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Identitäten – befreit von Identitätszwängen, aber nicht von alltäglicher Identitätsarbeit

Published/Copyright: June 11, 2016
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Thema:IdentitätHeinerKeuppIdentitäten–befreitvon Identitätszwängen,abernichtvon alltäglicherIdentitätsarbeitWasveranlasstunseigentlichseiteinigerZeit,überveränderteModellederIdentitäts-bildungnachzudenkenundneueModellezukonstruieren?Gibtes nichtgutbewährteKonzepte?Nehmenwirdas klassischeModellderIdentitätsentwicklung,dasErikErik-sonvorgelegthat.FürjedenPrüflingistes attraktiv,weiles mitseinerstufenförmigenAblaufgestalteinewunderbareGedächtnisstützeliefert.Warumsolltenwires revidie-renoderunsgarvonihmverabschieden?LassenwirdieseFrageersteinmalnochoffenundverschaffenwirunsersteinmaleinenÜberblick.Dekonstruktionder IdentitätsordnungAlsErikH.Erikson1970ineinerautobiografischangelegtenRückschaudie Resonanzseines1946eingeführtenIdentitätsbegriffskommentierte,stellteerfest,„dassderBegriffIdentitätsichrechtschnelleinenangestammtenPlatzimDenken,oderjeden-fallsimWortschatzeinesbreitenPublikumsin vielenLänderngesicherthat–ganzzuschweigenvonseinemAuftaucheninKarikaturen,diediejeweiligeintellektuelleModespiegeln“(Erikson1982,S. 15).DreieinhalbJahrzehntespätermüsstewohlseineDiagnosenocheindeutigerausfallen:Identitätist einBegriffderimAlltagangekommenistunddessenNutzungdurchausinflationäreZügeangenommenhat.Er ist vonEriksonlängstabgekoppelt,aberderAnspruchauf einefachwissenschaftlicheFortführungderIdentitätsforschungsolltesinnvollerWeisebeiEriksonanknüpfen.Aufden„SchulterndesRiesen“stehendlässtsichdanngutfragen,obseineAntwortenaufdieIdentitäts-frageausreichenoder obsiedifferenziertundweiterentwickeltwerdenmüssen.DieIdentitätsfragelässtsichsehreinfachformulieren:„Werbinich?“DieseFragekannmanin BezugaufdieInhaltebeantworten:WasnennenMenschenfürThemen,Merkmale,Eigenschaften, GefühleoderHandlungen,überdiesieerkennbarwerdeninihrerunverwechselbarenEigenart?OdermankanndieFrageüberdenHerstellungs-vollzugbeantworten:Mit welchenpsychischenVollzügenoderStrategienwerdenThe-men,EmotionenundHandelnsoin eineFormgebracht,dassSubjektesagenkönnen:„dasbinich“imAugenblickunddasbinichüberverschiedeneLebenssituationenhin-weg.DieFragenachderIdentitäthateineuniverselleundeinekulturell-spezifischeDimensionierung.EsgehtbeiIdentitätimmerumdieHerstellungeinerPassungzwi-schendemsubjektiven„Innen“unddemgesellschaftlichen„Außen“,alsozurProduk-100ZPT 2/12
Online erschienen: 2016-6-11
Erschienen im Druck: 2012-6-1

© 2016 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

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