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Von Vorbereitungen für Stromausfälle bis zu extrem rechten Umsturzfantasien: Eine Analyse prepping-bezogener Gruppen und Kanäle auf Telegram

  • Pia Müller and Stefan Harrendorf ORCID logo EMAIL logo
Published/Copyright: April 9, 2025

1 Einleitung

Die Corona-Pandemie hat beispielhaft verdeutlicht, welche Auswirkungen eine global vernetzte Welt haben kann. Das Virus verbreitete sich weltweit rasant. Neben den direkten gesundheitlichen Auswirkungen der Krankheit standen vor allem die staatlich getroffenen Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus unter anderem in Bezug auf ihre wirtschaftlichen Auswirkungen in der Debatte. Die Pandemie motivierte Menschen dazu, sich zu bevorraten und über Situationen nachzudenken, in denen staatliche und technische Infrastrukturen, wie eng getaktete Lieferketten, versagen könnten (Keller 2021, S. 11).

Sogenannte »Prepper:innen« bereiten sich langfristig genau auf solche Umstände vor. Dem Wortsinn nach ist »preppen« (vom englischen »to prepare« = »vorbereiten«) zunächst eine Praktik und beschhreibt die Vorsorge für ein bestimmtes Ereignis (Keller 2021, S. 14; Luy 2017, S. 8). Preppende lassen sich weniger als Szene fassen, sondern sind heterogen und eher »themen- und eventbezogen vergemeinschaft[et]« (Nagel 2021, S. 40; s. a. Keller 2021, S. 14). Ihre Heterogenität spiegelt sich auch in der jeweiligen Motivation und den mannigfaltigen Szenarien, auf die sich vorbereitet werden kann und die vom Stromausfall über den Ausbruch einer Pandemie bis hin zum gesellschaftlichen Zusammenbruch reichen. Je nach Szenario und dessen erwarteter Dauer werden andere Techniken der Vorbereitung angewandt (Luy 2021, S. 173).

Die der Praktik inhärente ambivalente Einstellung gegenüber staatlichen Strukturen und deren Fähigkeit, für Menschen zu sorgen, spannt ein Spektrum auf, »das von Kritik am staatlichen Krisen- und Katastrophenschutz bis hin zur Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung reicht« (Genner 2021). So machen sich auch Teile der extremen Rechten die Praktik zu eigen, wie das Beispiel der Gruppe »Nordkreuz« zeigt, die sich nach eigenen Angaben auf einen Tag X, einen gesellschaftlichen Zusammenbruch, vorbereitete. Die Mitglieder diskutierten in ihren Chats und in Persona aber nicht nur über die Haltbarmachung von Lebensmitteln, sondern auch darüber, wie sie an besagtem Tag politische Gegner:innen verschleppen könnten und listeten Leichensäcke und Löschkalk (Schmidt und Erb 2019). Das apokalyptische Tag-X-Narrativ dient in der extremen Rechten symbolisch als Startschuss für den herbeigesehnten Umsturz im Sinne der Ideologie (s. a. Quent 2019) und geht damit weit über die Vorsorge für einen Krisenfall und dessen Überleben hinaus. Auch die nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen einen Staatsstreich planende Reichsbürger:innen-Gruppe um Prinz Reuß, deren zentrale Mitglieder in einer bundesweiten Aktion am 7. Dezember 2022 festgenommen wurden, hatte Mitglieder, die Prepping-Techniken praktizierten und lehrten (Ayyadi 2022).

Es lassen sich einige Parallelen zwischen Einstellungen und Annahmen, die dem Preppen zugrunde liegen, und solchen, die im Rechtsextremismus[1] vorherrschend sind, ausmachen. Dadurch bieten sich Anknüpfungspunkte für die extreme Rechte (s. a. Quent 2019). Aufgrund der Heterogenität der Preppenden lässt sich allerdings nicht einfach ausmachen, an welchen Stellen es sich – neben einer pragmatischen Krisenvorsorge, wie sie beispielsweise auch vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) (2019) empfohlen wird – noch »um apokalyptischen Verbalradikalismus und wo um konkrete Gewaltvorbereitungen handelt« (Quent 2019, o. S.).

Um das Phänomen des Preppens im deutschsprachigen Raum über die grundlegenden Arbeiten von Luy (2017, 2021) und Genner (2021) hinaus weiter zu beleuchten, untersuchten wir in unserem Forschungsprojekt» Qualitative und quantitative Analyse internetbasierter Kommunikationsprozesse von Preppern« (InKoPrep), das von 2020 bis 2022 vom Ministerium für Inneres und Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde, Gruppen und Kanäle mit Prepping-Bezug in Social Media (dazu auch zusammenfassend Harrendorf 2024a, 2024b).[2] Hier stellen wir einen Ausschnitt aus den gesamten Forschungsergebnissen des Projektes vor, fokussieren dabei den Messengerdienst Telegram und gehen der Frage nach, wie prepping-bezogene Kanäle und Gruppen dort inhaltlich ausgerichtet sind und inwiefern sich hier die angesprochene Heterogenität widerspiegelt. Mittels quantitativer korpuslinguistischer Analysen untersuchten wir 23 Gruppen und Kanäle mithilfe von Topic-Modeling-Verfahren. Unsere Kanal- und Gruppenauswahl für dieses Paper leitet sich dabei aus unserer durchgeführten Netzwerkanalyse ab.

2 Theoretische Grundlagen

2.1 Prepping und ideologische Narrative

Während die Sozialwissenschaften bei Prepping vor allem auf die USA schauen (s. a. Nagel 2021, S. 28), bieten Arbeiten wie jene von Luy (2017, 2021), Genner (2021), Nagel (2021) oder Keller (2021) wichtige Erkenntnisse für den deutschsprachigen Raum. Gemein ist den Forschungsständen beider Räume, dass sie Preppende nicht als Bewegung oder Szene fassen, da die Individuen sehr heterogen sind und sich eher anhand von Themen und Events vergemeinschaften (Nagel 2021, S. 40), große Zusammenschlüsse jedoch unüblich sind:

»Der Begriff umfasst Einzelgänger, Kleingruppen, die sich zusammenschließen, um sich im Krisenfall gemeinsam durchzuschlagen, lokale Stammtische, Social-Media-Kanäle und lose Netzwerke, die sich zum Teil nur über eine Facebookgruppe oder einen Telegram-Chat kennen. Im Grunde beschreibt er mehr ein Set von Praktiken denn eine kohärente Gruppe. Statt einer Bewegung hat man es mit einer Assoziationswolke aus einzelnen Events, Workshops, Outdoor-Messen, Fachhandlungen, Equipment und persönlichen Kontakten zu tun.« (Keller 2021, S. 14)

Die Vorbereitungspraxis in Erwartung etwaiger Notsituationen umfasst die Aneignung von Wissen, Praktiken und Techniken sowie Werkzeuge und Mittel zur Bevorratung, um möglichst autark eine Krise durch- und überleben zu können (Luy 2021, S. 173). Preppen unterscheidet sich von sonstiger Vorbereitung darin, dass es langfristig und stetig angelegt ist. Preppende bereiten sich nicht punktuell auf ein zeitlich abgrenzbares Szenario, sondern ständig als Teil ihres Alltags vor (Luy 2021, S. 180). Dadurch wird die Praktik zu einem Lebensstil, der verschiedenste Bereiche der Lebensführung prägt (Nagel 2021, S. 40). Das Feld Survivalism ist eng und mit fließenden Übergängen mit dem Prepping verbunden. Es fokussiert einzelne Überlebenstechniken stärker als die Bevorratung. Survivalists bereiten sich darauf vor, im Krisenfall zu flüchten und außerhalb des eigenen Wohnraums und in der Wildnis zu überleben, den sogenannten Bug-out (s. a. Luy 2017, S. 8–9). Dadurch rücken hier Outdoor- und Bushcraft-Techniken stärker in den Fokus der Vorbereitungen als Bevorratung oder Sicherung des aktuellen Wohnraums.

Die Krisenvorbereitung geschieht vor dem Hintergrund eines erlebten Bedrohungsgefühls, wobei die Gesellschaft als vulnerabel und staatliche Institutionen mit Misstrauen wahrgenommen werden (Luy 2017, S. 81–83). Preppen ist eine Bewältigungsstrategie, um mit der empfundenen Unsicherheit und Ungeschütztheit durch staatliche Institutionen umzugehen (Luy 2017, S. 81). Sowohl persönliche als auch politische und weltgeschichtliche Ereignisse veranlassen dabei zur Vorbereitungspraxis. Dies können persönliche Krisenerfahrungen wie Arbeitslosigkeit sein oder auch Ereignisse, die primär durch Erfahrungen anderer für das Individuum erlebbar werden, wie beispielsweise in der medialen Berichterstattung oder auch im gegenseitigen Austausch in Social Media (Luy 2021, S. 180). Mit Blick auf das Phänomen in den USA betont Mills insbesondere die beiden letztgenannten Faktoren als relevante Aspekte, die mit steigender Mediennutzung zunehmen. Er sieht Prepping (zumindest in Teilen) als ein Produkt von Sorgen um vielzählige Risiken, die im Medienkonsum begründet liegen und Teil eines größeren kulturellen Skripts sind (Mills 2019, S. 1276). Auch Barker betrachtet Preppen vor einem wirtschaftlich-kulturellen Hintergrund und sieht die Praxis vor allem durch Unsicherheit und Angst des Individuums in einer neoliberalen, kapitalistischen Gesellschaft motiviert (Barker 2020, 484, 493). Nagel sieht das ähnlich und schreibt von einer »neoliberalen Tiefengrammatik des Preppertums, in der sich Leitbilder von Eigenverantwortung und Autonomie mit sozialdarwinistischen Auffassungen verbinden« (Nagel 2021, S. 41–42). Dazu führt er nicht nur eine ausgeprägte Konsumorientierung von Preppenden an, sondern auch einen weitgehend vorherrschenden negativen Gesellschaftsentwurf, der nicht über utilitaristisch motivierte »Überlebenskoalitionen« (Nagel 2021, S. 41–42) hinausgehe. Zusammenfassend resümiert Luy treffend, dass »[…] spezifische moderne sozio-kulturell vermittelte Sinn- und Bedeutungsangebote sowie Erfahrungsgehalte, die ins kulturelle Gedächtnis übergegangen sind und die Erwartungen vieler Menschen (mehr oder weniger stark) bestimmen« das Misstrauen und die Erwartung einer Katastrophe begründen (Luy 2021, S. 174).

Wie sich die vorzubereitenden Krisenszenarien konkret ausgestalten und welche Vorbereitungspraxis daraus resultiert, ist sehr heterogen. Medial und teilweise auch in der Forschungslandschaft werden Preppende dargestellt, als würden sie ausschließlich auf einen großen Ausnahmezustand warten oder diesen gar herbeisehnen. In der Realität seien viele jedoch eher bemüht, auch alltägliche Krisen wie Arbeitslosigkeit oder längere Stromausfälle abzufedern (Barker 2020, S. 491–492). Solche Erfahrungen könnten einen Vertrauensverlust in staatliche Infrastruktur nach sich ziehen, eine konstruierte drohende Apokalypse spiele dabei kaum eine bzw. nur eine untergeordnete Rolle (Barker 2020, S. 492). Die Szenarien können jedoch auch weitreichender und umfassend ausfallen und über Terroranschlägen und Kriege bis hin zu gesellschaftlichen Zusammenbrüchen aufgrund einer vermeintlichen »Islamisierung« reichen (Luy 2021, S. 173). Keller und Nagel beobachten Weltanschauungen von humanitär bis rechtsextrem; als Prepper:innen identifizieren sich Personen, die sich aus humanitären Gründen im Katastrophenschutz engagieren, aber auch Personen, die führende Positionen in rechtsextremen Parteien einnehmen (Keller 2021, S. 15; Nagel 2021, S. 41): »Es gibt Prepper, bei denen die individuelle Vorsorge ins Anti-Soziale kippt und mit einer faschistischen, nihilistischen Ideologie einhergeht. Wenn die Krise die bestehende Ordnung annihiliert, öffnet sie auch gedanklichen Spielraum für sozialdarwinistische Fantasien von Größenwahn, Gewalt und Dominanz« (Keller 2021, S. 31).

Wie schon einleitend erwähnt, gibt es Überschneidungen zwischen den Einstellungen und Annahmen, die der Praktik des Preppens zugrunde liegen, und solchen, die auch im Rechtsextremismus vorherrschen. Dadurch sind extrem rechte Ideologien für Preppende teils diskursiv anschlussfähig: beispielsweise über sozialdarwinistische Einstellungen, nach denen nur »vorbereitete« Personen im Notfall überleben können, über ein Misstrauen bis hin zur Feindlichkeit gegenüber staatlichen und/oder demokratischen Strukturen oder ein ausgeprägtes Untergangsdenken in der Erwartung von systemrelevanten Krisen sowie eine Neigung zu Verschwörungsglauben (s. a. Quent 2019). Eine als defizitär wahrgenommene demokratische Ordnung und ein erwarteter oder gar im Sinne des Akzelerationismus selbst herbeigeführter Tag X gehören laut Keller seit Ende des Zweiten Weltkrieges zu den wichtigsten Narrativen der extremen Rechten (Keller 2021, S. 71): »Einen Rechtsextremismus ohne Krisenstimmung gibt es nicht« (Keller 2021, S. 71). In der extremen Rechten wird der Tag X als Erlösungsmoment konstruiert, als der Tag, an dem die wie auch immer gearteten Unruhen zum Umsturz und zur Machtübernahme genutzt werden sollen (Quent 2019).

