I.
Die Moralphilosophie nahm innerhalb der im Renaissance-Humanismus[1] beworbenen und, aus der Selbstwahrnehmung heraus, wiederherzustellenden studia humanitatis einen wesentlichen Platz ein.[2] Die Studien der Grammatik, Rhetorik, Poesie und Geschichte waren allen voran auf die Formulierung und Einübung einer pragmatischen Ethik ausgerichtet, die eine am idealisierten Altertum orientierte kulturelle Erneuerung auf allen gesellschaftlichen Ebenen hervorbringen sollte. Vorbildhafte antike Persönlichkeiten und ihre schriftlichen Hinterlassenschaften sollten moralisch wie sprachlich mithilfe der sozio-literarischen Praktik der imitatio nachgeahmt werden. Dass der von den Humanisten initiierte restaurative Diskurs auch die politische Philosophie im weitesten Sinne berührte, war eine zwangsläufige Konsequenz, die sich insbesondere aus der Auseinandersetzung mit den Schriften der primären humanistischen Bezugsinstanz Cicero ergab. Die Verschränkung von Redegewandtheit und moralischer Integrität wurde in den Ideen des orator perfectus bzw. des vir bonus dicendi peritus manifest, welche die Humanisten umfassend in ihren Beiträgen verwerteten. Aber auch die kritische Beschäftigung mit Herrschaft als solcher fand ihren Einzug in das humanistische Denken. Exemplarisch ist beispielsweise die publizistisch ausgetragene Scipio-Caesar-Kontroverse zwischen den Gelehrten Guarino da Verona (1374–1460), dem europaweit anerkannten Pädagogen, und dem langjährigen apostolischen Sekretär und Schriftsteller Poggio Bracciolini (1380–1459) in den 1430er Jahren zu nennen. In dieser Debatte reflektierten sie die monarchischen respektive republikanischen Phasen des Römischen Reiches, die sie auf ihre eigene Gegenwart übertrugen und für ihre politischen Positionen auszunutzen versuchten. Guarino vertrat die Herrscherfamilie der in Ferrara ansässigen Este, während Poggio die bereits unter dem Einfluss der Medici stehende Stadt Florenz repräsentierte.[3] Dass diese idealtypische Opposition Herrschaft weniger verfassungsrechtlich bzw. abstrakt auffasst und vielmehr mit einzelnen Personen verknüpft, deutet bereits auf die nach wie vor umstrittene Frage nach der politischen Dimension des Renaissance-Humanismus hin. Als Antwort schlug James Hankins in seiner 2019 erschienenen Monographie das Konzept der virtue politics vor. Bislang oszillierte das Deutungsspektrum zwischen einer apolitisch-konformistischen bzw. rein rhetorischen und einer mit der von Hans Baron assoziierten republikanischen Interpretation[4], zwei Pole, die jedoch weder die Vielfältigkeit noch die bisweilen widersprüchlichen Aussagen der politischen Beiträge des Humanismus adäquat wiederzugeben vermochten. Während Barons «civic humanism», den er mit einem mit Leonardo Bruni (1369–1444) repräsentierten florentinischen Freiheitsstreben zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Verbindung setzte, zwar als widerlegt gilt, aber entgegen dem Einspruch und den konventionell anmutenden Distanzierungen (affirmativen) Einzug in die aktuelle Forschungsliteratur erhält, scheint die Deutung des Humanismus als eine opportunistische «Funktionselite» Unbehagen zu bereiten, da sie dem ubiquitär beworbenen Bildungsideal zu widersprechen scheint. Gegen diese Ansätze formulierte Hankins sein Konzept:
«Virtue politics,» by analogy with virtue ethics, focuses on improving the character and wisdom of the ruling class with a view to bringing about a happy and flourishing commonwealth. It sees the political legitimacy of the state as tightly linked with the virtue of rulers and especially their practice of justice, defined as a preference for the common good over private goods […].[5]
Anders als in der politischen Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters, in der Herrschaft transpersonal gefasst wurde und der Amtscharakter des Königs oder Fürsten unterstrichen wurde, konzentrierten sich die Humanisten dezidiert auf den jeweiligen Amtsträger und dessen moralische Schulung, während staatstheoretische oder juristische Reflexionen in den Hintergrund traten oder gar völlig übergangen wurden.[6] Humanistische Tugendpolitik, wie der Begriff im Folgenden übersetzt werden soll, beinhaltet jedoch mehr als moralische Modellierungsversuche der jeweiligen Adressaten: Wenngleich sie die gängige, scholastisch geprägte politische Philosophie stark simplifizierte, zeichnet sie sich stattdessen durch ihre komplexe rhetorische Gestaltung aus, die auf eine dezidierte Gegenwartsgestaltung abzielte und ein kulturelles Erneuerungsprogramm bewarb. Daher lohnt sich ein gründlicher Blick auf die Zusammenstellung der jeweiligen virtutes und ihre kontextabhängigen Verortungen.
Herrscherliche Ethik wurde seitens der Humanisten in verschiedenen Gattungen diskutiert, so mitunter in Dialogen und im seit der Antike bekannten Format des Fürsten- oder Herrscherspiegels, der im gesamten Mittelalter und der Frühen Neuzeit hohe Konjunktur genoss.[7] Hans Hubert Anton, der sich ausführlich mit der Spiegelliteratur beschäftigt hat und eine in der Forschung gängige und weitestgehend akzeptierte Definition der Gattung vorlegte, bestimmt diese Textsorte folgendermaßen:
Das Werk muss in paränetischer Absicht an einen König oder Regenten gerichtet sein, selbstständig oder als abgeschlossener Teil einer Sammlung. Die Paränese kann sich in direkten Ermahnungen zur Gestaltung der herrscherlichen Ethik und Amtsführung, darüber hinaus in der auf den Empfänger bezogenen Erörterung staats- und gesellschaftstheoretischer Zusammenhänge ausdrücken. Der konkrete Ort ist der zwischen Sein und Sollen […].[8]
Die hier genannten Aspekte treffen ohne weiteres auf an Herrscher gerichtete humanistische Erziehungsschriften zu. Diese erschöpfen sich weitestgehend, wie die unmittelbaren mittelalterlichen Vorgänger, in der Exemplifizierung normativer Wertevorstellungen und Tugendkatalogen.[9] In dieser Hinsicht ist eine ungebrochene Kontinuität festzustellen, die tendenziell nicht von Innovationen geprägt ist. Im Gegenteil erweist sich der Fürsten- und Herrscherspiegel aus inhaltlicher Sicht – die Form war hingegen graduell verhandelbar gewesen – als relativ fest konstituiertes Format, in welchem ein mehr oder weniger fixierter Fundus aus Motiven, Metaphern, exempla und Bildern des (heroischen) Regenten aktualisiert und an die jeweiligen sozio-politischen Bedingungen angepasst worden sind. Eine Erweiterung der (antiken) Quellenbestände sowie insbesondere die rhetorische Komposition, die mitunter subtile Umdeutungen etablierter Konzepte nach sich zog, wies dem humanistischen Fürstenspiegel jedoch auch gewisse Alleinstellungsmerkmale zu. Ein wichtiger Vertreter ist der Brief De principe des wirkmächtigen Humanisten, Fürstenerziehers und königlichen Sekretärs Giovanni Pontano (1426–1503), der 47 Jahre für den neapolitanischen Hof tätig war.[10]
II.
