Volksbank Cloppenburg eG (Hrsg.), Cloppenburg und die Volksbank. Die Jahrhundertgeschichte einer Bank im Spiegel der Stadtentwicklung

Wilhelm Breuer

doi:10.1515/zug-1994-410143

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Volksbank Cloppenburg eG (Hrsg.), Cloppenburg und die Volksbank. Die Jahrhundertgeschichte einer Bank im Spiegel der Stadtentwicklung

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Published/Copyright: February 5, 2021

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From the journal Zeitschrift für Unternehmensgeschichte Volume 41 Issue 1

116 fang der 30er Jahre. Pohl stellt heraus, daß das Bankhaus in der NS-Zeit befreundete jüdische Bankhäuser und Unternehmen übernahm. ln-wieweit dabei neben Hilfe-auch Expansions-motive eine Rolle spielten und ob eine Verstrik-kung mit dem NS-Regime bestand, wird nicht vertieft. Allerdings erwähnt Pohl, daß die ame-rikanische Besatzungsmacht 1945 das Bank-haus wegen Verdachts auf Verstrickung mit dem NS-Regime vorübergehend schloß, so daß der Geschäftsbetrieb erst 1948/49 wieder auf-genommen werden konnte. Breiten Raum nimmt auch der Versuch der regionalen Expan-sion des Bankhauses nach 1949 und des teil-weisen Rückzuges gegen Ende der 60er Jah-re ein. Kapitel 3, das den Wandel von der Privat-zur Barclays-Konzernbank darstellt, ist unter-teilt in die Abschnitte Geschäftsführung, Betei-ligungspolitik, Bankenkooperation und Nieder-lassungspräsenz, Geschäftsentwicklung, Bi-lanz, Ertrag, Fünf Jahre mit Barclays. Inhaltli-che Schwerpunkte bilden dabei die (positive) Entwicklung der Bank im Zuge struktureller wirt-schaftlicher Veränderungen in den 70er und 80er Jahren sowie die Übernahme durch Bar-clays. Pohl unterstreicht, daß der Übergang von der im Familienbesitz befindlichen Privatbank zur Barclays-Tochter unausweichlich war, da die Stollenbergsehe Steuerreform Ende der 80er Jahre das Unternehmen belastete. Pohls Chronik, aufgelockert mit vielen hi-storischen Fotos und Dokumenten, ist kompakt und lebendig. Auch die ausführliche Darstellung der Geschäftspolitik des Bankhauses zwischen 1933 und 1945 ist gelungen, die Rolle des Bankhauses in der NS-Zeit bleibt allerdings unklar. Kapitel 3 überzeugt durch differenzier-te Ausführungen mit vielen Details, ohne daß dabei der Blick für langfristige Entwicklungsli-nien verlorengeht Lediglich die Darstellung der erfolgreichen Geschäftspolitik und Restruktu-rierungen in den 80er Jahren fällt angesichts der jüngst bekannt gewordenen Verluste etwas zu positiv aus. Köln Wilhelm Breuer Buchbesprechungen Volksbank Cloppenburg eG (Hrsg.), Cloppenburg und die Volksbank. Die Jahr-hundertgeschichte einer Bank im Spiegel der Stadtentwicklung, Verlag Museumsdorf Cloppenburg, Niedersächsisches Freilicht-museum, Cloppenburg 1995, 224 S. Der vorliegende Band versucht anläßlich des hundertjährigen Bestehans der Volksbank Cloppenburg nicht nur isoliert die Geschichte der Bank aufzuarbeiten, sondern sie im Kon-text der Cloppenburger Stadtgeschichte darzu-stellen. Das Niedersächsische Freilichtmuse-um Cloppenburg, das die Konzeption und Re-daktion des Bandes übernommen hat, konzi-piert die Schrift dabei als Sammelband von Beiträgen verschiedener Autoren. Die Autoren stammen größtenteils aus den Reihen des Nie-dersächsischen Freilichtmuseums. ln den Bei-trägen wird auf die allgemeine Cloppenburger Stadtgeschichte ebenso eingegangen wie auf die Geschichte der Landwirtschaft als ehemals wichtigste Klientel der Bank, die Geschichte des Geldes im Cloppenburger Raum sowie die Un-ternehmensgeschichte der Bank selbst. Beiträ-ge über die Entwicklungstendenzen Cloppen-burgs im nächsten Jahrtausend und Photos der aktuellen Belegschaft der Bank runden den Sammelband ab. Die Beiträge sind überwie-gend wissenschaftlich geprägt und mit einem Anmerkungsapparat ausgestattet. ln zahlrei-chen Fußnoten werden die dargestellten Fak-ten und Zahlen belegt. Lediglich beim Beitrag über die Geschichte der Bank selbst wird der Leser teilweise über die Herkunft der Informa-tionen im Unklaren gelassen. Die Beiträge wirken gut recherchiert und stellen die Cloppenburger Geschichte anschau-lich dar. Dazu trägt sicherlich auch die Vielzahl von Abbildungen, Fotos und Illustrationen bei. Kurze, überschriftartige Zusammenfassungen der einzelnen Abschnitte an den Seitenrändern tragen zur Übersichtlichkeit und besserem Ver-ständnis bei. ln vielen Beiträgen spiegelt sich die allge-meine Geschichte des Oldenburgischen Rau-mes wider, so etwa die Gebiets-und Verwal-tungsreform im 19. Jahrhundert im Beitrag von Kari-Heinz Ziessow oder die Charakterisierung der Cloppenburger Bevölkerung als .Ackerbür-ger" Anfang des 19. Jahrhunderts im Beitrag von Christoph Reinders-Düselder. Gut auch die Schilderung des Zusammenwachsens der bei-den Ortschaften Cloppenburg und Krapendorf Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 41. Jg., Heft 1 (1996) Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Sitz Stuttgart

Online erschienen: 2021-02-05

Erschienen im Druck: 1994-02-01

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