„Künstliche Intelligenz“ wird die Art und Weise, wie wir Arbeiten und Leben grundlegend verändern. Die Forschung in der Informatik und den Ingenieurwissenschaften entwickelt zunehmend KI-basierte Systeme wie bspw. (humanoide) Roboter, Sprachassistenten und -schnittstellen, die auf „natürliche“ Weise mit Menschen interagieren. Doch wie müssen diese Interaktionen gestaltet werden, dass sie funktionieren, akzeptiert werden und im Dienst der Menschen stehen? Das Symposium „KI für den Menschen“ des Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion (MCI) der Gesellschaft für Informatik (GI) am 12. November 2019 in Berlin hatte zum Ziel zu zeigen, wie wichtig die Gestaltung der Benutzungsschnittstellen insbesondere für KI-Lösungen ist, und darüber zu diskutieren, wie KI-Systeme für den Menschen gestaltet werden müssen. Die Veranstaltung zog weit über 100 Teilnehmer an und fand mit Unterstützung des Fraunhofer-Verbundes IUK-Technologie statt.
Zum Einstieg berichtete Frau Prof. Dr. Dagmar Monett von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin darüber, wie sich die Definitionen zu Intelligenz – beginnend bei Taine 1870 – und Künstlicher Intelligenz entwickelt haben und wie divers verschiedene Definitionsversuche heute noch sind. Frau Leonie Beining von der Stiftung Neue Verantwortung ging im folgenden Impulsvortrag darauf ein, welche Probleme es dabei gibt, Algorithmischen Entscheidungen für alle verständlich zu machen. Sie betonte dabei auch die Bedeutung und die Breite des Feldes, das weit über die reine Schaffung von Transparenz über das Zustandekommen der Entscheidungen hinaus geht. Prof. Dr. Michael Koch, Sprecher des Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion der Gesellschaft für Informatik (GI), führte aus Sicht des Fachbereichs aus, dass „KI ein MCI-Problem hat“. Er machte dies an zwei bisher kaum erfüllten Forderungen (an komplexe lernende algorithmischen Systeme) fest: Transparenz und Erklärbarkeit der Ergebnisse / Vorschläge sowie Steuerbarkeit und Explorierbarkeit. Dies alles steht im Zusammenhang mit der Frage der Aufgabenteilung zwischen Mensch und technischem System, welche sich im Kontext von KI-Techniken auf neue Weise stellt, da zunehmend komplexere, geistige Aufgaben automatisiert werden können. Den Abschluss der Impulsvorträge lieferte Frau Ute Bernhardt, Leiterin des Referats „Künstliche Intelligenz“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), mit einem kurzen Überblick über die Nationale KI-Strategie mit vielen Bemerkungen zur konkreten Umsetzung im und durch das BMBF.
Nach diesem massiven Input konnten sich die Teilnehmer des Symposiums etwas stärken und dabei auch schon die begleitende Ausstellung besuchen. Zur Ausstellung trugen bei:
Prof. Dr. Patrick Baudisch, Hasso Plattner Institut Potsdam
Prof. Dr. Susanne Boll-Westermann, Universität Oldenburg / OFFIS Institut für Informatik
Dr. Wilko Heuten, OFFIS Institut für Informatik
Prof. Dr. Andreas Riener, Human-Computer Interaction Group, Technische Hochschule Ingolstadt
Prof. Dr. Albrecht Schmidt, Ludwig Maximilians Universität München
Prof. Dr. Volker Wulf, Universität Siegen / Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik
Prof. Dr. Jürgen Ziegler, Universität Duisburg-Essen
Paul Chojecki, Fraunhofer Heinrich Hertz Institut
Prof. Dr. Michael Burmester, Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability
Nach der Pause folgte ein von Gerald Swarat (Fraunhofer IESE) moderiertes Panel zum Thema „KI mit den Menschen – KI für die Menschen“. Die Panel-Teilnehmer waren
Dr. Daniel Buschek, Nachwuchsgruppenleiter Mensch-Computer-Interaktion und Maschinelles Lernen, Universität Bayreuth
Prof. Dr. Dagmar Monett, Professur für Informatik, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Prof. Dr. Susanne Boll, Universität Oldenburg
Prof. Dr. Albrecht Schmidt, Ludwig Maximilians Universität München
Am Rande des Symposiums wurde auch die Neugründung einer Fachgruppe „Nutzerzentrierte Künstliche Intelligenz“ im Fachbereich MCI bekannt gegeben. Gründungssprecher der neuen Fachgruppe ist Prof. Dr. Jürgen Ziegler von der Universität Duisburg-Essen, der sich über Kontaktaufnahme von Interessierten am Thema freut.
© 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
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