Pontano richtete De principe zwischen 1465 und 1468 an den knapp zwanzigjährigen, jüngst zum Herzog von Kalabrien ernannten Alfons II. (1448–1495), dem Sohn König Ferrantes I. (1424–1494), der bereits als Nachfolger aufgebaut werden sollte.[11] Das Schreiben erfüllt auf der inhaltlichen Makroebene die oben genannten Kriterien Antons: Das Werk ist durchweg paränetisch ausgerichtet und zwischen dem politischen «Sein», d. h. den aktuellen politischen Bedingungen, und dem «Sollen» im Sinne einer Idealherrschaft an einen Regenten verortet; es behandelt vordergründig die Einübung und Bewahrung von spezifischen (Herrscher-)Tugenden, die in diesem Fall jedoch, der Tendenz humanistischer Spiegelliteratur folgend, nicht in einen staatstheoretischen Kontext eingebettet und stattdessen vollständig auf den Adressaten zentriert sind. Der Regent müsse grundsätzlich die Tugenden iustitia, pietas, liberalitas und clementia beachten, die Pontano mit spezifischen exempla aus der griechisch-römischen Literatur[12] illustriert, sie im Anschluss auf ihre Nützlichkeit prüft und zwar primär, und dieser Aspekt ist augenfällig, in Hinblick auf ihre Zweckdienlichkeit für die fürstliche Außenwahrnehmung und der einhergehenden Loyalitätssicherung seiner Untertanen. Diese Evaluation lässt sich als Maxime seiner Paränese identifizieren, die jedoch mit einer subtilen, aber substantiellen Umdeutung von virtus einhergeht:[13] Der Autor modelliert einen Herrscher, der nicht mehr per se ein tugendhaftes Verhalten zu habitualisieren habe, sondern allen voran die Rolle (persona) eines moralisch integren Regenten ausführen bzw. darstellen (gerere) müsse,[14] konkreter formuliert: einzig in der Wahrnehmung seiner Untertanen und übrigen Herrscher muss dieser als solcher erscheinen. Die primäre «Tugend» eines princeps sei dem Humanisten zufolge die maiestas,[15] die alle übrigen, mit der Herrscherwürde (auctoritas, gravitas) verknüpften Tugenden reguliere. Die virtus als positiv konnotierte Eigenschaft oder Haltung reduziert Pontano zu einer reinen Wahrnehmungskategorie, gleichsam zu einem fremdreferentiellen Konstrukt. Diese relevante Umdeutung antizipiert bereits vollumfänglich Niccolò Machiavellis Tugendkonzeption in seinem berühmten Il Principe (1513), in welchem der Florentiner jedoch im Gegensatz zu Pontano explizit vor einer negativen Wahrnehmung des Herrschers warnt und daher ex negativo von Untugenden spricht.[16] Den Einfluss Pontanos auf den florentinischen Gelehrtenkreis hat bereits Felix Gilbert herausarbeiten können, allem voran in Hinblick auf die Liviuslektüre. Mit De principe wurden jedoch konkret die Weichen für einen neuen Ansatz politischer Philosophie gelegt.[17] Pontanos genuine Tugendpolitik wurde von der Forschung bereits bemerkt, ohne jedoch aus diesem Umstand Konsequenzen zu ziehen oder insbesondere die maiestas-Konzeption näher zu untersuchen.[18] Der Begriff maiestas taucht als moralphilosophische Kategorie gehäuft in humanistischen Herrscherspiegeln der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf, beispielsweise in Bartolomeo Saccis (1421–1481) im Jahr 1471 komponierten gleichnamigen De principe,[19] den er dem Markgrafen von Mantua, Federico Gonzaga I. (1441–1481), widmete, oder auch in Giuniano Maios (ca. 1435–1493) Werk De maiestate,[20] das der neapolitanische Gelehrte an König Ferrante I. 1492 richtete. In diesen Schriften erscheint die maiestas als Tugend, welche die Außenwahrnehmung des Herrschers konfiguriert und insbesondere die Loyalität der Untertanen sichert. Für Maio, dessen Spiegel umfänglich Pontanos De principe verwertet, gehören beispielsweise öffentliche Bauten wie Kirchen oder Paläste zu den Manifestationen der fürstlichen maiestas.[21] Ein ähnliches Konzept wird prominent in Baldassare Castigliones (1478–1529) Libro del Cortegiano unter dem Begriff grazia diskutiert: diese sei jedoch explizit vom Hofmann und nicht von einem Herrscher einzuüben. Entsprechend handelt es sich um eine dynamische, auf bestimmte personae und ihre sozio-politische Stellung bezogene Maxime, die auf Angemessenheit bzw. Schicklichkeit verweist. Ein erster und eng mit der humanistischen Rhetorik verknüpfter Versachlichungsversuch lässt sich in der politischen Philosophie des ausgehenden Quattrocentos verorten, die der Wirkung herrscherlicher Performanz[22] auf das unmittelbare Umfeld mehr Beachtung schenkt. Wie darzustellen sein wird, kreiert der Humanist in seinem De principe mit rhetorischen Techniken die auf Persuasion ausgerichtete persona des Herrschers, der qua fürstlicher Verpflichtung seine ihm zugewiesene «Rolle» erfüllen und daher das Wohlwollen seines Rezipientenkreises gewinnen müsse.
