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book: Dem Holocaust entkommen
Book Open Access

Dem Holocaust entkommen

Polnische Juden in der Sowjetunion, 1939–1946
  • Markus Nesselrodt
  • Funded by: Moses Mendelssohn Zentrum
Language: German
Published/Copyright: 2019
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About this book

Irma Rosenberg-Förderpreis

Über 230.000 polnische Juden überlebten den Zweiten Weltkrieg im Inneren der Sowjetunion. Viele waren der nationalsozialistischen Verfolgung durch rechtzeitige Flucht auf sowjetisches Territorium entkommen. Andere wurden gegen ihren Willen von der sowjetischen Geheimpolizei in das Landesinnere der UdSSR verschleppt, wo sie in abgelegenen Siedlungen unter schwierigen Lebensbedingungen Zwangsarbeit verrichteten. Die Mehrheit der polnischen Juden hatte sich allerdings im Rahmen der Evakuierung sowjetischer Staatsbürger 1941–1942 aus den Frontgebieten in den Süden der UdSSR durchgeschlagen. Dort hielten sich die meisten polnisch-jüdischen Exilanten bis zur Rückkehr nach Polen im Jahre 1946 auf.
Die Studie untersucht Erfahrungen polnischer Juden im Zeitraum von 1939 bis 1946. Der Fokus liegt dabei auf den Jahren in den zentralasiatischen Sowjetrepubliken, wo hunderttausende polnische Juden täglich um ihr Überleben als Fremde in einem von Krieg, Armut und politischem Terror gezeichneten Land kämpfen mussten. Ihre Geschichte an der »Peripherie des Holocaust« (Yehuda Bauer) erweitert den Horizont jüdischer Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg um die Erlebnisse im sowjetischen Exil.

  • Irma Rosenberg-Förderpreis für die Erforschung der Geschichte des NS
  • Auszeichnung des Botschafters der Republik Polen in der BRD
  • Fritz Theodor Epstein-Preis des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH)

Author / Editor information

Markus Nesselrodt, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder.

Reviews

„Markus Nesselrodt’s revised version of his doctoral dissertation, Escaping the Holocaust. Polish Jews in the Soviet Union, 1939–1946, is a landmark study and will remain a beacon in the historiography. Wellwritten and conceptualized on a high level, it answers two questions: What was the experience of Polish Jews in the Soviet Union? How did the memory of this experience evolve over time? It thus brings together what is sometimes torn apart by specialization: history and memory […].“
Yad Vashem Studies 48 (2020), p. 209-222

„Nesselrodt erweitert mit seiner Studie die Holocaustforschung um die Dimension jüdischer Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs im sowjetischen Exil.“
Lena Sommerfeld in: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 14 (2020), 27, S. 1–4

„Markus Nesselrodt ist eine facettenreiche Erfahrungsgeschichte über das sowjetische Exil polnischer Juden mit dessen Vorgeschichte und Nachwirkungen gelungen.“
Stephanie Ligan in: Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts (2020), 105

„Dieser Band analysiert erstmals die jüdische-polnische Perspektive auf Flucht und Evakuierung in das sowjetische Landesinnere und zeichnet sich neben seinem hohen wissenschaftlichen Niveau durch die Auswertung von unterschiedlichen Arten von Quellen in verschiedenen Sprachen aus, wo die Primärquellen immer im Mittelpunkt stehen.“ Michael Lausberg in: www.scharf-links.de (27.01.2020)

„Eine erkenntnisreiche wie bewegende Dissertation geht dem anhand von Selbstzeugnissen alles Art nach.“
Ellen Presser in: Jüdische Gemeinde aktuell. Zeitschrift der Israelitichen Kultusgemeinde München & Oberbayern (04-07.2020), S. 89

„The fact that the book manages to do justice to political and social differentiation both within the Jewish population and those who surrounded them is mainly achieved through relying on an impressive collection of primary sources. These are memoirs, interviews, oral histories and, crucially, a large collection of Polish and Yiddish-language poems, newspaper articles, and witness testimonies that were written during or right after the war. At that point those events were still fresh in the memory of those who recalled them, not yet affected by the growing discussion over their status as Holocaust survivors.“
Katarzyna Person in: H-Soz-Kult, 21.11.2019, www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28698

„Nesselrodt schließt nicht nur eine Forschungslücke, sondern er tut dies auf eine besonders eindringliche Weise, weil er seine Studie als eine „Erfahrungsgeschichte“ versteht (S. 2 f.), in der die Betroffenen zu Wort kommen, die aber auch eine Mittlerrolle zwischen Mikro- und Makrogeschichte übernimmt.“
Juliane Wetzel in: ZFG 68.3 (2020), 275-277

Publishing information
Pages and Images/Illustrations in book
eBook published on:
April 1, 2019
eBook ISBN:
9783110594393
Hardcover published on:
April 1, 2019
Hardcover ISBN:
9783110591569
Paperback published on:
September 20, 2021
Paperback ISBN:
9783110763805
Pages and Images/Illustrations in book
Front matter:
10
Main content:
390
Downloaded on 5.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110594393/html
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