Schwefel

A. F. Holleman

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This chapter is in the book [Teil 1] Anorganischer Teil

100 Schwefel Schwefel. 67. Der Schwefel war schon den Alten bekannt. Er kommt in nahezu reinem Zustande in der Natur vor, hauptsächlich in der Nachbarschaft tätiger oder erloschener Vulkane. Sizilien ist in Buropa die Hauptfundstätte; aber auch in Spanien, auf Island, in Japan und in Mexiko werden große Mengen freien Schwefels ge-funden. Die Schwefelgewinnung im amerikanischen Staate Louisiana macht jetzt dem sizilianischen Schwefel eine sehr ernstliche Kon-kurrenz. Der in Sizilien gediegen vorkommende Schwefel wird an Ort und Stelle durch Ausschmelzen von seinen erdigen Beimengungen befreit (raffiniert) und als Rohschwefel in Verkehr gebracht Der Robschwefel wird durch Destillation (Fig. 27) gereinigt. Dazu wird er in B abermals geschmolzen; er fließt in die Retorte A, verflüchtigt sich Fig. 27. Destillation des Schwefels (Längsschnitt). hier und gelangt in eine geräumige gemauerte Kammer, welche mit Sicher-heitsventilen versehen ist, um die bei der Hitze sich ausdehnende Luft ent-weichen zu lassen. Wird die Destillation langsam geleitet, so daß die Temperatur in der Kammer nicht bis zum Schmelzpunkt des Schwefels steigt, so sublimiert er, d. h. die sich verdichtenden Dämpfe fallen als feines kristallinisches Pulver, die Schwefelblume des Handels (ebenso wie Wasserdampf, wenn man ihn plötzlich unter 0°'abkühlt, Schnee gibt) aus. Werden die Kammern nicht ge-kühlt, so kondensieren sich die Dämpfe zu flüssigem Schwefel, der, bei C ab-gelassen, sich in schwach kegelförmige hölzerne Hohlformen ergießt, darin zu Stangenschwefel erstarrt und in dieser Form in den Handel kommt.

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100 Schwefel Schwefel. 67. Der Schwefel war schon den Alten bekannt. Er kommt in nahezu reinem Zustande in der Natur vor, hauptsächlich in der Nachbarschaft tätiger oder erloschener Vulkane. Sizilien ist in Buropa die Hauptfundstätte; aber auch in Spanien, auf Island, in Japan und in Mexiko werden große Mengen freien Schwefels ge-funden. Die Schwefelgewinnung im amerikanischen Staate Louisiana macht jetzt dem sizilianischen Schwefel eine sehr ernstliche Kon-kurrenz. Der in Sizilien gediegen vorkommende Schwefel wird an Ort und Stelle durch Ausschmelzen von seinen erdigen Beimengungen befreit (raffiniert) und als Rohschwefel in Verkehr gebracht Der Robschwefel wird durch Destillation (Fig. 27) gereinigt. Dazu wird er in B abermals geschmolzen; er fließt in die Retorte A, verflüchtigt sich Fig. 27. Destillation des Schwefels (Längsschnitt). hier und gelangt in eine geräumige gemauerte Kammer, welche mit Sicher-heitsventilen versehen ist, um die bei der Hitze sich ausdehnende Luft ent-weichen zu lassen. Wird die Destillation langsam geleitet, so daß die Temperatur in der Kammer nicht bis zum Schmelzpunkt des Schwefels steigt, so sublimiert er, d. h. die sich verdichtenden Dämpfe fallen als feines kristallinisches Pulver, die Schwefelblume des Handels (ebenso wie Wasserdampf, wenn man ihn plötzlich unter 0°'abkühlt, Schnee gibt) aus. Werden die Kammern nicht ge-kühlt, so kondensieren sich die Dämpfe zu flüssigem Schwefel, der, bei C ab-gelassen, sich in schwach kegelförmige hölzerne Hohlformen ergießt, darin zu Stangenschwefel erstarrt und in dieser Form in den Handel kommt.

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