In den folgenden Ausführungen möchte ich mich allein auf Pontanos De principe konzentrieren und bewusst seine übrigen moralphilosophischen Beiträge, die sich als weitaus differenzierter und komplexer erweisen, als der Fürstenspiegel zunächst suggerieren mag, beiseitelassen. Daher ist keine Erschließung von Pontanos ethischem Gedankengebäude oder der Versuch einer Einordnung in sein umfangreiches Œuvre vorgesehen, was den engen Rahmen eines derartigen Aufsatzes auch sprengen würde; stattdessen steht eine spezifische Schrift im Vordergrund, die aus einem ganz konkreten Anlass verfasst und als Beitrag des politischen Diskurses der intellektuellen Funktionselite[23] Neapels betrachtet werden muss. Im Folgenden möchte ich die maiestas-Konzeption Pontanos, die er ausdrücklich vom ciceronianischen decorum[24] ableitet, in den Blick nehmen und insbesondere ihre rhetorische Einbettung in das Schreiben berücksichtigen.
III.
Bei Giovanni Pontano handelte es sich um einen der wirkmächtigsten Gelehrten am neapolitanischen Hof, der sowohl politischen als auch literarischen Einfluss geltend machen konnte. Als Vorsteher der nach ihm benannten Accademia Pontaniana, einem ursprünglich vom humanistischen Dichter und königlichen Sekretär Antonio «Panormita» Beccadelli (1394–1471) ins Leben gerufenen informellen Gelehrtenkreis, vermochte Pontano eine Vielzahl an politischen wie intellektuellen Kontakten innerhalb wie außerhalb Neapels aufzubauen;[25] ebenso war er seit seiner Beschäftigung unter König Alfons V. von Aragón (1396–1458) stark in die neapolitanische Politik verstrickt. Entsprechend kann De principe als essentieller Beitrag des politischen Diskurses am neapolitanischen Hofe eingestuft werden. Pontano richtete seinen Brief De principe grundsätzlich auf die Bewahrung der fürstlichen Außenwahrnehmung aus, die er als opinio bezeichnet. Ziel des Fürsten sollte es sein, die benivolentia von Untertanen oder Angehörigen der Herrschereliten zu erlangen, was sich in dieser konkreten Auffassung von Herrschaft simultan als Vorteil bzw. Nutzen für den Regenten und folglich für die utilitas publica erweise. Das Schreiben lässt sich in zwei Teile gliedern: Im ersten Abschnitt bespricht Pontano die grundsätzlichen, bereits oben genannten Tugenden iustitia, pietas, liberalitas und clementia, die er anhand ihres Nutzens für die Perzeption Alfons’ bewertet.[26] Ebenso rekurriert er auf vorbildhafte Herrscher aus der Geschichtsschreibung, die dem jungen Herzog als nachahmenswerte Modelle dienen sollen. Neben Alexander dem Großen, Scipio Africanus und Camillus solle er sich insbesondere die Haltung Kyros’ des Großen einprägen, wofür Pontano auf Xenophons Cyropaedia zurückgreift, deren Übersetzung Poggio Bracciolini für König Alfons V. angefertigt hat.[27] Des Weiteren greift der Autor auf mit dem Königreich Neapel assoziierte Leitbilder zurück, was dem Tugendkatalog gleichsam ein neapolitanisches Kolorit verleiht.[28] So nehmen Antonio Beccadelli, der mit seinem skandalträchtigen, in den 1420er Jahren veröffentlichten Hermaphroditus einen nachhaltigen Distinktionsprofit einfahren konnte,[29] wie auch der Großvater Alfons’ II., König Alfons V., gewichtige Plätze innerhalb der Argumentation von De principe ein.[30]
Der Darstellungsmodus des Spiegels ist durchgehend paränetisch konfiguriert, wenngleich keine Imperative, sondern unpersönliche Ausdrücke wie oportet oder necesse est die Nützlichkeit bzw. Notwendigkeit der jeweiligen Mahnung hervorheben; decet apostrophiert hingegen die Angemessenheit der jeweiligen Tugend oder Handlungsweise. Letztgenannter Ausdruck ist bestimmend für die Verschränkung von rhetorischer Form und Inhalt. Zugleich stehen diese Formulierungen im Einklang mit der utilitas publica, d. h., die hier vorgeschlagene Tugendpolitik ist utilitaristisch ausgerichtet und setzt eine untrennbare Verknüpfung des Herrschers mit der ihm unterstellten politischen Entität voraus, was sich als Charakteristikum humanistischer Spiegel erweist.[31] Ebenso findet sich eine Apologie der studia humanitatis, die über eine kurze Erläuterung zur korrekten Rede (und zwar einzig die praktische Dimension, d. h. die actio und nicht die oratio) im zweiten Teil des Briefes abgerundet wird.[32] Das Fehlen expliziter Auseinandersetzungen mit der Legitimationsbasis fürstlicher Herrscher darf jedoch, wie James Hankins betont, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herrschaft der jeweiligen Träger sowie ihre Eignung nach wie vor implizit zur Disposition standen.[33] Den Ausgangspunkt von Pontanos Fürstenspiegel bildet die Tatsache, wie er selbst unmittelbar seinen Brief einleitet, dass Alfons II. als zwanzigjähriger, von seinem Vater König Ferrante I. (1424–1494) frisch eingesetzter Fürst noch keine Erfolge für sich verbuchen konnte und offensichtlich, dies deutet Pontano implizit an, Unsicherheiten bezüglich seiner Idoneität innerhalb der neapolitanischen Herrschaftselite zu vernehmen waren. Daher beginnt er mit einem Vergleich zwischen Alfons und Scipio Africanus, der sich trotz seines jugendlichen Alters für das Amt der Ädilen aufgrund seines Vertrauens in seine Tugendhaftigkeit bewarb und vom Senat letztlich gewählt worden ist.[34] Allein Scipios zur Schau gestellte Zuversicht, dies wird einzig in diesem historischen Beispiel impliziert, vermochte die Senatoren von sich zu überzeugen. Virtus – oder ihre scheinbare Internalisierung – überschreibt Konventionen und institutionalisierte Regeln; in diesem konkreten Fall wird das jugendliche Alter Alfons’ über ein historisches exemplum relativiert und gleichsam neuverhandelt.[35] Nichtsdestoweniger mahnt er an, dass er über den Erwartungshorizont seines Vaters und der Herrschaftselite hinauswachsen müsse. Entsprechend ist der gesamte Fürstenspiegel darauf ausgerichtet, Alfons einen geeigneten fürstlichen Habitus einzuprägen, und dieser muss auf die Untertanen wie auch auf die Angehörigen der neapolitanischen Regierungsapparate primär überzeugend wirken. Entsprechend fungiert der Fürstenspiegel nicht allein als bloßer Leitfaden: Pontano legte als scheinbar unbeteiligter Dritter einen spezifischen Maßstab fest, der Alfons II. als Orientierung für die Gestaltung seiner persona dienen sollte.
