Volume 7, Issue 1

Der nachstehende Aufsatz wird mit freundlicher Genehmigung des Journal of Applied Corporate Finance zeitgleich deutschen Lesern zugänglich gemacht. Bereits vor seiner Veröffentlichung hat dieser wissenschaftliche Beitrag zu einem aktuellen Thema eine lebhafte internationale Diskussion in den Medien ausgelöst. Er muß als Lehrstück zum sachgerechten Einsatz von Termingeschäften angesehen werden und enthält zugleich eine Interpretation der Vorgänge in der Metallgesellschaft

Die Öltermingeschäfte der Metallgesellschajï AG (MG) stehen seit einiger Zeit im Mittelpunkt eines heftigen Meinungsstreits. Wurden ursprünglich die hohen, existenzgefährdenden Verluste der MG auf spekulative Termingeschäfte der Konzerngesellschaft MG Refining & Marketing (MGRM) zurückgeführt, sieht sich inzwischen die MG und ihr Aufsichtsratsvorsitzender, Ronaldo Schmitz, dem Vorwurf der Inkompetenz ausgesetzt. Basierend auf den Ausführungen der Klageschrift des ehemaligen MGRM-Chefhändlers W. Arthur Benson werfen renommierte amerikanische Professoren, darunter der Nobelpreisträger Merton Miller, dem Aufsichtsrat der MG vor, durch eine in Panik getroffene Entscheidung zum Abbau der Absicherungspositionen die Verluste erst realisiert zu haben. Der vorliegende Beitrag unternimmt den Versuch, zum einen auf Basis des inzwischen vorliegenden Sonderprüfungsberichts die von der MGRM betriebene Geschäftsstrategie aufzuzeigen, zum anderen die Grundlinien der Argumentation der amerikanischen Kritiker zu verdeutlichen und diese zu hinterfragen

Mobilien-Leasingfonds zur Finanzierung von Flugzeugen für den zivilen Luftverkehr und ausgewählte andere Mobilien haben 1994 sehr an Bedeutung gewonnen. Dazu haben hohe erwartete Renditen, aber auch ausgeklügelte Vertragsstrukturen beigetragen. Der folgende Aufsatz zeigt die Technik von Structured-finance-Transaktionen auf Es wird herausgearbeitet, daß hohe Renditeerwartungen der Fondszeichner das ertragswirtschaftliche Pendant zur Übernahme von Risiken darstellen, die vor allem aus der Instabilität des steuerlichen Umfelds resultieren.

Es ist aus einer Vielzahl empirischer Untersuchungen bekannt, daß die Emissionspreise bei erstmaligen Aktienplazierungen an der Börse systematisch unter ihren späteren Sekundärmarktpreisen liegen. Diese als Underpricing bezeichnete Differenz lag für die in dieser Arbeit untersuchten 171 Erstemissionen je nach Haltedauer zwischen 12 % und 14%. Die Ursachen dieses Phänomens werden im vorliegenden Beitrag untersucht. Gleichgewichtsgeleitete Ansätze versuchen das Underpricing-Phänomen als notwendige Folge der Informationsasymmetrien zwischen Emittenten, Banken und Anlegern zu erklären. Demgegenüber sehen Ad-hoc-Erhlärungshypothesen die Ursachen eher in Marktunvollkommenheiten. Sie weisen auf spekulative Preisbildung, mangelnden Wettbewerb zwischen den Emissionshäusern und neuerdings auch auf mögliche Kurspflegeaktivitäten seitens der Emissionsbanken hin. Beide Ansätze werden im theoretischen Teil diskutiert und - soweit möglich - im empirischen Teil untersucht. Dabei erhärtet sich der Verdacht, daß ein großer Teil des empirisch zu beobachtenden Underpricing eine Folge von mangelndem Wettbewerb und von Kurspflegeaktivitäten sein könnte.

