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Diskussion über die Anträge auf Einrichtung eines neuen DFG-Schwerpunktes im Rahmen der Disziplinen Kriminologie und Kriminalsoziologie
Published/Copyright: October 14, 2022

Albrecht, Diskussion über Anträge auf Einrichtung eines neuen DFG-Schwerpunktes 185 Summary Behaviour towards deviance and control is to a large extent determined by the knowledge people have about crime. There is an uneven distribution of this knowledge: generally speaking, the assessment of crime is more realistic within those segments of the population that are of lower age, better education, higher social status. Lower class people throughout have more repressive attitudes towards crime which help them to legitimize their own social status. Class related differences in attitudes and infor-mations about crime are reinforced by the information policies of the media: they transmit their realis-tic informations about crime and deviance either in an unintelligible way or at hours that are unaccessible for the majority of the media consumers. (Anschrift d. Verf.: Werner Jubelius, Gerichtsreferendar (1948), Waldeyerstr. 80, 4400 Münster, Dipl.-Psych. Marlene Stein-Hilbers (1947), Hollandtstr. 65, 4400 Münster) Diskussion Diskussion über die Anträge auf Einrichtung eines neuen DFG-Schwerpunktes im Rahmen der Disziplinen Kriminologie und Kriminalsoziologie Von Hans-Jörg Albrecht Am 3.3. 1977 trafen sich in Bonn-Bad Godesberg anläßlich der Sitzung der DFG-Prü-fungsgruppe Vertreter der bundesdeutschen Kriminologie, um über zwei Positionspapiere zu diskutieren, die als Anträge an die DFG betreffend die Neueinrichtung eines Schwer-punktprogrammes gedacht waren. Ein Vorschlag, vertreten von Feest, Haferkamp, Lautmann, Schumann, Wolf), war überschrieben mit »Kriminalpolitik und Sozialstruktur«1; der andere Antrag, von Kaiser und Schöch, trug den Titel »Empirische Sanktionsforschung - Verfahren, Vollzug, Wir-kungen und Alternativen»2. Im folgenden soll kurz skizziert werden, welche Fragen in der Diskussion aufgeworfen wurden und inwieweit Differenzen inhaltlicher und formeller Art zu Tage traten. Mit dem Begriff der Asymmetrie wurde zunächst versucht, das Verhältnis der in den bei-den Papieren dargestellten wissenschaftspolitischen Konzeptionen zu kennzeichnen. Es herrschte weitgehend Ubereinstimmung darüber, daß das Papier von Kaiser und Schöch enger gefaßt war und bestimmte, im Papier von Haferkamp u. a. enthaltene Forschungsge-genstände nicht integrieren könne. Die Kritik an diesem Antrag richtete sich vor allem dar-auf, daß Fragen der Normgenese, der sozialstrukturellen Bedingungen von Kriminalität und Kontrolle abweichenden Verhaltens sowie Fragen der Prävention durch Beseitigung gesellschaftlicher Defizite in diesem Antrag nicht enthalten seien. Weiter wurde vorge-bracht, das Konzept von Kaiser und Schöch bedürfe der theoretischen Begründung und Erweiterung, da es sich ansonsten im Eklektizismus verzetteln würde. Eine Fixierung des Konzeptes auf die Sanktionierung allein sei gefährlich, da dies für eine Untersuchung der Bedingungen gesellschaftlicher Veränderungen im Rahmen des Sanktionierungssystem keinen Raum lasse. 1 abgedruckt in: Kriminologisches Journal 1977, 1-9. 2 abgedruckt in: MschrKrim 1977, 41-50; aaO war als Autor versehentlich nur G. Kaiser genannt. Außer dem im obigen Beitrag genannten Mitverfasser Prof. Schöch, Göttingen, war auch der Verf. dieses Berichtes, H.-J. Albrecht, an der Entstehung des Positionspapiers beteiligt (d. Red.).
Online erschienen: 2022-10-14
Erschienen im Druck: 1977-03-01

© 2022 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

Downloaded on 8.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/mks-1977-600305/html?srsltid=AfmBOoqf9fXoQID3LeQ6pGqJbjJENhEMtBdFJxf-NVJl0zVE46BAH--l
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