Die andere Hälfte des Werkes ist hauptsächlich auf die maiestas und ihre Einübung bzw. Applikation konzentriert. Diese Eigenschaft sei den Fürsten (principes) eigen und mache die opinio sowohl der subiecti als auch der übrigen homines gegenüber dem Herrscher geneigt (conciliare); gleichsam konstituiere sie dessen fama gegenüber anderen nationes.[36] Sie müsse mit ars und multa diligentia habitualisiert werden; ihren Ursprung habe die maiestas in der Natur, ein Aspekt, den Pontano jedoch völlig unberührt lässt. Dass der Begriff nicht gänzlich angemessen sei, jedoch ebenso von «gewissen nicht ungebildeten Männern» verwendet werde, betont der Autor augenfällig und bittet um Entschuldigung für seinen Entschluss, in dieser Sache auf eine controversia verborum zu verzichten und stattdessen dem vulgus hinsichtlich der Wortbedeutung zu folgen.[37] Zum einen autorisiert sich Pontano an dieser Stelle mit seinem Verweis auf die docti viri, zu denen er sich implizit zählt, zum anderen fungiert das vermeintlich weniger gebildete vulgus als zentrale Bezugsinstanz für das Thema, da er ausdrücklich dessen Perzeption des Herrschers in den Blick nimmt. Der Autor nimmt eine Außenperspektive ein und schreibt stets über die Wahrnehmung des Fürsten aus Sicht der jeweiligen Adressaten, typischerweise seiner Untertanen bzw. des Volks oder der Berater. Selten platziert er sich in den Rezipientenkreis des Herrschers und schreibt in der ersten Person Plural; in der Regel verbleiben seine Ratschläge in der dritten Person Plural, um die angestrebte Perzeption der Adressaten als vermeintlich unbeteiligter Dritter zu bestimmen und gleichsam eine gewisse Distanz sowohl zum Herrscher als auch zum Volk zu wahren. Als eine der primären Maximen rät der Autor Alfons II. dazu, dass das Volk (populus) ihn derartig wahrnehmen müsse, so dass er sich an der consuetudo der vortrefflichsten Menschen (homines praestantissimi) erfreue. Entsprechend muss diese Freude nach Außen dargestellt werden und zwar derartig, dass das Volk erwarten könne, dass dem Regenten die Belohnungen tugendhaften Verhaltens zukünftig zuteilwerde. Diese Handlungsweise müsse «täglich» zur Schau gestellt werden, damit seine vermeintliche virtus seine Untertanen zur Nachahmung animiere, wodurch auch sie auf eine positive opinio ihres Herrschers hoffen könnten.[38] Der princeps müsse folglich als Referenzgröße, d. h. als auctoritas in Bezug auf seine Moral auftreten, die imitatio gilt hier, dem humanistischen Referenzrahmen entsprechend, als universaler Schlüssel. Das reziproke Bindeglied zwischen princeps und subiecti stellte die jeweilige opinio dar, die auf die moralische Integrität zentriert war und gleichsam das Schickliche oder Angemessene darstellte. Ohne admiratio seitens der subiecti oder caeteri homines könne es keine maiestas geben, was sie gleichsam als fremdreferentielles Konstrukt enttarnt. Folglich kann sie, im klassischen Sinne, keine Tugend darstellen.[39]
Die angedeuteten Unstimmigkeiten innerhalb der neapolitanischen Elite sind allein im Kontext der Herrschaftsübernahme von Ferrante I. nach dem Tode Alfons’ V. 1458 zu verstehen.[40] Der ehemalige König von Neapel, René d’Anjou (1409–1480), den Alfons V. letztlich im Zuge seiner langjährigen Militärkampagne (1435–1442) in Süditalien besiegen und aus dem Reich vertreiben konnte, beanspruchte zusammen mit seinem Sohn Jean d’Anjou (1426–1470) nach wie vor die Regentschaft. Sie schlossen sich einerseits mit Papst Calixt III. (1455–1458) und andererseits mit neapolitanischen Baronen zusammen, die das von Alfons V. hinterlassene Machtvakuum auszunutzen versuchten. Wenngleich Ferrante seine Herrschaft sichern und den von den Baronen initiierten Aufstand (1460–1465) mitsamt den französischen Prätendenten niederschlagen konnte,[41] blieben Spannungen zwischen dem Königtum, das seinen Einfluss auszubauen versuchte, und den Großen des Reiches, die auf ihre eigenen Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten insistierten, nach wie vor bestehen – der zeitnahe zweite Baronenaufstand (1485–1486) belegt die prekäre Situation im Königreich Neapel. Aus diesem Umstand lässt sich das in Pontanos Werk implizierte Misstrauen gegenüber der Herrscherelite einerseits und die Schwerpunktlegung auf Vertrauensschaffung und Loyalitätssicherung andererseits erklären. Der Humanist thematisiert den Aufstand explizit an mehreren Stellen in De principe, und zwar im Hinblick auf die vorbildhafte Reaktion von Alfons’ Vater Ferrante, den der junge Herzog sich als Vorbild nehmen sollte.[42] Pontano war selbst als Diplomat auf Seiten des Königshauses involviert, was sich ebenfalls in seiner Haltung gegenüber den beteiligten Baronen widerspiegelt.[43] Entsprechend ist das Schreiben pragmatisch ausgerichtet und sollte Alfons II. eine Anleitung geben, wie er mit geschickten Zügen seine herzogliche Herrschaft zu konsolidieren und eine treue Anhängerschaft zu generieren vermochte. Dies sei, dem Humanisten zufolge, allem voran durch die maiestas-Tugend zu erreichen. Entsprechend müssen die Ausführungen als Beitrag innerhalb des komplexen politischen Klimas gelesen werden, in dem seitens der Krone nach Stabilisierungsmaßnahmen gesucht wurde.
IV.