Um die Krisenstimmung aufrecht zu erhalten, erfreuen sich Verschwörungserzählungen in extrem rechten Ideologien großer Beliebtheit. Der Rechtsextremismus geht beispielsweise von der dystopischen Vorstellung aus, nach der die Ingroup, »das deutsche Volk«, von Zerstörung und Auslöschung bedroht sei (Fielitz et al. 2018). Dieses Szenario ist in der populären extrem rechten Verschwörungserzählung des »Großen Austauschs« manifestiert: Nach ihr würde »das deutsche Volk« nach und nach mit nicht-weißen und muslimischen Menschen ersetzt, was zunächst zu einem Identitätsverlust und in letzter Konsequenz zum sogenannten »Volkstod« führen würde (Marcks und Pawelz 2020; Meiering et al. 2020). Die fortwährende Beschäftigung mit einem vermeintlichen Untergang der Ingroup spielt im Rechtsextremismus eine zentrale Rolle(s. a. Quent 2019) – nicht zuletzt, da das Untergangsdenken eine ultimative Reaktion legitimiert und die Gemeinschaft auf einen Widerstand einschwört. Es wirkt sowohl identitätsstiftend als auch mobilisierend (s. a. Fielitz und Marcks 2020, S. 39).

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Verschwörungserzählungen über Social Media viel stärkere gesellschaftliche Aufmerksamkeit erlangt als je zuvor. Küpper, Sandal-Önal und Zick (2023, S. 115–116) stellen insofern in der Mitte-Studie 2022/23 fest, dass die Zustimmung zu Aussagen, die auf Verschwörungsglauben hinweisen, 2020/21 gegenüber 2018/19 zunächst abgenommen hatte, diese in der aktuellen Erhebung aber über das Ausgangsniveau von 2018/19 angestiegen ist. Viele der genannten verschwörungsideologischen Narrative weisen ideologische Überschneidungen oder auch Deckungsgleichheit mit extrem rechten Ideologemen auf: vom zentralen Untergangsdenken über ausgeprägte Anti-Establishment-Narrative bis hin zu Demokratiefeindlichkeit und Antisemitismus. Verschwörungserzähler:innen, die eine Verschwörung hinter dem Virus und den ergriffenen Maßnahmen wähnen, erfuhren auf ihren Social Media-Kanälen, insbesondere auf Telegram, starken Zulauf. Hiervon profitierten weniger die klassisch organisierte extreme Rechte als Akteur:innen der Szene wie Eva Herman oder Oliver Janich (Fielitz et al. 2020, S. 26; Müller 2022), die in einem Brückenspektrum zwischen extremer Rechter, Konservativen und Verschwörungsgläubigen operieren. Beide arbeiten u. a. für den verschwörungsideologische und extrem rechte Literatur verlegenden Kopp-Verlag, für dessen Verlagsprogramm, alternativmedizinische Mittel und Prepping-Equipment beide werben (Doerry 2020). Krisenstimmung dient der extremen Rechten eben auch als Geschäftsmodell.

2.2 Besonderheiten von Online-Kommunikation

Das Spektrum der Weltsichten von Preppenden scheint breit – von humanitären Krisenvorsorger:innen bis hin zu extrem rechten Verschwörungserzähler:innen. Ob sich diese Heterogenität auch thematisch in prepping-bezogenen Gruppen und Kanälen auf Telegram widerspiegelt, wurde in der hier dargestellten Studie untersucht. Doch bevor die Methodik der Untersuchung und ihre Ergebnisse näher dargestellt werden können, muss noch ein Blick geworfen werden auf das mediale Umfeld, auf das sich diese Untersuchung bezieht, nämlich Social Media. Zu erörtern sind daher – in der gebotenen Kürze eines Aufsatzes – die Besonderheiten von Online-Kommunikation und wie diese Besonderheiten möglicherweise auch die Kommunizierenden beeinflussen.

Social Media produzieren selbst keinen Inhalt, sondern fungieren als »Intermediäre«. Es sind die User:innen, die Beiträge verfassen, »liken« und teilen (Struck et al. 2020). Damit übernehmen Redaktionen bzw. professionell Medienschaffende in diesem Medium keine Gatekeeper-Funktion (KhosraviNik 2017). Diskurse auf Social Media sind im Grundsatz frei zugänglich, es ist wenig aufwendig, sich an ihnen zu beteiligen und ihre Reichweite ist groß. Dies ermöglicht nicht nur extremistischen Gruppen, Nischendiskursen zu entkommen, sich in einem breiteren Mainstream zu positionieren und ihre bisherige »mediale Isolation« (Freter und Zimpelmann 2015, S. 119) zu durchbrechen, sondern kann auch jeglichen Special-Interest-Gruppen dabei helfen, neue Anhänger:innen zu finden.

Extremistische Online-Kommunikation weist eine spezifische Gefährlichkeit auf, die zunächst aus der grundsätzlich jederzeitigen weltweiten Verfügbarkeit gespeist wird. Radikalisierungsprozesse in Online-Medien lassen sich dabei vor allem aus einer interaktionistischen Perspektive verstehen, nämlich als Folge eines Zusammentreffens Einzelner, die spezifische Interessen, Einstellungen und Eigenschaften aufweisen, mit den situativen Rahmenbedingungen des Kommunikationsmediums Internet (so Bock und Harrendorf 2014; Mischler et al. 2019).

Social Media begünstigen dabei Selbstselektionprozesse (dazu Sageman 2008; Haslam und Reicher 2007) der Nutzer:innen in Gruppen oder Kanälen gleich oder ähnlich denkender Individuen. Diese Effekte werden nicht nur von den Nutzer:innen selbst erzeugt, sondern auch durch Algorithmen verstärkt, die von Suchmaschinen und Social-Media-Websites verwendet werden, um Inhalte vorzuschlagen, die jenen ähneln, die eine Person zuvor konsumiert hat. Die Existenz einer solchen Filterblase (ein von Pariser (2011) geprägter Begriff) ist jedoch in den letzten Jahren in Frage gestellt worden, z. B. von Bruns (2019). Obwohl »Pariser’s ideas make logical sense« (Chitra und Musco 2019, S. 2), sind die Ergebnisse bezüglich ihrer Existenz bestenfalls gemischt (siehe nur Cardenal et al. 2019; Chitra und Musco, 2019; Moeller und Helberger, 2018; Zimmer et al., 2019).

Solche Effekte werden zudem durch den Confirmation Bias verstärkt: Personen neigen dazu, Informationen zu suchen und zu interpretieren, die ihre bereits bestehenden Vorurteile bestätigen (Del Vicario et al. 2017; Zimmer et al. 2019). Weiterhin ist Homophilie (Mahrt 2019) in Rechnung zu stellen, d. h., die Tatsache, dass sich Personen eher mit anderen Personen umgeben, die die gleichen oder ähnliche Ansichten wie sie selbst teilen. Dies alles kann zu der Illusion einer allgemeinen gesellschaftlichen Akzeptanz der eigenen Überzeugungen führen, wodurch diese verstärkt und für diejenigen, die in solchen sozialen Gruppen aktiv sind, mehr oder weniger selbstverständlich werden (Sageman 2008). Solche (algorithmusverstärkten) Selbstselektionsprozesse tragen dazu bei, Echokammern (Sunstein 2001) aufzubauen, in denen die eigenen Meinungen und Ideen von einer großen Mehrheit der Menschen geteilt werden (zweifelnd Bruns 2019). Forschungsergebnisse scheinen die Existenz solcher Räume zu bestätigen (Garimella et al. 2018; Mahrt 2019). Dabei ist es plausibel, dass die Relevanz des Effekts zunimmt, je polarisierter, radikaler, ungewöhnlicher oder spezieller der thematische Fokus einer Diskussion ist (Mahrt 2019).

Es bietet sich zudem an, den sog. Social Identity Approach (Tajfel und Turner 1986; Turner et al. 1987) auf Online-Kommunikation anzuwenden: Derartige Kommunikation unterstützt in besonderer Weise die Herausbildung einer stabilen, salienten (= bewussten) sozialen Identität, also desjenigen Teils der individuellen Identität, der sich aus der von einem Individuum wahrgenommenen Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ableitet (vgl. Tajfel und Turner 1986, S. 16) und fördert dadurch die Depersonalisierung der Kommunizierenden (näher Harrendorf et al. 2019, S. 280 ff.). Ob eine bestimmte soziale Identität salient wird, hängt aber davon ab, wie ausgeprägt die kognitive Zugänglichkeit einer bestimmten Ingroup-Outgroup-Kategorisierung und die Passung der in einer Situation verfügbaren, auf die Kategorie verweisenden sozialen Hinweisreize (Turner et al. 1987, S. 54 ff.) ist. Dabei hat Online-Kommunikation in extremistischen oder sich radikalisierenden Gruppenkontexten auf zwei Wegen Einfluss auf diese Salienz.

Es ist zum einen das Kommunikationsmedium, zum anderen der Kommunikationsinhalt zu berücksichtigen. Mit Blick auf den Inhalt ist zu bedenken, dass Ideologien über die Bereitstellung von Gruppen-Stereotypen den idealen Hintergrund für Ingroup-Outgroup-Kategorisierungen bieten (vgl. auch Staub 2001). Im Hinblick auf das Medium muss in Rechnung gestellt werden, dass Online-Kommunikation mit extremistischen, möglicherweise selbst bereits strafrechtlich relevanten Inhalten auch heutzutage noch häufig unter dem Schutz der Pseudonymität stattfindet. Dadurch wird nicht nur die Identifikation und strafrechtliche Verfolgung der Kommunizierenden erschwert, sondern es resultieren auch weitere Effekte (Bock und Harrendorf 2014; Rackow et al. 2012): So bietet pseudonyme Online-Kommunikation günstige Bedingungen, um Dinge zu äußern, die in Face-to-face-Situationen nicht geäußert würden. Das Social Identity Model of Deindividuation Effects (SIDE; dazu Spears und Lea 1994; Spears und Postmes 2015) besagt zudem, dass Pseudonymität bei salienter Gruppenidentität eine weitere Verstärkung der Depersonalisierung bewirkt, weil sie zu einer Verringerung des Fokus auf die persönliche Identität führt. Dadurch wird noch zusätzlich die Anpassung an Gruppen- bzw. Kontextnormen unabhängig von deren gesellschaftlicher Bewertung begünstigt. Dies gilt in ähnlicher Weise auch für die Kommunikation in Social Media unter Klarnamen, wenn dies unter Bedingungen geschieht, die Intra-Gruppenunterschiede durch die Art und Weise der Selbstdarstellung reduzieren, was beim Zusammentreffen in Special-Interest-Gruppen jeglicher Ausrichtung naheliegt. Zudem spielen Effekte der Gruppenpolarisation eine Rolle, die dazu führen, dass bei Gruppen, deren Auffassungen zu einem Thema bereits in eine bestimmte Richtung tendierten, diese sich nach gemeinsamer Diskussion noch stärker in die Richtung des entsprechenden Extrems entwickeln (Myers 2010).

3 Telegram, Daten und methodische Grundlagen

Nach einer kurzen Darstellung des Messengerdiensts Telegram wird ein Überblick über die der Untersuchung zugrundeliegenden Daten gegeben. Anschließend werden die methodischen Grundlagen der quantitativen korpuslinguistischen Untersuchung und unsere Herangehensweise mit R erläutert.

3.1 Telegram

Telegram ist ein Messenger-Dienst, der private und öffentliche Kommunikation miteinander verbindet. Nutzende können sowohl bilateral als auch in privaten und öffentlichen Gruppen miteinander kommunizieren oder auch öffentliche Kanäle führen oder abonnieren (s. a. Fielitz et al. 2021, S. 201; Rogers 2020, S. 216). In Gruppen auf Telegram können sich bis zu 200 000 Accounts zusammenschließen. Kanäle sind dahingehend unbegrenzt. Sowohl Betreibende von Gruppen und Kanälen als auch Nutzende haben weitreichende Kontrolle über ihre eigenen Rechte und Inhalte (s. a. Jünger und Gärtner 2020, S. 6; Urman und Katz, S. 4). Telegram ist datenschutzfreundlich und bietet die Möglichkeit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Nutzende können Text-, Sprach- und Videonachrichten, Sticker und GIFs sowie anderweitige Dateien versenden. Sie entscheiden, ob und nach welcher Zeit die eigene Nachricht gelöscht werden soll und Weiterleitungen erfolgen anonym.

Das Unternehmen ist dafür bekannt, seinen Nutzenden weitestgehend restriktionsfreie Kommunikationsmöglichkeiten zu bieten, was sowohl für private als auch für öffentliche Kommunikation gilt. Selten werden auf öffentlichen Kanälen oder in öffentlichen Gruppen Inhalte gelöscht, geschweige denn konsequent Maßnahmen gegen extrem rechte, rechtsterroristische und anderweitig menschenfeindliche Inhalte ergriffen. Seit 2018 ist verstärkt zu beobachten, dass immer mehr (extrem) rechte Akteur:innen zu den dark socials, Plattformen ohne Community Standards gegen menschenfeindliche Äußerungen, migrieren (Rogers 2020; s. a. Fielitz et al. 2020, S. 43), darunter z. B. Telegram.

3.2 Kanäle und Gruppen mit Prepping-Bezug

Im Rahmen der Studie haben wir 23 Gruppen und Kanäle mit Prepping-Bezug auf Telegram erhoben. Nach einer Recherche in der Desktop-App wurden zwei Suchmaschinen für Telegram hinzugezogen und anhand der Begriffe »prepper«, »preppen«, »tag x« und »krisenvorsorge« weitere Einheiten identifiziert. Verweisen innerhalb von Gruppen und Kanälen sind wir ebenfalls nachgegangen, um weitere Untersuchungseinheiten zu erschließen. Bei einem solchen Vorgehen kann ein selection bias nicht ausgeschlossen werden. Für die hier untersuchten 23 Gruppen und Kanäle wird er allerdings als relativ gering eingeschätzt, da zunächst anhand von Suchbegriffen in der App selbst und daraufhin mithilfe von Suchmaschinen für Telegram relevante Untersuchungseinheiten identifiziert wurden. Die Einbeziehung von Verweisen aus den zuvor identifizierten Gruppen erfolgte erst daraufhin und beinhaltete Gruppen und Kanäle unterschiedlicher Ausrichtung.

