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Jürg Arnold, Das Erbrecht der Reichsstadt Esslingen

Published/Copyright: January 1, 2013

Literatur. 4SI Zunft bilden konnten, in Landzünften zusammengefaßt waren. Wesentlich hervor-zuheben ist daher im allgemeinen Zusammenhang der überall von A. Eckhardt angestellte Vergleich mit der Stellung der Zünfte in anderen hessischen Städten. Im II. Abschnitt zieht die Arbeit die allgemeinen Linien nach und behandelt das rechtliche Gesamtbild der Eschweger Zünfte und seine Einordnung in die Entwick-lung der hessischen Zünfte überhaupt. In diesen beiden ersten Teilen wird bereits deutlich, wieviel neues Material zur Verfassungsgeschichte der Zünfte der Verfasser aus dem Marburger Staatsarchiv über die in den von Κ. A. Eckhardt herausge-gebenen Rechtsquellen der Stadt Eschwege (1959) hinaus noch aufgespürt hat. Das allein schon ist ein beachtliches Verdienst. Otto Perst hat in seiner Besprechung des Werkes (in „Das Werraland" IG, 1964, S. 36) mit Recht darauf hingewiesen, daß der Verfasser nur zögernd die Auf-fassung ausgesprochen hat, die Zunftrechte seien als Lehen angesehen worden. Neben den landesrechtsgeschichtlichen Belegen, die Perst angeführt hat, möchte ich nicht unterlassen, meinerseits auf Wilhelm Ebels grundsätzliche Feststellung hinzuweisen (Über den Leihegedanken in der deutschen Rechtsgeschichte. Studien zum mittelalterlichen Lehenswesen. Vorträge und Forschungen des Konstanzer Arbeitskreises V, 1960, S. 21—24). Es kann also gar kein Zweifel über den Lehns-charakter der Innung, des Wandschneiderhandwerks o. dgl. bestehen. Das gerade ist eine der Denkformen des älteren deutschen Rechts. Der III. Abschnitt ist dann der Zunft- und Gewerbepolitik der hessischen Land-grafen gewidmet. Rechtspolitik und Wirtschaftspolitik bedingen sich gegenseitig, wobei sich in Form und Inhalt der Urkunden die Ausgestaltung der Landeshoheit nebenbei widerspiegelt. Man muß die Schrift aufmerksam lesen. Es wäre zu wünschen, daß die neu aufge-fundenen Urkunden, Akten und Konzepte in einem 2. Bande der Eschweger Rechtsquellen ediert würden. Dann würden die vielfältigen Bezüge zur Gewerbe-rechtsgeschichte noch besser allgemein zugänglich. Saarbrücken. Wilhelm Wegener. Jiirg Arnold, Das Erbrecht der Reichsstadt Esslingen (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 5). Müller & Gräff, Stuttgart 1965. 8°. XVI, 220 S., 3 Abb. Privatrechtsgeschichtliche Untersuchungen sind bei uns seit geraumer Zeit dünn gesät. Die wissenschaftsgeschichtlich verständliche Abwendung von einem einst klassischen Gegenstand der Germanistik ist umso bedauerlicher, als die lange vernachlässigte Epoche des gemeinen Rechts zunehmend in ihrer Bedeutung erkannt wird. Der hier zu besprechenden Monographie kommt deshalb besonderes Verdienst zu. Die Beschränkung auf einen engen Rechtskreis entspricht den heutigen metho-dischen Ansätzen und erlaubte zudem, die gesamte reichsstädtische Zeit Esslingens in die Untersuchung einzubeziehen. Man bekommt also nicht ein „deutsches" Recht
Published Online: 2013-1-1
Published in Print: 1966-8-1

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Articles in the same Issue