Eine theoretische Reflexion des Begriffes maiestas findet sich nicht in De principe; stattdessen exemplifiziert Pontano das Konzept anhand ihrer Wirkungsweise auf die jeweiligen Rezipientenkreise, d. h. die Untertanen sowie die Angehörigen der neapolitanischen Elite; er wählt folglich einen praxeologischen Ansatz zur Vorstellung seiner Tugendpolitik.[44] Erst am Ende seines Briefes setzt er die maiestas explizit mit dem von Cicero in De officiis (1,27,93–1,42,151) beschriebenen decorum in Verbindung, verzichtet aber auch hier auf eine konkrete Thematisierung. Er konzediert, dass Ciceros Auseinandersetzung mit diesem Konzept für einen princeps nur bedingt aussagekräftig sei, da es für (republikanische) Amtsträger bzw. Bürger verfasst worden und nicht unmittelbar auf einen princeps übertragbar sei.[45] Pontano unterscheidet folglich zwischen dem (republikanischen) Bürger als solchem und dem hierarchisch höher gestellten Herrscher, was ihm zufolge Auswirkungen auf die Auswahl an Tugenden einerseits und die Außenwahrnehmung andererseits hat. Des Weiteren behauptet er – topisch anmutend –, dass keiner der antiken auctores sich mit dieser Tugend auseinandergesetzt habe, wodurch er sich zugleich ein Distinktionsmerkmal zuweist. Der Begriff decorum lässt sich mit Schicklichkeit[46] übersetzen und ist bei Cicero sowohl als decorum orationis als auch als decorum vitae zu fassen – es herrscht gleichsam eine Wechselbeziehung zwischen den beiden Prinzipien, die einen untrennbaren Konnex von Moral und Rhetorik bilden. Dem römischen Redner zufolge sei das decorum unmittelbar mit der Ehrenhaftigkeit (honestas) verschränkt. Dementsprechend handelt es sich um einen essentiellen Begriff innerhalb seines Werkes De officiis, in dem er das auf das honestum ausgerichtete Handeln im Sinne der respublica diskutiert.[47] Gleichsam dient das decorum als regulatorisches Prinzip, das innerhalb eines spezifischen sozio-kulturellen Rahmens die Adäquanz von Wort oder Tat bestimmt; die Schicklichkeit ist gleichsam ein Garant für die Angemessenheit des jeweiligen Verhaltens und dementsprechend von der Akzeptanz der Gesellschaft bzw., konkreter, der Mitmenschen abhängig, wie Jan Dietrich Müller prägnant formuliert: «Diese Moralität des decorum ist bestimmt durch ihren konventionellen Charakter – sie ist êthos, Sittlichkeit, Gesittung. Denn nur was Konvention ist, bietet die Chance auf Konsens, taugt damit als rhetorische Ressource. Der Redner hat kein Interesse daran, die consuetudo zu untergraben.»[48] Es handelt sich folglich um eine dynamische Richtlinie, die gleichsam durch die opinio communis kalibriert ist und daher keine allgemeingültige Anleitung bieten kann. Cicero betont zudem, dass die Schicklichkeit nicht durch eine recondita quaedam ratio wahrgenommen (cernere) wird, sondern in promptu vorgeführt werden müsse.[49] Das decorum, d. h. die Wahrung und aktive Zurschaustellung ethischer Normen in Wort und Tat, hat darüber hinaus eine ästhetische Qualität, d. h., sie ist wahrnehmbar und dient simultan als Rekognitionsschlüssel für die unmittelbaren Mitmenschen: Sie ist zugleich nach außen getragene Haltung; ferner stellt sie eine öffentliche Positionierung zu den gesellschaftlichen Konventionen dar.[50] In De oratore wird das decorum in Bezug auf die Rede sogar zum caput artis[51] erhoben; Cicero lässt sodann Crassus die Verbindung von der Schicklichkeit zur Angemessenheit (aptum) herstellen.[52] Dabei fungiert das aptum als Referenzrahmen und ist maßgeblich für den Erfolg der Rede bzw. des Redners, die als Einheit wahrgenommen werden müssen, verantwortlich.[53] Schicklichkeit und Angemessenheit sind eng miteinander verwoben und konfigurieren sowohl die actio, d. h. das rednerische Auftreten, als auch die oratio, d. h. die Rede (Form und Inhalt) selbst. Die gesamte rhetorische Performanz einschließlich ihres zu kommunizierenden Inhaltes muss an die äußeren Umstände – Ort, Zeit, Publikum, Anlass, Sachgegenstand – angepasst sein. Letztlich handelt es sich beim decorum bzw. aptum um Koordinaten des «common sense», gleichsam um eine dynamische Konstante, die situativ zu ermitteln ist.[54]
Pontanos Rückgriff auf das decorum, von dem er sich nichtsdestoweniger auch distanziert, manifestiert sich insbesondere in drei Aspekten: Erstens implementiert er die Sichtbarkeit der schicklichen Verhaltensweise, die bei Cicero ebenso ausdrücklich mit den Tugenden der Gerechtigkeit (iustitia) und Tapferkeit (fortitudo) assoziiert werden; sie fundieren gleichsam die honestas, die nur schwerlich vom decorum selbst zu trennen sei. Zweitens ist die Wirkkraft des decorum für Pontano von großer Bedeutung: So führe Cicero zufolge die Einhaltung der Schicklichkeit zur Zustimmung (aprobatio) der Mitmenschen, was der römische Redner mit dem in persuasiver Bedeutung verwendeten Verb movere zum Ausdruck bringt.[55] Drittens ist der körperliche Ausdruck von Belang, der bei Pontano im allgemeinen Auftreten, insbesondere bei körperlichen Bewegungen, sowie bei der Kleidungswahl zu berücksichtigen sei. Übertragen auf die maiestas muss der Herrscher seine «Ehrwürdigkeit» einerseits als Akt zur Schau stellen und andererseits sie dezidiert für die Zustimmung seiner persona applizieren. Auch die von Cicero konstatierte Dynamik des decorum berücksichtigt Pontano und bemerkt, dass nur bedingt Regeln für die erfolgreiche Internalisierung der maiestas aufgestellt werden können; stattdessen müssen natura, tempus, res und ars studiert werden, um sich dem Konzept annähern zu können. Die einzelnen Punkte entsprechen dem äußeren aptum.[56] Auf die moralphilosophischen Komponenten, die Cicero ausführlich diskutiert, geht der Humanist nicht ein, prinzipiell reduziert er das decorum-Konzept, nimmt es aus dem sozio-politischen Rahmen der (späten) Römischen Republik heraus und überträgt spezifische Aspekte auf einen Fürsten, dem, aus seiner Sicht, eine andere Rolle zukommt als denjenigen Akteuren, die der römische Redner im Blick hatte.
