Home Einige Bemerkungen zum Samuelson-Stolper Theorem und zur Theorie des Außenhandelsgewinns
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Einige Bemerkungen zum Samuelson-Stolper Theorem und zur Theorie des Außenhandelsgewinns

Published/Copyright: November 11, 2017

Einige Bemerkungen zum Samuelson-Stolper Theorem und zur Theorie des Außenhandelsgewinns* Von Hans-Joachim Heinemann, München und Regensburg 1. In der Theorie der internationalen Wirtschaftsbeziehungen wird die Fra-ge, ob und wie sich durch die Schaffung oder Beseitigung von Handelshemm-nissen der Wohlstand der gesamten Volkswirtschaft (Handelsgewinnpro-blem der traditionellen Analyse) oder eines Produktionsfaktors (Samuelson-Stolper Problem; vgl. 5 passim; 3, S. 16ff.) ändert, üblicherweise unter restriktiven Annahmen diskutiert. Eine dieser Annahmen ist das Fehlen internationaler Faktorbewegungen, die es z. B. erlaubt, davon auszugehen, daß in einem 2-Güter-2 Faktoren Modell mit nicht sinkenden Niveaugrenz-kosten unvollständige Spezialisierung mit wie ohne Handelshemmnisse im allgemeinen erwartet werden kann. Wir werden in Ziff. 6ff. zeigen, daß bei Berücksichtigung internationaler Kapitalbewegungen das Samuelson-Stolper Theorem nur unter bestimmten Bedingungen (nämlich z. B. bei international gleicher Technologie nur, falls Zölle und Steuern auf Erträge aus Kapitalexporten genau aufeinander abgestimmt sind) gültig ist und daß, falls diese nicht erfüllt sind, Abweichungen von den Weltmarktpreisen für Güter und Faktoren — wie sie z. B. durch zollpolitische Maßnahmen ent-stehen — beide Produktionsfaktoren schlechter stellen. Die Position des zunächst reichlich vorhandenen Faktors wird allerdings um weniger ver-schlechtert als ohne internationale Kapitalbewegungen. Zuvor allerdings sollen die Argumente der traditionellen Analyse dargestellt werden, wobei geprüft werden soll, unter welchen Bedingungen ihre Ergebnisse gültig sind. Dabei wird sich zeigen, daß das generelle Handelsgewinnargument schlechter abschneidet (Ziff. 4) als das Samuelson-Stolper Theorem (Ziff. 3). Nach dem Samuelson-Stolper Theorem führt eine Preiserhöhung für Importgüter zu einer Verlagerung von Ressourcen aus der Exportindustrie in den importkonkurrierenden Sektor und zu einer realen Einkommens-verbesserung für den hier intensiv beschäftigten Faktor (dies ist bei Gel-tung des Heckscher-Ohlin Theorems der knappe Faktor) und zu einer Schlechterstellung des anderen Produktionsfaktors. Da diese Besserstellung des knappen Faktors unabhängig davon ein-tritt, ob man die Einkommenszunahme mit dem Preis des Exportgutes oder des Importgutes deflationiert, ist der Wohlstand des knappen Faktors *) Ich danke Herrn Dr. Martin Hüfner (Institut für internationale Wirt-schaftsbeziehungen a. d. Universität München) für mehrere kritische Hinweise.
Published Online: 2017-11-11
Published in Print: 1973-1-1

© 1973 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 9.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/jbnst-1973-0205/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOor0WzTM6OqZdQQZw_gXfsLOn0I8kEAbnPhlRyOG67i1f5nNiB3j
Scroll to top button