In die Datenerhebung sind ausschließlich deutschsprachige Gruppen und Kanäle eingeflossen. Die Telegram Desktop-App ermöglicht einen Export der Inhalte im JSON-Format sowie eine Sicherung der gesendeten Dateien. Die Daten wurden am 14.04.2021 erhoben. Der Channel, der am weitesten zurückreicht, wurde im September 2016 gegründet. Der »jüngste« Kanal war zum Zeitpunkt der Erhebung drei Monate alt. Allerdings lässt sich nicht bei allen Untersuchungseinheiten die Gründung und/oder die Kommunikation von Anbeginn nachvollziehen. Wir haben elf Kanäle und zwölf Gruppen ausgewertet, von letzteren waren vier Gruppen privat, was bedeutet, dass sie nur über einen Einladungslink zugänglich waren, welcher zuvor in öffentlichen Kanälen oder Gruppen geteilt wurde. Die Gruppen- bzw. Kanalgrößen reichen von 58 bis 10 088 Mitgliedern bzw. Abonnements. Das kann, muss sich aber nicht in der Nachrichtenanzahl widerspiegeln, die von 9 bis über 40 000 reicht.

Die in diesem Beitrag herausgegriffenen drei Untersuchungseinheiten wurden basierend auf unserer bisher unveröffentlichten Netzwerkanalyse ausgewählt. Diese geht der Frage nach, in welches digitale Ökosystem die von uns fokussierten Prepping-Gruppen und -Kanäle eingebettet sind. Telegram bietet die Möglichkeit, Nachrichten aus Kanälen oder von anderen Accounts weiterzuleiten. Um zu untersuchen, mit welchen Kanälen und Accounts unsere fokussierten Untersuchungseinheiten in Verbindung stehen, untersuchten wir deshalb die in ihnen vorgenommenen Weiterleitungen. Die Kanäle und Accounts, deren Inhalte in unseren fokussierten Untersuchungseinheiten weitergeleitet wurden, wurden dazu extrahiert.

Die Knoten des Netzwerks bilden die 23 fokussierten Kanäle und Gruppen sowie alle Kanäle und Accounts, aus denen Inhalte weitergeleitet wurden. Die Kanten, also die Verbindungen zwischen den Knoten, bilden die Weiterleitungen. Auf diese Weise spannt sich ein Netzwerk aus insgesamt 3077 Knoten und 22 954 Kanten auf. Das Netzwerk bzw. dessen Darstellung wurde mit dem ForceAtlas2-Algorithmus in Gephi generiert. Er erleichtert die Interpretation der Daten, in dem sich die Knoten abstoßen, während die Kanten sie anziehen (Jacomy et al., 2014). Die Knoten werden damit in Abhängigkeit voneinander anhand ihrer Verbindungen dargestellt. Dabei zeigt sich, dass die 23 fokussierten Kanäle und Gruppen mit nur zwei Ausnahmen eng in ein geteiltes Netzwerk aus Telegram-Kanälen eingebunden sind. Zur weiteren Analyse wurde dieses Netzwerk auf diejenigen Knoten reduziert, deren Inhalte mindestens 20 Mal weitergeleitet wurden. Die primären Untersuchungseinheiten blieben von dieser Regelung ausgenommen. Hierbei wird deutlich, dass die 23 fokussierten Kanäle und Gruppen mit nur einer Ausnahme in das Netzwerk aus Telegram-Kanälen eingebunden sind, das durch Akteur:innen geprägt ist, die eine Melange aus unterschiedlichen, jedoch untereinander anschlussfähigen Milieus bilden. Diese reichen von verschwörungsideologisch über coronaspezifisch populistisch bis hin in ein Brückenspektrum, das zur extremen Rechten reicht, die ebenfalls im Netzwerk vertreten ist.

Für den vorliegenden Beitrag haben wir drei Einheiten ausgewählt, um deren thematische Ausrichtung zu untersuchen. Zum Ersten eine Gruppe aus dem Kern des Netzwerks, die positionell betrachtet relativ repräsentativ für das Netzwerk steht und viele Verbindungen zu den sie umgebenden Gruppen und Kanälen aufweist (im Folgenden t–01). Zum Zweiten einen Kanal, der vor der Reduzierung zwar etwas abseits steht, jedoch einige Verbindungen zum Kern ausweist und nach der Reduzierung auch noch etwas deutlicher an diesen angebunden ist (im Folgenden t–02) und zum Dritten eine Gruppe, die weiter abseitssteht, zunächst nur mittelbar mit dem Rest des Netzwerksverbunden ist und deren Anbindung nach der Reduzierung vollends entfällt (im Folgenden t-03). Auf diese Weise möchten wir der möglichen Heterogenität der thematischen Ausrichtung der Gruppen und Kanäle gerecht werden, wohlwissend, dass in Anbetracht unserer Netzwerkanalyse und unserer Beobachtungen bei der Topic Model-Untersuchung die Ergebnisse für die eng eingebettete Gruppe stärker gewichtet werden müssen.

3.3 Methodische Grundlagen und Herangehensweise

Die von uns ausgewählten Gruppen und Kanäle weisen vier- bis fünfstellige Nachrichtenanzahlen auf – eine rein qualitative Untersuchung wäre entsprechend kaum praktikabel. Aus diesem Grund haben wir uns für eine computergestützte quantitative Untersuchung mit qualitativen Elementen entschieden. Quantitative korpuslinguistische Methoden ermöglichen die Analyse umfangreicher Textkorpora auf zugrundeliegende Sprachverwendungsmuster (Bubenhofer 2009; Kutter 2018). Sie vermögen es, statistisch auffällige Muster sichtbar zu machen (Baker et al. 2008, S. 274; Bubenhofer 2009, S. 16), anhand derer sich Bedeutungskonstitutionen innerhalb eines Korpus identifizieren lassen (Dzudzek et al. 2009, S. 233; Weber 2015, S. 104). Sprachverwendungsmuster können Auskunft über die Beschaffenheit, Funktionsweise und Grenzen eines Diskurses geben (Bubenhofer 2009, S. 17) bzw. wie in unserem Fall über die thematische Ausrichtung einer Untersuchungseinheit.

Quantitative korpuslinguistische Analysen eignen sich besonders für empiriegeleitete Verfahren, in denen Korpora induktiv untersucht werden (Baker et al. 2008; Bubenhofer 2009; Dzudzek et al. 2009; Weber 2015). Dies soll nicht bedeuten, dass eine induktive Herangehensweise, die keine Hypothesen prüft, und die durchführenden Personen frei von Vorannahmen wären. Vielmehr soll die induktive Herangehensweise ermöglichen, auch solche Muster zu identifizieren, die nicht unmittelbar gesucht wurden (Baker 2012, S. 248) – wie in diesem Fall die thematische Ausrichtung der Untersuchungseinheiten. Die Herangehensweise enthält auch qualitative Elemente: Sobald vielversprechende Strukturen oder Schlüsselwörter identifiziert werden, erfolgt ein close reading am Text, um größere Themen zu verbinden und identifizierten linguistischen Mustern Sinn zu geben (Baker et al. 2008, S. 277; Bubenhofer 2009, S. 102). Das close reading ist – in Ergänzung zum distant reading durch die computergestützte Identifikation der Sprachverwendungsmuster – zentral, um die Themen hinter den ausgegebenen Begriffen konkreter zu identifizieren.

Die Analysen wurden mit R (R Core Team 2023) in der Umgebung RStudio Version 1.4.1106 durchgeführt und fokussierten die rein textliche Ebene der Kommunikation. Verwendete GIFs, Bilder, Videos oder auch Video- und Sprachnachrichten konnten nicht Teil der quantitativen Untersuchung sein. Insofern muss hier bereits einschränkend angemerkt werden, dass diese Analyse der inhaltlichen Multimodalität nur in begrenztem Maße im close reading Beachtung schenkt.

Tab. 1:

Korpusbildung und Tokenisierung

Korpus

Nachrichten gesamt

aufbereitete Nachrichten

Tokens

t-01

28 265

21 095

195 599

t-02

4683

2982

46 040

t-03

31 658

29 044

150 673

Um die Daten für die Korpusbildung vorzubereiten, wurden sie in mehreren Schritten aufbereitet. Dazu kamen folgende Packages zum Einsatz: jsonlite (Ooms 2014), tidyverse (Wickham et al. 2019) und data.table (Dowle und Srinivasan 2021). Die Korpusbildung wurde mit dem Package quanteda (Benoit et al. 2018) durchgeführt. Mithilfe von spacyr (Benoit und Matsuo 2020) und quanteda wurden die einzelnen Korpora lemmatisiert und tokenisert. Ersteres bringt die Wortformen auf ihre Grundform. Das Sprachmodell »german« funktioniert sehr gut, identifiziert in Einzelfällen jedoch nicht die korrekte Grundform. Bei der Tokenisierung werden die Texte in ihre kleinsten Einheiten, sogenannte Tokens, zerlegt. Diese bestehen aus einzelnen Wörtern, Satzzeichen, Emojis oder Links. Im weiteren Verlauf haben wir die Worte in ihre Kleinschreibung gebracht, Satzzeichen und Stopwörter, wie Konjunktionen und Präpositionen, URLs und Social Media-Tags entfernt. Das Ergebnis dieses Aufbereitungsprozesses ist in Tab. 1 zusammengefasst. Hinsichtlich der Qualität der in die Analyse eingeflossenen Tokens muss eine Einschränkung getroffen werden: Im Rahmen der Tokenisierung und dem Entfernen von Satzzeichen sind auch Bindestriche entfernt worden. Es ließ sich leider erst später feststellen, dass dadurch auch mit Bindestrich zusammengesetzte Worte in Gänze betroffen und nicht Bestandteil der Korpora sind.

Um die thematischen Bezüge zu erfassen, wurden die Daten anhand von structured topic models untersucht. Unter den Begriff Topic Modeling fallen Verfahren »unüberwachten maschinellen Lernens«, die auf der Basis von Worthäufigkeiten Themen berechnen (Unkel 2020, S. 277 f.; Rodriguez und Storer 2020, S. 61; Mishler et al. 2015, S. 639). Mit Themen sind hierbei nicht nur solche wie beispielsweise in der klassischen Berichterstattung gemeint, sondern allgemeiner sprachliche Muster. Bei einem topic kann es sich ebenso um einen Handlungsstrang oder eine Gruppe von Stilmitteln handeln, die algorithmisch bestimmt werden (Unkel 2020, S. 279). Einzelne Worte können zu mehreren Themen gehören. Eine zentrale Aufgabe beim topic modeling besteht darin, die richtige Anzahl von Themen zu schätzen. Die Modelle rechnen anhand der Anzahl von Themen (k), die die anwendende Person zuvor bestimmt (Unkel 2020, S. 279).

Mit dem Package stm lassen sich in R structured topic models berechnen (Roberts et al. 2019). Es ermöglicht Anwender:innen, eine passende Anzahl (k) an Themen zu schätzen, indem unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichen Themenanzahlen mit zwei zentralen Parametern berechnet werden können: Semantic Coherence und Exclusivity. Erstere beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass die Worte gemeinsam in einem Dokument auftauchen, während letztere die Exklusivität der Worte in Abgrenzung zu anderen Themen beschreibt (Roberts et al. 2019, S. 11 ff.; Unkel 2020, 286 ff.). Die Modelle für die einzelnen Korpora wurden für Themenanzahlen zwischen zehn und 35, jeweils in Intervallen von eins oder zwei, getestet. Für die einzelnen Kanäle ergeben sich dadurch Modelle mit unterschiedlicher Themenanzahl. Nachdem eine Themenanzahl bestimmt wurde, werden auf dieser Basis Wortcluster erstellt, die ein Sprachmuster bilden.

Um einen tieferen Einblick in die identifizierten Themen zu erlangen, wurden diese im zweiten Schritt im close reading untersucht. Dazu wurden die Themenwahrscheinlichkeiten der einzelnen Nachrichten Gamma (γ) errechnet (s. a. Unkel 2020, S. 293). Der γ-Wert gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Nachricht, bzw. jeder einzelne Post, einem Topic zugehörig ist. In das close reading und die hier folgende Interpretation fließen ausschließlich Posts mit γ ≥ 0,6 ein, bei denen also eine Zugehörigkeit zum Topic überwiegend wahrscheinlich ist.

Insgesamt handelt es sich also um einen induktiven Ansatz, der qualitative und quantitative Methoden kombiniert. Durch diese Vorgehensweise wird einerseits den großen zu verarbeitenden Datenmengen, andererseits der bisher nur ansatzweise vorhanden Forschung zum Thema Rechnung getragen. Das Verfahren ermöglicht es, den in Prepping-Kanälen und -Gruppen auf Telegram verwendeten Narrativen auf den Grund zu gehen. Einer solche Analyse wohnt ein interpretatives Element inne, das über bloße Deskription hinausgeht. Durch die klar beschriebenen Regeln nicht nur des quantitativen Topic Modeling, sondern auch der Auswahlprozesse der Textstellen für das Close Reading handelt es sich um eine regelgeleitete, strukturierte Vorgehensweise, die sich zur systematischen Erkenntnisgewinnung eignet.

4 Ergebnisse: Rassismus, Esoterik und Pragmatismus

Im nächsten Abschnitt werden grundlegende Ergebnisse unserer Auswertung dargestellt. Dabei wird zunächst ein thematischer Überblick über die einzelnen Gruppen und Kanäle gegeben. Pro Untersuchungseinheit wurde je eine Tabelle erstellt, die einen Überblick über die algorithmisch identifizierten Sprachverwendungsmuster bzw. Themen gibt. Diese wurden jeweils benannt und zu jedem Thema wurde jeweils eine exemplarische Nachricht ausgewählt. Die aufgeführten Begriffe unter »probs« sind jene, die am wahrscheinlichsten im Thema vorkommen, während unter »frex« jene zu finden sind, die im jeweiligen Thema vorkommen und gleichzeitig selten in anderen Themen vertreten, also charakteristische für das Thema sind. Die Themenwahrscheinlichkeit gibt Auskunft darüber, wie verbreitet das Thema im Gesamtkorpus ist.