V.
Im Vordergrund von Pontanos Ausführungen steht primär die Sichtbarkeit bzw. performative Dimension der fürstlichen Tugendhaftigkeit.[57] Die von Seneca etablierte und humanistisch stark verwertete Spiegelmetaphorik kommt auch in De principe zum Einsatz: Secundae quoque res sunt tanquam speculum quoddam nostri quae, ut de magistratu dicere solemus, qualis quisque sit apertissime ostendunt.[58] Die Zurschaustellung von virtus ist folglich als Hauptaufgabe des Regenten zu verstehen. Auf der Darstellungsebene appliziert Pontano entsprechend visuelle und sensuelle Wortfelder, allen voran die Verben videre, sentire und intellegere, mit denen die potentielle Perzeption der Rezipienten verbalisiert wird; der Fürst soll primär seine Tugendhaftigkeit zeigen (ostendere). Als Orientierungsraster bzw. Maßstab gilt das Schickliche und das Angemessene (decet, apte). Eindringlich ist die mutmaßliche Sentenz des neapolitanischen Dichters Antonio Beccadelli, die Pontano in seine Argumentation einsetzt: Tugend setzt Beccadelli mit dem Sonnenlicht gleich, das derartig hell scheine, dass sogar, im übertragenen Sinne, die Blinden ihre Strahlkraft erblicken könnten.[59] Demzufolge muss jede einzelne actio oder oratio als angemessen (apte) wahrgenommen werden. Bereits die von Pontano zu Beginn seines Schreibens angedeutete Qualifikationsphase Alfons’ II. wird mit einem Verweis auf dessen Perzeption formuliert: Sowohl das Volk als auch die Großen des neapolitanischen Reiches sollen bereits ihre «Augen» auf den jungen Herzog geworfen haben.[60] Wenngleich sich keine Quelle für die Aussage finden lässt – Giudo Cappelli geht von einer mündlichen Bemerkung in den neapolitanischen Gelehrtenkreisen aus[61] – lässt sich die Visualisierungstendenz von fürstlicher Tugendhaftigkeit in einem spezifischen Werk Beccadellis finden: In seiner italienweit überaus erfolgreichen und 1455 fertiggestellten Sammlung von Apophthegmata, der sogenannten De dictis et factis regis Alphonsi Aragonum, kompilierte er, so die Selbstinszenierung, Aussprüche und denkwürdige Taten König Alfons’ V.;[62] für die Veranschaulichung der jeweilig berichteten Ereignisse, die er selbst als Zeuge miterlebt habe, greift er auf die rhetorische evidentia-Technik zurück,[63] die den Leser gleichsam selbst an dem Geschehen teilnehmen lassen und ihm die jeweiligen Geschehnisse «vor Augen» führen sollte. Zur Verdeutlichung der jeweiligen Qualitäten Alfons’ stellte Beccadelli jedem Apophthegma ein Adverb wie humaniter, liberaliter, modeste oder grauiter voraus, das die entsprechende Handlung moralisch einordnen sollte.[64] Es galt, die virtus und die einhergehenden Eigenschaften Alfons’ zu visualisieren und gleichsam literarisch zur Schau zu stellen. Es ist daher kein Zufall, dass Pontano auf seinen Kollegen als Referenz verweist, der maßgeblich das Bild des vorherigen Königs mitgeprägt hat. Dieselben Kategorien, die Beccadelli in seinem Werk appliziert, finden sich als Leittugenden in Pontanos De principe wieder, was den präsupponierten Erwartungshorizont offenlegt; ebenso orientieren sich Pontanos Rekurse an der Komposition der einzelnen Sentenzen aus De dictis et factis.[65] Der junge Herzog muss sich allen voran an seinem Großvater Alfons V. orientieren, wofür der Autor drei prägnante exempla einsetzt, die sich stilistisch und inhaltlich an Beccadelli anlehnen.[66] Die Transition rhetorischer Exemplifizierung zur visuellen Plastizität führt der Humanist sodann am Beispiel Scipios durch, dem von Sallust ein Ausspruch zur Inspirationskraft literarischer Portraits in den Mund gelegt wird – diese Sentenz kann ohne weiteres als Paradigma des Fürstenspiegels betrachtet werden.[67]
Die auf die herrscherliche Praxis ausgerichtete Instrumentalisierung der maiestas lässt sich an zwei Beispielen konkret illustrieren. Diejenigen, «die zu herrschen wünschen» (qui imperare cupiunt), müssen sich einerseits als gottesfürchtig bzw. religiös und andererseits als freigiebig und milde zeigen.[68] Pontano rekurriert unter anderem auf Alexander den Großen, Cyrus, Camillus, Scipio Africanus und, als vortrefflichstes Beispiel seiner Zeit, auf den Großvater von Alfons, Alfons V. von Aragón, und apostrophiert ihren Sinn für die Religion, die sich als ideal erweise, um die benivolentia popularis zu gewinnen. Alexander der Große habe es sogar mithilfe der superstitio geschafft, in die Gedanken der plebs vorzudringen und sie von seiner Frömmigkeit zu überzeugen.[69] Nicht die christliche Religionsausübung als solche wird akzentuiert – mitunter wird diese mit Verweis auf heidnische Vorbilder ohnehin de facto relativiert[70] –, sondern einzig ihre Nützlichkeit für die eigene Reputation wird hervorgehoben. Die Loyalitätssicherung mithilfe einer positiven opinio bei Untertanen und anderen Regenten für die Herrschaftssicherung schildert der Autor eindringlich mit Verweis auf die Tugenden liberalitas und clementia: Würden beide virtutes von einem Herrscher eingesetzt, so könnten «aus Feinden Freunde», «aus Fremden die Seinen» und «aus Treulosen Getreue» werden, was den princeps einem Gott ähnlich werden lässt. In der ersten Person Plural, d. h. aus einer hierarchisch niedriger gestellten Perspektive, apostrophiert Pontano zudem, dass bei einer Wahrnehmung von clementia (senserimus) der Herrscher entsprechend bewundert und verehrt werde (admiramur und colimus).[71] Auch die übrigen Tugenden werden auf ihre unmittelbare Anwendung zur Perzeptionskontrolle skizziert und in Hinblick auf ihre Moderation besprochen.[72] Interessanterweise behandelt Pontano die rednerische actio und die oratio im Vergleich zu herrscherlichen Verhaltensweisen nur peripher; eine Diskussion findet sich erst am Ende des Schreibens. Auch hier gelten das decorum und aptum als regulierende Prinzipien, die sowohl den Inhalt als auch den Vortrag selbst als den Sachgegenständen und der Situation angemessen und schicklich erscheinen lassen sollen – die Kongruenz von Wort und Sache solle sich ebenso auf die Gestik und Mimik auswirken.[73] Die Stimmgestaltung wird ebenfalls adressiert, während die Stilgenese, anders als in anderen humanistischen Erziehungsschriften, nur knapp berührt wird und keine Aussagen zur Sprachwahl getroffen werden.[74]
