oratore wird er von Antonius erwähnt als Ausnahmeerscheinung, für die das Vergessen etwas Positives darstellen würde. Weniger skeptisch als Cicero ist gegenüber einer Kunst des Vergessens die moderne Psychologie. Unter dem Schlagwort directed forgetting werden heute erfolgreiche individuelle Vergessensformen erfasst und untersucht.[19]

Auf kollektiver Ebene kennt aber auch die Antike Verfahren, die das Vergessen vorschreiben. Am bekanntesten ist die Amnestie, ἀμνηστία (Vergessen begangenen Unrechts), bei der eine Gruppe daran erinnert wird, dass sie vergessen soll.[20] In der modernen Theorie spricht man teils in Rückgriff auf antike Amnestien bei solchen Vergessensformen von politisch verordnetem Vergessen, befohlenem Vergessen oder prescriptive forgetting.[21] Die Anordnung des Vergessens hat bei der Amnestie einen ganz pragmatischen Aspekt: Der gesetzlich festgelegte Verzicht auf Anklage soll streitende Parteien nach internen und externen Kriegen versöhnen, ihre Emotionen besänftigen und so wieder Frieden ermöglichen.[22] Daher heißt die Verneinung von μνησικακία (das Erinnern/Nachtragen erlittenen Unrechts), ἀμνησικακία, „Nicht-an-Schlechtes-Erinnern“ und „Vergeben“. Die Aufforderung zu vergessen dient damit der Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit einer Gruppe. Es handelt sich, wiederum mit Aleida Assmann gesprochen, um konstruktives Vergessen.[23]

Bei Tacitus setzt Germanicus das verordnete Vergessen konstruktiv ein. Nach einer bürgerkriegsähnlichen Meuterei, bei der sich die Soldaten auch untereinander töten, fordert er die Soldaten vor dem Kampf gegen die Germanen auf, diese Meuterei der Vergessenheit anzuvertrauen (Tac. ann. 1, 51, 3 – 4):

turbabanturque densis Germanorum catervis leves cohortes, cum Caesar advectus ad vicesimanos voce magna hoc illud tempus oblitterandae seditionis clamitabat: pergerent, properarent culpam in decus vertere. […] quietum inde iter, fidensque recentibus ac priorum oblitus miles in hibernis locatur.

Und durch die dichten Truppen der Germanen wurden die leichten Kohorten in Unordnung versetzt. Da ritt der Caesar zu den Männern der zwanzigsten Legion heran und rief mit lauter Stimme, dass jetzt die Gelegenheit sei, die Meuterei vergessen zu machen. Sie sollten weiter vordringen, schnell ihre Schuld in Ehre umwandeln. (Nun folgt eine Schilderung des anschließenden militärischen Erfolgs der Römer, m. E.) Von da an war der Marsch ruhig; die Soldaten waren durch die jüngsten Ereignisse entschlossen, vergaßen die früheren und wurden im Winterlager einquartiert.

Der Feldherr Germanicus fordert seine Soldaten auf, die Meuterei vergessen zu machen: ihm und sich selbst gegenüber. Dadurch stellt er in Tacitus’ Schilderung die Handlungsfähigkeit dieser Gruppe wieder her. Sie siegt militärisch und vergisst die vorherigen Ereignisse. Verordnetes Vergessen ist in diesem Fall als erfolgreich dargestellt.[24]

3.2 Mittel des Vergessens: Unterstützung und Verhinderung von Vergessensprozessen

Sowohl für das automatische als auch insbesondere für das gesteuerte Vergessen beschreibt Tacitus Methoden, die das Vergessen entweder befördern oder in seiner Wirkung beeinträchtigen. Diese sind oft ambivalent, d. h., sie können fehlschlagen und gerade zum Erinnern führen.

Tacitus beschreibt immer wieder Verfahren, die tatsächlich zum Vergessen führen können. Dazu zählt die räumliche Distanz, die zur Ablenkung führt. Bei Trennung gerate so ein eheliches Verhältnis in Vergessenheit wie bei einer Scheidung (Tac. ann. 3, 34, 5). Auch das Ersetzen erscheint als erfolgreiche Vergessensmethode, z. B. wenn Vitellius’ Vater neu bewertet wird, weil sein schlechtes Verhalten im Alter sein gutes Verhalten in der Jugend ersetzt, das dann vergessen wird (Tac. ann. 6, 32, 4). Schließlich führt auch Unfreiheit zum Vergessen, schon bei wilden Tieren, die ihre virtus vergessen, wenn sie eingesperrt werden (Tac. hist. 4, 64, 2).

