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9 Investitionsrechnung

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Controlling
This chapter is in the book Controlling
9Investitionsrechnung 9.1Grundlagen 9.1.1Anwendungsmöglichkeiten Eine weitere wichtige Aufgabe des Controllings besteht in der Beurteilung der Vorteilhaf-tigkeit von Handlungsmöglichkeiten. Der Begriff der Handlungsmöglichkeit (HM) sei als Oberbegriff für andere Ausdrücke wie Projekte, Investitionen, Alternativen, Vermögensanla-gen usw. verwendet. Die Anwendungsmöglichkeiten und Anwendungsnotwendigkeiten der Investitionsrechnung sind in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Auch wenn es im Rechnungswesen nicht immer nachvollzogen wird, so gibt es über die klassischen Fälle hinaus immer mehr unter-nehmerische Entscheidungen, die mit den Mitteln der Investitionsrechnung zu bewerten sind. Zu nennen sind Investitionen in selbsterstellte Software, Lizenzen (Bsp.: UMTS und jetzt LTE), Know How der Mitarbeiter (angels.: human ressource capital), Forschung und Ent-wicklung, Verbesserungen der Prozesse im Betrieb und zwischen Betrieben, Investitionen in den Markt (Wert der Marke, Listungsgelder, Werbekampagnen), in Vertriebs- und Bera-tungspartner (Bsp.: Logo-Partner-SAP) usw.. Immer häufiger haben Entscheidungen Aus-wirkungen, die weit über das Berichtsjahr hinausgehen.165 Auch wenn diese Leistungen des Unternehmens teilweise nur schwer objektiv zu messen sind, spielen sich hier viele wesentli-che Investitionen ab, die im externen Rechnungswesen häufig nicht als aktivierter Vermö-gensgegenstand / Wirtschaftsgut in der Bilanz erfasst werden (dürfen). Daher hat z.B. die Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft schon vor einiger Zeit sieben Bereiche identifiziert, in denen Leistungen zusätzlich erfasst werden müssten.166 Die Märkte haben längst erkannt, dass das vollständige Vermögen einer Unternehmung praktisch nie in der Bilanz wiedergegeben ist. So beträgt der Marktwert von Microsoft, Google, Apple oder SAP ein Vielfaches von dem Wert der ausgewiesenen Aktiva. Unternehmensintern bzw. für Ent-scheidungen wie Unternehmenskäufe und Verbindungen (angels.: Merger & Akquisition) und Eintritt und Ausscheiden von Gesellschaftern jedoch können und müssen auch Investiti-165 Dazu im Gegensatz steht die Praxis einiger insb. amerikanischer Großunternehmen, die Führungskräfte immer schneller auszutauschen (angels.: Job Rotation oder sogar Hire and Fire ), was dazu führt, dass die für eine Ent-scheidung Verantwortlichen nur noch selten auf der Position sind, wenn sich die Ergebnisse auswirken. 166 Vgl. Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirt-schaft e.V., S. 989-995.

9Investitionsrechnung 9.1Grundlagen 9.1.1Anwendungsmöglichkeiten Eine weitere wichtige Aufgabe des Controllings besteht in der Beurteilung der Vorteilhaf-tigkeit von Handlungsmöglichkeiten. Der Begriff der Handlungsmöglichkeit (HM) sei als Oberbegriff für andere Ausdrücke wie Projekte, Investitionen, Alternativen, Vermögensanla-gen usw. verwendet. Die Anwendungsmöglichkeiten und Anwendungsnotwendigkeiten der Investitionsrechnung sind in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Auch wenn es im Rechnungswesen nicht immer nachvollzogen wird, so gibt es über die klassischen Fälle hinaus immer mehr unter-nehmerische Entscheidungen, die mit den Mitteln der Investitionsrechnung zu bewerten sind. Zu nennen sind Investitionen in selbsterstellte Software, Lizenzen (Bsp.: UMTS und jetzt LTE), Know How der Mitarbeiter (angels.: human ressource capital), Forschung und Ent-wicklung, Verbesserungen der Prozesse im Betrieb und zwischen Betrieben, Investitionen in den Markt (Wert der Marke, Listungsgelder, Werbekampagnen), in Vertriebs- und Bera-tungspartner (Bsp.: Logo-Partner-SAP) usw.. Immer häufiger haben Entscheidungen Aus-wirkungen, die weit über das Berichtsjahr hinausgehen.165 Auch wenn diese Leistungen des Unternehmens teilweise nur schwer objektiv zu messen sind, spielen sich hier viele wesentli-che Investitionen ab, die im externen Rechnungswesen häufig nicht als aktivierter Vermö-gensgegenstand / Wirtschaftsgut in der Bilanz erfasst werden (dürfen). Daher hat z.B. die Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft schon vor einiger Zeit sieben Bereiche identifiziert, in denen Leistungen zusätzlich erfasst werden müssten.166 Die Märkte haben längst erkannt, dass das vollständige Vermögen einer Unternehmung praktisch nie in der Bilanz wiedergegeben ist. So beträgt der Marktwert von Microsoft, Google, Apple oder SAP ein Vielfaches von dem Wert der ausgewiesenen Aktiva. Unternehmensintern bzw. für Ent-scheidungen wie Unternehmenskäufe und Verbindungen (angels.: Merger & Akquisition) und Eintritt und Ausscheiden von Gesellschaftern jedoch können und müssen auch Investiti-165 Dazu im Gegensatz steht die Praxis einiger insb. amerikanischer Großunternehmen, die Führungskräfte immer schneller auszutauschen (angels.: Job Rotation oder sogar Hire and Fire ), was dazu führt, dass die für eine Ent-scheidung Verantwortlichen nur noch selten auf der Position sind, wenn sich die Ergebnisse auswirken. 166 Vgl. Arbeitskreis „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirt-schaft e.V., S. 989-995.
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