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toldot

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Book Open Access 2024
Volume 016 in this series
Im Antlitz des Holocaust und des deutschen Vernichtungskriegs im östlichen Europa fand 1943 eine außergewöhnliche Welttournee statt: Der Schauspieler Solomon Mikhoels und der Dichter Itsik Fefer bereisten im Auftrag des Jüdischen Antifaschistischen Komitees dutzende Orte in Nordamerika und Großbritannien. Die beiden sowjetischen Gesandten traten auf Großveranstaltungen auf und wurden von Prominenten wie Albert Einstein, Schalom Asch und Nahum Goldmann empfangen. In einer einzigartigen Mission mobilisierten sie zur jüdischen Einigkeit gegen den Nationalsozialismus und warben um militärische und humanitäre Unterstützung für die Sowjetunion. Von dieser „Eynikayt“ ausgehend, beschreibt der Autor die politischen, nationalen und kulturellen Visionen und Widersprüche, die sich hieraus innerjüdisch und darüber hinaus ergaben. Die Studie kontextualisiert die zwischen zwei stalinistischen Terrorwellen durchgeführte Tournee in Bezug auf die wechselhaften Beziehungen der sowjetisch-jüdischen Bevölkerung zum eigenen Staat und die brüchige Situation innerhalb der Anti-Hitler-Koalition.
Book Ahead of Publication 2021
Volume 014 in this series

Das Essay erzählt die Geschichte dreier Artefakte aus Wien, angefangen vom in der Ersten Republik Österreich gedrehten Stummfilm Die Stadt ohne Juden (1924) über die Theatersensation der Jahrhundertwende Die Klabriaspartie (1890) zurück in das Jahr der Weltausstellung 1873, in dem eine Typenfotografie eines jüdischen Hausierers entstand. Mit ihrer jeweiligen Spezifik nur im lokalen Kontext verstehbar, sind die Artefakte dennoch in europäische Erfahrungszusammenhänge und Denktraditionen eingewoben. Ihre Untersuchung gibt Einblicke in die Vorstellungswelten des Jüdischen in der Wiener Moderne und legt Prozesse der Authentisierung und Dekonstruktion offen. Damit gelingt eine film-, theater- und medienhistorische Perspektive auf Fragen der jüdischen Moderne und Dimensionen des nach wie vor konjunkturellen Begriffs der Authentizität.

Book Ahead of Publication 2018
Volume 013 in this series
This book is a reconstruction of the hidden psychology of the 68 students’ movement and its aftermath in Germany. The radical self-identification with the Jews is reconstructed as the source of a specific leftist anti-Semitism culminating in political pathologies which still determine the Zeitgeist today behind the bars.
Book Ahead of Publication 2014
Volume 012 in this series
The Orientalist Ignác Goldziher (1850–1921) was far more than just one of the founders of modern research on Islam. Firmly anchored in the debates of his day, he was contradictory to the view prevalent in Cultural Protestantism, according to which only Christianity was in the full sense both a culture and religion, proposing instead a model of the dynamic unity of Orient and Occident.Previously available only in Hungarian, Ottfried Fraisse provides the German reading public Goldziher’s lectures on the “Wesen und Entwicklung des Judentums” (“Essence and Development of Judaism”), thus rendering his distinctive historical method accessible to scientific analysis. On the basis of a historical-critical method developed against the backdrop of a normative horizon, Goldziher proposes the compatibility of science and religious tradition to counter the concept of secularization predominant in the twentieth century – a model that down to the present remains as progressive as it is controversial.
Book Ahead of Publication 2013
Volume 011 in this series

Das Werk Baruch de Spinozas (1632−1677) hat eine wechselhafte und vielschichtige Rezeption erfahren. Zu Lebzeiten als Häretiker geächtet, wurde der holländische Philosoph zuletzt als radikaler Frühaufklärer und Wegbereiter des modernen Säkularismus wiederentdeckt. Seit der Emanzipationszeit stellte Spinoza, der sich nach seiner Verbannung aus der Amsterdamer Gemeinde vom Judentum löste, ohne dabei den christlichen Glauben anzunehmen, für jüdische Gelehrte und Intellektuelle eine Identifikationsfigur dar.
Jan Eike Dunkhase beleuchtet in seinem Essay über die Aneignung Spinozas im zionistischen und israelischen Gedächtnis einen kaum beachteten Aspekt von dessen Wirkungsgeschichte. Dabei schlägt er einen Bogen von Amsterdam nach Tel Aviv, vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Denker wie Moses Hess und Historiker wie Heinrich Graetz werden ebenso berücksichtigt wie Zionisten aus dem östlichen Europa: Joseph Klausner, Nachum Sokolow und David Ben-Gurion. Besondere Aufmerksamkeit gilt den hebräischen Werkübersetzungen – der Grundlage für die kreative Beschäftigung mit dem frühneuzeitlichen Philosophen in der modernen israelischen Kultur.
So eröffnet die Genealogie der Erinnerungsfigur »Spinoza der Hebräer« eine ideengeschichtliche Perspektive auf das Spannungsverhältnis von jüdischer Zugehörigkeit und säkularem Selbstverständnis in Israel.

Downloaded on 5.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/serial/vurtolt-b/html
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