Seit 100 Jahren wird über die Rechtsform der deutschen Wertpapierbörsen diskutiert. Von der Rechtsperson des privaten Rechts bis zur eindeutig öffentlich-rechtlichen Organisation reicht das Spektrum der Meinungen. Der Gesetzgeber hat sich an dieser Meinungsbildung nicht beteiligt - nicht vor 100 Jahren und nicht 1994, als er mit dem Zweiten Finanzmarktförderungsgesetz das deutsche Börsenrecht neu schrieb. Aber der Gesetzgeber des Jahres 1994 schuf einige, wohl bedeutsame neue Rechtstatsachen, die der Rechtsformdebatte neuen Stoff geben, und zwar in Richtung auf die privatrechtliche Zuordnung der Wertpapierbörsen. - Der nachfolgende Artikel versteht sich als Auftakt zu einer erneuten Diskussion auf der Grundlage neuer Rechtsfakten.

Ausgleichsforderungen sind ein Instrument der Währungsumstellung, das in Deutschland 1948 erstmals eingesetzt und 1990 erneut verwendet wurde. Die Zuteilung der Ausgleichsforderungen 1990 hat bis heute eine Vielzahl von Problemen aufgeworfen, deren Lösung einen Vergleich zur Währungsreform 1948 nahelegt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der folgende Beitrag mit der Frage, ob die Ausgleichsforderungen 1990 in analoger Anwendung der Regelungen zur Währungsreform 1948 als ordentliche Deckung für Schuldverschreibungen zu qualifizieren sind. Diese Frage stellt sich für Emmissionsinstitute spätestens mit Beginn des Jahres 1995, da die bis zu diesem Zeitpunkt lediglich vorläufig zugeteilten Ausgleichsforderungen nunmehr endgültig festgestellt werde

Die Leitsätze sind solche des erkennenden Gerichts, des Einsenders, der Redaktion oder der Juris-Dokumentation. Leitsätze des Bundesgerichtshofs sind als amtliche Leitsätze gekennzeichnet. Ist eine Entscheidung an der angegebenen Fundstelle nur mit einem Leitsatz abgedruckt, so ist dies mit „LS“ kenntlich gemacht. Entscheidungen der unteren oder mittleren Instanzen werden als „rechtskräftig“ bezeichnet, sowüt der Redaktion die Rechtskraft bekanntgeworden ist, und zwar zur Verdeutlichung unabhängig davon, ob gegen sie ein Rechtsmittel überhaupt zulässig war.

Seit dem 1. 1. 1995 wird von den Spitzenverbänden der Kreditwirtschafi die Verwendung der neuen Sonderbedingungen für Wertpapiergeschäfte empfohlen. Diese Bedingungen werden von den Sparkassen und Landesbanken, den privaten Banken, den Volksund Raiffeisenbanken, aber auch von den Hypothekenbanken und der Postbank verwendet. Diese Sonderbedingungen werden nachfolgend vollständig abgedruckt. Eine nur unwesentliche Abweichung in Nr. 14 Abs. 4 der Bedingungen für den Bereich der Genossenschaftsbanken wird nicht dokumentiert. Vorangestellt ist eine Einführung des beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband zuständigen Referenten

Die EU-Kommission hat in ihrer Sitzung vom 19.10.1994 den Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über grenzüberschreitende Uberweisungen beschlossen. Dieser Richtlinienvorschlag wurde im letzten Heft der ZBB (4/1994) abgedruckt. Die - zu dieser Kommissionssitzung vorbereitete - Mitteilung „ Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr in der EU: Transparenz, Effizienz und Stabilität“ (KOM (94) 436 endg), lag zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht in ihrer Endfassung vor und wird nunmehr mit allen Änderungen im folgenden abgedruckt. Dieser Mitteilung beigefügt war - neben dem bereits veröffentlichten Richtlinienvorschlag - die Begründung des Vorschlags sowie eine Folgeabschätzung „Auswirkungen des Vorschlages auf die Unternehmen, insbesondere KMU“ (Anlage 1), die ebenfalls nachfolgend abgedruckt werden. Der letzte Bestandteil dieser Mitteilung der „Entwurf einer Bekanntmachung über die Anwendung der EG-Wettbewerbsregeln auf grenzüberschreitende Überweisungssysteme“ (Anlage 2), ist bereits in Heft 4/1994 veröffentlicht worden (S. 358).