Nach der Vorstellung der breiteren thematischen Ausrichtung der Untersuchungseinheiten wird noch ein Blick auf ein Thema geworfen, das in allen drei Gruppen und Kanälen präsent ist: die Corona-Pandemie. Als eingetretenes Krisenszenario ist sie ein relevantes diskursives Ereignis, an welchen verdeutlicht werden kann, auf welche Weise in den Gruppen und Kanälen unterschiedlich kommuniziert wird.

4.1 Gruppe t-01: Produktempfehlungen, Krisen-Monitoring und Verschwörungserzählungen

Für t-01 hat sich ein Modell mit 13 Themen als vielversprechendste Abwägung zwischen semantischer Kohärenz der einzelnen Themen und deren Exklusivität ergeben. Auffällig ist, dass sechs von 13 Themen inhaltlich durch verschwörungsideologische Tendenzen oder konkrete Verschwörungserzählungen geprägt sind. Krisenvorsorge findet hier vor diesem Hintergrund statt. Die verknüpften Nachrichten im Einzelnen weisen häufig extrem rechte Narrative auf (vergleiche Tab. 2).

Topic 1 nimmt den meisten Raum ein und ist inhaltlich geprägt von Produkt- und Kapitalanlagenempfehlungen sowie einem Monitoring im Hinblick auf mögliche Wirtschafts- und Bankenkrisen. Gleichzeitig lässt sich anhand der wahrscheinlichsten Begriffe erkennen, dass das Thema auch strukturell entsprechend ausgerichtet ist, da es Verben wie »sehen«, »geben«, »kaufen,« »laufen« miteinander verbindet.

Nagel (2021, S. 41–42) zufolge weisen Preppende eine gewisse Konsumorientierung auf. Naheliegend ist daher, dass sich ein prominentes Thema der Gruppe mit Produktempfehlungen beschäftigt. Die erste Nachricht, die darauf hindeutet, wurde direkt mehrmals an unterschiedlichen Tagen gepostet und empfiehlt ein Tierabwehrspray, welches 26-fach stärker als das Pfefferspray der Polizei sei (t-01_2020-04-16_08:26). Es sei sicher in der Anwendung und funktioniere kompromisslos – jedoch werden keine Tiere, sondern Angreifende mit Messern oder unter Drogen- und Alkoholeinfluss als Ziele genannt. Andere Empfehlungen beziehen sich auf haushaltsüblichere Produkte wie Teelichter (t-01_2019-06-12_22:05) oder Rückrufaktionen (t-01_219-11-26_18:54). Weiterhin werden die besten Kapitalanlagen vor dem Hintergrund des Verlustes der eigenen Ersparnisse im Zuge eines möglichen Bankencrashs oder einer Wirtschaftskrise erörtert: »Bail In bedeutet, das die Bank sich mit den Einlagen der Kunden rettet. Das Geld der Kunden ist dann weg und wird zu einem höheren Gut, der Rettung der Bank eingezogen und einbehalten«[3] (t-01_2019-07-06_15:24). Szenarien, die sich mit ökonomischen Krisen beschäftigen, sind vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007, der Eurokrise ab 2010 und der Rezession im Zuge der COVID-19-Pandemie zu interpretieren und werden in den von uns beobachteten Untersuchungseinheiten wiederkehrend diskutiert. So betont auch Barker (2020, S. 485) die Angst und Unsicherheit in einem neoliberalen, kapitalistischen System als Motivation vieler Preppender, die sich damit beschäftigen, wie sie beispielsweise Zeiten der Arbeitslosigkeit mit entsprechender Bevorratung vorsorgen können. Darum drehen sich die Nachrichten, die unter Topic 3 miteinander verknüpft sind. Hier teilen die Teilnehmenden Wissen darüber, welche Lebensmittel und sonstigen Gegenstände sie bevorraten, oder tauschen sich zur Haltbarmachung von Lebensmitteln aus (t-01_2019-10-15_22:24; -01_2021-03-22_15:27). In manchen Fällen handelt es sich auch um werbliche Posts, die die entsprechenden Gegenstände direkt mit einem Affiliate-Link[4] präsentieren. So werden auch Nachrichten der Verschwörungsideologin Eva Herman geteilt, in denen sie Werbung für haltbare Nahrungsmittel des Kopp-Verlags macht (t-01_2020-09-14_16:17;.t-01_2021-02-11_11:17). Neben der von Nagel besprochenen Konsumorientierung von Preppenden deuten die Weiterleitungen aus dem Kanal Hermans auf Verbindungen zu einem extrem rechten und verschwörungsideologischen Brückenspektrum.

Während die Topics 1 und 3 eine eher pragmatische Krisenvorsorge repräsentieren, ist auffällig, dass der überwiegende Anteil der Nachrichten, die mit den verbleibenden Topics verknüpft sind, verschwörungsideologische Narrative aufweisen oder konkrete Verschwörungsideologien wie jene von QAnon[5] behandeln. Hier werden wir auf zwei der Themen noch beispielhaft eingehen:

In Topic 2 unterhalten sich die Teilnehmenden wiederkehrend über die Rolle der Türkei im Syrienkrieg. Eine hiermit verknüpfte Nachricht ist eine Weiterleitung aus einem anderen Kanal und handelt von der Militäroffensive der Türkei in Syrien im März 2020 (t-01_2020-03-01_09:29). Die Person, die diese Nachricht teilt, bettet sie danach in einen verschwörungsideologischen Kontext ein: »jetzt macht er es so wie seine herren es wollen … platz für gross asrael« (t_01_2020-03-01_09:31) und spielt auf die sogenannte Neue Weltordnung (NWO) an, eine altbekannte extrem rechte und antisemitische Verschwörungserzählung.[6] Dabei unterstellt die Person, der türkische Präsident Erdoğan handele im Dienst anderer mit dem Ziel, Raum für »Großisrael« zu schaffen. Anhängende der Verschwörungserzählung zur NWO markieren politische Gegner:innen als feindlich, indem sie sie entweder als Teil der verschwörerischen Elite oder als deren Unterstützer:innen konstruieren. Ein Beispiel dafür ist der jüdische Milliardär George Soros, der besagter Elite zugeschrieben wird und auch Thema einer weiteren mit dem Topic verknüpften Nachricht ist. Diese wurde aus einem Kanal der QAnon-Bewegung mit einem Bild weitergeleitet, das angeblich den jungen George Soros in einer Uniform der SS zeigen soll (t-01_2021-04-03_13:59). Bereits im Jahr 2018 veröffentlichten Faktencheck-Websites, dass es sich in dem Bild nicht um George Soros handelt (Fichera 2018). Dennoch wird diese Desinformation in extrem rechten und verschwörungsideologischen Kreisen dazu genutzt, Soros und sein gesellschaftliches Engagement zu delegitimieren und ihn als Feind zu markieren.

Während die wahrscheinlichsten Begriffe für das Topic den Inhalt noch nicht erahnen lassen, weisen die FREX, die charakteristischen Begriffe für das Topic, zumindest darauf hin, dass unter dieses Topic auch verschwörungsideologische Narrative fallen: Sie weisen auf den Podcast von Eva Herman und ihrem Partner Andreas Popp, der u. a. als Sprachnachricht auf Telegram erscheint. Über ihre verschwörungsideologischen Einordnungen des Weltgeschehens tauschen sich Hörer:innen in einem Fanchat aus.

In Topic 4 sind Nachrichten verknüpft, die auf andere Inhalte hinweisen und sie empfehlen. Deutlich wird dies bereits an den Begriffen, die am häufigsten in den verknüpften Nachrichten auftauchen. Die Plattform YouTube ist eine häufig genutzte Ressource, wenn Wissen ausgetauscht wird, während die anderen Begriffe oft in empfehlenden Sätzen oder Appellen genutzt werden: »[…]Schaut euch das Video von Qlobal-Change (Danke an Qlobal-Change für die Deutsche Übersetzung) ganz genau an[…]« (t-01-2019-06-20_00:28), oder »[…]bitte auch dazu das Video von Ärztin Dr. Carrie Madej ansehen!!!! nach der Impfung kommt es zu einem trügerischen Erstarken des Immunsystems, danach, später …bricht das Immunsystem zusammen.!!! es folgen Tod und schwere bzw. langwierige Krankheiten« (t-01_2020-12-04_10:51). Auch hier wird deutlich, dass sich die Empfehlungen und Appelle auf verschwörungsideologische Inhalte oder Desinformationen beziehen. Die hier zuletzt zitierte Nachricht, wie auch »querdenken« in den FREX zu diesem Topic deuten darauf hin, dass die Covid-19-Pandemie in dieser Gruppe eine Rolle spielt, wie es vor allem auch in den Topics 9, 11 und 12 deutlich wird, auf die in der einheitenübergreifenden Betrachtung des Themenkomplexes noch eingegangen wird.

Tab. 2:

Topic-Model der Gruppe t-01 mit k = 13

Topic

Beschreibung

Top Terms prob

Top Terms frex

Beispiel mit Gamma größer gleich 0,6[7]

Themenwahrscheinlichkeit

1

Produktempfehlungen, Kapitalanlagen (sehen, geben, laufen als Verben strukturell)

sehen, geben, kaufen, geld, laufen, gerne, strom

super, gold, guten, silber, glaub, aldi, cool

»Wer Silber kaufen möchte, kauft euch lieber die silbermünzen,die baren sind teurer. Die baren werden anders versteuert. Schaut mal ob ihr eine goldbank z.b. Degussa bei euch in der nähe habt, da könnt ihr gold, silber anonym noch dieses Jahr kaufen ab nächstes Jahr geht das bei Gold nicht mehr so, wenn ihr es auf der Bank kauft ist es teurer.[…]«

0,14

2

Militärische Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und Russland in Syrien; verschwörungsideologische Narrative (u. a. NWO, Qanon)

einfach, thema, aktuell, frage, verstehen, sprechen, geben

sendung, herman, türkisch, popp, fanchat, schulte

»Netzfund: Deep state tut alles, um euren Körper zu zerstören: Die drei Generationen von Bewusstseinskontrolltechnologie, Der Geologe und Physiker Harald Kautz-Vella war unter anderem in der Umweltanalyse tätig. Dort hat er drei Generationen an Technologien festgestellt, die mit dem Ziel der Bewusstseinskontrolle zum Einsatz kommen:[…]«

0,09

3

Bevorratung

wasser, empfehlen, drauf, kochen, sogar, lebensmittel, vorrat

drauf, dose, reis, lagern, nudel, nee, gemüse

»Vorsorgen und peu a peu Vorrat anlegen! Netzwerken mit Bauern wo man vor Ort Eier Milch und Kartoffeln kaufen kann. Ansonsten Reis Nudeln Mehl, Zucker, Salz, Campingkocher, Waschmittel, Brühe, Seife, […]«

0,09

4

Contentempfehlungen zu tendenziell bis stark verschwörungsideologischen Inhalten

genau, bitte, gruppe, youtube, schau, teilen, danke

danke, fake, schlau, stimmt, outdoor, krass, querdenken

»Impfarzt Dr. Guido Hoffmann (er selbst hat 30 000 Impfungen gemacht) erklärt hier, wie sich bei der neuen m-RNA Impfung, erst nach längerer Zeit, (nach Jahren!!!) das Lungengewebe in Bindegewebe umwandelt, unbedingt dazu das Video von Dr. Carrie Madej ansehen […]nach der Impfung kommt es zu einem trügerischen Erstarken des Immunsystems, danach, später … bricht das Immunsystem zusammen.!! es folgen Tod oder schwere bzw. langwierige Krankheiten[…]«

0,08

5

Digitale Sicherheit und verschwörungsideologische Inhalte

video, weiß, welch, fragen, telegram, schön, löschen

anleitung, haarp, unglaublich, user, schlafschafe, sternfahrt, haha

»Also das BKA hackt nicht wirklich die Telegram-Accounts, sie melden sich nur mit einem weiteren Gerät an und fangen soweit möglich den Bestätigungs-Code ab (ggf. in Zusammenarbeit mit dem Mobil-Provider). Schwieriger wenn der Bestätigungscode nur auf den Hauptkanal gesendet wird[…]«

0,08

6

Verschwörungserzählungen, insbesondere NWO

hören, land, welt, trump, volk, vorbereiten, deutsch

jude, chaos, wacht, worauf, losgehen, videos, sehe

»BRISANT, BITTE DRINGEND TEILEN: In der BRD, den USA und vielen anderen Staaten werden Menschen, die Juden kritisieren, still und heimlich mit elektromagnetischen Waffen gefoltert und ermordet. Dr Eric Karlstrom sagt, dass satanisch-zionistische Juden auf diese Weise ihren Weg für die NWO frei foltern und morden[…]IHR SEHT NUN, DASS DIE ELITE SATANISTEN SIND. WACHT AUF BEVOR SIE UNS MIT DER CORONA-LÜGE ALLE VERSKLAVEN!«

0,08

7

Bedrohungsszenarien mit verschwörungsideologischen Tendenzen

sagen, leute, bekommen, brauchen, echt, alt, fall

sowas, toll, prophezeiung, vorhin, hey, vergleichen, nützen

»kopiert LEUTE ICH HABE GERADE EINE STELLENANZEIGE VON DER DIAKONIE IN KÖLN ZUGESCHICKT BEKOMMEN!!! DAS IST ALLES SCHON LÄNGST GEPLANT UND KEINE THEORIE MEHR!!! DIE ANZEIGE IST VOM 06.08. UND SIE SUCHEN AB DEM 01.09. SOZIALPÄDAGOGEN UND CO. FÜR DIE INOBHUTNAHME VON KINDERN UND JUGENDLICHEN BEI QUARANTÄNE!!! SOWOHL BEI BESTÄTIGEN FÄLLEN, ALS AUCH NUR AUF VERDACHT STEHT DA!!!!!!!!!! IHR MÜSST EUCH SOFORT DEN ELTERNVERBÄNDEN ANSCHLIEßEN UND BEIM KINDERSCHUTZBUND STURM LAUFEN!!![…]«