Die Methode des Entfernens, wie bei den Statuen von Poppaea und Churchill durchgeführt bzw. diskutiert, ist ein ambivalentes Mittel des Vergessens.[25] Das Hauptproblem beim Entfernen liegt im möglichen Entstehen einer direkt oder indirekt wahrnehmbaren Lücke. Diese Lücke kann, z. B. bei der Eradierung in einer Inschrift, einen dynamischen Prozess von Erinnern und Vergessen auslösen: Der eradierte Namen wird nicht wirklich vergessen, sondern die Erinnerung an die entsprechende Person wird neu bewertet.[26] Hier wird mit einer anderen Technik der gleiche Effekt erzielt wie beim Stürzen oder Besprühen von modernen Statuen, etwa den Aufschriften „Racist“ auf Statuen Churchills. Zudem kann, wer Erinnerung und nicht Vergessen erzeugen will, den Fokus auf eine durch Entfernen entstandene Lücke legen, wie Tacitus es bei seiner Darstellung des Begräbnisses von Iunia, der Frau des Cassius und Schwester des Brutus, tut. Cassius’ und Brutus’ Ahnenbilder fehlen in diesem Ahnenzug und genau auf diese Lücke lenkt Tacitus – effektvoll im Schlusssatz des dritten Buches der Annalen – den Blick. Die beiden Caesarmörder überstrahlen alles, sind besonders anwesend, gerade weil sie abwesend sind: sed praefulgebant Cassius atque Brutus, eo ipso quod effigies eorum non visebantur (Tac. ann. 3, 76, 2).

Aufgrund seiner Ambivalenz erscheint das Entfernen als Vergessensmittel bei Tacitus teils als effektiv, teils gerade als problematisch. So wird es auf der Textoberfläche als erfolgreich dargestellt, dass der Senat das Vergessen des Claudius von seiner untragbar gewordenen Frau Messalina, an der er sehr hing, nach ihrer Ermordung durch damnatio memoriae fördert (Tac. ann. 11, 38, 3):

ne secutis quidem diebus odii gaudii, irae tristitiae, ullius denique humani adfectus signa dedit, non cum laetantes accusatores adspiceret, non cum filios maerentes. iuvitque oblivionem eius senatus censendo nomen et effigies privatis ac publicis locis demovendas.

Auch in den folgenden Tagen zeigte Claudius keine Anzeichen von Hass oder Freude, von Zorn oder Traurigkeit, ja von irgendeiner menschlichen Empfindung überhaupt, nicht als er die Ankläger in ihrer Freude, nicht als er die Kinder in ihrer Trauer sah. Sein Vergessen unterstützte der Senat durch den Beschluss, ihren Namen und ihre Bildnisse von privaten und öffentlichen Plätzen zu entfernen.

Vergessen durch Entfernen scheint hier erfolgreich. Aber eine grammatikalische Ambivalenz lenkt die Aufmerksamkeit auf inhaltliche Ambivalenzen. Der Bezug des Pronomens eius ist nämlich unklar. Ist mit einem Genitivus subjectivus Claudius gemeint oder bezieht sich das Pronomen als Genitivus objectivus auf Messalina? Sowohl Genitivus subjectivus als auch Genitivus objectivus sind bei oblivio möglich.

Je nachdem, für welche Möglichkeit des grammatikalischen Bezugs man sich entscheidet, werden unterschiedliche Aspekte des Vergessensprozesses betont. Wenn sich eius auf Claudius bezieht (wie auch in der hier präsentierten Übersetzung), wird hervorgehoben, dass Claudius hier der „Vergesser“ ist.[27] Da dieser Vergesser Claudius hier und im Satz davor aber so von Tacitus beschrieben wird, dass er Messalina bereits vergessen hat, fördert der Senat das Vergessen von jemandem, der ohnehin schon vergisst.[28] Man hat daher bei dieser Lesart nicht zu Unrecht Ironie in Tacitus’ Aussage erkannt über einen Senat, der ostentativ einen Vergessensprozess unterstützt, der auch ohne ihn erfolgreich ist.[29] Wenn man eius hingegen auf Messalina bezieht, wäre im „Vergessen von Messalina“ die Vergessene betont. Das wäre insofern auffällig, als es einen performativen Widerspruch unterstreicht. Tacitus selbst erwähnt Messalina nämlich auch nach dieser Textstelle noch häufig. Der Historiker unterläuft damit die damnatio, die in Bildern und Inschriften sehr vollständig durchgeführt wurde.[30] Er arbeitet aktiv gegen das Vergessen, das der Senat unterstützt hat.