  1. Titelei
  2. Inhalt des LXXXIII. Bandes. Germanistische Abteilung
  3. Alphabetisches Verzeichnis der Mitarbeiter dieses Bandes
  4. I. Fides facta und wadiatio
  5. II. Civis und ius civile
  6. III. Das älteste Freiburger Stadtrecht
  7. IV. Gogericht und Rügegericht
  8. V. Das landrechtliche Gerichtsverfahren In Böhmen und Mähren bis zum 17. Jh.
  9. VI. Die Weibelhuben
  10. VII. Sinn und Bedeutung der Constitutio Criminalis Carolina als Ordnung des materiellen und prozessualen Rechts
  11. Miszellen
  12. Zur Autorität des germanisch-mittelalterlichen Rechtes
  13. Zu Fragen frühfränkischer Verfassungsgeschichte
  14. Mit Wehr und Waffen
  15. Der Sachwalter
  16. Benedict I. Carpzov (1565-1624) und die Juristen unter seinen Nachkommen
  17. Literatur
  18. Marculfi Formularum libri duo recensuit, francogallice vertit, adnotatiunculis instruxit Alf Uddholm
  19. Klaus von See, Altnordische Rechtswörter. Philologische Studien zur Rechtsauffassung und Rechtsgesinnung der Germanen
  20. J. J. van den Bergh, Themis en de Muzen. De functie van de gebonden vormen in het recht
  21. Gerhard Hafström, Land och Lag
  22. Die Alpen in der europäischen Geschichte des Mittelalters
  23. Festschrift Karl Siegfried Bader. Rechtsgeschichte, Rechtssprache, Rechtsarchäologie, Rechtliche Volkskunde
  24. Silvio Pivano, Scritti minori di storia e storia del diritto
  25. Giovanni Santini, I comuni di Pieve nel Medioevo italiano, Contributo alla storia dei comuni rurali
  26. Hans Hermann Völckers, Karolingische Münzfunde der Frühzeit (751—800): Pippin, Karlmann, Karl d. Große (I. und II. Münzperiode),
  27. Jean-François Lemarignier, Le gouvernement royal aux premiers temps capétiens (987—1108)
  28. Traute Endemann, Markturkunde und Markt in Frankreich und Burgund vom 9. bis 11. Jahrhundert
  29. Herwig Wolfram, Splendor Imperii. Die Epiphanie von Tugend und Heil in Herrschaft und Reich
  30. Reformation Kaiser Siegmunds. Herausgegeben von Heinrich Koller. Lothar Graf zu Dohna, Reformatio Sigismundi. Beiträge zum Verständnis einer Reformschrift des fünfzehnten Jahrhunderts
  31. Hans-Dietrich Kahl, Slawen und Deutsche in der brandenburgischen Geschichte des zwölften Jahrhunderts. Die letzten Jahrzehnte des Landes Stodor. I. Halbband: Darlegungen. II. Halbband: Materialien
  32. Willy Hoppe, Die Mark Brandenburg, Wettin und Magdeburg
  33. Der Stralsunder Liber memorialis. Teil 1 : Fol. 1—60 (1320—1410). Bearbeitet von Horst - Diether Schroeder
  34. Das Stadtbuch von Anklam. Dritter Teil: 1454—1474. Nach der Handschrift bearbeitet von J. W. Bruinier
  35. Herbert Ludat, Das Lebuser Stiftsregister von 1405. Studien zu den Sozial- und Wirtschaftsverhältnissen im mittleren Oderraum zu Beginn des 15. Jahrhunderts I
  36. Gregor Richter, Die ernestinischen Landesordnungen und ihre Vorläufer von 1446 und 1482
  37. Henry J.Cohn, The government of the Rhine Palatinate in the fifteenth century
  38. Nico Sapper, Die Schwäbisch-Österreichischen Landstände und Landtage im 16. Jahrhundert
  39. Friedrich von Klocke, Westfalen und Nordosteuropa. Mit einem Nachwort versehen von Ingeborg von Klocke
  40. Friedrich von Klocke, Das Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer
  41. Year Books of Edward II, vol. XXV: 12 Edward II, Part of Easter, and Trinity, 1319. Edited by John P. Collas
  42. H. G. Richardson, Bracton. The Problem of his Text
  43. The Letters of Frederic William Maitland
  44. Shirley Robin Letwin, The Pursuit of Certainty: David Hume, Jeremy Bentham, John Stuart Mill, Beatrice Webb
  45. Peter Cornelius Mayer-Tasch, Thomas Hobbes und das Widerstandsrecht
  46. Hans Ulrich Willi, Die Staatsauffassung Edmund Burkes (1729 bis 1797)
  47. Klaus Streifthau, Die Souveränität des Parlaments. Ein Beitrag zur Aufnahme des Souveränitätsbegriffes in England im 19. Jh.