0,08

8

Verschiedenes

deutschland, leben, kennen, lesen, frau, kanal, leider

code, plattform, hauptsache, admin, katze, interessiert, ufer

»Wir brauchen auch ein gewisses Maas, äh Maaßen … äh Maß in Maßen an Genugtuung in der deutschen Volksseele. Die erreichen wir nicht durch weiter Ducken und Kuschen, sondern durch einen energetisierenden Befreiungsschlag, sowohl gegen die Musel als auch gegen die Politiker und sonstigen Systemschergen. Es darf nur nicht wieder ausarten in die Neonazi-Diktatur, sondern muss in den dezentralen Libertärpatriotismus individueller Selbstbestimmung eines Lebens in der eigenen Heimat münden.«

0,08

9

Anti-Corona-Maßnahmen u. a. mit verschwörungsideologischen Tendenzen

denken, nehmen, lassen, staat, rein, wahrheit, hand

mms, zwiebel, dmso, nachhören, quatsch, deagel, 486088430

»Sie haben verloren. Denn indem sie uns einsperren, zwingen sie uns, uns unseren Schatten zu stellen, unseren eigenen Dämonen direkt in die Augen zu schauen, sie zu integrieren und umzuwandeln.[…]Sie haben verloren. Weil sie uns manipulieren, um uns zu Sklaven zu machen, zwingen sie uns, unsere Souveränität und Freiheit zurückzugewinnen.[…]Sie haben verloren. Weil sie uns immer noch mehr schwächen wollen, stärken sie den Krieger des Lichts, der tief in jedem von uns schläft und den die Menschheit im Kollektiv jetzt zu einem Heer von Lichtkriegern erweckt![…]die Liebe wird immer siegen!«

0,07

10

Verschwörungserzählungen, Offenbarungsgestus

jed, passieren, finden, angst, interessant, voll, nacht

mumble, radiosendung, studio, jetzt, zugangsdaten, 06271, 7852778

»Das Spiel mit der Angst – die Welt in Dauerpanik, Die Menschheit im Dauerfeuer der Angst. Denk nach! Sicher gab es früher auch schon Krisen. Mehr als nur die Hexenkrise. Aber seit 50 Jahren sieht man eine atemberaubende Geschichte voller Dauerangstzustände, in denen die Völker festgehalten werden[…]«

0,06

11

Coronarelativierung/-leugnung untermauert mit Desinformationen und Verschwörungserzähungen

virus, geben, coronavirus, impfstoff, corona, impfen, china

bruce, probe, fife, respiratorischen, abdeckung, genetisch, absichtlichen

»Was man uns über die COVID-19-Pandemie erzählt, ist unsinnig und unfasslich falsch!Diese Pandemie kam nicht zufällig zustande. Es war ein sorgfältig inszeniertes und geplantes Ereignis – eine Plandemie. Von der Wahl des Virus über die Art, wie es gehandhabt und in den Medien vermarktet wurde, bis hin zu den Lösungsstrategien wurde alles so angelegt, dass sich eine ausgewählte Gruppe von Milliardären mit ihren Lakaien auf unsere Kosten bereichern kann. – […]«

0,06

12

Reichsbürger:innenideologie und Infektionsschutzgesetz

deutschland, versammlung, brd, gesetz, person, bürger, verfassung

daumen, 1990, liken, glocke, absatz, dekret, völkerrecht

»Warum ist das Grundgesetz keine Verfassung?, Das GG ist zwar existent, \gilt\ aber nur für die freiwilligen Teilnehmer unter Täuschung im internationalen Rechtsverkehr. Das GG gilt in keinem Gebiet, wie das für Gesetze normalerweise zwingend vorgeschrieben ist, um Rechtssicherheit zu gewährleisten. Außerdem ist das GG eine von den Besatzern aufoktroyierte Verwaltungsvorschrift, welche nicht vom Volk gewählt wurde. Damit ist das GG nicht völkerrechtlich legitimiert und ist auch keine Verfassung.[…]«

0,06

13

Esoterik und Russland-Ukraine-Konflikt

glauben, wasser, bitcoin, reden, regierung, geben, hdo

bitcoin, hdo, oma, ukraine, bitcoins, cid, donbass

»Und vorbereiten muss man sich jetzt schon auf den Blitz, bei dem alles oberirdische explodiert, wo noch HDO drin ist. Und bis dahin nimmt die vom HDO verursachte Verwitterungsarbeit ständig zu, weil die Strahlung zunimmt, Stichwort Schuhmanfrequenzen.[…]«

0,04

Die Auswertung von t-01 zeigt deutliche Bezüge zu extrem rechten und verschwörungsideologischen Narrativen. Krisenvorsorge im eigentlichen, pragmatischen Sinne spielt ebenfalls eine Rolle, geschieht jedoch vor einem entsprechenden ideologischen Hintergrund. Dies ist insbesondere dann von Relevanz, wenn sich die getroffenen Produktempfehlungen wie in dieser Gruppe nicht auf Teelichter beschränken, sondern auch für Tierabwehrspray werben, das gegen Menschen eingesetzt werden soll.

4.2 Kanal t-02: Naturheilkunde, Esoterik und Verschwörungserzählungen

Die Themen aus Kanal t-02 drehen sich eher im weiteren Sinne um Krisenvorsorge in Form von Bevorratung oder benötigten Werkzeugen. Sie behandeln viel mehr den menschlichen Körper im Zusammenhang mit der Natur. Es geht darum, aus dieser zu schöpfen und im Ernstfall in dieser überleben zu können. Dabei spielen Naturheilkunde und esoterische Ansichten eine relevante Rolle. Esoterik als »Grenzwissenschaft« (bzw. Anti-Wissenschaft) geht hier häufig einher mit Verschwörungsglauben und weist Anknüpfungspunkte für extrem rechte Narrative auf (vgl. Tabelle 2). Pöhlmann (2022, S. 15–16) sieht dies vor allem in der »Offenheit gegenüber stark antiaufklärerischem Gedankengut und d[er] dezidiert ›anti-dogmatische[n]‹ Haltung« begründet. Alle Topics weisen zudem einzelne Nachrichten auf, die sich um germanische Mythologie drehen.

Ähnlich wie in der zuvor untersuchten Gruppe lassen sich Content- und Produktempfehlungen als größtes Thema identifizieren. Neben natürlichen Mitteln für ein erholsames Bad bei Gelenkschmerzen (t-02_2019-05-22_09:02) werden jedoch auch Videos zu deutlich verschwörungsideologischen und antisemitischen Inhalten empfohlen:

»In diesem Video machen wir den angekündigten Vergleich in den Voraussagen Tolkiens und Irlmaiers mit den Aussagen Alexander Laurents im unten verlinkten Video über die Ablaufvarianten der von der Hochfinanz im Zuge der nächsten Jahre inszenierten Apokalypse. Die Apokalypse wird komplett gesteuert und inszeniert sein. Sie wurde, um ihr die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen, von sehr langer Hand durch Prophezeiungen und ihre Kontrolle von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sorgfältig von der Hochfinanz vorbereitet.« (t-02_2020-12-26_17:18)

Während mit den »Voraussagen Tolkiens« die Reihe »Der Herr der Ringe« des Autors J. R. R. Tolkien gemeint ist, handelt es sich bei Alois Irlmaier um einen »Seher«, der insbesondere für seine »Vorhersage« eines Dritten Weltkrieges und einer damit einhergehenden dreitägigen Finsternis bekannt ist (Chaudhry 2016). Alexander Laurent veröffentlicht heute noch esoterisch-verschwörungsideologische Literatur. »Hochfinanz« ist ein antisemitischer Kampfbegriff aus der Zeit des Nationalsozialismus und wird auch heute von der extremen Rechten und anderen Antisemit:innen genutzt (VG München Urt. v. 17.7.2020 – 30 K 19.5902, BeckRS 2020, 36397). Chiffriert als Kapitalismuskritik ist damit ist eine kleine, mächtige Elite gemeint, die die Welt lenke, in diesem Fall sogar ihren Untergang vorbereite.

In Topic 2 sind vor allem solche Nachrichten verknüpft, die Prepping-Bedarf thematisieren – ob in Form von Werkzeugen oder anderweitigen Gegenständen wie Schlafsäcken oder Tarps. Es wird deutlich, dass die Krisenvorbereitung des Kanals eher auf den Bug-out, das Überleben in der Wildnis im Krisenfall, als auf den Bug-in, Verbleib in der eigenen Wohnung oder einem Safehouse im Krisenfall, zielt: »Bug Out Bag Vorstellung/was ist in meinem Fluchtrucksack? und warum? Teil 1« (t-02_2019-10-08_08:11). In den häufigsten Begriffen zeigt dies allerdings nur ein Wort an: »bag« (von bug-out-bag = Rucksack, der im Krisenfall zur Flucht in die Wildnis mitgenommen wird). Andere Begriffe sind häufiger vertreten, auch solche, die zwar in weitaus weniger Nachrichten vorkommen, innerhalb dieser Nachrichten jedoch gleich vielmals. Das ist beispielsweise bei Begriffen wie »ORAC« oder der Zahl »100« der Fall (z. B. in der Nachricht zu Topic 2 in der Topic-Übersicht). »ORAC« deutet eine alternativmedizinische Ausrichtung des Kanals an. ORAC ist ein Messwert, der angibt, wie viele freie Radikale eine Substanz oder ein Produkt neutralisieren kann. Er wird im Labor bestimmt und gibt keine Auskunft darüber, dass ein solcher Prozess auch im Körper durch den Verzehr der Substanz oder des Produktes stattfindet (Verbraucherzentrale NRW 2022).

Die Topics 8 und 10 handeln von konkreten Anleitungen und Rezepten für die Nahrungs- und Heilmittelbevorratung und -zubereitung. Neben dem Wissensaustausch zu konkreten Praktiken wird insbesondere in Topic 8 Misstrauen bis hin zur Feindlichkeit gegenüber Wissenschaft, Medien und Politiker:innen deutlich. So behandeln verknüpfte Nachrichten das Thema Impfen und sind mit Anti-Establishment- und verschwörungsideologischen Narrativen gespickt:

»[…]Ist dieser bisher größte und gefährlichste Angriff auf die schrecklichen Impfbetreiber, die unseren Kindern die Hölle auf Erden bringen, während ihre Propaganda das Gegenteil verkündet, der wahre Grund für das hektische Umsichschlagen der Medien und Politiker gegen Impfgegner und für Impfpflicht, besonders in den USA und Deutschland?[…]« (t-02_2019-04-25_18:14)

In dieser Nachricht wird eine absolute Bedrohung durch Impfbefürwortende konstruiert, welche auf Kinder ziele und ihnen »die Hölle auf Erden« bringe. Die Instrumentalisierung des Kindeswohls ist eine Diskursstrategie, die die extreme Rechte (s. a. Amadeu Antonio Stiftung und Fachstelle Gender und Rechtsextremismus 2015) und ihr Brückenspektrum seit Langem nutzen (s. a. Rafael 2020; Müller 2022). Das Narrativ löst nicht nur Empörung und Reaktionen aus, sondern vermag unterschiedlichste Menschen miteinander zu verbinden, indem es breite Berührungspunkte schafft. Das Topic wird auch im späteren Verlauf noch in Bezug auf die Corona-Pandemie relevant werden.

Auch in Topic 10 wird eine gewisse Wissenschaftsskepsis bis -feindlichkeit deutlich, doch weniger anhand von Nachrichten mit einem Offenbarungsgestus wie die zuvor zitierte, sondern eher anhand von Praktiken, die erwiesenermaßen unwirksam sind – so beispielsweise die »Ausleitung« von Giftstoffen, in diesem Fall Aluminium (t-02_2017-12-20–15:38). Neben evidenzbasierten naturheilkundlichen Ansätzen wird immer wieder eine esoterische Sichtweise deutlich, die sich durch die meisten identifizierten Themen bzw. mit ihnen verknüpften Nachrichten zieht. Dies zeigt sich erneut in Topic 12, in dem solche Nachrichten verknüpft sind, die sich um Lebensführung im Allgemeinen drehen und zum Beispiel auf das »dritte Auge« referenzieren: »Küsse deinen Partner oder jemand anderen, den du wirklich magst, auf die Stirn. Spüre, wie die Göttlichkeit von dir zu ihnen fließt, all ihre Sorgen wegnimmt und sie effektiv heilt. […]Behalte dieses Gefühl im Hinterkopf und die Erfahrung wird dir den wunderbaren Einfluss des dritten Auges offen legen.« (t-02_2019-11-23_09:13).

Auch in t-02 wird deutlich, dass Verschwörungserzählungen einen relevanten Hintergrund für die betriebene Krisenvorsorge bilden. Dies die Konstruktion von Krisenszenarien unter Bezugnahme auf »Seher:innen« und die Bemühung antisemitischer und Anti-Establishment-Narrative zu deren Untermauerung deutlich. Berührungspunkte mit extrem rechten Diskursen bzw. derer Strategien werden beim Narrativ des Kindeswohls, das durch Impfbefürworter:innen absolut bedroht sei, erkennbar.

