Was ist „aktivistische Forschung“ in, mit und für Degrowth? Fragestellungen, Reflexionen, partielle Antworten
Ulrich Demmer: Was ist „aktivistische Forschung“ in, mit und für Degrowth? Fragestellungen, Reflexionen, partielle Antworten (FJ SB 4/2018, Online Supplement FJSBplus)
Für und in sozial-ökologischen Bewegungen wie Degrowth gewinnt die ‚aktivistische Forschung‘ als Methode und als epistemologischer Ansatz an Bedeutung. Die aktivistische Forschung markiert einen ‚performative turn‘ – weg von der darstellenden Rolle hin zu den realitäts- und wissenskonstituierenden Funktionen von Wissenschaften sowie zur Anerkennung von Bewegungen als Foren und Praxen der Wissensproduktion. Damit werden grundlegende epistemologische Oppositionen brüchig: zwischen Forschung und Aktivismus, Subjekt und Objekt, Wissenschaft und Politik, Experten- und Laientum, ethischer Positionierung und Neutralität, u. a. Der Essay reflektiert auf persönliche Erfahrungen des Autors und auf Arbeiten insbesondere der ethnologischen aktivistischen Forschung: Wie stellen sich die obigen Dualismen in der aktivistischen Forschung dar? Welche Werkzeuge stehen der aktivistischen Forschung zur Verfügung? Was bedeutet dies für die ‚ontologische Politik‘ (Law und Urry 2004) der Forschung?
Ulrich Demmer: What is „activist research“ within, with and for degrowth? Questions, reflections, partial answers (FJ SB 4/2018, Online Supplement FJSBplus)
For and in social and socio-ecological movements, and in particular for and in Degrowth, ,activist research‘ is increasingly discussed and visible as both a method and a epistemological stance. In both domains this trend marks a ,performative turn‘ from representation to construction underscoring the reality- and knowledge constituting role of science, as well as the recognition of social movements as fora and practices of knowledge production. In its wake the often sharp traditional oppositions between research and activism, subject and object, science and politics, expert- and lay knowledges, ethical positioning and scientific objectivity are becoming flawed. Reflecting on his personal experiences and those of other activist researchers, in particular in social anthropology, the author asks: How do such relations look like in activist research? Which research-tools are available? What does that mean for the ,ontological politics‘ (Law and Urry 2004) of social movements research?
© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Articles in the same Issue
- Frontmatter
- Editorial
- Entwachstum – Utopie, Konturen und Spannungen des Degrowth-Spektrums
- Aktuelle Analyse
- Über Bewegungen, Politik und das Gemeinnützigkeitsrecht
- Themenschwerpunkt
- Zehn Jahre Degrowth als radikale politische Perspektive: Potenziale und Hürden
- Revolution predigen, Karottensaft trinken?
- Warum Männlichkeit ein Thema der Degrowth-Bewegung sein sollte
- Mitschwimmen oder untergehen?
- Gefährliches Werben
- Einstiege in eine demokratische Postwachstums-Transformation
- Degrowth wächst an Geschlechterperspektiven: Genderaspekte in Degrowth-Konzeptionen und -Praxis
- Pulsschlag
- Analyse
- Mehr Sauerstoff für die Demokratie!
- Gedächtnis Energiewende - Historie und Zukunft
- Selbsthilfe im Gesundheitswesen
- IPB beobachtet
- Engagiert, politisch, präfigurativ – Das Selbstexperiment als transformative Bewegungsforschung
- Literatur
- Alltag und Ausbeutung im Kapitalozän
- Eine andere Welt ist denkbar
- Die Donut-Ökonomie:Wachstumsagnostik statt Degrowth?
- Wege zu einer solidarischen Weltgesellschaft
- Protest in Bewegung!
- Die Kunst des „Faulen Handelns“
- FJSBplus
- Widerstand im Hambacher Forst: Analyse einer anarchistischen Waldbesetzung
- Was ist „aktivistische Forschung“ in, mit und für Degrowth? Fragestellungen, Reflexionen, partielle Antworten
- Postwachstum politisch und Wachstumskritik in der Politik. Ein kompliziertes Verhältnis mit Potenzial
Articles in the same Issue
- Frontmatter
- Editorial
- Entwachstum – Utopie, Konturen und Spannungen des Degrowth-Spektrums
- Aktuelle Analyse
- Über Bewegungen, Politik und das Gemeinnützigkeitsrecht
- Themenschwerpunkt
- Zehn Jahre Degrowth als radikale politische Perspektive: Potenziale und Hürden
- Revolution predigen, Karottensaft trinken?
- Warum Männlichkeit ein Thema der Degrowth-Bewegung sein sollte
- Mitschwimmen oder untergehen?
- Gefährliches Werben
- Einstiege in eine demokratische Postwachstums-Transformation
- Degrowth wächst an Geschlechterperspektiven: Genderaspekte in Degrowth-Konzeptionen und -Praxis
- Pulsschlag
- Analyse
- Mehr Sauerstoff für die Demokratie!
- Gedächtnis Energiewende - Historie und Zukunft
- Selbsthilfe im Gesundheitswesen
- IPB beobachtet
- Engagiert, politisch, präfigurativ – Das Selbstexperiment als transformative Bewegungsforschung
- Literatur
- Alltag und Ausbeutung im Kapitalozän
- Eine andere Welt ist denkbar
- Die Donut-Ökonomie:Wachstumsagnostik statt Degrowth?
- Wege zu einer solidarischen Weltgesellschaft
- Protest in Bewegung!
- Die Kunst des „Faulen Handelns“
- FJSBplus
- Widerstand im Hambacher Forst: Analyse einer anarchistischen Waldbesetzung
- Was ist „aktivistische Forschung“ in, mit und für Degrowth? Fragestellungen, Reflexionen, partielle Antworten
- Postwachstum politisch und Wachstumskritik in der Politik. Ein kompliziertes Verhältnis mit Potenzial