Die Ambivalenz des Entfernens als Vergessensmittel wird auch deutlich gemacht am Umgang mit den Schriften des Fabricius Veiento unter Nero, dem Beschimpfungen von Senatoren und Priestern sowie Handel mit Geschenken des Prinzeps vorgeworfen werden (Tac. ann. 14, 50, 2):

[…] convictumque Veientonem Italia depulit et libros exuri iussit, conquisitos lectitatosque, donec cum periculo parabantur: mox licentia habendi oblivionem attulit.

[Nero] verwies den seiner Schuld überführten Veiento aus Italien und ließ seine Bücher verbrennen. Man versuchte sie sich zu verschaffen und las sie häufig, solange man sie mit Risiko erwarb. Bald brachte die Erlaubnis, sie zu besitzen, sie in Vergessenheit.

Das Entfernen von Veientos Werken (die Tacitus qualitativ nicht hoch einschätzt) sorgt hier gerade nicht für das Vergessen.[31] Es ist vielmehr ausgerechnet das Rückgängigmachen des Entfernens und damit ein neuer sozialer Rahmen, der das Vergessen bringt (oblivionem attulit). Veientos Werke unterlagen nach Tacitus’ Analyse dem sogenannten Streisand-Effekt: Sie scheinen nur wegen ihres Status als verboten im Gedächtnis geblieben zu sein.

Neben den erfolgreichen und ambivalenten Methoden des Vergessens beschreibt Tacitus auch Faktoren, die das Vergessen eindeutig aufhalten können. Hierzu zählt insbesondere der Erwerb von Tugend und Ruhm: oblivio und gloria können gerade als Alternativen erscheinen (Tac. hist. 1, 21, 2). Für den Herrscher wird die clementia als Mittel der Unsterblichkeit, also gegen das Vergessen, beschrieben.[32] Auch oblivio und clementia figurieren als Alternativen (Tac. ann. 6, 14, 2; 12, 37, 3).

Das wichtigste Mittel gegen das Vergessen ist bei Tacitus aber das Kommunizieren, insbesondere das Festhalten in schriftlicher Form. Dies entspricht der Grundannahme der memory studies, dass Erinnerung auf Kommunikation basiert:

Das Gedächtnis lebt und erhält sich in der Kommunikation; bricht diese ab, bzw. verschwinden oder ändern sich die Bezugsrahmen der kommunizierten Wirklichkeit, ist Vergessen die Folge. Man erinnert nur, was man kommuniziert.[33]

Schweigen steht daher in enger Verbindung mit dem Vergessen, z. B. in der Liebesdichtung, bei Cicero und auch etymologisch.[34] So stammt das Verb obliterare von ob litteras scribere, „überstreichen“; pars oblita kann verwischte Partien auf der Schreibtafel bezeichnen.[35]

Bei Tacitus ist allerdings auch das Schweigen wieder ein ambivalentes Mittel des Vergessens. Er legt nämlich besonderen Nachdruck auf Fälle, in denen Schweigen gerade nicht zum Vergessen führt. Über einen Senatsantrag des Helvidius Priscus, der Vespasian bei einem Bauvorhaben nur eine untergeordnete Rolle zuwies und in Abwesenheit des Princeps Vespasian nicht entschieden werden sollte, bemerkt Tacitus (Tac. hist. 4, 9, 2):

eam sententiam modestissimus quisque silentio, deinde oblivio[36] transmisit: fuere qui et meminissent.

Diesen Antrag ließen die Gemäßigten durch Schweigen, dann durch Vergessenheit unbeachtet; es gab solche, die ihn auch im Gedächtnis bewahrten.

Das deinde markiert hier klar eine zeitliche Abfolge von silentio und oblivio. Auf das Schweigen folgt das Vergessen. Dieser Gedanke wird am Periodenende aber, charakteristisch für Tacitus, asyndetisch und brachyologisch gebrochen: fuere qui et meminissent. Es gab auch Senatoren, die sich erinnerten, sicherlich um den Antrag des Helvidius dann bei Gelegenheit vor Vespasian gegen ihn einzusetzen.

Dass Schweigen und Vergessen nicht immer zusammengehören, zeigt Tacitus auch an sich selbst, prominent zu Beginn des Agricola. Seine Generation habe unter dem Tyrannen Domitian geschwiegen, aber eben nicht vergessen (Tac. Agr. 2, 3):

memoriam quoque ipsam cum voce perdidissemus, si tam in nostra potestate esset oblivisci quam tacere.

Auch das Gedächtnis selbst hätten wir zusammen mit der Stimme verloren, wenn es ebenso in unserer Macht läge zu vergessen wie zu schweigen.