4.3 Gruppe t-03: Krisenvorsorge, Gruppenkommunikation und Positionen gegen Verschwörungsideologien

Gruppe t-03 ist jene Untersuchungseinheit, die in unserer Netzwerkanalyse abgeschlagen mit nur einer mittelbaren Verbindung zum Kern des Gesamtnetzwerks stand, der nach der Reduzierung maßgeblich durch eine Melange an verschwörungsideologischen, coronaspezifisch populistischen bis hin in die extreme Rechte reichenden Kanälen geprägt ist. Dies spiegeln auch die Ergebnisse der Topic Models wider. Bei fünf der 14 Topics ließ sich ein praktischer Bezug zur Krisenvorsorge erkennen, gleichzeitig ließ sich dieser thematisch allerdings nicht weiter spezifizieren. Ein Topic weist keinen klaren inhaltlichen Bezug auf (vgl. Tabelle 3). Im Rahmen der Auswertung haben wir unterschiedliche Modelle getestet, wobei der Output im Modell mit 14 Themen qualitativ, im close reading betrachtet, am besten war. Da die Benennung der einzelnen Topics hier besonders schwerfiel, möchten wir auf unser Vorgehen und mögliche Erklärungsansätze noch weiter eingehen: Auffällig ist, dass die Themen durch viele Verben geprägt sind. Das macht die Bestimmung der einzelnen Topics schwerer, da Verben meist weniger spezifisch für ein inhaltliches Thema sind als Nomen. Auch Interjektionen und Adverbien, die typisch für Interaktionen sind (beispielsweise »oha« oder »leider«), treten in den Top Terms auf und erschweren die Benennung der einzelnen Topics. Deshalb verfolgten wir auch den Ansatz, einen Korpus einzig aus den bestehenden Nomen zu bilden und hiermit Topic Models zu testen (s. a. Martin und Johnson 2015). Aufgrund der daraufhin stark reduzierten Dokumentanzahl waren die getesteten Modelle jedoch erneut dem hier präsentierten Modell mit k = 14 unterlegen.

Nichtsdestotrotz sind die »Schwierigkeiten«, die sich aufgrund der höheren Dichte von Verben und Begriffen der Interaktion bei der inhaltlichen Bestimmung der Topics ergeben, wertvoll – weisen sie doch auf Charakteristika der Gruppe, die sich vor allem in direktem Vergleich mit t-01 verdeutlichen: Die Mitglieder der Gruppe führen tatsächliche Gespräche, worauf beispielsweise Interjektionen schließen lassen. Die Mitglieder interagieren direkt, sprechen sich gegenseitig an und beziehen sich wechselseitig auf ihre vorigen Nachrichten. Neben dem Austausch zur Krisenvorsorge scheinen außerdem auch Aspekte des alltäglichen Lebens in die Kommunikation einzufließen. Betrachten wir die Nachrichten aus Gruppe t-01, die eine höhere inhaltliche Kohärenz aufweisen, wird deutlich, dass in dieser Gruppe weniger ein wirklicher Austausch stattfindet, als dass Mitglieder den Raum dafür nutzen, Inhalte zu verbreiten. Dies schlägt sich strukturell sowohl in inhaltlich umfangreicheren Posts nieder als auch in der häufigeren Verwendung von Nomen. Interjektionen oder Adverbien, die typisch für Interaktionen sind, treten kaum auf. Zur Einordnung dieses Ergebnisses ist zudem wichtig, noch mal daran zu erinnern, dass die Themen beim Topic Modeling zunächst einmal auffällige sprachliche Muster darstellen und daher nicht unbedingt klassischen inhaltlichen Themen entsprechen müssen.

Tab. 3:

Topic-Model des Kanals t-02 mit k = 15

Topic

Beschreibung

Top Terms prob

Top Terms frex

Beispiel mit Gamma größer gleich 0,6

Themenwahrscheinlichkeit

1

Content- und Produktempfehlungen

youtube, video, buchtipp, folgend, survival, buch, person

wassersäule, outdoor, jacke, bancha, youtube, gyokuro, teelichtofen

»MSM (organischer Schwefel) äußerlich anwenden. Ein erholsames Bad bei Gelenkschmerzen bekommen Sie, wenn Sie 3 Esslöffel voll MSM im warmen Badewasser auflösen, am besten fügen sie auch noch 3 Esslöffel voll bioverfügbares Magnesiumchlorid hinzu, und Sie werden sich nachher wie neugeboren fühlen.«

0,16

2

(Nähr-)Stoffe in Nahrungsmitteln und Bug Out

orac, 100, bor, art, bag, omega, zusatz

bor, bag, kauftipp, kurzform, 2019, expedition, schleimfreie

»Was bedeutet der ORAC-Wert? Der ORAC-Wert beziffert exakt das antioxidative Reaktionsvermögen eines Lebensmittels. Die Einstufungen wurden von Wissenschaftlern des National Institute of Health in Maryland – USA – entwickelt. Experten empfehlen, täglich mindestens die Grundversorgung über 5000 bis 7000 ORAC-Einheiten zu sichern. Wir empfehlen sogar mehr.[…]«

0,14

3

Mensch und Natur(verbundenheit), Esoterik

wald, leben, natur, erde, welt, auge, baum

wald, guten, geheimnis, auge, schauen, nenne, fichte

»Metalle und Seelenwirkungen. Die Therapie mit Metallen besitzt eine lange Tradition in der Heilkunde und gehört zu einem der interessantesten und spannendsten Bereiche der ganzheitlichen Medizin. Schon von alters her weiß man von den verschiedenen Zusammenhängen und Heilwirkungen der Metalle und ihrer Verbindungen. […]«

0,08

4

Kosmische Energien, Weiblichkeit und Völkisches

energie, loch, schwarz, schwarze, jed, frau, geben

galaxie, cernunnos, holle, neutrinos, holda, dionysos, transformieren

»Dies ist eine Botschaft der Anden-Schamanen über die Energie der Veränderung, die die Erde zur Sommersonnenwende bringen wird…Die Ureinwohner kannten sie, sie haben nie die Verbindung mit der Erde und der Quelle verloren, sie wussten, wie die Botschaften des Universums zu interpretieren sind, und sie tun es immer noch…[…]«

0,08

5

Gesundheitsfördernde und -schädigende Stoffe (auch Masken)

ionen, negativ, körper, negative, positiv, luft, pro

cm3, zufällig, absorbieren, ellagsäure, algenöl, roher, malaria

»Die Wirkung der negativen Ionen auf unsere Gesundheit. Das negative Ion ist eine bedeutende Energiequelle in unserem Körper. Negative Ionen spielen eine wichtige Rolle bei der Zellfunktion im Organismus. Die Menge von negativen Ionen innerhalb der Zelle und außerhalb der Zellenwand ist für ihre Funktion wesentlich.[…]«

0,08

6

Germanische Mythologie

erde, tannhäuser, germanen, haar, lieben, gelten, sagen

wolfram, thrym, asen, changers, tannhäuser, wahrheit, elisabeth

»Input über Yggdrasil, der Weltenbaum oder die Weltesche: 1. Oberwelt Asgard (Asenheim): Heimat des Göttergeschlechts der Asen. Hlidskialf: Hochsitz des Allvaters Odin[;] Folkwang (Feld des Volkes) und Walhall (Halle der Gefallenen): Ort der im Kampf gestorbenen Helden.[…]«

0,08

7

Vitalstoffe

vitamin, körper, enthalten, magnesium, tee, eisen, 100

melatonin, catechine, maca, vitamin, kwas, tryptophan, eisen

«WARUM IST BOCKSHORNKLEE SO GESUND? Bockshornkleesamen sind wahre Nährstoffbomben. Sie enthalten viel Vitamin C, Calcium, Magnesium, Vitamin A, B6, B3 und sogar Phytohormone, die die körpereigene Hormonproduktion anregt. Dies kann bei Frauen zur Anregung der Milchproduktion führen, bei Männern soll Bockshornklee die Libido steigern[…]«

0,07

8

Rezepte und Anleitungen Essen und Naturheilmittel; Impfgegnger:innenschaft

geben, wasser, wichtig, lassen, hygge, deutschland, wirkung

hygge, propolis, mario, prass, mandelmilch, rapsöl, wachs

»Sensationell: Der große US-Impfaufklärer Robert F. Kennedy Jr. verklagt vier große Impfstoffhersteller, weil sie über die gegenwärtig 72 empfohlenen US-Impfstoffe Lügen und Betrügen und diese mehr Schaden verursachen als die Krankheiten, gegen die sie angeblich wirken sollen. Er könne dies beweisen. […]«

0,06

9

Naturheilkunde und Homöopathie

jed, pflanze, einfach, wasser, körper, helfen, wurzel

protonen, elektron, zelt, rosten, getränk, durst, cannabis

»Netzfund: Ein offener Brief einer Apotheke! Kann gerne kopiert und selbst geteilt werden, […]Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden, ich sitze hier und es fällt mir furchtbar schwer, in Worte zu fassen, was ich Ihnen sagen möchte. […]. Es kann nicht angehen, dass die ganze Pflanzenheilkunde und Homöopathie einfach sang-und klanglos untergehen und vernichtet werden in Deutschland, wie die Pharmaindustrie dies wünscht.«

0,05

10

Naturheilpflanzen, Rezepte und Anleitungen

wasser, geben, zutat, lassen, buch, tasse, empfehlen

fliegenpilz, folienhaube, rosenhydrolat, zutat, tasse, knoblauchsrauke, grüntee

»Verdauung unterstützen: Vor der Ausleitung von Aluminium (oder anderen Toxinen) sollten Sie ausserdem sicherstellen, dass Ihre Verdauung einwandfrei funktioniert und es keinesfalls zu einer Verstopfung kommt. Eine Verstopfung würde die Gefahr mit sich bringen, dass die im Stuhl befindlichen und schon zur Ausleitung vorbereiteten Toxine ausreichend Zeit hätten, über die Darmschleimhaut wieder in den Organismus zu gelangen.[…]«

0,04

11

Naturheilpflanzen und Esoterik

finden, chaga, beifuß, geben, wacholder, pflanze, wirken

absatz, rosskastanientinktur, spiralförmig, beifuß, wacholder, rauch, beere

»Der Beifuß – Eine uralte Ritual- und Zauberpflanze. Artemisia vulgaris gehört zu den ältesten Schamanenpflanzen Europas. So alt wie die magische Praxis des Räucherns ist, so alt ist auch die rituelle Verwendung des Beifußes – nachweislich seit der Steinzeit. Räucherungen mit diesem Korbblütler wirken reinigend, »kopföffnend« und helfen dabei einen sakralen Raum zu schaffen.[…]«

0,04

12

Esoterik und Lebensführung

leben, geben, fühlen, wichtig, seelenpartner, glück, welch

seelenpartner, paranüsse, zunderschwamm, sippe, anziehung, glaube, glück

»Sicher haben Sie schon oft gesagt: »Da hatte ich aber Glück« oder »Das war ein glücklicher Zufall«. Was aber, wenn es so etwas wie Zufall gar nicht gäbe, sondern nur eine (un)bewusste Reaktion des Universums auf Ihre Schwingungen? […]«

0,04

13

Hygiene und sonstiges

morgens, bett, wichtig, bad, anfänger, bettwäsche, wanne

bettwäsche, aufstehen, milbe, morgens, bett, anfänger, betthygiene

»Milben, Wie du dir vorstellen kannst, ist diese Kombination aus Hautschuppen, Feuchtigkeit und Wärme die perfekte Brutstätte für Bakterien, Pilze und Milben. Die mikroskopischen Tierchen ernähren sich von den abgefallenen Hautschuppen und leben zufrieden zwischen deinen Laken. An sich sind sie zwar harmlos, doch ihr Kot kann bei uns Menschen schwere Allergien auslösen.[…]!«

0,03

14

Verschiedenes bzw. strukturelle Verknüpfung (Posts sind auffällig kurz.)

geben, funk, gerät, info, leben, magnesium, halten

funk, funkgeräte, logo, pmr, amateurfunk, yeasu, info

»und nun schließt sich auch der Kreis und man kann endlich solch einen Wahnsinn erklären«

0,03

15

Verschiedenes und verschwörungsideologische Narrative

tee, tinktur, wasser, haut, impfstoff, chaga, geben

obstessig, scheidenpilz, tinktur, essig, balsam, candida, kur

»Ich bitte Sie daher im Namen meiner Familie und meines kleinen Unternehmens, helfen Sie uns, durchzuhalten. Unser Anwalt hat uns geraten, unsere Kunden um schriftliche Rückmeldung zu bitten, wie Ihnen unsere Mittel geholfen haben. Mit diesen Aussagen könnten wir unsere Argumentation untermauern und es würde uns in unserem Bemühen sehr unterstützen. […]Apotheker werden zu schlichten Verkäufern in einem Chemiesupermarkt degradiert. Armes Deutschland«

0,02

Betrachten wir die beiden größten Topics, wird hier direkt der interaktive, kommunikative Charakter der Gruppe deutlich. Nachrichten wie »Ah, bei uns die Industrie und Handelskammer. Gute Idee!« (t-03_2020-08-12_17:15) folgen auf Tipps, die ein Gruppenmitglied zu einer konkreten Fragestellung erhalten hat. Begriffe wie »stimmt« (hier nicht korrekt lemmatisiert, vermutlich aufgrund der Verwendung als einzelnes Wort) weisen in die gleiche Richtung (»Stimmt!«). Auch die häufigsten Begriffe in Topic 2 machen dies deutlich (»super«, »danke«).

Doch nicht nur strukturell, sondern auch Inhaltlich/ideologisch scheint sich die Gruppe von den beiden zuvor beschriebenen Untersuchungseinheiten zu unterscheiden: Die Mitglieder unterhalten sich über ein ehemaliges Mitglied, welches eine erneute Kontaktanfrage gesendet habe, jedoch »nicht ohne Grund« in der Vergangenheit ausgeschlossen worden sei. Es wird ein Foto einer Mail des ehemaligen Mitglieds geteilt, in der es sich über Zensur in der Gruppe beschwert und die Administrierenden als »Heuchler« bezeichnet. Daraufhin positioniert sich ein Gruppenmitglied gegen Reichsbürger:innenideologien: »Klingt nach Reichsbürgergewurscht!« (t-03_2020-03-11_14:58).

