Handbuch des Antisemitismus
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Bearbeitet von:
Brigitte Mihok
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In Zusammenarbeit mit:
Werner Bergmann
, Rainer Kampling , Juliane Wetzel und Ulrich Wyrwa -
Herausgegeben von:
Wolfgang Benz
Das Handbuch des Antisemitismus versammelt das vorhandene Wissen zum Phänomen der Judenfeindschaft ohne zeitliche und räumliche Begrenzung, Antisemitismus als ältestes religiöses, kulturelles, soziales und politisches Vorurteil wird in allen Aspekten dargestellt und erläutert: als Einstellung, als Politikmuster, als Instrumentalisierung von Emotionen, als Aggression vom Pogrom bis zum Genozid. Terminologische Probleme und Theorien der Antisemitismusforschung werden ebenso dargestellt wie Ereignisse und Sachkomplexe, Organisationen und Publikationen. Auch die Wirkungsgeschichte des Antisemitismus wird in Beiträgen über Film, Theater, Literatur und Kunst berücksichtigt. Die Verfasser sind international renommierte Historiker, Politologen, Sozialwissenschaftler, Psychologen, Literaturwissenschaftler und andere ausgewiesene Fachleute, die den aktuellen Stand der Forschung präsentieren.
- Dieses umfassende Nachschlagewerk bietet theoretisches und praktisches Wissen zum Antisemitismus ohne zeitliche und räumliche Begrenzung.
- Das Zentrum für Antisemitismusforschung ist eine einzigartige Forschungseinrichtung mit weltweitem Renommee.
- Das Handbuch wird von führenden internationalen Fachwissenschaftlern verfasst.
Information zu Autoren / Herausgebern
Wolfgang Benz, Technische Universität Berlin.
Rezensionen
"Ein epochales Werk, das an Gründlichkeit nicht zu übertreffen ist."
Deutschlandradio Kultur 16. September 2015
"Bereits jetzt lässt sich festhalten, dass mit diesem überfälligen „Handbuch“ ein Kompendium vorliegt, das unendlich viele Aspekte des Antijudaismus und Antisemitismus in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen, in seinen theoretischen Begründungen bzw. Begründungsversuchen und in seinen fatalen praktischen Auswirkungen trotz aller möglicher Kritik im einzelnen in einer Weise thematisiert, dass es nicht nur einen umfassenden und für viele Leser sicherlich durchaus auch neue Einblicke gewährenden Überblick gibt, sondern je nach Interesse auch Anregungen für weitere Nachforschungen bietet."
Wolfgang Braunschädel in: Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit 19 (2011)
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Das Handbuch des Antisemitismus in 8 Bänden versammelt das vorhandene Wissen zum Phänomen der Judenfeindschaft ohne zeitliche und räumliche Begrenzung. Antisemitismus als ältestes religiöses, kulturelles, soziales und politisches Vorurteil wird in allen Aspekten dargestellt und erläutert: als Einstellung, als Politikmuster, als Instrumentalisierung von Emotionen, als Aggression vom Pogrom bis zum Genozid. Terminologische Probleme und Theorien der Antisemitismusforschung werden ebenso dargestellt wie Ereignisse und Sachkomplexe, Organisationen und Publikationen. Auch die Wirkungsgeschichte des Antisemitismus wird in Beiträgen über Film, Theater, Literatur und Kunst berücksichtigt. Die Verfasser sind international renommierte Historiker, Politologen, Sozialwissenschaftler, Psychologen, Literaturwissenschaftler und andere ausgewiesene Fachleute, die den aktuellen Stand der Forschung präsentieren.
Der erste Band Länder und Regionen enthält Artikel zur Judenfeindschaft in 85 Ländern und Regionen. Die Beiträge sind von hervorragenden Kennern der Thematik in der jeweiligen Region verfasst. Alle Beiträge stellen sowohl die historische Entwicklung jüdischen Lebens wie aktuelle Ausprägungen von Judenfeindschaft dar. Behandelt werden alle wichtigen Staaten, außerdem historische Räume – wie Bessarabien, Bukowina, Transnistrien. Der Band bietet eine Topographie des Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.
Der zweite Band des Handbuchs enthält mehr als 650 Biographien aus aller Welt von der Spätantike bis zur Gegenwart: Politiker, Wissenschaftler, Theologen, Künstler, Schriftsteller, Publizisten, Vertreter des Wirtschaftslebens, die ihre Judenfeindschaft öffentlich gemacht haben und damit Antijudaismus oder Antisemitismus förderten. Ebenso werden prominente Opfer wie Alfred Dreyfus, Habib Elghanian, Walther Rathenau, Emil Julius Gumbel vorgestellt und Vorkämpfer der Aufklärung und Toleranz wie Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing oder Christian Wilhelm von Dohm, die in der Abwehr von Judenfeindschaft eine wichtige Rolle spielten. Das Spektrum des biographischen Kompendiums reicht von den ersten Repräsentanten antijüdischen Denkens bis hin zu Vertretern des zeitgenössischen Antisemitismus - von Papst Leo dem Großen, Martin Luther, Abraham a Sancta Clara, Richard Wagner, Theodor Fontane, Houston Stewart Chamberlain und Henry Ford bis zu David Irving, Horst Mahler, Richard Williamson, Mahathir bin Mohamad und Mahmud Ahmadinedschad.