Hier geht es weniger um „die Vernichtung der Erinnerung unter totalitärer Herrschaft“.[37] Vielmehr wollen diejenigen, die in einer Herrschaft leben, die sie als Tyrannis empfinden, offenbar selbst vergessen und nicht nur schweigen. Nur nicht sagen zu dürfen, was man denkt, bietet keine Erleichterung. Aber vergessen zu können, was man denkt und eigentlich sagen möchte, würde für kritische Denker eine Erleichterung bedeuten. Die Unzufriedenheit und das Leid unter der politischen Situation wäre dann nicht nur unausgesprochen, sondern auch unempfunden. Aber das Vergessen liegt nicht in ihrer Macht.[38] Wörtlich klingt hier Ciceros oben erwähntes non est enim in nostra potestate […] oblivio (Cic. Tusc. 3, 35) an. Zu den neuen politischen Rahmen unter Nerva und Trajan, als Tacitus den Agricola schreibt, gehört nun auch wieder, so der Agricola, dass man das, woran man sich erinnert, sagen darf.

Für den Historiker ist das Nicht-Schweigen darüber hinaus insbesondere als Schreiben relevant. Es bestimmt das Konzept des Historiographen. Durch Schreiben kann der Historiker auf Vergessen reagieren und somit das Vergessene wieder in Erinnerung rufen.[39] Er nutzt das Paradoxon, dass das Schreiben über das Vergessen an das Vergessene erinnert.[40]

Am deutlichsten ist das Schreiben als Arbeit gegen das Vergessen präsentiert am Ende des Agricola. Dessen letzter Satz betont, dass Agricola durch den Ruhm seiner Taten unsterblich geworden ist, und schließt dann mit folgender Aussage über Agricola als Person und Werk (Tac. Agr. 46, 4):

nam multos veterum velut inglorios et ignobiles oblivio obruet: Agricola posteritati narratus et traditus superstes erit.

Denn viele Alte wird das Vergessen gleich wie Ruhmlose und Unbekannte begraben. Agricola, der Nachwelt geschildert und anvertraut, wird überleben.

Das Vergessen erscheint hier selbst als Subjekt und Handelnder, das viele verdiente Menschen der Vergangenheit – nach ihrem Tod – noch begraben wird.[41] Agricola ist davon ausgenommen. Er wird überleben, weil er durch Tacitus zum Agricola narratus wird, von der Person zum Werk.[42] Am Ende des Agricola kommt Tacitus damit wieder zum Verhältnis von Vergessen und Schweigen zurück, das auch im Prooemium zentral war (vgl. Tac. Agr. 2, 3). Die Ringkomposition verdeutlicht noch einmal, dass das Schreiben gegen das Vergessen für Tacitus als historiographisches Konzept besonders relevant ist.

4 Fünf Thesen zu Formen des Vergessens bei Tacitus

  1. Die Übersicht über Arten und Mittel des Vergessens hat gezeigt, dass das Vergessen eine zentrale Rolle in Tacitus’ Werken als Thema und als Akteur spielt. Es ist verankert in seinem Konzept des Geschichtsschreibers, der gegen das Vergessen arbeitet. Im Agricola bezieht er dieses Interesse auf seine eigene Biographie.

  2. Dabei berichtet Tacitus nicht einfach nur über das Vergessen und Vergessenes. Er reflektiert direkt und indirekt über Arten und Mittel des Vergessens auf kollektiver und individueller Ebene.

  3. Dem Wesen nach ist das Vergessen bei Tacitus polar: automatisch oder gesteuert. Tacitus’ Vergessensbegriff ist vielfältig und umfasst z. B. auch Formen wie „Nichtbeachten“ oder „Entwöhnen“.

  4. Tacitus stellt, im Einklang mit seinem literarischen Stil insgesamt, zahlreiche Mittel des Vergessens als ambivalent dar. So wird die Wirkungsweise des Entfernens einer Sache in Frage gestellt. Gegen sie kann der Historiker besonders gut anschreiben. Das Schweigen ist zwar im Römischen eng mit dem Vergessen verknüpft. Bei Tacitus werden aber gerade Fälle betont, in denen es zum Erinnern führen kann.

  5. Tacitus’ Überlegungen zu Vergessensprozessen (zu ihrem Wesen, ihrem Ablauf und ihrer Durchführung) sind höchst aktuell. Denn wie Tacitus befinden auch wir uns in einer Situation der gesellschaftlichen Neu- und Umbewertung von memoria-Inhalten, in der sich die sozialen Rahmenbedingungen stark verändern.

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Online erschienen: 2022-11-02

© 2022 Verena Schulz, published by Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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Downloaded on 29.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/mill-2022-0005/html
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