Topic 5, 8 und 10 sind inhaltlicher stärker auf konkrete Krisenvorsorge ausgerichtet und behandeln Themen wie Bevorratung von Lebensmitteln (t-03_2018-06-01_08:18, t-03_2020-02-22_18:05) sowie medizinischem Bedarf und dessen Anwendungsweise: »Ich habe und verwende Hautkleber und Wundverschlussstreifen, würde hier aber zu desinfizieren und Pflaster tendieren […]« (t-03_2019-12-07_16:24). Auch wird hin und wieder deutlich, dass Mitglieder im Katastrophenschutz tätig sind. In einer verknüpften Nachricht bringt ein Mitglied Unmut darüber zum Ausdruck, dass ein solches Engagement nicht mehr wertgeschätzt werde wie noch vor einigen Jahren »Wenn man vor 15 Jahren noch bei einem Vorstellungsgespräch sagte, dass man in einer Einsatzorganisation ist, war das meistens ein Pluspunkt bei den Softskills. Das ist schon lange nicht mehr der Fall« (t-03_2019-11-18_06:29).

Katastrophenszenarien bzw. beobachtete mögliche Ernstfälle, die in der Gruppe diskutiert werden, richten sich beispielsweise auf marode Kernkraftwerke und Reaktorstandorte (t-03_2019-09-07_13:28) oder Überschwemmungen im Hochwassergebiet: »Bei uns ist Hochwasser ein mögliches Fluchtszenario. Dafür die Notfalltasche mit den vakuumierten Dingen« (t-03_2020-03-08_12:33).

Die diskutierten Krisenfälle werden im Gegensatz zu den Szenarien in den anderen beiden Untersuchungseinheiten nicht verschwörungsideologisch oder mit Anti-Establishment-Narrativen begründet. Es scheint ein positiverer Gesellschaftsentwurf vorzuherrschen, in dem Krisenvorsorge beispielsweise auch solidarisch betrieben werden kann, indem sich im Katastrophenschutz engagiert wird. Dies wird auch am Thema Covid-19-Pandemie deutlich, die in allen drei Untersuchungseinheiten eine Rolle spielt und im Folgenden vergleichend beleuchtet wird.

4.4 Die Covid-19-Pandemie in allen drei Untersuchungseinheiten

Bleiben wir zunächst bei t-03 und der dortigen Thematisierung der Coronapandemie, fällt auf, dass diese – wie die anderen betrachteten Krisenszenarien – sachlich und zum Teil gestützt von Fachliteratur diskutiert wird. In Topic 3, welches sich schwerpunktmäßig um Bevorratung und um die Pandemie dreht, werden auch Ergebnisse wissenschaftlicher Studien diskutiert:

»The Lancet gehört zu den renommiertesten Fachpublikationen. Von daher kann man das durchaus ernst nehmen. Davon unabhängig hat die Studie nur relativ wenige Patienten untersucht. Auch ist die Frage der Reversibilität nicht untersucht worden. Aber trotzdem enthält die Studie interessante evolutionäre Aspekte. Hypothese: falls Covidioten sich häufiger infizieren und daher weniger fortpflanzen, ergäbe das eine Präferenz in der nächsten Generation von Nicht-Covidioten. Could be worse …« (t-03_2020-11-14_14:07).

Die kommentierende Person macht weiterhin ihren Standpunkt gegenüber Coronarelativierenden und -leugnenden auf etwas makabre Art deutlich: Sie würde es begrüßen, wenn sich »Covididioten« weniger fortpflanzten. Gleichzeitig werden in Topic 12 auch Sorgen, die die Pandemie mit sich bringt, besprochen, beispielsweise die Infektion von Angehörigen (t-03_2020-11-18_19:56) oder finanzielle Ungewissheit aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens (t-03_2021-01-24_19:19). Hier spielt die konkrete Vorsorge auch für alltägliche, individuelle Krisen eine Rolle. Die Maßnahmen selbst werden ebenfalls diskutiert und zwischen den einzelnen Regionen oder auch mit Blick auf deren Umsetzung beim eigenen Arbeitgeber verglichen (t-03_2020-03-22_17:51:02). Grundsätzlich bringen die Mitglieder Verständnis für und eine Befürwortung der Maßnahmen zum Ausdruck, wobei unverständliche Maßnahmen oder auch eine inkonsequente Umsetzung durchaus kritisiert werden (t-03_2020-07-18_12:39). Ein verbreitetes Misstrauen oder gar eine Feindlichkeit gegenüber staatlichen Institutionen lässt sich dabei nicht erkennen.

Dies steht in starkem Kontrast zu den Topics, die in t-01 und t-02 in Zusammenhang mit der Pandemie stehen. Wie die vorigen Ausführungen bereits erahnen lassen, werden in t-01 die Pandemie und insbesondere die Eindämmungsmaßnahmen mit starken Anti-Establishment-Narrativen verknüpft und verschwörungsideologisch untermauert. In Topic 9 jener Gruppe geht es unter anderem darum, dass »sie« die Maßnahmen getroffen hätten, um »uns« zu schaden. Häufig wird das »sie« nicht weiter konkretisiert, sondern ist in ein Narrativ von »die da oben« gegen »uns« einzubetten, variabel bezieht sich diese Formulierung auf Regierende, Medien, wirtschaftlich Tätige oder alle zusammen und referenziert auf eine böswillige Elite. Das Narrativ deutet hier auf eine Feindlichkeit gegenüber dem Staat und seinen demokratisch gewählten Repräsentierenden. Gleichzeitig dient es dazu, die Eigengruppe zu stärken sowie auf Widerstand einzuschwören und zeigt deutliche Gemeinsamkeiten mit extrem rechter Mobilisierung auf:

»Sie haben verloren. Denn indem sie uns einsperren, zwingen sie uns, uns unseren Schatten zu stellen, unseren eigenen Dämonen direkt in die Augen zu schauen, sie zu integrieren und umzuwandeln. […]Sie haben verloren. Weil sie uns manipulieren, um uns zu Sklaven zu machen, zwingen sie uns, unsere Souveränität und Freiheit zurückzugewinnen. […]Sie haben verloren. Weil sie uns immer noch mehr schwächen wollen, stärken sie den Krieger des Lichts, der tief in jedem von uns schläft und den die Menschheit im Kollektiv jetzt zu einem Heer von Lichtkriegern erweckt! […]die Liebe wird immer siegen!« (t-01_2021-03-11)

Das »Heer von Lichtkriegern« weist esoterische Bezüge auf. Die Aussage, dass die Liebe immer siegen würde, steht in starkem Kontrast dazu, dass sich die Schreibenden als manipuliert und versklavt ansehen und deswegen ihre Souveränität und Freiheit zurückgewinnen müssten.

Solcherart auffordernde Formulierungen lassen sich auch in Topic 11 identifizieren. Hier wird die Pandemie als Inszenierung, als »sorgfältig inszeniertes und geplantes Ereignis – eine Plandemie« (t-01_2020-10-05_15:35) bezeichnet. Diese Wortneuschöpfung ist in der coronaleugnenden Szene verbreitet. Die Nachricht schließt mit »Lassen Sie uns diesen Wahnsinn beenden – und dafür sorgen, dass er sich nicht wiederholt!«. Auch Topic 12 weist Bezüge zur Pandemie auf. Während die verknüpften Nachrichten überwiegend Elemente der Reichsideologie beinhalten und die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland leugnen, fokussieren andere Nachrichten die Infektionsschutzgesetze. Diese thematisieren nicht nur absolute Bedrohungskonstruktionen, sondern auch vage Handlungsanweisungen: »Gesetzesentwurf von CDU CSU SPD – endgültige Versklavung. Ich denke jeder weiß was jetzt zu tun ist« (t-01_2020-11-05_17:52). Dabei wird offengelassen, was denn nun konkret zu tun sei. Die Entscheidung darüber wird den Lesenden selbst überlassen. In Anbetracht der konstruierten Bedrohung »endgültige Versklavung« können die hierunter gefassten Handlungsoptionen bis zum Äußersten gehen.

Anders als in t-01 und t-03 sind die Nachrichten in t-02 nicht deutlich in Form eines konkreten Topics mit Corona-Bezug verknüpft. Die Topics 5 und 8 weisen aber durchaus thematische Bezüge zur Pandemie auf: Hier wird deutlich, dass im Kanal zu Beginn der Pandemie noch Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geteilt (t-02_2020-03-23_07:07) und Tipps für den Zeitvertreib im »Lockdown« gegeben wurden »#StayHome« (t-02_2020-03-27_18:57). Einige Monate später wird die Pandemie jedoch als das Produkt einer Verschwörung betrachtet und die Gefährlichkeit des Virus relativiert. In einer verknüpften Nachricht werden von Coronaleugnenden als feindlich markierte Personen wie George Soros, Anthony Fauci und Bill Gates in Beziehung zueinander gesetzt und anhand von angeblicher Verstrickungen für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich gemacht. Die Nachricht schließt mit: »Jetzt verstehen Sie also, wie eine tote Fledermaus, die auf einem feuchten Markt in China verkauft wurde, den GESAMTEN PLANETEN mit einem Virus infizierte, das nicht tödlicher ist als die jährliche Grippe!« (t-02_2020-12-10_16:09). Nachdem das Virus zu Beginn der Pandemie noch ernstgenommen worden zu sein schien, haben sich die Inhalte des Kanals in Richtung Coronaleugnung entwickelt. In Topic 8 stehen dann Nachrichten wie »Es wird Zeit DIE MASKEN fallen zu lassen« (t-02_2020-05-21_15:18) im Zusammenhang mit der Pandemie oder »Mainstream Medien geben zu, Corona ist eine Inszenierung und Shutdown war unnötig!« (t-02_2020-04-24_09:04). Zwischen den ersten Nachrichten, die die Thematik neutral betrachteten und das Virus ernstnahmen und den letztgenannten liegt ein knapper Monat. Wie schon in t-01 wird auch hier deutlich, dass die Thematik, die ja gewissermaßen ein Prepping-Fall bzw. Krisenszenario par excellence darstellen müsste, nicht primär im Zusammenhang mit Krisenvorsorge diskutiert, sondern unter Rückgriff auf verschwörungsideologische und Anti-Establishment-Narrative behandelt wird. Dies steht in starkem Kontrast zur Gruppe t-03, die sich dem Thema aus der Perspektive der Krisenvorsorge annimmt.

Tab. 4:

Topic-Model der Gruppe t-03 mit k = 14

Topic

Beschreibung

Top Terms prob

Top Terms frex

Beispiel mit Gamma größer gleich 0.6

Themenwahrscheinlichkeit

1

Verschiedenes (sowohl Austausch über Praktiken als auch darüber hinaus ohne Prepping-Bezug)

klein, guten, idee, artikel, stimmt, stimmen, foto

klein, guten, oha, wow, ente, ned, foto

»Ah, bei uns die Industrie und Handelskammer… Gute Idee!«

0,13

2

Verschiedenes (sowohl Austausch über Praktiken als auch darüber hinaus ohne Prepping-Bezug)

super, danke, lassen, vorbei, liter, spaß, klingt

0676, 8118, erledigt, aso, alien, dankeschön, vorbei

»Klingt nach Reichsbürgergewurscht«

0,11

3

Coronapandemie und Bevorratung

grad, nächst, schauen, nehmen, neu, kaufen, aktuell

schauen, grad, italien, melden, nächst, info, denke

»The Lancet gehört zu den renommiertesten Fachpublikationen. Von daher kann man das durchaus ernst nehmen. Davon unabhängig hat die Studie nur relativ wenige Patienten untersucht. Auch ist die Frage der Reversibilität nicht untersucht worden. Aber trotzdem enthält die Studie interessante evolutionäre Aspekte. Hypothese: falls Covidioten sich häufiger infizieren und daher weniger fortpflanzen, ergäbe das eine Präferenz in der nächsten Generation von Nicht-Covidioten. Could be worse …«

0,11

4

Verschiedenes (sowohl Austausch über Praktiken als auch darüber hinaus ohne Prepping-Bezug)

spannen, geben, schön, cool, glaub, bitte, hoffentlich

cool, mach, hehe, hoffentlich, entdecken, brot, scheinen

»Und wenn es mal schön sonnig ist, werde ich das unverdünnt auf Unkraut geben in der Hoffnung dass es daran eingeht?«

0,10

5

Krisenvorsorge, Wasserzufuhr im Sommer

sagen, fall, schnellen, nix, wasser, video, interessant

fall, schnellen, sagen, heftig, wär, sommer, wetter

»Wenn man vor 15 Jahren noch bei einem Vorstellungsgespräch sagte, dass man in einer Einsatzorganisation ist, war das meistens ein Pluspunkt bei den Softskills. Das ist schon lange nicht mehr der Fall«

0,09

6

Krisenvorsorge vor und in der Corona-Pandemie, Masken (tragen)

maske, finden, halt, eigentlich, stehen, welch, prepper

ffp2, ffp3, cent, maske, prepper, tragen, finden

»Praktisch ist es auch eine Frage der Stärke der Exposition. Insofern sind eingeatmete Viren bei einer Lungenkrankheit gefährlicher als die, die man an den Fingern hat. Natürlich kann theoretisch auch ein einziges Virus-›Individuum‹ ausreichen, aber in der Praxis zählt auch die Menge. Insofern würde ich Masken nicht ganz verwerfen. Allerdings wirken die vor allem gegen die größeren Tröpfchen, die man selbst oder andere rausschnoddern. Gegen die ganz feinen im Luftstrom bringen die im Alltag halbwegs praktikablen Masken halt nichts.«

0,08

7

Verschiedenes (sowohl Austausch über Praktiken als auch darüber hinaus ohne Prepping-Bezug)

jed, paar, eher, forum, hören, funktionieren, deutschland

paar, jed, lei, online, sirene, hund, wespe

»Früher hat Deutschland oft massiv mit Stromlieferungen ausgeholfen. Aber in Zeiten von Energiewende und Dunkelflaute seh› ich das eher nicht als realistisch an…«

0,07

8

Krisenvorsorge

sehen, geben, sowas, weiß, einfach, haus, sichern

sehen, sowas, werbung, dog, österreichisch, irren, einziehen

»In Österreich gibt es schon sehr viel zum Thema. Angefangen beim Frühwarnsystem, über Strahlenmesstrupps bei den BOS bis hin eben zu Organisierten flächendeckenden Ausgabe von Kaliumjodid im Störfall. Das fällt alles unter den Begriff Strahlenschutz«