  48. Ernst Reibstein, J. G. Heineccius als Kritiker des grotianischen Systems
  49. Erich Dohring, Geschichte der juristischen Fakultät [Kiel] 1665—1965
  50. Heinz Mohnhaupt, Die Göttinger Ratsverfassung vom 16. bis 19. Jahrhundert
  51. Albrecht Eckhardt, Der Lüneburger Kanzler Balthasar Klammer und sein Compendium juris
  52. Albrecht Eckhardt, Eschweger Zunftverfassung und hessische Zunftpolitik in Mittelalter und früher Neuzeit
  53. Jürg Arnold, Das Erbrecht der Reichsstadt Esslingen
  54. Gerhard Wunder, Das Straßburger Gebiet. Ein Beitrag zur rechtlichen und politischen Geschichte des gesamten städtischen Territoriums vom 10. bis zum 20. Jahrhundert
  55. Gerold Neusser, Das Territorium der Reichsstadt Ulm im 18. Jahrhundert. Verwaltungsgeschichtliche Forschungen
  56. Ahasver von Brandt, Regesten der Lübecker Bürgertestamente des Mittelalters I: 1278—1350
  57. G. Chevrier, Quelques traits du droit familial montbéliardais au seizième siècle. Extrait de „Le Pays de Montbéliard et les régions voisines dans l’histoire et dans l’économie“
  58. Wilhelm Ebel, Quellen zur Geschichte des deutschen Arbeitsrechts bis 1849
  59. Jolande Elisabeth Rummer, Die Pforzheimer Prob. Geschichte und Probleme der Pforzheimer Edelmetallkontrolle vom 15. Jahrhundert bis zum Erlaß des Reichsfeingehaltsgesetzes von 1884
  60. Wolfram Fischer, Unternehmerschaft, Selbstverwaltung und Staat. Die Handelskammern in der deutschen Wirtschafts- und Staatsverfassung des 19. Jahrhunderts
  61. Friedrich Müller, Korporation und Assoziation. Eine Problemgeschichte der Vereinigungsfreiheit im deutschen Vormärz
  62. Gunter Wesener, Das innerösterreichische Landschrannenverfahren im 16. und 17. Jahrhundert
  63. Götz Landwehr, Die althannoverschen Landgerichte
  64. Hofpfalzgrafen-Register, hg. von Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin
  65. Franz-Ludwig Knemeyer, Das Notariat im Fürstbistum Münster
  66. Ingelheim am Rhein
  67. Die älteren Urteile des Ingelheimer Oberhofes
  68. Udo Kornblum, Das Beweisrecht des Ingelheimer Oberhofes und seiner malpflichtigen Schöffenstühle im Spätmittelalter
  69. Pfälzische Weistümer. Bearbeitet unter Mitwirkung von Fritz Kiefer durch Wilhelm Weizsäcker, I: Abtfischbach bis Eygersheim
  70. Walter Müller, Die Offnungen der Fürstabtei St. Gallen. Ein Beitrag zur Weistumsforschung
  71. Josef Egli, Der Erlosenwald. Rechtsgeschichtliche Abhandlung
  72. Hubert-Otto Gietzen, Die Almen des Stubaitales in Geschichte und Recht, Wirtschaft und Volkskunde. Selbstverlag des Verfassers
  73. Schweizerischer Alpkataster. Herausgegeben von der Abteilung für Landwirtschaft des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements in Bern
  74. Walter Achilles, Vermögens Verhältnisse braunschweigischer Bauernhöfe im 17. und 18. Jahrhundert
  75. Paul-Dieter Mehrle, Die Strafrechtspflege in der Herrschaft Kißlegg von den Anfängen bis zum Jahre 1633
  76. Werner Hülle, Das rechtsgeschichtliche Erscheinungsbild des preußischen Strafurteils
  77. Jochen Geipel, Die Konsiliarpraxis der Eberhard-Karls-Universität und die Behandlung der Ehrverletzung in den Tübinger Konsilien
  78. Friedrich Lohmann, Jean Paul Marat und das Strafrecht in der Französischen Revolution
  79. Thomas Guggenheim, Die Anfänge des strafrechtlichen Unterrichts in Zürich unter besonderer Berücksichtigung des Politischen Instituts
  80. Eberhard Frhr. v. Künssberg, Rechtsgeschichte und Volkskunde. Bearbeitet von Ρavlos Tzermias. Mit einem Nachwort von K. S. Bader
  81. Richard Horna, Der Pranger in der Tschechoslowakei
  82. Poznańska księga prawa Magdeburskiego i Miśnieńskiego. Das Posener Buch des Magdeburger und Meißner Rechts
  83. Právněhistorické Studie (Rechtshistorische Studien)
  84. Historica. Historische Wissenschaften in der Tschechoslowakei
  85. Československý časopis historický
  86. Jahrbuch für fränkische Landesforschung
  87. Erwiderung
  88. Replik
  89. Dissertationen
  90. Anzeigen
  91. Weitere Büchereingänge
  92. In memoriam
  93. Max Rintelen †
  94. Germanistische Chronik
  95. Nachrufe
  96. Universitätsnachrichten
  97. Deutscher Rechtshistorikertag 1966
  98. Internationale Vereinigung für Rechts- und Verfassungsgeschichte
  99. Italienisch-deutsches Studienseminar für mittelalterliche Rechtsgeschichte
  100. Bericht über die Arbeiten am Deutschen Rechtswörterbuch seit 1964
  101. Monumenta Germaniae Historica
  102. Inhalt des LXXXIII. Bandes
  103. Kanonistische Abteilung
  104. Romanistische Abteilung
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