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Standortmarketing

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Konrad Umlauf Standortmarketing1 EinleitungStandortmarketing kann aus zwei Perspektiven betrachtet und betrieben werden. Die erste Perspektive ist die politischer Entscheidungsträger. Hier meint Standortmarke-ting (in dieser Bedeutung synonym: Standortpolitik, Stadt-, Regionalmarketing) die Gestaltung eines Standortes (räumlich vom Straßenzug über Stadtteile und Städte bis hin zu Regionen und Staaten) durch politisches Handeln mit dem Ziel, den Stand-ort für Unternehmen und Bürger attraktiv zu machen. Betriebe und Bürger sollen am Standort gehalten oder neu gewonnen werden. Die zweite Perspektive ist die der Unternehmen und Bürger: Standortmarketing wendet dann Grundsätze des Marke-tings auf die Wahl eines Standortes für ein Unternehmen, eine Organisation, eine Wohnung usw. an und untersucht die Wirkungen der Standortwahl auf die Organi-sation und ihre Umwelt. Bei Organisationen, die an ihrem Standort reale Besucher bzw. Kunden erwarten, steht die räumliche Erreichbarkeit für diese im Vordergrund der Entscheidungskriterien. Bei Organisationen, die Besucher bzw. Kunden virtuell erwarten, bilden bei der Standortwahl arbeits-, sozial- und steuerrechtliche Fragen, ggf. auch Aspekte der Mitarbeiterrekrutierung, der politischen Stabilität und des Schutzes vor staatlichen Eingriffen die maßgeblichen Entscheidungskriterien. Im Sinn der ersten Perspektive befasst sich der Beitrag zunächst mit der Rolle, die Bib-liotheken in der Stadtplanung gewinnen können, wenn diese sich auf die Attraktivi-tätssteigerung des Standorts richtet. Untersucht wird, welche Potenziale Bibliothe-ken für einen Standort entfalten können. Im Sinn der zweiten Perspektive behandelt der Beitrag die Standortwahl von Bibliotheken, die sich an reale Besucher richten. Zunächst werden die Aussagen dazu in den bibliothekarischen Planungskonzepten zusammengetragen. Dann werden Kriterien für die Standortwahl im Einzelhandel und von Gewerbebetrieben untersucht. Hierbei wird besonders der Faktor Kultur beachtet. Schließlich werden derartige Kriterien auf Bibliotheken bezogen und die tatsächlich beachteten Kriterien herausgestellt. Endlich werden beide Perspektiven in Kriterien zur Standortwahl von Bibliotheken zusammengeführt und ein Verfahren zur Bewertung alternativer Standorte wird angeboten.

Konrad Umlauf Standortmarketing1 EinleitungStandortmarketing kann aus zwei Perspektiven betrachtet und betrieben werden. Die erste Perspektive ist die politischer Entscheidungsträger. Hier meint Standortmarke-ting (in dieser Bedeutung synonym: Standortpolitik, Stadt-, Regionalmarketing) die Gestaltung eines Standortes (räumlich vom Straßenzug über Stadtteile und Städte bis hin zu Regionen und Staaten) durch politisches Handeln mit dem Ziel, den Stand-ort für Unternehmen und Bürger attraktiv zu machen. Betriebe und Bürger sollen am Standort gehalten oder neu gewonnen werden. Die zweite Perspektive ist die der Unternehmen und Bürger: Standortmarketing wendet dann Grundsätze des Marke-tings auf die Wahl eines Standortes für ein Unternehmen, eine Organisation, eine Wohnung usw. an und untersucht die Wirkungen der Standortwahl auf die Organi-sation und ihre Umwelt. Bei Organisationen, die an ihrem Standort reale Besucher bzw. Kunden erwarten, steht die räumliche Erreichbarkeit für diese im Vordergrund der Entscheidungskriterien. Bei Organisationen, die Besucher bzw. Kunden virtuell erwarten, bilden bei der Standortwahl arbeits-, sozial- und steuerrechtliche Fragen, ggf. auch Aspekte der Mitarbeiterrekrutierung, der politischen Stabilität und des Schutzes vor staatlichen Eingriffen die maßgeblichen Entscheidungskriterien. Im Sinn der ersten Perspektive befasst sich der Beitrag zunächst mit der Rolle, die Bib-liotheken in der Stadtplanung gewinnen können, wenn diese sich auf die Attraktivi-tätssteigerung des Standorts richtet. Untersucht wird, welche Potenziale Bibliothe-ken für einen Standort entfalten können. Im Sinn der zweiten Perspektive behandelt der Beitrag die Standortwahl von Bibliotheken, die sich an reale Besucher richten. Zunächst werden die Aussagen dazu in den bibliothekarischen Planungskonzepten zusammengetragen. Dann werden Kriterien für die Standortwahl im Einzelhandel und von Gewerbebetrieben untersucht. Hierbei wird besonders der Faktor Kultur beachtet. Schließlich werden derartige Kriterien auf Bibliotheken bezogen und die tatsächlich beachteten Kriterien herausgestellt. Endlich werden beide Perspektiven in Kriterien zur Standortwahl von Bibliotheken zusammengeführt und ein Verfahren zur Bewertung alternativer Standorte wird angeboten.