0,06

9

Verschiedenes (sowohl Austausch über Praktiken als auch darüber hinaus ohne Prepping-Bezug)

genau, denken, lesen, gerne, lieb, gibts, echt

humor, spass, silber, gerne, freuen, lieb, genau

»genau das! Die drischt doch nur noch hohle Phrasen.«

0,05

10

Krisenvorsorge

einfach, sichern, geld, halt, leute, haus, finden

geld, hinstellen, anlegen, sinn, bank, preppen, vernünftig

»Bei uns ist Hochwasser ein mögliches Fluchtszenario. Dafür die Notfalltasche mit vakuumierten Dingen. Zum Beispiel Wäschestücke, so wie dein Schal, lassen sich auf die Weise einfach vor Wasser schützen und auch platzsparend komprimieren. Nachteil: die Sachen werden recht hart und lassen sich in der Tasche nicht mehr gut aneinanderpressen.«

0,05

11

Coronapandemie

woche, letzt, stark, urlaub, positiv, froh, frau

symptom, grippe, verlauf, husten, fieber, bett, urlaub

»So nicht korrekt. Antigen positiv > PCR zu 99 % auch positiv Antigen negativ > PCR zu 60 % trotzdem positiv«

0,04

12

Krisenvorsorge und Coronapandemie

bekommen, voll, klaren, schaffen, direkt, woche, essen

version, läden, schnell, schaffen, anstrengen, freitag, verfügbar

»Ich bin gerade in einer komischen Phase. Wir haben Lockdown, alles ist ungewiss, auch wie es finanziell weitergeht. Gleichzeitig im hier und jetzt bekomme ich mit, dass ich der einzigste mit Tiefkühler auf dem Balkon bin, zwar im Mehrfamilienhaus, jedoch der einzigste. Dafür zittert der Hausbesitzer gegenüber mit seiner Finanzierung, aber hockt grade hörbar in seinem Aussenpool und hört apres-ski-hits während ich mir eine TIP Champignonbaguette vom Balkon-Tiefkühler warm mache[…]«

0,04

13

Coronapandemie und Maßnahmen

geben, österreich, zumindest, laufen, land, gelten, maßnahme

tirol, lass, ebenfalls, risiko, newsletter, erlauben, frühjahr

»In ganz Deutschland sollen im Grundsatz überall die gleichen Regeln geben. Man arbeite an einem lebenswichtigen Ziel: Zeit zu gewinnen. Die Leitlinien: – Kontakte außerhalb des Haushaltes auf absolutes Minimum reduzieren. – Mindestabstand von 1,5 Metern im öffentlichen Raum.[…]«

0,04

14

Verschiedenes

leider, kennen, naja, virus, nutzen, einfach, datum

politik, dinger, balkon, automatisch, datum, betreiben, lokal

»Hmm, Luftballon mit Papierschnipsel (Reisswolf) füllen, dann aufblasen. Gibt einen schönen Konfetti-Ballon. Was passiert wer er platzt … kann sich jeder denken. Verschiedene Grössen oder Formen der Luftballons ergeben verschiedene Zielgrössen, evtl. auch bewegliche Ziele (und eine Sauerei)[…]«

0,03

5 Diskussion und Fazit

Die Auswertung zeigt, dass sich die unterschiedlichen Positionen, die die Untersuchungseinheiten im Netzwerk einnehmen, auch in deren heterogener thematischer Ausrichtung spiegeln.

Die Gruppe t-03 beschäftigt sich am deutlichsten mit Krisenvorsorge im eigentlichen Sinne. Auch alltägliche Kommunikation findet hier statt. Wenn Gruppenmitglieder zu konkreten Szenarien kommunizieren, sind hier auch persönliche, alltägliche Krisen relevant wie finanzielle Engpässe oder eine Coronainfektion im näheren Umfeld. Zur Bewertung von Krisenszenarien wie im Fall der Corona-Pandemie ziehen die Mitglieder Fachliteratur heran. Es herrscht kein Untergangsdenken vor. Außerdem wird deutlich, dass Einzelne auch im Katastrophenschutz oder anderen Einsatzorganisationen (ehrenamtlich) tätig sind. Anknüpfungspunkte zu extrem rechten Ideologien werden nicht bedient. Zwar äußern Mitglieder auch Skepsis oder Kritik gegenüber staatlichen Maßnahmen in der Coronapandemie, doch ist diese nicht von Misstrauen oder Feindlichkeit gespeist. Die Vorsorge richtet sich eher daran aus, den Krisenfall möglichst autark so lange gut überbrücken zu können, bis die staatliche Versorgung wieder hergestellt ist. Das Menschen- und Gesellschaftsbild ist ein positives, wenngleich Kritik an einer empfundenen Stigmatisierung von Preppenden durch Medien oder Menschen, die nicht preppen, geübt wird. Trotz dieser Kritik lässt sich kein generelles Misstrauen oder eine Feindlichkeit gegenüber Medien identifizieren. Verschwörungsdenken wird an keiner Stelle deutlich – im Gegenteil, es wird eher Stellung dagegen bezogen.

Das stellt sich in den Einheiten t-01 und t-02 gänzlich anders da. Hier lassen sich deutliche Überschneidungen mit extrem rechter Ideologie identifizieren, die sich in Misstrauen bis hin zur Feindlichkeit gegenüber staatlichen Strukturen, Medien und Wissenschaft äußern. In t-01 schließen sich hieran zum Teil explizite Widerstandsnarrative an, die mobilisierend wirken können. Wenn konkrete Krisenszenarien diskutiert werden, speisen sich diese häufig aus diesen Narrativen und sind mit Verschwörungserzählungen verknüpft. Ein Untergangsdenken wird deutlich. Krisenvorsorge findet hier vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der Themenverteilung in relativ geringem Umfang statt. Während die Themen, die mit konkreten Vorsorgepraktiken verknüpft sind, in t-01 vor allem die Bevorratung im eigenen Wohnraum fokussieren, ist t-02 eher auf ein Leben im Einklang mit der Natur und auf eine Flucht im Krisenfall (bug-out) ausgelegt. Weiterhin werden in t-02 esoterische Bezüge deutlich. Während t-01 deutlich stärker extrem rechte Narrative bedient, ist t-02 eher als Teil eines Brückenspektrums zur extremen Rechten zu sehen, das unter anderem durch die Corona-Pandemie an Relevanz gewonnen und als Bindeglied an und Einstieg in die extreme Rechte dienen kann.

In Anbetracht unserer Netzwerkanalyse ist t-01 am repräsentativsten für die ursprünglich 23 einbezogenen Untersuchungseinheiten, deren Gros eng in ein Netzwerk eingebunden ist, das maßgeblich durch eine Melange an verschwörungsideologischen, coronaspezifisch populistischen bis hin in die extreme Rechte reichenden Kanälen geprägt ist, während t-03 eine Stellung weit außerhalb inne hat. Grund dafür dürfte allerdings auch die Tatsache sein, dass die untersuchten Gruppen sämtlich im Messengerdienst Telegram beheimatet sind. Wie vorstehend bereits erörtert, zeichnet sich Telegram dadurch aus, dass Diskussionen besonders wenig moderiert und anstößige Inhalte in aller Regel nicht gelöscht werden. Aus diesem Grund finden sich dort besonders viele Gruppen mit extrem rechten, verschwörungsideologischen oder coronaleugnenden Inhalten. Im Zuge der Corona-Pandemie kam es dementsprechend auch im großen Stil zu einem Wechsel entsprechender Gruppen von anderen Social-Media-Anbietern zu Telegram (vgl. z. B. Anger at al. 2022). Wir haben in unserem Projekt auch Kommunikation auf anderen Portalen in den Blick genommen, unter anderem auf YouTube und Facebook (siehe zusammenfassend Harrendorf 2024a, 2024b). Auf diesen beiden Social-Media-Portalen fanden sich im Untersuchungskontext – in Abstufungen – seltener problematische Inhalte, wie z. B. extrem rechte und verschwörungsideologische Narrative, als auf Telegram. Eine weitere, ins Detail gehende Veröffentlichung zu den Ergebnissen einer qualitativen Analyse der Kommunikation von Prepper:innen in den eher moderaten Gruppen auf Facebook einerseits und in der besonders radikalen »Überlebensgruppe« auf VKontakte andererseits ist bereits bei einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift eingereicht.

Durch diese medienbezogenen Besonderheiten unterstreicht die Untersuchung erneut die besondere Rolle der Selbstselektion als Ausgangspunkt für Gruppenprozesse. Offenkundig sind die sozialen Identitäten, die mit Prepping verknüpft sind, je nach sozialem Medium anders ausgerichtet. Dies harmoniert auch mit dem auch in vorheriger Forschung schon herausgearbeiteten Ergebnis, das Prepper:innen keine in sich geschlossene Szene bilden, sondern eben nur über ein gemeinsames Interesse verbunden sind (Nagel 2021, S. 41). So lässt das Prepping Raum für verschiedene Identitätsangebote. In einem verschwörungsideologisch und rechtsoffen bis extrem rechts ausgestalteten Umfeld auf Telegram zeigen die meisten Gruppen und Kanäle dann aber entsprechend polarisierte, extreme Haltungen ihrer Nutzer:innen. Wie weit dabei die Haltung und die Einstellungen der Kommunizierenden bereits vorab so radikal waren und wie weit sie durch gruppeninterne Kommunikationsprozesse weiter radikalisiert wurden, muss letztlich offenbleiben, da das Untersuchungsdesign eine kausale Analyse der Entstehungsprozesse, auf die die geäußerten Haltungen und Einstellungen zurückzuführen sind, nicht erlaubt. Ebenso wenig kann mit dem verwendeten Design die Motivlage der sich äußernden Individuen, die sich hinter den geäußerten Auffassungen verbirgt, valide überprüft werden. Doch gerade die großen zwischen den Medien gefundenen Unterschiede lassen es plausibel erscheinen, dass es eigene, medienbezogenen Effekte – also auch über die Selbstselektion hinaus – gibt. Dies entspräche auch dem bisherigen, oben näher dargestellten Forschungsstand zum Thema.

Überschneidungs- und Anknüpfungspunkte der von uns untersuchten Kanäle und Gruppen mit Prepping-Bezug mit extrem rechten Ideologien werden in der Untersuchung deutlich und bilden auf Telegram eher die Regel als die Ausnahme. Nichtsdestotrotz sind nicht Prepping und die damit verbundenen Techniken ein gesellschaftliches Problem, wie auch die Gruppe t-03 verdeutlicht, sondern extrem Rechte, die sich dieser Techniken bedienen. Diskursive Anknüpfungspunkte im Kontext von Prepping weisen für die extreme Rechte Normalisierungs- und Rekrutierungspotenziale auf, was das Themenfeld zu einer untersuchungsrelevanten Diskursarena macht.

Die hier gefundenen Erkenntnisse mögen auf den ersten Blick nur einen mittelbaren Bezug zu kriminologischer Forschung aufweisen, weil sich einerseits Preppende insgesamt nicht durch eine eindeutig extremistische Grundhaltung auszeichnen und andererseits sich Narrative der extremen Rechten zwar in Prepping-bezogenen Gruppen und Kanälen auf Telegram durchaus in großer Zahl identifizieren lassen, es sich aber auch dabei häufig nicht um strafbare Äußerungen handelt. Die Untersuchung zeigt aber als eine der ersten in Deutschland, dass Prepping-Diskurse auf Telegram in Teilen durchaus Anknüpfungspunkte für verschwörungsideologische und rechtsextreme Narrative aufweisen, aus denen letzten Endes nicht nur Gefahren für den politischen und gesellschaftlichen Diskurs resultieren (z. B. durch die Verbreitung sogenannter alternativer Wahrheiten oder der Verschiebung der Grenzen des Sagbaren), sondern auch ein Umfeld bieten, in denen extremistische Straftaten auf den verschiedensten Eskalationsstufen, von Hassrede bis Terrorismus, gedeihen können. Insofern sei auch erneut auf die eingangs erwähnten Beispiele der Gruppe Nordkreuz und der einen Umsturz planenden Reichsbürger:innengruppe rund um Prinz Reuß verwiesen. Sie will zugleich Ansatzpunkt sein für weitere, vertiefende Forschung in diesem Bereich.

Darüber hinaus kann die Untersuchung Impulse methodischer Art setzen, indem sie den Ansatz des Topic Modelings auf ein kriminologisch relevantes Thema anwendet. Die dabei gemachten Erfahrungen können auch für andere Untersuchungen genutzt werden, bei denen große Textkorpora inhaltlich analysiert werden müssen. So ist sie gegenüber anderen quantitativen linguistischen Analysemethoden wie der lexikometrischen Analyse (z. B. Müller et al. 2022) weitaus informativer und kann andererseits weitaus größere Textmengen erfassen als klassische qualitative inhaltsanalytische Methoden. Als Anwendungsfelder bieten sich neben der Analyse von Onlinekommunikation von Einzelpersonen und Gruppen in den verschiedensten kriminologisch relevanten Kontexten auch Analysen von journalistischen Texten zu strafrechtlichen oder kriminalpolitischen Themen sowie von politischen Debatten oder Gesetzentwürfen im Bereich Sicherheit und Kriminalität an.

Die Methode, die auf unüberwachtes maschinelles Lernen setzt, lässt sich dabei zugleich in den Kontext der Anwendungsfelder künstlicher Intelligenz stellen, wobei sie den Nutzer:innen allerdings noch einen recht starken Einfluss auf die Auswertungsprozesse lässt und in ihren Ergebnissen erheblich leichter nachvollziehbar erscheint als komplexere, z. B. auf Large Language Models basierende Methoden.

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Online erschienen: 2025-04-09
Erschienen im Druck: 2025-04-16

© 2025 bei den Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Downloaded on 12.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/mks-2024-0009/html
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