Die persona des Herrschers wird in Pontanos Werk gleichsam zu einem körperlichen argumentum transformiert, das sich situativ an schicklichen bzw. angemessenen Koordinaten orientieren müsse. Bei Gastmählern müsse er sich Kenntnisse über die mores nationum aneignen und sich über die Gespräche der Gäste «amüsiert» zeigen. Gewitzte wie gewichtige Gesprächsthemen, in denen der Fürst versiert sein müsse, sollen admiratio und voluptas erzeugen – eine dezidierte Affektkontrolle bei den Gästen wird folglich impliziert.[75] Die Kleiderwahl solle sich zur Steigerung der maiestas gänzlich an den Leitlinien Schicklichkeit und Angemessenheit orientieren, wofür Pontano auch die rhetorische Kategorie des ornatus zur Präzisierung appliziert, was erneut verdeutlicht, dass der Herrscher anhand rhetorischer Kategorien zu gestalten sei. Den jeweiligen Rahmen bilden, wie schon in Bezug auf den anzupassenden herrscherlichen Habitus, Ort, Angelegenheit, Anlass, das Alter und der Zeitpunkt.[76] Den Erfordernissen entsprechend muss der princeps aber auch andere personae darstellen können: Er müsse sich den cives gegenüber in verschiedenen Bereichen als paterfamilias, praetor und compositor zeigen (gerere) und von ihnen als solcher wahrgenommen werden (sentire).[77] Erst dann könne amor und reverentia, die er als Begleiter (comites) der maiestas einstuft, erworben werden.[78] Die Verknüpfung der persona als «Figur» und der Schicklichkeit wird ebenfalls in Ciceros De officiis (I, 28,97) vollzogen, bei Pontano jedoch nur impliziert: Eine Rolle muss dem entsprechen, was ihr als angemessen erscheint.[79] Die moralisch-rhetorischen Kategorien aptum und decorum setzt der Humanist folglich zur Modellierung der Herrscher-persona als literarischer Kunstfigur ein.[80]
Der Regent, der Pontano zufolge einzig am Erfolg seiner Herrschaftssicherung gemessen wird, besitzt letztlich einen nur begrenzten Handlungsspielraum, der mithilfe des konventionellen Erwartungshorizonts der jeweiligen Rezipienten skaliert wird. Der Herrscher, der gleichsam in ein virtuelles Forum versetzt wird und die Rolle des Redners (orator) übernimmt, muss einzig mit seiner actio und oratio die Zuschauer, die simultan die Richterrollen übernehmen, von sich überzeugen;[81] die Regierung selbst solle allerdings vertrauenswürdigen, loyalen und geeigneten subiecti übertragen werden, die es ebenfalls je nach Erfordernissen anders zu behandeln gelte. Nichtsdestoweniger betont Pontano, dass der Herzog auf den Rat und die Ermahnungen der von seinem Vater (Ferrante) eingesetzten viri primarii hören müsse, zu denen der Humanist sich zweifelsohne selbst zählt, wie sein Vergleich dieser viri mit philosophi andeutet.[82] Das «majestätisch» konfigurierte decorum wie auch das aptum fungieren als absolute Handlungsparadigmata, die gleichsam keine konkrete Anleitung bieten, sondern einzig als dynamische Herrschaftsprinzipien beworben werden. Tugend (virtus) wird bei Pontano nicht mehr als Seins-, sondern als Wahrnehmungskategorie verstanden; die maiestas stellt gleichsam eine Antitugend dar, die nicht mehr die vollständige Internalisierung einer positiven Eigenschaft bzw. die Einübung einer gewissen Haltung voraussetzt, sondern die Zurschaustellung dieses jeweiligen, vom Rezipientenkreis erwarteten Aktes verlangt. Sie stellt das reziproke Bindeglied zwischen princeps und subiecti bzw. anderen homines oder nationes dar, die beide einen spezifischen Erwartungshorizont präsupponieren: Der Fürst setzt auf Loyalität und Wohlwollen (amor und benivolentia; positive fama) sich selbst gegenüber, die Untertanen und fremden Herrscher erwarten dagegen einen den moralischen Anforderungen gerecht werdenden Regenten.[83] Die maiestas fügt sich, wie am Beispiel der Visualisierung von Religiosität eindrücklich gezeigt werden kann, in keinen moralphilosophischen bzw. metaphysischen Rahmen; sie löst sich aufgrund ihres verschränkten Gefüges von Schicklichkeit und Angemessenheit von jeglichen philosophischen Dogmen und kann allein als rhetorische Kategorie erfasst werden. Einziges Kriterium ist der Persuasionserfolg der jeweiligen Handlungen bzw. der tugendhaften Zurschaustellungen, die letztlich euphemistisch die Festigung von Hierarchien und Unterwerfung der Untertanen bzw. die Bindung der Elite an den Herrscher ermöglichen sollte. Der Regent muss seiner persona als Herrscher gerecht werden, d. h. die Erwartungen decken – die Kriterien hierfür orientieren sich an dem, was die Zuschauer bzw. Rezipienten als «schicklich» und «angemessen» empfinden. Auch die maiestas orientiert sich am «common sense», wenngleich nicht, wie beim decorum, eine horizontale, sondern eine vertikale Beziehung zwischen den beteiligten Akteuren vorausgesetzt wird.