Chapters in this book

  1. Frontmatter i
  2. Inhalt v
  3. Übersicht ix
  4. Einleitung 1
  5. Marketing für Bibliotheken – Implikationen aus dem Non-Profit- und Dienstleistungsmarketing 7
  6. Stadt und Kommune – soziales und politisches Umfeld von Bibliotheken im Wandel 41
  7. Standortmarketing 67
  8. Märkte für Information – ökonomische Besonderheiten 103
  9. Markt- und Wettbewerbsanalyse für Bibliotheken 135
  10. Wettbewerbsstrategien auf Informationsmärkten 159
  11. Methoden der Marketingforschung für Bibliotheken und Informationseinrichtungen 179
  12. Chancen und Grenzen der Marktsegmentierung auf der Grundlage von Milieustudien für Öffentliche Bibliotheken 207
  13. Strategisches Informationsmarketing – Ziele und Strategien im strategischen Marketing und ihre Umsetzung im operativen Marketing 231
  14. Wissensmanagement und Wissensbilanzen in Öffentlichen Bibliotheken – ein Exkurs 257
  15. Strategisches Qualitätsmanagement als Aspekt des strategischen Marketings – Strategisches Marketing als Aspekt des strategischen Qualitätsmanagements 287
  16. Praxis Innovationsmanagement 319
  17. Markenentwicklung für Bibliotheken 341
  18. Markenpräsentation: Entwicklung von Erscheinungsbildern 369
  19. Strategische Markenkommunikation – zielgerichtet zum Erfolg 393
  20. Die Bibliothek in der finanziellen Krise: Handlungsempfehlungen für erfolgreiche Krisenkommunikation 419
  21. Markenkommunikation im Web 2.0 443
  22. Mobiles Marketing für Bibliotheken 457
  23. Kundenzufriedenheit und Kundenbindungsstrategien 475
  24. Networking für Bibliotheken 501
  25. Bibliothekspolitische Forderungen und Lobbyarbeit für Bibliotheken 525
  26. Fundraising 537
  27. Bürgerengagement im Rahmen von Corporate Social Responsibility als integraler Bestandteil der „Medienboten“ der Bücherhallen Hamburg 557
  28. Die Zukunft des Bibliotheksmarketings 579
  29. Emotionale Nutzenberechnungen des Gehirns: Erfolg durch Emotion Marketing 611
  30. Einzelhandelsmarketing in niederländischen Bibliotheken 627
  31. Über die Autoren 649
  32. Register 653
Downloaded on 24.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110260434.67/html?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOooUDdzeqKtU26JrWWC5YMDV1UiKZv11_yzpgNQxRCkGJBo-08Tb
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