Der dritte Band widmet sich Begriffen, Theorien und Ideologien des Antisemitismus von A wie "Abwehr" bis Z wie "Zwangstaufe". 88 Autoren erläutern in 150 Beiträgen Termini und Metaphern wie "Arierparagraph", "Rassenschande" und "Wucherjude"; Stereotype wie "Brunnenvergiftung", "Hostienfrevel" und "Gottesmord". Auch Phänomene wie Erlösungsantisemitismus, Holocaustleugnung und Antijudaismus werden behandelt. Das Handbuch setzt sich darüber hinaus ausführlich mit Theorien, Forschungsstrategien und politischen Kontexten der Judenfeindschaft – z. B. linker Antisemitismus, christlicher Fundamentalismus oder islamisierter Antisemitismus – auseinander.
Im vierten Band werden Ereignisse, legislative und administrative Akte der Diskriminierung sowie Affären, Skandale und Kontroversen thematisiert. In 207 Artikeln werden Anlass, Hintergrund und Wirkung der Manifestation von Judenhass erläutert, aber auch Beispiele von Prävention und Abwehr gezeigt. Behandelt werden u.a. Antisemiten-Kongresse im 19. Jahrhundert, die "Protokolle der Weisen von Zion", Schächtverbot-Debatten, die "Verschwörung" der Kremlärzte, Volkspredigten im Mittelalter, der Fall Jenninger, die Walser-Bubis-Debatte und vieles mehr.
Im 5. Band des Handbuchs des Antisemitismus behandeln mehr als 140 Autoren in 330 Artikeln Parteien und Vereine, staatliche Behörden und kirchliche Vereinigungen, Nichtregierungsorganisationen und informelle Gruppierungen, Institute, wissenschaftliche oder soziale Gesellschaften, in deren Programm oder Praxis Judenfeindschaft eine Rolle spielt. Ebenso sind Vereinigungen und Zusammenschlüsse, die sich die Bekämpfung des Antisemitismus zum Ziel gesetzt haben, in diesem Band zu finden. Judenfeindliche Gruppierungen waren (und sind teilweise noch) der Alldeutsche Verband, Antisemitenbund (Österreich) und die Antisemitenliga (Deutschland), die Partei Jobbik im gegenwärtigen Ungarn, der Ku Klux Klan in den USA, die Muslimbruderschaft, Noua Dreapta (Rumänien), die NPD, Ossewabrandwag (Südafrika), Radio Maryja (Polen) und die Schweizerische Christenwehr. Neben den ideologisch eindeutig festgelegten Organisationen finden sich auch judenfeindliche Bezüge im Alpenverein, in der Naturschutzbewegung, in der Tierschutzbewegung und in religiösen Vereinigungen wie Opus Dei oder der Priesterbruderschaft Pius X. Beispiele für Institutionen, die sich die Bekämpfung des Antisemitismus zum Ziel setzten oder sich mit dessen Auswirkungen befassen, sind der Abwehr-Verein, der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, die Jewish Agency, der Paulus-Bund, oder der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten.
Der 6. Band des Handbuchs bietet Informationen über Verlage, Zeitungen und Zeitschriften sowie über zahlreiche Traktate, Aufsätze und Bücher, die in der Geschichte der Judenfeindschaft seit den Flugschriften des 15./16. Jahrhunderts und in der Gegenwart eine Rolle spielen. Insgesamt 450 Artikel, verfasst von 150 Experten zur antisemitischen Publizistik in Geschichte und Gegenwart sowie ihrer Abwehr, machen den Band zum unverzichtbaren Kompendium.
Vergünstigter Serienpreis (Print) erhältlich! > Bestellungen bitte an degruyter@de.rhenus.com
Das Handbuch des Antisemitismus widmet sich allen Aspekten der Judenfeindschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart und ohne geographische Begrenzung. Im siebten Band geben in knapp 300 Lemmata 120 Autoren einen Überblick über den kulturellen Antisemitismus im Film und Theater, in der Literatur und Kunst. Der „ewige Jude“ der Ahasver-Legende wird ebenso thematisiert wie die historische Figur „Jud Süß“, Informationen zum Film „Schindlers Liste“ finden sich neben Erläuterungen zur Judenfeindschaft in mittelalterlichen Passionsspielen und den Kontroversen um „Nackt unter Wölfen“ oder Wilhelm Buschs Bildergeschichte „Plisch und Plum“. Romane und Bühnenstücke, Filme und Werke der Bildenden Kunst werden als Vehikel der Judenfeindschaft behandelt. Einträge zu literarischen Versuchen, den Holocaust zu verstehen oder dem Antisemitismus zu wehren, runden das Werk ab.
Mit dem Erscheinen des achten Bandes ist das Handbuch des Antisemitismus abgeschlossen. Damit existiert erstmals ein enzyklopädisches Kompendium zu sämtlichen Aspekten der Judenfeindschaft ohne zeitliche oder räumliche Grenzen von der Antike bis zur Gegenwart in allen relevanten Nationen und Regionen. Thematisiert wird die ganze Bandbreite antijüdischer Phänomene: Christlicher Antijudaismus, rassistischer moderner Antisemitismus, sekundärer Antisemitismus, Antizionismus, Ressentiments islamischer Gesellschaften. Personen, Ereignisse, Publikationen und kulturelle Manifeste der Judenfeindschaft sind in einzelnen Bänden Gegenstand ausführlicher Behandlung durch ausgewiesene Experten. Der abschließende achte Band bietet neben aktuellen Nachträgen zu allen Bereichen des Gesamtwerks ausführliche Register und Verweise. Darüber hinaus enthält er einen Überblicksessay des Herausgebers zu den Entwicklungslinien und Phänomenen der Judenfeindschaft, vom Antijudaismus zum Antizionismus.