Zusammenfassung und Ausblick
Pontano formuliert in seinem Brief eine genuine Tugendpolitik, die bereits wesentliche sozio-politische Konzeptionen von fürstlich-höfischen Verhaltensweisen und der einhergehenden Wahrnehmungskontrolle späterer Fürsten- und Herrscherspiegel vorwegnimmt. Des Weiteren zeigt sein Rückgriff auf das decorum und aptum, auf welche vielfältigen Weisen primär rhetorische Kategorien humanistisch verwertet werden konnten: Die maiestas stellt im Wesentlichen eine verkürzte und simplifizierte Lesart der zentralen ciceronianischen Leitbegriffe dar. Rhetorische Kompositionstechniken wurden nun zu politischen Anleitungen transformiert, welche die persona des Herrschers, die aus humanistischer Perspektive eine literarisch formbare Kunstfigur darstellt, modellieren sollten. Während staatstheoretische oder scholastisch-juristische Reflexionen, die im 13. und 14. Jahrhundert maßgeblich die Spiegelliteratur geprägt hatten, im humanistischen speculum vollständig zurückgefahren wurden, werden an ihrer statt umfassend rhetorische Kategorien appliziert. Der Herrscher wird rhetorisiert, zum personifizierten argumentum seiner Herrschaft; die Überzeugung seiner Rezipienten stellt die Hauptaufgabe seiner Tätigkeiten dar. virtus ist als Performanz zu verstehen, die den jeweiligen Rezipienten sichtbar gemacht werden muss. Die Wahrnehmungskontrolle erweist sich in Pontanos Ausführung als zentrales Instrument des princeps. Wird das Werk in die humanistische Kulturpolitik am neapolitanischen Hof eingeordnet, so zeigt sich eine starke Tendenz, Personenkulte um die jeweiligen Herrscher zu schaffen. Das für das gesamte 15. Jahrhundert eindringlichste Beispiel ist König Alfons V. von Aragón, für den im Laufe seiner Herrschaft eine Vielzahl an Schriften verfasst worden sind, die panegyrische, biographische und historiographische Werke umfassen; auch die Einbettung in Vorworten und Widmungsschreiben trug maßgeblich zu Alfons’ europaweitem Renommee bei, was ohne weiteres auf dessen literarische Darstellung zurückgeführt werden kann.[84] De principe ist, und dies darf bei der Analyse nicht vergessen werden, als Brief konzipiert, der als «öffentliche Verlautbarung» (Helene Harth) mit Sicherheit in den humanistischen Gelehrtenkreisen Italiens rezipiert wurde.[85] Der explizit wie implizit erwähnte Antonio Beccadelli markiert den informellen Gelehrtenkreis der accademia, der er bis zu seinem Tode vorstand und zu der auch Pontano gehörte.[86] Entsprechend trug das Schreiben bereits zur Wahrnehmung des jungen Alfons bei und legte einen Bewertungsrahmen fest, der simultan Auswirkungen auf den herzoglichen Ruf innerhalb der neapolitanischen Herrschaftselite haben musste. In Bezug auf den humanistischen Versuch, Herrscher moralisch zu bilden und gleichsam ein reziprokes Bewertungsschema mithilfe ihrer Schriften zu implementieren, bemerkt Hankins folgendes zu seinem Konzept der «virtue politics»:
The humanist solution was a moral one: shaming elites into good behavior and offering psychological rewards for meritorious action. This meant inculcating shared standards of behavior in elites via education and the arts, and strengthening incentives to meritorious action via a culture of praise and blame. In that way the natural desire of elites for honor (or status) could be channeled in socially useful directions.[87]
Als Antwort auf die gegenseitigen Evaluationsverfahren formulierte Pontano eine geschickte Revision gängiger Tugendlehren: Sie wird einzig als Wahrnehmungskategorie erfasst, das «Sein» ist in De principe keine Voraussetzung moralischer Integrität, einzig der Schein wird anhand seines persuasiven Erfolges gemessen und als notwendige Herrscherqualität vorausgesetzt. Dies bedeutet freilich nicht, dass der Humanist grundsätzlich dem moralischen Prinzip esse, non videri widersprechen würde, wie seine übrigen ethischen Reflexionen belegen.[88] Nichtsdestoweniger erscheint in Pontanos Brief gerade die opinio der Untertanen und nicht die honestas als primäre Bezugsinstanz herrscherlicher Handlungen. Daher muss Hankins’ positiv konnotiertes Konzept der «virtue politics» noch einmal in Hinblick auf Pontanos Spiegel überprüft und die Frage aufgeworfen werden, ob hier noch von einer «Tugendpolitik» oder vielmehr von einer «Antitugendpolitik» zu sprechen ist.[89]
Das Schreiben des Humanisten war pragmatisch ausgerichtet und sollte einen konkreten Zweck erfüllen: Die Schwerpunktlegung auf die Loyalitätssicherung lässt sich mit den Spannungen innerhalb der neapolitanischen Eliten erklären, die sich potentiell von Alfons II. und seinem Vater Ferrante in ihren eigenen Herrschaftsdomänen bedroht sahen. Eine Konsolidierung der wichtigsten Machtressource eines Fürsten – nämlich der Untertanen – sollte für Stabilität innerhalb des Herzogtums sorgen und den königlichen Sohn bereits für seine zukünftige Rolle als König vorbereiten. Vor diesem Hintergrund muss Pontanos Schreiben, wie er selbst an mehreren Stellen deutlich macht, gelesen werden: Es ist konsequent auf einen wesentlichen Unsicherheitsfaktor innerhalb der politischen Landschaft Neapels ausgerichtet. Wenngleich das nunmehr umgekehrte Prinzip des videri, non esse ein mutmaßlich opportunistisches Programm enthüllt, muss ebenso konzediert werden, dass König Alfons V. mithilfe humanistischer Panegyrik eine äußerst positive Wahrnehmung seiner selbst verbreiten und durchaus eine erfolgreiche Regentschaft vorweisen konnte, die ebenso auf seine Nachfolger ausstrahlen sollte. Inwieweit De principe letztlich Alfons II. bei der Loyalitätswahrung seiner Untertanen instruiert hat, lässt sich aufgrund der Quellenlage zwar nicht mit Sicherheit sagen. Jedoch beleuchtet das Werk einen dominanten Diskurs innerhalb der neapolitanischen Funktionselite, der auch in den übrigen Höfen und Stadtstaaten Italiens Beachtung fand. Die subtile Umdeutung von virtus zu einer Wahrnehmungskategorie sollte den Regenten ein intellektuelles Rüstzeug zur Verfügung stellen, das die politische Philosophie des beginnenden 16. Jahrhunderts nachhaltig verändern sollte. Pontanos De principe nimmt die entscheidende machtpolitische Weichenstellung von Machiavellis bedeutsamem Fürstenspiegel bereits vorweg und transformiert Tugendlehren zu einer allein auf Kalkül ausgerichteten Anleitung zur Herrschaftsstabilisierung.
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