Abstract
Der Judenfeind (1570), eine virulent antijüdische, polemische Schrift des prominenten evangelischen Theologen und Pfarrers Nigrinus (Georg Schwartz), die vorwiegend an die hessischen Landgrafen adressiert ist, gewährt uns Einblicke in die zeitgenössische Rezeption von Martin Luthers »Von den Juden und ihren Lügen.« Uns schockiert die feste Überzeugung von Nigrinus, dass seine vom tiefsten Judenhass animierte Schmähschrift eine Hommage an Luther darstellen sollte. Bei seinen Bestrebungen, deutsche Herrscher dazu anzuspornen, die Juden aus ihren Gebieten zu vertreiben, scheiterte Nigrinus. Trotzdem werden seine Hetzbefunde regelmäßig bei denjenigen Autoren zitiert, die bestrebt sind, die Juden als eine der christlichen Umwelt problematische sowie bedrohliche Präsenz zu brandmarken.
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Ungewöhnliche Perspektiven auf Juden in der deutschen und italienischen Literatur des Spätmittelalters
- Geleit, Geleitsrecht und Juden im Mittelalter
- Early Modern Anti-Jewish Invective in Germany: The ›Judenfeind‹ (1570; 1605) of Pastor Georg Nigrinus, Roots and Reaction
- Juden auf der Oberen Donau: Transport und Verkehr im Österreich des frühen 18. Jahrhunderts
- »Ein jedes Volk hat seine Grösse«
- Sozialismus und Zionismus
- »Wir musizieren – trotzdem!« – Die Stuttgarter Jüdische Kunstgemeinschaft
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